
Bienen: Sie fliegen wieder!

Was machen die Bienen eigentlich, wenn es schneit? Sie kuscheln in ihrer Wintertraube und halten sich durch die Bewegung ihrer Flugmuskulatur warm. Doch was ist, wenn der Schnee die Beuten komplett umhüllt?
Habe heute diese beiden Fotos geschossen und schließlich den Schnee vor den Fluglöchern entfernt. Denn: Sollten auch die Gestelle der oben abgebildeten Beuten auch komplett einschneien - und der Schnee wird uns ja noch ein paar Tage bleiben - wird es an frischer Luft fehlen.
Bei der Trogbeute unten ist das Freihalten des Fluglochs noch wichtiger.
Kürzlich zwinkerte die Sonne frühlingshaft in unser Wohnzimmer. Dabei beleuchtete sie zielsicher die matten Stellen der alten Kommode aus Eichenholz. Gerade an den Füßen, die vom Wischwasser angeriffen sind, sah es nicht gut aus. Also, wo liegt nochmal das Antikwachs? Aber dann erinnerte ich mich, dass es so streng und auch ein paar Tage nach der Behandlung noch unangenehm riecht. Also mal flott nach einem Rezept gegoogelt, das auch zuhause umzusetzen ist. Das Ergebnis seht ihr im Video.
Die kurze Zutatenliste eines der einfachsten Rezepte lautet:
1 Teil Bienenwachs
1 Teil Leinöl
Mit der Küchenwaage habe ich das Wachs abgewogen und in einem Marmeladenglas im Wasserbad geschmolzen. Das nächste Mal würde ich kein gewölbtes Glas, sondern eines in Becherform nehmen. Dann lässt es sich einfacher rühren. Dazu habe ich übrigens Holzspieße verwendet. In das geschmolzene Wachs habe ich das abgemessene Leinöl langsam zufließen lassen. Geschieht es zu schnell, kühlt das Wachs drumherum sehr schnell ab und es entstehen Klumpen - dann muss man eben noch länger rühren.
Was nun geschieht, ist spannend: Die klare Wachs-Öl-Mischung wird immer matter und fester - und schon ist das Möbelwachs fertig.
Mit einem alten Baumwolltuch habe ich es auf das Holz aufgetragen - das Abnehmen des Wachses aus dem Glas verlangte schon Kraft. Ein kleines Bürstchen wäre vielleicht das bessere Werkzeug gewesen - oder man gibt beim nächsten Mal doch etwas mehr Öl hinzu. Das müsste ich mal ausprobieren - oder ihr macht es und berichtet in den Kommentaren von Euren Erfahrungen.
Bin eben noch einmal zu den Bienen geflitzt und habe geschaut, ob die Fluglöcher frei sind und die Dächer gut sitzen. Die Unwetterwarnungen überschlagen sich ja gerade, obwohl ich vermute, dass sich jetzt viele Kinder auf Schnee freuen und bei uns dann doch keiner fällt - wie so oft.
Habe auch kurz angeklopft, alle drei Völker meldeten sich mit einem kurzen Summen. Also, alles gut!
So eine schöne Überraschung: Vor ein paar Tagen klingelte Melanie an der Haustür und brachte duftende Geschenke vorbei: Zwei Wachstücher, das eine sogar mit tollem Insekten-Muster, eine duftende Bienenwachskerze, wunderbar einziehende Bienenwachssalbe und dazu noch einen Lippenpflegestift. Ich war baff! Und habe mich riesig gefreut!
Melanie interessiert sich schon seit einigen Jahren für Bienen, hat sich eingelesen, Kurse besucht und 2018 leider vergeblich auf einen Schwarm gewartet. Allerdings haben wir in dem Jahr das Abenteuer mit dem Trommelschwarm bestanden. Melanie ist die junge Frau, die im Video zu sehen ist. 2019 hatte sie endlich Glück, das erste Volk konnte in ihre Einraumbeute einziehen. Mittlerweile sind es drei Völker und Melanie hat großen Spaß daran, aus Wachs, Honig und Propolis tolle Sachen zu zaubern! Und scheinbar auch mit einem netten Weihnachtsgruß zu verschenken. Danke!
Nun wünsche ich Euch allen ein frohes Weihnachtsfest mit den Menschen, die Euch am Herzen liegen - auch, wenn sie vielleicht nicht bei Euch sein können. Denkt daran: "Lasst uns heute die Geschichten schreiben, die wir morgen erzählen möchten." Wir machen es uns schön, Weihnachten 2020 soll als ein besonderes in Erinnerung bleiben - und das nicht nur wegen der Corona-Kontaktbeschränkungen ..."
Bleibt gesund!
Eure Gerburgis
Am 5. November, um den 20. November und ab dem 28. November gab es Frostnächte. Für Imker sind das wichtige Daten. Denn eine Faustregel besagt, dass ein Bienenvolk rund drei Wochen nach den ersten richtig kalten Nächten brutfrei ist. Nach dem 5. November wurde es allerdings wieder warm. Daher werden die Fröste um den 20. November die Königinnen mit größerer Sicherheit zum Stopp der Eiablage bewegt haben. dann dauert es noch drei Wochen, bis die Völker brutfrei sind. Nur dann kann die Oxalsäure im ganzen Volk Varoamilben töten - in verdeckelte Brutzellen wirkt sie nicht hinein.
Daher habe ich meine drei Völker am 12. Dezember bei ca. 5 °C Außentemperatur mit Oxalsäure beträufelt. Ich war sehr gespannt, wie groß die Völker sein würden. In der Trogbeute verteilte sich die Wintertraube über sieben Wabengassen. In den Deutsch-Normal-Maß beuten sitzt Volk Marlene über stolze neun und Gertrud über immerhin fünf Wabengassen.
Mit einer Spritze habe ich ca. 5 ml Oxalsäure pro Wabengasse auf die Bienen geträufelt. Toll fanden sie das natürlich nicht und es muss immer schnell gehen. Denn die angewärmte Säure kühlt rasch ab. Die Bienen sind nicht begeistert, werden unruhig, einige fliegen auf. Das kostet viel Kraft. Also flotti behandelt und die Deckel wieder drauf.
Ich habe schon häufiger über Oxalsäure geschrieben. Ihr könnt zu dem Stichwort in meinem Blog suchen oder schaut Euch diesen ausführlichen Artikel aus dem Bienenjournal an: So klappt die Winterbehandlung mit Oxalsäure.
Nein, ich bin noch nicht in Winterschlaf verfallen ... Die vergangenen Wochen waren einfach trotz oder gerade wegen der Corona-Pandemie gut gefüllt.
Zwischendurch war ich immer mal wieder bei den Bienen. Habe geschaut, ob die Dächer gut sitzen und per Klopfprobe festgestellt, wie die Stimmung in den Beuten ist. Brausen die Bienen nur kurz auf und beruhigen sich wieder, ist alles in Ordnung.
Sind die Völker brutfrei?
Nun warte ich auf den richtigen Zeitpunkt für die Oxalsäure-Behandlung. Dafür müssen die Völker brutfrei sein. Eine Faustregel besagt, dass die Königin nach den ersten Nachtfrösten aus der Brut geht und die Völker drei Wochen später brutfrei sein werden.
In der Nacht vom 4. auf den 5. November hat es erstmals gefroren, in den Tagen danach wurde es aber wieder warm. Ich glaube nicht, dass dieser kurze Kälteeinbruch für die Brutunterbrechung gereicht hat. Aber jetzt wird es richtig kalt. Also werde ich mal die dritte Dezemberwoche für die Oxalsäure-Behandlung anpeilen.
Gestern schon, nach dem plötzlichen Wetterwechsel von Altweibersommer am Morgen zum Herbstwetter am Nachmittag, haben wir zum ersten Mal in diesem Halbjahr den Kamin angezündet. Nach draußen wollte keiner mehr. Wie jedes Jahr erinnert mich der heranziehende Herbst an das Gedicht "Herbsttag" von Rainer Maria Rilke - siehe unten.
Wir sind nicht die einzigen, die es jetzt kuschelig mögen. Auch Mäuse suchen nach einem gemütlichen Winterquartier. Ganz oben auf der Wunschliste stehen vermutlich Bienenbeuten. Hier ist es warm - auch bei Eis und Schnee um die 35°C - und Futter gibt es auch noch: Bienen, Honig und Waben. Das klingt nach einem Paradies für Mäuse.
Leider ist so eine Wohngemeinschaft für das Bienenvolk weniger angenehm und kann sogar tödlich enden. Denn wenn sie eng zusammengekuschelt in der Wintertraube sitzen, können sie sich nicht gegen Eindringlinge wehren. Sind die Bienen noch beweglich genug, kann es gelingen, die Maus zu Tode zu stechen und mit Propolis "einzubalsamieren." Aber so weit soll es gar nicht erst kommen, deshalb lasse ich vor den Fluglöchern die Mäusegitter herunter, befestigt mit Heftzwecken.
Herr, es ist Zeit. Der Sommer war sehr groß.
Leg deinen Schatten auf die Sonnenuhren,
und auf den Fluren lass die Winde los.
Befiehl den letzten Früchten, voll zu sein;
gib ihnen noch zwei südlichere Tage,
dränge sie zur Vollendung hin, und jage
die letzte Süße in den schweren Wein.
Wer jetzt kein Haus hat, baut sich keines mehr.
Wer jetzt allein ist, wird es lange bleiben,
wird wachen, lesen, lange Briefe schreiben
und wird in den Alleen hin und her
unruhig wandern, wenn die Blätter treiben.
Rainer Maria Rilke, 21.9.1902, Paris
Im August war ich zu Besuch bei meiner Schwester und rätselte aus der Ferne mit Blick auf dieses Beet: "Sag mal, was ist das?" - "Rote Beete!" - "So viel? Wann esst ihr das?" - "Ich mag sie sowieso nicht. Die baut Ignaz (ihr Schwiegervater) an. Was wir nicht essen, bekommt der Nachbar für die Hühner. Davon bekommen sie schöne rote Beine - macht sich auf der Geflügelausstellung gut."
Aha! Na, bevor die alle in den Hühnertrog wandern, rette ich doch ein paar Knollen. Es ist schon eine besonders schöne Pflanze - diese kräftigen Rot- und Grüntöne. Ein leckeres Rezept für eine Rote-Beete-Lasagne mit Honig und Feta war auch schnell gefunden.
Ganz wichtig: Rote Beete färbt ganz fürchterlich - vor allem Klamotten (geht nicht mehr raus, Hände - kann man waschen und Ostereier, aber das ist jetzt nicht die passende Jahreszeit). Also, schützt Euch vor dem roten Saft. Jetzt geht es los: Rote Beete schälen und in 0,5 cm breite Scheiben schneiden. Den Boden einer Auflaufform damit auslegen, Feta darüber verteilen, Thymianblättchen drüberstreuen und ein wenig Honig drauftropfen lassen. Dann so lange wiederholen, bis die obere Schicht aus Feta, Honig und dem Olivenöl besteht.
Bei 200 °C für ca. 30 Minuten im Backofen garen. Die Rote Beete sind noch etwas knackig - ich liebe es!
Noch ein Wort zum neuen WordPress-Editor. Bin noch nicht zufrieden, das Einfügen von Zwischenüberschriften, Anpassen von Fotos oder Wechseln von Listen zu normalem Text gefällt mir noch nicht. Mal sehen, ob ich dabei bleibe.
Melde mich zurück - über vier Wochen habe ich mit dem Blog pausiert, war aber bei den Bienen nicht untätig. Puh, aber jetzt habe ich ein Problem. Das Backend meines Blogs hat sich plötzlich verändert und nun muss ich mich erst einmal damit beschäftigen. Eigentlich sieht es easy aus - Überschrift und Header-Bild einzufügen waren ja auch kein Problem.
Eigentlich wollte ich hier ein paar Fotos mit Bildzeilen veröffentlichen, aber ich habe die Option zum Bildereinfügen an dieser Stelle noch nicht gefunden. (Es kommt mir jetzt wie eine typische "Mal-eben-Aktion" bei den Bienen vor: Mal eben einen Blogbeitrag posten - und zack! steht man überraschend vor einer neuen Herausforderung.)
Inhaltlich ist der Beitrag heute etwas mau, sobald ich mich ins neue Backend eingearbeitet habe, gibt´s wieder mehr. Versprochen!
Es ist so heiß und alle haben Durst. 34,6 °C maß das Thermometer unter dem Schatten des Amberbaums in unserem Garten - wie heiß mag es dann erst in den Bienenstöcken sein, die teils in der prallen Sonne auf der Wiese stehen? Die hohen Temperaturen steigern den Wasserbedarf eines Bienenvolkes. Eine gängige Annahme ist, dass ein Volk mit 40000 Bienen rund 200 ml Wasser pro Tag benötigt, nicht nur, um den eigenen Durst zu stillen oder die Brut zu ernähren, sondern auch um das Wasser im Stock zu verdunsten und so für kühlere Temperaturen zu sorgen.
Bei Hitze kein Morgentau
Einen Teil des Wasserbedarfs decken sie aus dem gesammelten Nektar. Aber wer mag schon bei dieser Hitze fliegen? Und auch die Blüten "machen dicht", wenn es zu heiß ist. Teiche, Pfützen und Morgentau sind weitere Wasserquellen, wobei sich in tropischen Nächten kein Tau bilden kann. Deshalb habe ich mich entschlossen, in unserem Garten und direkt bei den Völkern Tränken für Bienen, andere Insekten, Vögel und Kleintiere aufzustellen und mit Brunnenwasser zu füllen. Wobei es auch Argumente gegen einen künstliche Bienentränke gibt, und eine Bienensachverständige dazu rät, es lieber bei "Morgentau als Tränke" zu belassen.
Künstliche Tränken
Schon häufiger habe ich Tränken direkt am Bienenstock aufgestellt, aber dort fast nie eine Biene beobachtet. Warum das so ist, habe ich gerade im Artikel des Bienenjournals entdeckt. Er beschreibt, was beim Aufstellen einer Tränke wichtig ist. Bienen meiden demnach aus hygienischen Gründen Wasserquellen direkt am Stock - es sei denn, es ist sehr heiß oder es gibt keine andere Wasserquelle in der Nähe. Die ideale Entfernung soll 40 - 70 m betragen. Vorgestern hatte ich in meinem Whatsapp-Status dafür geworben, Wasserquellen für Insekten und Vögel aufzustellen. Wenige Stunden später meldete sich eine liebe Nachbarin und Bienenfreundin, dass "meine" Bienen schon bei ihr seien - das mit den 40 m Abstand zum Stock passt!
Prinzip Verdunstung
Übrigens habe ich das "Prinzip Verdunstung" von den Bienen übernommen und eine Sprühflasche mit kaltem Wasser gefüllt, die Düse auf Verstäuben eingestellt und meine Beine und Arme (und die Kinder) damit angespritzt. Kann ich nur empfehlen: ist sehr erfrischend und macht gute Laune!
Am Montag wollte ich "nur" eben ein bisschen Ackermelde aus der Wiese zupfen. Dann dachte ich, ich könnte doch mal kurz nach den Völkern schauen. Bei allen Völkern herrschte reger Flugverkehr. Tja, und dann ging es los: Als ich den Deckel bei Queen Marlene anhob und wurde ich sofort angeflogen. Und zack, schon hatte mir eine Wächterin einen Stich in den Oberschenkel verpasst. Hui, waren die kiebig! (Ihr kennt kiebig nicht? Es heißt so viel wie "gereizt", "aufgebracht.")
Warum ist das Volk so kiebig?
Bin dann erst einmal nach Hause, um den Stich zu versorgen (teste gerade den "Bite away") und kehrte dann mit dem Smoker zum Bienenstand zurück. Ich hatte nicht einmal meine Imkerjacke angezogen, als mich eine Wächterin dermaßen anging, dass ich ein paar Schritte auf die Wiese laufen und mich in die Jacke wickeln musste, um nicht gestochen zu werden. Was war da bloß los?
Junge Königin zugesetzt
Ein Blick auf die Waben verriet sofort: Hier fehlt die Königin! Keinerlei Brut zu sehen, weder Stifte noch Maden oder verdeckelte Brut. Stattdessen haben sie dort, wo das Brutnest sein sollte, fleißig Honig eingetragen. Oh je, woher nun eine neue Königin bekommen? Für eine Weiselprobe ist es mir zu spät im Jahr, aber der dritte Anruf war erfolgreich. Rainer, der vor zwei Jahren schon einmal einen Schwarm von mir geborgen hatte, während wir im Urlaub waren, fuhr extra zu seinen Bienen, um mir noch am selben Abend eine junge Königin zu bringen.
Im mit Futterteig verschlossenen Zusetzkäfig haben wir sie ins Volk gehängt und als ich am Mittwoch nachschaute, war dieser leer und die Königin wuselte munter über die Waben. Ich konnte sie in aller Ruhe beobachten und mich ärgern, dass ich mein Handy zuhause gelassen hatte und keine Fotos machen konnte.
Weiselzelle belegt?
Heute habe ich bei allen Völkern die Rähmchen aus den unteren Zargen entnommen, um sie einzuschmelzen. Dabei entdeckte ich bei Helene in der Trogbeute eine Weiselzelle, allerdings in einer Wabe fernab vom eigentlichen - sehr gut ausgestatteten - Brutnest angelegt.
Nach langem Suchen habe ich einige winzige Stifte entdeckt, aber keine Maden. Hat die Königin eine Brutpause eingelegt, war ihr zu warm, hatte sie keine Lust? Ich bin mir nicht sicher, ob die Weiselzelle belegt ist. Vielleicht wurde sie auch aufgegeben, nachdem die Königin wieder stiftet. Ich habe sie stehen gelassen, im Vertrauen darauf, dass die Bienen schon wissen, was sie da tun - und mir keinen Schwarm bescheren!