So, dem Gänsefuß geht es an den Kragen - besser an die Wurzeln. Danke an Nicolle, die am Mittwoch bei Hitze und zeitweisem Nieselregen beherzt zugegriffen hat! Nette Gespräche, Entdeckungen bei den Blühpflanzen, gemeinsam etwas tun - das hat Spaß gemacht!
Inzwischen ist fast die Hälfte der Blumenwiese von Gänsefuß/Ackermelde befreit. Seht her:
Nun müssen wir leider auch noch die ausgezogenen Pflanzen abräumen. Meine Hoffnung war, dass die Samen noch nicht reif sind, weil die Samenstände noch grün sind. Doch gestern traf ich unseren Nachbarn, der vorsichtig ein einzelnes Samenkorn aus der Hülle pulte und feststellte: es ist schwarz und damit reif. Herrje!
Die restliche Wiese - wirklich mehr Gänsefuß als alles andere, werde ich mit der Sense abmähen.
Und damit der Gänsefuß sich nicht gleich wieder neue auf die Socken macht, säe ich nochmals eine Blumenwiesenmischung mit Grasanteil nach. So wächst hoffentlich schnell eine kräftige Untersaat heran, die den Gänsefüßen ein Bein stellt. Herrlich, welche Wortspiele sich ergeben...
Nie hätte ich mit so viel Unkraut in der Blumenwiese gerechnet. Das habe ich mir wirklich anders vorgestellt! Der Gänsefuß überdeckt fast alles - und von der geringen Blütenvielfalt bin ich auch enttäuscht.... So sieht die Wiese nämlich aktuell nach der kurzen Hitzeperiode aus:
Wie es der Zufall so will, lernte ich in der vergangenen Woche einen neuen Nachbarn kennen, der als promovierter Agrarwissenschaftler und ehemaliger Imker sowohl Ahnung von Blumen als auch von Bienen hat. Für den Tiefkühlkost-Hersteller Iglo hat er die Blumenmischung für den Blühstreifen entwickelt, die von den Vertragsbauern an den Feldrändern ausgeät wird. Wir haben uns lange und ausführlich unterhalten.
Das Unkraut stoppen
Die Essenz daraus: Auf keinen Fall darf sich der Gänsefuß aussäen - das würde gleich millionenfach geschehen und andere Blühpflanzen künftig verdrängen. (Habe mal eben bei Wikipedia geschaut: Eine große Pflanze kann bis zu 1,5 Millionen Samen produzieren, die sich bis zu 1700 Jahre im Boden halten - unglaublich!) Also, raus damit!
Der Fachmann schlägt zwei Möglichkeiten vor:
1. Wieder einmal mit manpower ran an die Blumenwiese und den Gänsefuß rausziehen, eventuell Blumensaat nachsäen. Nach den Erfahrungen, die ich bereits gemacht habe, bin ich wenig begeistert - das Ergebnis von einer Stunde Zupfen ist kaum sichtbar....
2. Die Fläche mulchen (abmähen und gleichzeitig zerkleinern - damit sind auch die Blumen weg), drei Wochen ruhen lassen, (mit Pflanzenschutzmittel spritzen) und neu einsäen. Dieses Mal mit einer ausgewogeneren Saatgutmischung, die auch eine Untersaat aus Gras oder Klee beeinhaltet. Die Untersaat wächst schnell und dicht, sodass der Gänsefuß sich nicht ausbreiten kann. (Ich hoffe, ich habe alles richtig behalten.) Kostet auch wieder viel Arbeit und Geld - und bedeutet erneut eine Suche nach jemandem, der die passenden Gerätschaften hat.
Wir jäten und mähen
Was also tun? Heute habe ich mich mit Imkerpatin Mechthild beraten. Das Ergebnis: Ich werde den vorderen Teil der Wiese (an der das Blumenwiesenschild steht) jäten, denn hier war ich schon fleißig und der Unkrautdruck ist nicht ganz so hoch. Den Rest werden wir mit Sensen abmähen und das Schnittgut entfernen. Und dann nachsäen, entweder Blumenmischung oder Klee als Untersaat - dazu darf ich vielleicht den neuen Nachbarn noch einmal fragen?
Also, mir ist es ja zu warm für irgendwelche großen Aktionen. Doch die Bienen fliegen. Heute habe ich mich mit der Kamera auf die Lauer gelegt und ihre Besuche auf Blumen in unserem Garten fotografiert. Nicht immer war ich schnell genug, um die Arbeiterin zu erwischen - dann gibt es eben Blüten "pur"!
Die erste Blumen blühen! Ich unterscheide jetzt auch nicht zwischen den 48, die in der Samenmischung "Blühende Landschaft Nord" enthalten sein sollen und denen, die sich selbständig angesiedelt haben, wie beispielsweise Raps.
Der Bestand an Gänsefuß ist weiterhin, gelinde gesagt, besorgniserregend. Selbst dort, wo ich gründlich meditativ gezupft hatte, kommt er reichlich nach. Egal. Ist jetzt so.
Hier nun ein paar Fotos der ersten Blüten auf der Blumenwiese und ihrer Nutznießer:
Da in diesem Jahr kein Feld in unserer Nähe mit Raps bestellt ist, wäre mir die Rapsblüte fast entgangen. Doch am Wegesrand am vorjährigen Rapsfeld blüht es noch. Einfach zum Genießen einige Bilder mit Bienenbesuch:
Ich habe es doch getan! Nachdem ich vor sechs Wochen übers Feld gerobbt bin, um die Graswurzeln rauszuklauben, hatte ich mir vorgenommen, nix mehr an der künftigen Blumenwiese zu machen, außer zu säen. Und jetzt? Macht sich die Ackermelde breit, auch Gänsefuß genannt. Aber wie! Geschätzt wächst er auf etwa ein Viertel der Fläche. Habe kurz mit mir gerungen, ob ich wirklich anfangen soll, das Kraut rauszuziehen. Nun ja, andere gehen mit dem Hund oder ins Fitnessstudio, ich ziehe Gänsefüße. Zupf, zupf.
Jetzt oder nie!
Und während ich gestern Abend und heute früh bei angenehm warmem Wetter so zupfe, über die beste Methode nachdenke und überlege, ob das an Fronleichnam wohl in Ordnung geht, merke ich, wie ich dabei gut abschalten kann. Bezüglich des Feiertags ist anzumerken, dass es ja ab morgen richtig heiß werden soll. Dann wird der Boden bald so fest sein, dass man die Wurzeln nicht mehr rausziehen kann. Also ist heute der Stichtag. Ist sowieso klar, dass ich nicht alles rauskriege. Zupf, zupf.
Zupfen oder Aufessen?
Aber der Gänsefuß, zur Familie der Fuchsschwanzgewächse zählend, kann locker 1 m hoch werden. Und ist nicht zuletzt deshalb eine Erstbesiedlerpflanze, weil sie mit fast jedem Boden und Klima zurecht kommt, blüht von Juni bis September und vermehrt sich rasant. Verwandt ist der Gänsefuß mit Rüben und Mangold. Die Sorte Chenopodium album (ich habe mindestens zwei Sorten und die ist auch dabei) wurde früher als Gemüse verwendet und wie Spinat zubereitet. Das könnte man ja glatt mal ausprobieren, wobei wir nicht so die Spinatesser sind. Und vor dem Aufessen steht immer noch das Zupfen. Mit der Menge könnte ich die ganze Straße versorgen. Zupf, zupf.
Blumenwiese verbindet
Das wäre ja mal eine Idee: Die Nachbarschaft einladen, nicht zum Spinatessen, aber ganz locker zu Kaffee und Kuchen am Bienenstand. Mit Honigkostproben, wenn ich denn in diesem Jahr ernten kann. Überhaupt die Nachbarschaft. Allein heute Kontakt zu drei Familien und zwei Einzelpersonen gehabt. Erstes Thema ist immer, was ich gerade mache und ein flotter Spruch dazu, dann weitere Unterhaltung. Eine Nachbarin versprach: "Wenn die allererste Blume blüht, holen wir Stühle raus und trinken zusammen Kaffee auf der Wiese!" Gedankenübertragung! Das hätten wir/hätte ich ohne Blumenwiese nicht. Also lohnt es sich doch! Zupf, Zupf!
Wie heißen die Blumen?
Mein Facebook-Aufruf zur Blumenbestimmung war schon ganz erfolgreich. Jetzt geht es weiter. Habe auch eine Pflanzenliste der Blühmischung "Blühende Landschaft" Nord, aber mir helfen die Namen nicht weiter. Freue mich, wenn Ihr mitmacht, beim "Heiteren Blumenraten". Zum Vergrößeren der Bilder einfach draufklicken.
Das wurde ja mal Zeit: Am Samstag hat es endlich geregnet, seitdem immerhin mal 20 ml pro Quadratmeter. Das tut der Bienenweide richtig gut. Allerdings bin ich etwas ernüchtert, was die Pflanzenvielfalt angeht. Hauptsächlich breiten sich dort zwei Pflanzen aus. Leider bin ich in Sachen Pflanzenbestimmung eine Niete, solange sie nicht blühen. Kann mir also jemand sagen, was dort so grünt? Macht mit beim "Heiteren Blumenraten"! Danke für Eure Tipps!
Ein Blick auf die Völker Ist es zu fassen, noch immer haben wir keine Namen für die Königinnen - es würde die Unterscheidung der Völker beim Schreiben sehr erleichtern. Wir konnten uns für Vorschläge wie Elizabeth, Mary, Sumsebrum, B58 (Fundort
des Schwarms) usw. nicht entscheiden. Aber jetzt mal fix meine kleine Mitimkerin Marlene gefragt. Die Königin in der DN-Beute heißt ab sofort wie sie Marlene und die in der Trogbeute Helene, wie ihre beste Freundin. Dann kann es jetzt losgehen:
Marlene stiftet fleißig und hat ein prima Brutnest samt Futtervorrat, aber vom Honigraum hält sie ihre Arbeiterinnen fern.
Helene findet keinen Gefallen an den Wachslinien, die ich als Richtschnur für den Wabenbau über die Rähmchen gezogen habe. Sie lässt lieber etwas wilder bauen und auch gerne über zwei Rähmchen.... Das wird bei der Bearbeitung noch schwierig werden. Aktuell füttere ich sie alle zwei Tage mit 600 ml Zuckerwasser.
Ein Schwarm in der Nachbarschaft
Das Highlight des Sonntags war für mich die Assistenz beim Schwarmfang bei uns um die Ecke. Er gehörte einem Jungimker, der gerade die Ausbildung zum Imker beim Bieneninstitut in Münster macht.
Ein Teil der Bienen war bereits in der Beute, aber der Rest zog nicht nach, sondern saß um die Ausläufer eines Kirschlorbeers, leider direkt am Boden. Schließlich wurde ein Ast abgeschnitten und die Bienen in die Beute abgefegt, viele waren es nicht, aber: die Königin war dabei und abends waren alle Bienen drin. Einfach schön!
Tipps für WordPress
Und weil hier noch Text fehlt, frage ich auch gleich noch in Sachen Layout um Rat. Kann mir jemand sagen, wie ich Fotos wie das 3. von oben einfach in den Text setzen kann, ohne eine unerwünschte Leerzeile (siehe oben) zu provozieren? Das stört mich schon lange.
So,
jetzt
reicht
auch
der
Text.
Habe ich es wirklich verpasst, über die Apfelblüte in unserem Garten zu berichten? Die Fotos sind teils noch von vergangener Woche, danach hat ihnen der heftige Regen zugesetzt. Auch die Kirschen in der Nachbarschaft verlieren ihre Blüten - schon ändert sich der Speiseplan für die Bienen.
Ich liebe es, neben dem Flugloch zu hocken und den Bienen zuzusehen. Heute tragen sie besonders knalligen Pollen ein. Habe die Bestimmungshilfe der Honigmacher besucht und kann die Herkunft genauer eingrenzen. Dermaßen leuchtend roten Blütenstaub liefern die Purpurrote Taubnessel, die Gefleckte Taubnessel, die Gewöhnliche Rosskastanie und - wer hätte es gedacht - die Rote Rosskastanie.
Honig und Pollen in den Vorrat
In diesem Jahr müssen meine Bienen vermutlich auf die Rapsblüte verzichten. Im vergangenen Jahr gab es ein Feld in unmittelbarer Nähe und ein weiteres etwa 700 m entfert - eine reiche Tracht. Hoffe nur, dass sie genügend Nektar und Pollen finden, ohne dafür so weit fliegen zu müssen. Das kostet ja alles Zeit und Energie.
Die Blumensaat geht auf! Jedenfalls die Samen, die von den Vögeln übrig gelassen wurden.
Informierte mich doch vor gut einer Woche eine Nachbarin, dass sich fette Tauben ein Festmahl auf der Wiese gönnen. Zum Geburtstag hat mir dann mein Sohn "Omma Schygulla" gebastelt - die flotteste Vogelscheuche weit und breit. Sie scheint furchterregend genug zu sein, um Tauben und überraschenderweise sogar Krähen abzuschrecken. Amseln und auch die Bachstelzen (habe ich hier zuvor nur ganz, ganz selten gesehen) haben schnell gemerkt, dass Omma Schygulla schlecht zu fuß ist. Aber die futtern ja hoffentlich nicht so viel.
Das regnerische Wetter hat der keimanden Saat gut getan. Obwohl mir Nachbarn netterweise ihr Brunnenwasser angeboten hatten, bin ich sehr froh, darauf verzichten zu können. Leider kommt auch einiges an Gras hoch. Der Wettbewerb hat begonnen: Wer wächst schneller - Gras oder Blumen?
Kleine Namenskunde P.S. Ihr möchtet noch wissen, woher der Name "Omma Schygulla" kommt?
In Haltern ist Omma Schygulla Generationen von Schülern ab der dritten Klasse ein Begriff. Denn sie geistert seit Jahren durch die Verkehrserziehung von Hauptkommissar Detlef Marks. Es heißt dann immer: Stellt Euch vor, Omma Schygulla steht an der Straße und will rüber. Was macht Ihr?"
Ich versprech` Euch was: Heute werden die meisten von Euch staunen! Habt Ihr die Blüten des Vergissmeinnicht schon einmal genau betrachtet? Mir fiel es gestern auch nur auf, weil ich ein Blütenfoto auf dem Bildschirm stark vergrößert hatte.
Das Vergissmeinnicht besitzt gelbe und weiße Pollenmale. Mit der gelben Farbe lockt es seine Bestäuber an. Hat die Biene ihre lange Zunge in den genau passenden Blütenkelch gesteckt und das Blümchen bestäubt, verblasst das Pollenmal und wird weiß. Kurze Zeit später verlieren auch die Blütenblätter ihre strahlend blaue Farbe und werden lila, um dann langsam zu verblühen.
Ein Biologe hat mir meine Vermutung bestätigt und nennt es treffend ein Wunder der Blütenökologie. Genau deshalb liebe ich das Imkern - ich erfahre so viel über die Natur rundrum!
P.S. Ich liefere ein schärferes Bild nach, wenn es mal nicht so windet und sich doch noch ein paar Bienen auf dem Vergissmeinnicht niederlassen (sooo beliebt scheint es nicht zu sein).
Hey, das ist heute der 100. Beitrag! Da bin ich selbst überrascht. Ansonsten kämpfe ich gerade wieder einmal mit Versatel - denn zuhause komme ich nicht ins Internet. Dabei gibt es schon wieder so viel zu schreiben...So wenig? Als die Lieferung von Mellifera kam, war ich schon überrascht - nur zwei Tütchen Saatgut sollen für 200 m² ausreichen?
Ist das nicht ein tolles Bild? Knapp 50 verschiedene Samen stecken in den Tütchen - was für eine Vielfalt an Farben und Formen. Wie verteilt man 400 g Samen auf rund 170 m²? Meine Imkerpatin Mechthild Gerding und ich teilten die Fläche in 16 Felder auf und mischten für jedes Feld 1,5 kg Sand mit 25 g Samen.
Das Sand und Samengemisch ließ sich gut verstreuen, da der Sand sichtbar machte, wo schon etwas liegt.
Jetzt noch in die Hände spucken und mit der Walze drüberher rollen, damit die Samen gut angedrückt sind. Bleibt jetzt noch auf Regen zu warten, der für dieses Wochenende angekündigt wurde.
Es stimmt tatsächlich, die Kreiselegge hat die Graswurzelklumpen auf der Krume abgelegt. Ich bezweifle, dass es alle sind. Aber es war schon eine Menge, die ich gestern abgeharkt und aufgesammelt habe. Hiermit erkläre ich das Feld für sähfertig! Sobald sich Regen ankündigt, werde ich bei Windstille aussäen.