Zugegeben, ich verspüre so eine "Ahnung von Sommerloch". Es gibt gerade nicht so viel zu berichten, außer, dass die Blumenwiese durch die Trockenheit an Farbe verloren hat - die Phazelia verblüht und die Melde über alles hinauswächst, und ich dabei bin, ein Refraktometer zu organisieren....
Beuten mit Schnappverschluss
Also stürze ich mich jetzt auch auf ein Griechenlandthema:
Ein befreundeter Imker hat mir kürzlich seine Stände gezeigt. Dazu auch diesen Standort, der von einem deutschen (Berufs-) Imker und einem griechischen Imker betrieben wird.
Die Beuten nach "griechischer Art" hätte ich mir gerne genauer angesehen. Vielleicht ergibt sich demnächst mal eine Gelegenheit. Ich vermute wegen der Verschlüsse, dass die Zargen ohne Falz auskommen - weniger gequetschte Bienen beim Aufsetzen.
Für Neulinge in der Imkerei ist Fjonkas kurze Zusammenfassung über Beuten und ihr Innenleben interssant: Haus- und Hofberichterstattung aus der Villa Fjonka.
Tja, es ist mühsam, ein Sommerloch zu füllen, aber bald werde ich schleudern und eben hat sich ein sehr informatives Gespräch mit einem neuen Nachbarn ergeben - darüber dann demnächst mehr!
So eine Unordnung! Verdeckelte Brut, Pollen und Honig kunterbunt durcheinander! Das kenne ich ja gar nicht! Helene, die nun doch fleißig stiftet, überraschte mich bei der Durchsicht mit diesem ungewohnten Bild.
Platzmangel im Brutnest?
Und sofort begionne ich wieder zu rätseln, warum die Bienen die Zellen auf diese Weise belegen, statt das kugelförmige Brutnest vom Futterkranz zu trennen.
Wäre ich Biene, würde ich bei Platzmangel auf diese Form des Wohnens zurückgreifen - sozusagen eine klassische Einraumwohnung kreieren.... Doch noch sind nicht alle Rähmchen vollständig ausgebaut, mindestens in zwei Rähmchen fehlt je noch ein Viertel. Platz wäre also noch. Oder soll ich noch ein weiteres Rähmchen reinhängen? Andererseits lässt die Legeleistung der Königin mit der Sommersonnenwende bereits nach.
Immerhin haben die Bienen auf einer Wabe ein wunderschönes Pollenbrett in Gelb- und Grüntönen angelegt:
Also, mir ist es ja zu warm für irgendwelche großen Aktionen. Doch die Bienen fliegen. Heute habe ich mich mit der Kamera auf die Lauer gelegt und ihre Besuche auf Blumen in unserem Garten fotografiert. Nicht immer war ich schnell genug, um die Arbeiterin zu erwischen - dann gibt es eben Blüten "pur"!
Es ist sooo heiß! Unser Thermometer zeigt 36,4 °C an. Die benachbarten Bäume spenden meinen Völkern zeitweise Schatten, aber leider nicht zur sonnenintensiven Mittagszeit. Habe mal nachgeschaut, was unsere Garage noch so bietet und diesen alten Sonnenschirm gefunden, der nun Marlene und ihre Leute in der DN-Beute beschirmt.
Der Schwarm in der Trogbeute hat das leichte Welldach und als Isolationsraum noch die ca. 15 cm breitenunbesetzten Räume rechts und links. Die Fluglöcher ganz geöffnet, die Varroawindel entfernt und eine Bienentränke angeboten - mehr kann ich jetzt nicht tun.
Was machen die Bienen bei Hitze?
Normalerweise herrschen im Bienenstock Temperaturen zwischen 33 und 36 °C (selbst im Winter 20 bis 22 °C, was mich sehr fasziniert). Bienen sind also eigentlich richtige Sommertiere. Wenn es so heiß wird wie jetzt, stellen sich die Sammelbienen um. Weniger Nektar, viel mehr wasser muss ins Volk. Die Bienen verteilen es auf den Waben und fächeln mit den Flügeln, um die Luft zu kühlen.
Bei meiner Imkerpatin Daggi hängen gerade tausende Bienen wie ein Bart vor der Beute, um der Hitze im Stock zu entgehen.
Habe eben versucht, herauszufinden, wie heiß es im Bienenstock werden kann und ob es eine kritische Temperatur gibt, ab der Bienenvölker verbrausen. Bin nicht fündig geworden, vielleicht weil verschiedene Parameter wie Volksstärke, Beutengröße usw. unterschiedliche Bedingungen schaffen.
Ich vertrau` jetzt mal auf meine Bienen und hoffe, dass sie mit der Hitzewelle gut klar kommen.
Nachtrag
Heute Nacht gegen 0.30 Uhr soll ein heimkehrender Nachbar im Scheinwerferlicht seines Autos eine Frau im Schlafanzug gesehen haben, die bei Sturm und Wind den Schirm am Bienenstock eingeklappt hat....
Ferienzeit! Die Bienen sind fleißig, kümmern sich um Brut und Honig und wir genießen die freien Tage, machen Ausflüge und bekommen Besuch. Am Montag waren es ganz besondere Gäste: Chief Charles Morfaw ist mit seinen beiden Söhnen auf Deutschlandbesuch.
Charles hat meine Imkerei schon einmal gesehen und konnte seine Söhne beruhigen, dass die Bienen in Deutschland viel friedlicher sind als in Kamerun. So trauten sie sich auch an die Völker, beobachteten die Königin, schleckten Honig frisch aus der Wabe und suchten im Gemüll nach interessanten Fundstücken.
Heute werde ich (zum wievielten Mal eigentlich?) nach meinem Refraktometer suchen. Habe ich es ausgeliehen und nicht zurück bekommen? Habe ich es einfach nur zu gut weggelegt? Keine Ahnung. Ich würde es nur gerne mal benutzen, denn bei Marlene füllen sich die Honigwaben und werden zunehmend verdeckelt.
Dieses Wetter! Wieder eine Woche, in der Temperaturen und häufige Niederschläge meine Bienen kaum zum Fliegen verlocken werden. Da Schwarm Helene bislang nur wenig Futter eingetragen hat, bekam das Volk gestern Abend noch einmal 1,5 l Zuckerlösung.
Eigentlich wollte ich nur schnell füttern, habe dann aber doch kurz durch die Rähmchen geblättert, um den Wildbau zu lösen. Stutzig machte mich, dass recht wenig verdeckelte Brut und noch viel weniger Rundmaden zu sehen waren. Stifte habe ich keine entdeckt (kann aber an meinen Augen liegen) - und auch die Königin nicht. Vermutlich habe ich sie trotz Zeichnung übersehen....
Stifte im Gegenlicht erkannt
Also haben wir heute noch einmal zu zweit und in Ruhe geschaut - und ich muss sagen, ich habe zum ersten Mal die ganz jungen Stifte gesehen! Das ging aber nur mit Brille hochschieben, Auge zukneifen und Wabe gegen die Sonne halten....
"Her Majesty Helene" ließ sich auch blicken. Allerdings finde ich den Wabenbau (zehn Rähmchen, davon die meisten nicht komplett ausgebaut) und das löchrige Brutnest etwas mau für einen Schwarm, der schon seit fünfeinhalb Wochen einlogiert ist. Oder ist das normal? (Der Schwarm in der Bienenkiste hatte vor zwei Jahren wesentlich mehr gebaut.) Liegt es an fehlender Tracht? Hätte ich mehr füttern müssen? Welche Erfahrungen habt Ihr gemacht?
Heute gibt es mangels eines Hauptthemas mal "dies und das" vom Bienenstand. Meine Tochter hat mich nach längerer Zeit zu den Bienen begleitet - und wie man sieht, hatte sie Spaß dabei. Zu Zweit ist es einfach schöner.
Blick auf die Völker
Wir haben in beiden Völkern die Rähmchen kontrolliert. Bei Königin Helene war es einfach nötig, die Rähmchen zu ziehen, damit die Wachsbrücken im Wildbau nicht zu stark werden.
Bei Marlene haben wir zwei besetzte Weiselzellen gefunden und herausgebrochen. Im Honigraum sind immerhin fünf Waben gut mit Honig gefüllt. Habe schon etwas neidisch auf andere Imker geblickt, die reichlich Frühtrachthonig ernten konnten und bald ein zweites Mal schleudern werden. Aber auch sie haben Völker, die nicht so gut honigen. Wer weiß, woran es liegt? An der Königin, an der Tracht?
Und wie schnell die Zeit voranschreitet. Um den 21. Juni, dem Tag der Sommersonnenwende, erreichen die Bienenvölker ihre größte Volksstärke. Das stimmt mich fast melancholisch. Immerhin, der Sommer liegt noch vor uns.
Die erste Blumen blühen! Ich unterscheide jetzt auch nicht zwischen den 48, die in der Samenmischung "Blühende Landschaft Nord" enthalten sein sollen und denen, die sich selbständig angesiedelt haben, wie beispielsweise Raps.
Der Bestand an Gänsefuß ist weiterhin, gelinde gesagt, besorgniserregend. Selbst dort, wo ich gründlich meditativ gezupft hatte, kommt er reichlich nach. Egal. Ist jetzt so.
Hier nun ein paar Fotos der ersten Blüten auf der Blumenwiese und ihrer Nutznießer:
Das hat Spaß gemacht! Auf Einladung eines Lehrers durfte ich vor Schülerinnen und Schülern vom "Schwarm meines Lebens" berichten, oder vielmehr: schwärmen!
In dieser Woche läuft dort eine Projektwoche mit vielseitigem Programm. Ein Lehrer, aus dessen Garten ich im vergangenen Jahr einen Schwarm gefangen hatte, leitet mit einer Lehrerin eine Gruppe zum Thema (Wild-) Bienen. Den Auftakt gab ich mit einer Powerpointpräsentation, in der ich nicht nur Wissenswertes über das Leben und Wesen der Honigbiene weitergab, sondern auch von meinen ganz persönlichen Erfahrungen als Imkerin - mit allen "Aufs und Abs". Zum Schnuppern und Anfassen hatte ich noch Waben, Mittelwände, Pollen, ein Bienenmodell und schließlich noch eine Kostprobe vom eigenen Honig mitgebracht. Ich glaube, den Kindern (5. bis 7. Klasse) hat es gefallen - mir auf jeden Fall! Das würde ich gerne häufiger machen. Im Verlauf der Woche werden die Kinder noch einen Imker besuchen und Nisthilfen für Wildbienen bauen. Das ist doch ein rundes Programm.
Und die Schule ist klasse! Allein das Gebäude vermittelt durch seine Architektur eine Geborgenheit, die für den Schulalltag bestimmt förderlich ist. Da würde ich ja glatt noch einmal zur Schule gehen wollen.... Schaut Euch bei Google - Bilder mal die Fotos an.
Diese Woche kann nur mit einem Titel überschrieben werden: "Bienen in der Kunst"! Die Bienen haben mich ja schon zu vielen netten und interessanten Leute geführt. In den vergangenen Tagen drehte sich plötzlich alles um die künstlerische Beschäftigung mit Bienen und Wachs.
Bienen bauen Wachsmasken aus
Am Montag stieß ich auf der Suche nach einem Imker in Berlin auf die Internetseite von Bärbel Rothhaar, Künstlerin und Imkerin.
Sie beschäftigt sich unter anderem mit Bienen, Wachs und Imkern. Absolut faszinierend: Sie formt Gesichter von Imkern mit Bienenwachs ab und hängt sie ins Bienenvolk.
Spannend zu sehen, wie sich die Bienen ihr Baumaterial zurückholen und wieder zu Waben ausbauen. Gerne hätte ich ihre Fotos direkt auf meiner Seite gezeigt, aber ein Kontakt zu ihr kam noch nicht zustande. Klickt Euch deshalb unbedingt auf ihrer Seite durch die Bilder. Dort schreibt sie übrigens, dass selbst der gleiche Abguss, nie dasselbe Ergebnis hervorbringen werde, da Bienen abhängig von Klima, Vegetation und Blütezeit der Futterpflanzen unterschiedlich bauen. Berührend!
Art for Bees
Einen Tag später stieß Heidrun Stallwanger aus Augsburg auf meinen Blog und schrieb in einem Kommentar, dass sie "Art for Bees" mache - Kunst gegen das Bienensterben. Ihre fotorealistisch bis abstrakt gearbeiteten Bilder gefallen mir.
Sie schickte mir einen Link zu ihrer letztjährigen Vernissage im Café Zeitlos in Augsburg. Ihr Künstlername lautet übrigens Ericasta und sie führt einen eigenen Blog.
Der Imker mit der Maske
Der dritte überraschende Kunstkontakt dieser Woche fand am Mittwoch endlich live statt: Käthe Wissmann aus Bochum vom Verein "2010 Königinnen für das Ruhrgebiet" ist ebenfalls Künstlerin. Dies offenbarte sich, als ihr Mitimker Arnold Antke in der Golzbeute ein Rähmchen nach dem anderen zog und plötzlich die oben gezeigte Wachsmaske in den Händen hielt. Stellt Euch die verblüfften Gesichter der Imker und Imkerinnen vor. Herrlich!
Malerei - Papier - Bienenwachs
Die Woche ist ja noch nicht zuende! Als ich am Freitag meiner Imkerpatin Mechthild von meinen Kunstbegegnungen erzählte, wies sie auf die Ausstellung "Malerei - Papier - Bienenwachs" von Regina Thorne hin, die am 21. Juni in Herdecke eröffnet wird. Ich bin gespannt und werde bestimmt mal hinfahren.
Bienenstich!
Hier noch ein Hinweis in eigener Sache auf meinen Bienenstich!-Newsletter, den ich alle zwei bis vier Wochen versende. Schmerzt nicht, schwillt nicht an, gibt aber einen Überblick, was sich in meiner Imkerei so getan hat. Wer ihn auch bekommen möchte, trage die eigene E-Mailadresse in das Feld rechts ein. Falls der Bienenstich! nicht gefällt, wird man ihn schneller wieder los als einen echten Bienenstich - einfach abbestellen.
Ich habe es ja so gewollt: Schwarmkönigin Helene darf mit ihrem Volk wild bauen. Das tut sie auch. Verbindet Rähmchen mit Brücken, baut mit Ausbuchtungen, sodass ich die Rähmchen nur von einer Seite her, aber niemals einfach mittenheraus ziehen kann. Das erschwert natürlich die Sichtkontrollen. Als Richtschnur für ihren Wabenbau hatte ich mit einer Bienenwachskerze eine Wachslinie auf die Träger getropft. Das reicht Helene scheinbar nicht aus. Wie machen es andere Imker?
Naturwabenbau in Bochum
Da kam mir ein Treffen des Vereins "2010 Königinnen für das Ruhrgebiet" gerade recht. Im Schrebergarten "Wohlfahrt" in Bochum führt Käthe Wissmann ihre Völker im Naturwabenbau. Ein idyllisches Plätzchen hat sie dort für ihren Bienenstand und verschiedene Beutensysteme, in denen sämtliche Völker natürlich bauen.
Ich war gestern nicht gut drauf und habe einfach nur die schöne Atmospähre des Sommerabends mit netten Imkern genossen. Das merke ich jetzt beim Schreiben. Mir fehlen doch so einige Informationen (über die Beutenvielfalt ("Zadant", Golzbeute), warum Naturbau, ob sie früher auch Mittelwände eingesetzt hat usw.). Vielleicht mag sie ja einen erklärenden Kommentar senden, falls sie dies liest. Hat sie schon getan: Hier ist der Hinweis auf ihren Stadtbienen-Blog, auf dem sie die Bienenpflege beschreibt. Dankeschön!
Immerhin etwas mitgenommen
Für mich mitgenommen habe ich, dass ein breiterer Wachsanfangsstreifen geraden Wabenbau zwar nicht garantiert aber ermöglicht. Dazu einen etwa 6 cm langen Mittelwandstreifen an einer Längsseite 1 cm weit umknicken und mithilfe eines Heißföhns an die Trägerleiste des Rähmchens löten.
Ansonsten werde ich Helenes Rähmchen schon regelmäßig ziehen und dabei leider etwas Wabenwerk zerstören müssen, wenn ich auf Dauer "durchkommen" möchte.
Eine Überraschung gab es auch noch - die verrate ich im nächsten Post.
Als ich vor einigen Tagen nur mal eben den Schwarm füttern wollte, habe ich doch kurz in die andere Beute geschaut, und prompt eine Weiselzelle gefunden. Also doch einmal richtig ran und alle Rähmchen durchgeschaut: 6 Weiselzellen, teils leer, teils belegt und einige schon verdeckelt.
Zur Schwarmvermeidung habe ich sie alle herausgebrochen und abends dann im Bett gegrübelt: Habe die Königin nicht gesehen, Stifte erkenne ich eh nicht - aber Maden waren da. Was ist, wenn sie doch weisellos sind? Herrje!
Königin gezeichnet
Also ist es für mich doch besser, de Königinnen zu kennzeichnen. Dann erkenne ich sie in dem Bienengewimmel auf den ersten Blick.
Geholfen hat mir Markus, der im Königinnenzeichnen erfahren ist. Allerdings ließ sich "Marlene" erst nicht blicken und ist uns dann entwischt. Aber "Helene" aus dem Schwarm ließ sich fangen, festsetzen und markieren. Aus dem Fangkäfig haben wir sie in das Kennzeichnungsgerät entlassen - einem Kunststoffzylinder mit einem Schaumstoffpfropfen, mit dem man die Königin vorsichtig an den geschlitzten Deckel schiebt und so festsetzt, dass der Rückenschild durch die Öffnung mit dem Farbstift erreichbar ist.
Marlene lief auch problemlos wieder ins Volk ein. Denn das war mir neu: Manchmal werden Königinnen nach dem Zeichnen nicht mehr akzeptiert und bekämpft. Möglicherweise weil die Farbe riecht?
Fünf Farben für die Königin
Die Kennzeichnung der Weisel dient nicht nur dem schnelleren Finden, sondern verrät durch einen international gültigen Farbcode auch, wie alt die Königin ist. Fünf Farben wiederholen sich alle fünf Jahre in der gleichen Reihenfolge:
2011: weiß
2012: gelb
2013: rot
2014: grün
2015: blau
Um sich die Farben zu merken, gibt es auch einen Spruch: "Weiß, gelb und rot grünen die Rosen vor blauem Himmel."
Aber, war blau für Helene die richtige Farbe? Es schwärmt doch in der Regel die alte Königin. Also mindestens aus dem Vorjahr. Dann wäre grün an der Reihe gewesen. Oder gilt für den Schwarm das Fangjahr? Also, dass muss ich noch einmal recherchieren...
Ich habe es doch getan! Nachdem ich vor sechs Wochen übers Feld gerobbt bin, um die Graswurzeln rauszuklauben, hatte ich mir vorgenommen, nix mehr an der künftigen Blumenwiese zu machen, außer zu säen. Und jetzt? Macht sich die Ackermelde breit, auch Gänsefuß genannt. Aber wie! Geschätzt wächst er auf etwa ein Viertel der Fläche. Habe kurz mit mir gerungen, ob ich wirklich anfangen soll, das Kraut rauszuziehen. Nun ja, andere gehen mit dem Hund oder ins Fitnessstudio, ich ziehe Gänsefüße. Zupf, zupf.
Jetzt oder nie!
Und während ich gestern Abend und heute früh bei angenehm warmem Wetter so zupfe, über die beste Methode nachdenke und überlege, ob das an Fronleichnam wohl in Ordnung geht, merke ich, wie ich dabei gut abschalten kann. Bezüglich des Feiertags ist anzumerken, dass es ja ab morgen richtig heiß werden soll. Dann wird der Boden bald so fest sein, dass man die Wurzeln nicht mehr rausziehen kann. Also ist heute der Stichtag. Ist sowieso klar, dass ich nicht alles rauskriege. Zupf, zupf.
Zupfen oder Aufessen?
Aber der Gänsefuß, zur Familie der Fuchsschwanzgewächse zählend, kann locker 1 m hoch werden. Und ist nicht zuletzt deshalb eine Erstbesiedlerpflanze, weil sie mit fast jedem Boden und Klima zurecht kommt, blüht von Juni bis September und vermehrt sich rasant. Verwandt ist der Gänsefuß mit Rüben und Mangold. Die Sorte Chenopodium album (ich habe mindestens zwei Sorten und die ist auch dabei) wurde früher als Gemüse verwendet und wie Spinat zubereitet. Das könnte man ja glatt mal ausprobieren, wobei wir nicht so die Spinatesser sind. Und vor dem Aufessen steht immer noch das Zupfen. Mit der Menge könnte ich die ganze Straße versorgen. Zupf, zupf.
Blumenwiese verbindet
Das wäre ja mal eine Idee: Die Nachbarschaft einladen, nicht zum Spinatessen, aber ganz locker zu Kaffee und Kuchen am Bienenstand. Mit Honigkostproben, wenn ich denn in diesem Jahr ernten kann. Überhaupt die Nachbarschaft. Allein heute Kontakt zu drei Familien und zwei Einzelpersonen gehabt. Erstes Thema ist immer, was ich gerade mache und ein flotter Spruch dazu, dann weitere Unterhaltung. Eine Nachbarin versprach: "Wenn die allererste Blume blüht, holen wir Stühle raus und trinken zusammen Kaffee auf der Wiese!" Gedankenübertragung! Das hätten wir/hätte ich ohne Blumenwiese nicht. Also lohnt es sich doch! Zupf, Zupf!
Wie heißen die Blumen?
Mein Facebook-Aufruf zur Blumenbestimmung war schon ganz erfolgreich. Jetzt geht es weiter. Habe auch eine Pflanzenliste der Blühmischung "Blühende Landschaft" Nord, aber mir helfen die Namen nicht weiter. Freue mich, wenn Ihr mitmacht, beim "Heiteren Blumenraten". Zum Vergrößeren der Bilder einfach draufklicken.