Rechtliches

Fünf  Seiten Formular und Info...

Es ist wieder so weit - schon in den letzten Dezembertagen kam der Meldebogen der Tierseuchenkasse. Alle Jahre wieder ist man als Tierhalter aufgefordert, den Tierbestand am Stichtag 1.1. anzugeben.
In diesem Jahr gibt es für Imker eine angenehme Neuerung:
Die gilt zumindest für die Mitglieder der Tierseuchenkasse in Nordrhein-Westfalen - keine Ahnung, ob es bundesweit zutrifft.
Ich werde jedenfalls auf Nummer Sicher gehen und sechs Völker angeben (drei habe ich, drei "im Sinn, mit möglichen Ablegern).
Und weil es besonders schnell geht, erledige ich die Meldung gleich online. Haltet mir die Daumen, dass es reibungslos klappt!

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"Echter Deutscher Honig" steht auf dem Etikett. Heute würde man auf das Wörtchen "Echter" wahrscheinlich verzichten. Aber vor 90 Jahren war es wichtig.
"Echter Deutscher Honig" steht auf dem Etikett. Heute würde man auf das Wörtchen "Echter" wahrscheinlich verzichten. Aber vor 90 Jahren war es für Imker wichtig, um ihren Honig von Kunsthonig abzugrenzen.

Aus meinem Freundeskreis kommen immer wieder interessante Fragen zur Imkerei, die sich dann wunderbar zu einem Blogeintrag verarbeiten lassen. Heute erhielt ich folgende Whatsapp-Nachricht: "Ich brauche mal den vollkorrekten, allwissenden Erklärbär in Bienenkunde.... Mathilde (krank zu Hause) gerade beim Frühstück: Mama, ich wusste gar nicht, dass es unechten Honig gibt. Denn auf unserem Glas steht ECHTER Bienenhonig!
So, und jetzt du! Korrekte Erklärung haste sicher parat, oder???"

Echter Deutscher Honig....
Ja klar - aber zuerst musste ich recherchieren. Also habe ich kurz die nette Pressereferentin des Deutschen Imkerbundes (D.I.B.) angerufen und kann nun folgende Hintergrundinfos zum Wörtchen "Echter" liefern:
Die Bezeichnung "Echter Deutscher Honig" ist ein eingetragenes Warenzeichen des Deutschen Imkerbundes, übrigens neben Maggi das älteste Warenzeichen in Deutschland. Damals, vor 90 Jahren gab es nicht nur Bienenhonig, sondern auch Kunsthonig. Dieser wird ohne Zutun irgendwelcher Bienen aus Invertierter Saccharose (also Zucker) hergestellt und ähnelt Bienenhonig in Aussehen und Geschmack (kann ich gar nicht glauben!). Dagegen mussten sich die Imker natürlich wehren und beantragten 1925 das Warenzeichzen "Echter Deutscher Honig". 1926 kam dann das erste Glas mit dem neuen Etikett auf den Markt.

... oder nur Kunsthonig?
Noch ein paar Worte zum Kunsthonig: Der heißt heute nicht mehr so, die korrekte Produktbezeichnung lautet "Invertzuckercreme". Er wird heute beispielsweise zur Herstellung von Lebkuchen und anderen Backwaren eingesetzt.
Dagegen hat das Warenzeichen "Echter Deutscher Honig" bis jetzt überdauert, obwohl der Kunsthonig für die Imkerei keine Konkurrenz mehr darstellt und Verfälschungen durch Laboruntersuchungen leicht nachweisbar wären.
Trotzdem hat das Warenzeichen auch heute noch als Herkunftszeichen einen hohen Stellenwert. Denn nur etwa ein Fünftel des in Deutschland verbrauchten Honigs wird auch hier erzeugt. Der Rest wird importiert. Die wichtigsten Importländer für Bienenhonig im Jahr 2014 waren Mexiko, die Ukraine und China. Die genaue Herkunft des Honigs muss auf dem Etikett nicht angegeben werden. Häufig ist darauf eine Abfüllstelle in Deutschland vermerkt, was bei Verbrauchern den Anschein erweckt, es handele sich um deutschen Honig. Die kleingedruckte Angabe "Mischung von Honig aus EU-Ländern und Nicht-EU-Ländern" wird leicht überlesen.

Echtes Waren- und Gütezeichen
Übrigens ist "Echter Deutscher Honig" mehr als "nur" ein Warenzeichen - es ist auch ein Gütesiegel, da der D.I.B die Verwendung an die Einhaltung strenger Qualitätskritieren bindet! Wer mag, kann das in meinem Artikel fürs Landwirtschaftliche Wochenblatt über den Honiglehrgang nachlesen.
Eine Bitte noch an Mathildes Mama: Erkläre ihr bitte, was ein Warenzeichen ist, die Abkürzung EU, die Begriffe Gütesiegel und Import - und besorgt Euren Honig immer beim Imker Eures Vertrauens! 🙂

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Honig bildet feine kristalline Strukturen, wenn der Kristallisationsprozess durch Rühren gesteuert wird.
Honig bildet feine kristalline Strukturen, wenn der Kristallisationsprozess durch Rühren gesteuert wird.

Ab und zu habe ich den Hobbok im Keller geöffnet, um zu prüfen, ob der Honig aus der Bienenkiste schon kristallisiert. Vor einigen Wochen war es so weit - ich meinte eine Veränderung zu sehen. Also habe ich mit dem Rühren begonnen. Dieses sorgt dafür, dass der Zucker im Honig gleichmäßig und fein kristallisiert. So erhält man feincremigen Honig statt eines Honigs, der vom Glasboden herauf grobkörnig erstarrt. Übrigens ist genau das in den Gläsern mit der Frühtracht passiert. Ist aber nicht schlimm, erwärmt man den Honig, z.B. im Wasserbad auf unter 40°C, wird er wieder flüssig. ... weiterlesen

Bunt schimmern die Pollen verschiedener Pflanzen in den Wabenzellen. Bienen sammeln ihn leider auch von gentechnisch veränderten Pflanzen, wenn diese in ihrem Fluggebiet wachsen.
Bunt schimmern die Pollen verschiedener Pflanzen in den Waben. Bienen sammeln ihn leider auch von gentechnisch veränderten Pflanzen, wenn diese in ihrem Fluggebiet angebaut werden.

„Verbraucher erfahren auch künftig nicht, ob Honig Pollen von genmanipulierten Pflanzen enthält. Pollen seien natürlicher Bestandteil von Honig und müssen deshalb nicht als Zutat aufs Etikett - so steht es in dem Gesetzesvorschlag, den das EU-Parlament in Straßburg mit knapper Mehrheit verabschiedete. Diese neuen Regeln treten unmittelbar in Kraft“, so meldete es die Tagesschau am 16. April 2014.
Mal eben eine Definition geändert und schon kann gentechnisch verunreinigter Honig in die Regale gelangen. Eine herbe Niederlage für Verbraucher in ganz Europa! ... weiterlesen

Häufig wurden wir gefragt, wem denn ein Bienenschwarm gehört, und ob man den einfach so einfangen darf. Bienen sind grundsätzlich wilde Tiere, die also niemandem gehören und frei leben. Sobald Königin und zugehörige Arbeitsbienen aus dem Stock ausziehen, ist der Schwarm herrenlos und kann von Jedermann eingefangen werden.

Im Bürgerlichen Gesetzbuch ist geregelt, dass der Imker das Eigentum am Schwarm behält, solange er ihn verfolgt. Dabei darf er fremde Grundstücke betreten. Findet der Schwarm einen neuen leeren Stock, darf der Eigentümer der schwärmenden Königin diesen öffnen, um seine Bienen einzufangen. Zieht der Schwarm in einen bereits besetzten Stock, so gehört er dem Eigentümer des Volkes, welches bisher darin wohnte. Der Eigentümer des einziehenden Schwarms verliert seine Rechte.