Hurra! Es ist mir gelungen, ein Video hochzuladen! Pah, ist doch easy, werden einige denken. Aber nicht nur die Imkerei stellt mich ständig vor neue Herausforderungen, auch das Bloggen ist für mich nicht ohne. Über die Qualität (Schärfe) lasst uns noch schweigen...
Bienenflug und Bienensummen wie im Sommer. Am 23. November, gut einen Monat vor Weihnachten nutzten meine Bienen warme 15 °C für einen kurzen Ausflug. Einige kehrten sogar mit leicht gepackten Pollenhöschen zurück. Dabei sitzen sie eigentlich schon in der Wintertraube:
Das Bild oben ist nicht so klar, weil ich die Folie fürs Fotografieren nicht abnehmen wollte. Das nächste Foto zeigt den Grund:
Nach meinem letzten Eintrag über die Wachsmotte habe ich doch noch einmal nachgeschaut, ob ich wirklich nur unbebrütete Waben eingelagert habe. Und tatsächlich, da hing eine dunkle Brutwabe mit Pollenresten und begann leicht zu schimmeln - raus damit!
Aus Wachs entsteht Wunderbares
Was macht die Imkerin nun mit dem Wachs, das die Bienen liefern? Zunächst einmal einschmelzen und filtern. Dann kann man weitersehen, ob neue Mittelwände, Kerzen, Cremes, Wärmeauflagen, Schuhcreme, Holzschutz oder gar Möbelpolitur daraus entstehen sollen. (Ich werde bestimmt nicht alles ausprobieren...)
Bei der Auflösung der Bienenkiste ist einiges an Wachs angefallen, das ich damals direkt eingeschmolzen habe. Hier die Bilder dazu:In einem Kochtopf - der fortan nur noch für Wachs benutzt werden soll - erhitze ich etwa 2 l Wasser und gebe die zerbrochenen Waben hinein. Bienenwachs schmilzt bei etwa 60 °C.
Sieht ein wenig unappetitlich nach Hexenküche aus. In den Zellen der dunklen Brutwaben stecken noch die Nymphenhäutchen, die von den Bienenlarven zurückgelassen wurden. Aber duftet es herrlich nach Bienenwachs und ein wenig schon nach Weihnachten!
Die Nymphenhäutchen bleiben im Filter zurück. Dazu dient ein Durchschlag, über den ich zweifach- zum Schluss sogar dreifach eine Seidenstrumpfhose gezogen habe. Es empfiehlt sich, den Boden rund um den Eimer, auf dem der Durchschlag liegt, mit Zeitungspapier abzudecken. Das habe ich verpasst - jetzt kleben noch Wachsspritzer auf dem Pflaster....
Nun ist es wichtig, dass das Wachs ganz langsam abkühlt und dabei nicht bewegt wird. Nur so trennen sich die verschiedenen Phasen ganz sauber:
oben: Wachs
mitte: im Wachs eingeschlossene Schwebteile
unten: Wasser
Jetzt ist Muskeleinsatz gefragt: Mit dem Stockmeißel kratze ich den "Dreck" vom Wachskuchen.
Etwa 5 cm dick ist mein Wachskuchen, der mir aber noch nicht hell genug erschien. Deshalb habe ich dir Prozedur noch zweimal wiederholt. Endergebnis: 1,1 kg Wachs von heller Farbe - siehe Foto ganz oben.
Entwarnung! Ich weiß zwar noch immer nicht, welche winzigen Mitbewohner mit den Bienen die Beute teilen, aber gefährlich scheinen sie ihnen nicht zu sein. Denn sonst hätte sie bestimmt jemand erkannt.
Wachsmotte mag kein Wachs
Die Frage, wer sich da herumtreibt, brachte mich auf die Idee, über einen anderen Mitbewohner zu schreiben, der weniger harmlos ist: die Wachsmotte. Sie gehören zur Familie der Kleinschmetterlinge, der Zünsler. Die bekanntesten Arten sind die Große und die kleine Wachsmotte. Schädlich ist aber nicht die Motte selbst, sondern ihre Raupe.
Vom Wachsduft der Honigbienennester angelockt, legen die Falter ihre Eier in den Brutnestern der Völker ab. Dabei bohren sie sich durch das Wachs und zerstören die Wabenstruktur.
Die schlüpfenden Larven ernähren sich von Pollenresten und den zurückgelassenen Puppenhäuten und Kot der Bienenbrut. So eine Putzkolonne wäre an sich ja nicht schlecht. Doch teilweise machen sich die Wachsmottenlarven auch über Bieneneier und –larven her und schädigen so die Brut der befallenen Völker. Anders als es der Name vermuten lässt, fressen die Wachsmotten kein Wachs.
Wachsmotten hinterlassen Dreck und Gestank
Wachsmotteneier befinden sich natürlicherweise in jedem Volk. Bienen wissen aber größere Schäden an Wachs und Waben zu verhindern. Ist ein Volk aber nicht so fit oder aus anderen Gründen nachlässig, breiten sich die Motten sehr schnell aus. Imker erkennen sie dann an hinterlassenem Dreck, Gespinsten, Kot und Gestank – ein guter Nährboden für Bakterien. Ich hoffe, dass meinen Bienen und mir dies erspart bleibt. Die Maikrankheit hat schon gereicht….
Hygiene schützt vor Wachsmotten Imker schlagen den Wachsmotten ein Schnippchen durch gute Wabenhygiene. Waben sollten höchstens zwei bis drei Jahre alt werden. Jede schlüpfende Biene lässt ihre Puppenhaut zurück, die eng an der Zellenwand anliegt. Mit jeder neuen Brut kommt eine neue Puppenhaut hinzu. Obwohl die Putzbienen ihr Bestes geben, bleibt zwischen den Häuten und Zellwänden Kot zurück – ein gefundenes Fressen für die Wachsmotte und Nistplatz für Krankheitserreger. Spätestens nach drei Jahren hat eine Wabe ihre goldene Farbe verloren und ist schwarz geworden. Dann sollte sie dringend aussortiert und eingeschmolzen werden.
Nur unbebrütete Waben lagern
Für die Lagerung über den Winter kommen nur unbebrütete Waben in Frage, denn Wachsmotteneier befinden sich in fast jeder Brutwabe. Ich habe meine Waben im Keller locker in eine Beute gehängt. Bei Temperaturen unter 10 °C bleibt die Entwicklung der Wachsmotten stehen. So kühl ist es bei uns nicht, aber ich habe auch keine andere Möglichkeit, sie aufzubewahren. Na, man könnte sie auch einfrieren.
Im Bienenstock kommt ein ordentlicher Winter den Bienen zur Hilfe: Längere Frostperioden ab -7°C töten die Motten und ihre Brut im Stock ab. Also: Winter, Du darfst kommen!
Ab und zu habe ich den Hobbok im Keller geöffnet, um zu prüfen, ob der Honig aus der Bienenkiste schon kristallisiert. Vor einigen Wochen war es so weit - ich meinte eine Veränderung zu sehen. Also habe ich mit dem Rühren begonnen. Dieses sorgt dafür, dass der Zucker im Honig gleichmäßig und fein kristallisiert. So erhält man feincremigen Honig statt eines Honigs, der vom Glasboden herauf grobkörnig erstarrt. Übrigens ist genau das in den Gläsern mit der Frühtracht passiert. Ist aber nicht schlimm, erwärmt man den Honig, z.B. im Wasserbad auf unter 40°C, wird er wieder flüssig. ... weiterlesen →
Angebracht habe ich es schon Anfang Oktober, nur noch nicht fotografiert und gebloggt: Das Mäusegitter vor dem Flugloch versperrt auch kleinen Nagern wie Spitzmäusen den Zugang zur Beute. Die würden sich in der von Bienen gewärmten Holzkiste richtig wohl fühlen.
Dabei zerstören sie dann über den Winter die Waben, hinterlassen Kot und sorgen für Unruhe im Volk. Ich habe gelesen, dass Bienen in diesem Fall in der Beute abkoten, was sie sonst nie tun (Sie sammeln den Kot in der Kotblase und fliegen erst im Frühjahr bei wärmeren Temperaturen zu einem Reinigungsflug aus.) Kot in der Beute kann aber zu Krankheiten wie der Ruhr führen, was die Überlebenschance des Volkes enorm senkt.
Bienen wehren sich gegen Mäuse
Natürlich lassen Bienen eine Maus nicht einfach in ihre Beute spazieren. Sie wehren sich und oft gelingt es ihnen, die Maus zu töten. Die bleibt dann in der Beute und wird von den Bienen mit Propolis eingekittet, um die Verwesung zu verhindern. Trotzdem wird sie sich teilweise zersetzen, was wiederum schädlich für das Volk ist.
Sitzen die Bienen erst in der Wintertraube, können sie sich gar nicht mehr gegen Mäuse schützen. Denn bei kühlen Temperaturen werden Bienen flugunfähig. Deshalb ist es wichtig, das Mäuseschutzgitter anzubringen, bevor sich Mäuse einnisten. Ich habe einfach ein Gitter mit einer Maschenweite von ca. 6 mm mit Reißzwecken angeheftet.
Erstmals habe ich den Honigmarkt des Landesverbandes Westfälischer und Lippischer Imker besucht. Schon vor dem Saalbau in Witten begrüßte ein bunter Markt mit Imkern, Korbflechtern, einem Schmied, dem Porsche Club und Dekoständen die Besucher. Drinnen ging es weiter mit Ständen für Imkereibedarf, Honig- und Bienenprodukten und erstaunlich professionell aufgemachten Ständen einzelner Imkervereine, sodass mehr als 50 Aussteller zusammenkamen.
Artikel über Honigmarkt
Stundenlang hätte ich hier stöbern und in Fachliteratur zum Beispiel am Stand von APIS e.V. schmökern können. Dazu gab es ein abwechslungsreiches Programm auf der Bühne. "Imker fragen - Dr. Gerhard Liebig antwortet", hieß eine Aktion, die ich leider nur am Rande mitbekommen habe. Denn die meiste Zeit verbrachte ich im Theatersaal, um für den Landesverband und das Landwirtschaftliche Wochenblatt über die Prämierung der besten Honige und die Fachvorträge berichten zu können.
Interessante Fachvorträge
Den Vortrag von Dr. Andreé Hamm, Uni Bonn, über die "Ökonomische und ökologische Bedeutung der Honigbiene und andere Bestäuber" habe ich leider nicht ganz mitbekommen, weil parallel dazu der Vortrag von Dr. Annette Schroeder, Uni Hohenheim, zur Frage "Kann denn Honig Sünde sein? Honig und gesunde Ernährung" stattfand.
Mit Bienenzucht habe ich mich bislang noch gar nicht beschäftigt (da werde ich auch nie aktiv werden), umso interessanter waren die Ausführungen von Prof. Kaspar Bienefeld vom Bieneninstitut Hohen Neuendorf über den Zuchtfortschritt bei Honigbienen. Einzelne Bienen sind nämlich in der Lage, Varroamilben in der verdeckelten Brut zu erkennen. Sie räumen diese Brutzellen aus und entziehen der Milbe so die Lebensgrundlage. Die Forscher sind dabei, diese besonders pfiffigen Bienen an ihren Genen zu erkennen und so für die Zucht zu selektieren.
Kunstschwarm gegen Varroa Gute Tipps für die Praxis lieferte Dr. Marina Meixner vom Bieneninstitut Kirchhain, die der Varroamilbe und ihren begleitenden Krankheiten mit einer Brutentnahme im Sommer beikommen will. Mittels der Kunstschwarmmethode, die sie ausführlich erläuterte, wird eine Brutunterbrechung bei der Milbe erreicht, sodass die Milbenzahl nicht so stark wächst. Imker befürchten, dass eine Brutunterbrechung das Bienenvolk schwächt. Doch dies ist nicht zu verzeichnen, wenn sie rechtzeitig, etwa zwei Wochen vor Trachtende, durchgeführt wird.
Gute Ergebnisse "trotz" Trogbeute
In diesem Jahr kamen 1007 Honige in die Bewertung - vielleicht mache ich im nächsten Jahr auch mit. Die ersten drei Preisträger aus jeweils drei Kategorien (Frühtracht, Sommertracht-kandiert und Sommertracht-flüssig) wurden jeweils mit Fotos ausführlicher vorgestellt und man erfuhr etwas über ihre Betriebsweise.
Musste sehr schmunzeln, als es bei drei Preisträgern jeweils hieß: "Obwohl er in Trogbeuten imkert, erzielte er einen guten xy Platz!"
Die Trogbeuten habe ich immer noch im Sinn. Über den Winter werde ich mich mit diesem Thema beschäftigen und eventuell selbst eine bauen.
Für Sonntag noch nichts geplant? Dann fahrt auch zum Honigmarkt nach Witten. Einen ganzen Tag lang dreht sich dort alles um Honig und Imkerei. Interessante Fachvorträge, Verkaufs- und Infostände versprechen abwechslungsreiche Stunden. Ich freue mich schon darauf. Hier geht´s zum Programm.
Vor drei Wochen habe ich das Feld mit Weißem Senf in der Nachbarschaft vorgestellt - es leuchtete herrlich gelb mit wenigen weißen Blüten. Jetzt hat es seine Farbe gewechselt und zeigt Blüten in kühlem Weiß und nur noch wenige gelbe Farbtupfer. Ein befreundeter Landwirt klärte mich auf: Bei den weißen Blüten handelt es sich um Ölrettich, der auch im Oktober noch Pollen und Nektar bietet.
Ölrettich & Co als Bienenweide
Landwirte, die an Zwischenfruchtblühmischungen als Bienenweide interessiert sind, finden hier ausführliche Informationen der Landwirtschaftskammer NRW. Dort habe ich folgenden Aspekt gefunden, der für mich neu ist: "Bei Sorten mit späterem Blühbeginn, die in der Regel aus pflanzenbaulicher Sicht bevorzugt werden, um ein unerwünschtes Aussamen der Bestände zu vermeiden, besteht jedoch die Gefahr, dass die Bestände zu lange in den Spätherbst hinein weiterblühen und sich die Bienen dann nicht mehr rechtzeitig auf die Winterruhe vorbereiten können. Früh blühende Zwischenfruchtbestände bergen hingegen die Gefahr, dass sie zum Aussamen gelangen und dadurch Probleme in der Folgekultur bereiten. Ein Kompromiss sollte sich finden lassen, wenn die Bestände bei beginnender Samenreife rechtzeitig abgeschlegelt werden, dadurch wird zugleich verhindert, dass die Bienen und sonstigen Insekten durch zu hohes Nektarangebot im Oktober nicht rechtzeitig die Winterruhe aufnehmen."
Na, da hoffe ich, dass es mit der Blüte bald vorbei ist - so schön das Feld auch anzusehen ist - nicht, dass meine Bienen die Winterruhe vergessen.... Aber nebenan wird der Tisch neu gedeckt:
So, jetzt kann der Winter kommen - meine Bienen haben genug Futter eingelagert. Dieses Mal habe ich den Futterbestand nicht mit dem Schätzrahmen, sondern per Waage ermittelt. Fotos gibt es davon keine, denn ich hatte alle Hände voll zu tun, die digitale Kofferwaage richtig anzubringen und abzulesen und ein Fotograf war gerade nicht anwesend.
Futterschätzung mit der Waage
Beim Wiegen der Bienenbeute gehe ich so vor:
1. Deckel abnehmen.
2. Haken der digitalen Kofferwaage an der rechten Seite der Zarge zwischen Boden und Zarge einklemmen.
3. Waage anziehen, bis das Gewicht konstant bleibt (9100 g).
4. Procedere auf der linken Seite der Zarge wiederholen (8950 g).
5. Ergebnisse addieren, also 18050 g Gesamtgewicht.
Nach dem Wiegen kommt das Rechnen
Jetzt muss man noch ein paar Dinge abziehen, um das Gewicht des Futters zu erhalten. Also:
18050 g Gesamtgewicht
- 3350 g Zarge
- 3300 g Rähmchen und Waben (11 Rähmchen á 300 g)
- 1500 g Bienen und Brut (geschätzt)
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9900 g Futter am 26. September 2014
Die Menge reichte noch nicht an die empfohlenen 12 kg für ein einzargiges Volk heran. Also habe ich noch einmal 6 kg Zucker aufgelöst und nachgefüttert.
Die Kontrolle am 4. Oktober ergab 14,9 kg Futter. Das ist doch super! (Darüber vergesse ich jetzt auch den Schreck, als kürzlich morgens wieder gelbe Kotflecken wie bei der Maikrankheit zu sehen waren. Es erwies sich zum Glück als einmalige Beobachtung.)
Das herrliche Wetter am 3. Oktober haben wir für einen Familienausflug nach Hemer ins Sauerland genutzt. Dort gibt es ein Felsenmeer mit tiefen Spalten und Höhlen, in dem ich vor Jahrzehnten während eines Ausfluges in der Grundschule herumgeklettert bin. Heute ist es nicht mehr frei zugänglich, aber auf schön gestalteten Brücken, Stegen und einer Aussichtsplattform kann man sich das Felsenmeer prima von oben ansehen. Ein Foto gibt es weiter unten.
Imker betreiben gute Öffentlichkeitsarbeit Anschließend gings ein paar Schritte weiter in den Sauerlandpark, dem Gelände der Landesgartenschau von 2010. Und was entdeckt unsere Jüngste, kaum dass wir das Drehkreuz passiert haben: "Da sind Imker! Klasse!" Der Imkerverein Hemer betreibt den Imkerpavillon der Gartenschau als Lehrbienenstand weiter und macht gute Öffentlichkeitsarbeit.
Mit allen Sinnen nähert man sich hier den Bienen. Wer hat schon mal eine Bienenzunge gespürt? Ein Erlebnis für unsere Mädchen. Sie hielten ihre mit Honig bestrichenen Fingerkuppen an ein feines Gitter einer Schaubeute und die Bienen nahmen den Honig mit ihren Zungen ab. Herrlich, die überraschten Gesichter zu sehen.
Bienen am Telefon
Eine gute Idee, die ich bestimmt nachbauen werde, ist das Bienentelefon. Am Ende eines etwa 70 cm langen Schlauches ist ein Plastikbecher angeklebt, den man sich ans Ohr hält. Das andere Ende des Schlauches hält man ans Flugloch. Das Bienengesumme klingt richtig laut. Wer längere Zeit lauscht, kann Unterschiede feststellen, z.B. wenn gerade viel Betrieb am Flugloch herrscht.
Wer wollte, konnte sich an diesem Tag die Wachsverarbeitung "Vom Altwachs zur Kerze" anschauen und beim Wachsschmelzen und Kerzendrehen helfen.
An Sonntagen bei schönem Wetter sei immer etwas los, informierte uns einer der Imker. Wer es genauer wissen will, kann sich auf der Seite des Imkervereins Hemer oder des Sauerlandparks nach Veranstaltungen umsehen.
Uns hat der Ausflug bei herrlichem Wetter mit Picknick und Füßebaden im Himmelsspiegel super gut gefallen. Als Erinnerung haben wir natürlich ein Glas Honig gekauft und unsere Familie ist sich einig, die Sommerblüte von Berufsimker Georg Jedrasik ist unvergleichlich gut.
Sehen sie nicht super aus, unsere Holsteiner Cox? Und wie gut die Äpfel erst schmecken - würzig und leicht säuerlich! Verdanken wir nicht zuletzt unseren Bienen, die alles bestäubten, was Pollen und Nektar bietet.
Im Frühsommer hatten sich an all unseren Apfelbäumen reichlich Früchte gebildet. Viele kleine Äpfelchen sind runtergefallen. Im Laufe des Sommers - kurz vor der Ernte - wurden fast alle Äpfel von Würmern befallen, von Vögeln angepickt oder faulten noch am Baum. Unsere Ernte fällt in diesem Jahr recht mau aus - schade. Immerhin - an den Bienen lag es nicht!
Wir haben trotzdem viel Freude an unseren Bäumchen, denn sie geben einen natürlichen Sichtschutz zu den Nachbarn ab und sind auch bei Insekten und Vögeln beliebt.
Ein kurzer Flug übers Nachbarhaus, die Wiese, das Seniorenheim, ein Maisfeld - und dann ist der Tisch für meine Bienen reichlich gedeckt. Nach rund 300 m erreichen die Sammlerinnen ein Feld mit leuchtend gelb blühendem Senf. Der Weiße (!) Senf blüht gelb und ist eine hervorragende Bienenweide, weil er reichlich Pollen und Nektar bietet.
Senf wird vielseitig genutzt
Landwirte bauen ihn gerne als Zwischenfrucht an, weil er Stickstoff aus der Luft aufnimmt und in seine Zellen einbindet. Im Winter erfriert der Senf und wird im Frühjahr untergepflügt. Dann gelangt der gebundene Stickstoff in die Erde und wird von der nächsten Pflanze genutzt, die dort wächst. Außerdem lockern seine tiefen Pfahlwurzeln den Boden auf und erleichtern so ihren Nachfolgern das Wachsen.
Andere bauen den Senf für die Ölgewinnung an. Senföle werden zur Herstellung von Brennölen und für Seifen genutzt. Das den Samen abgepresste Öl schmeckt scharf und kann als Speiseöl verwendet werden. Und schließlich würzen Körner vom Weißen Senf auch Senfgurken, Mixed Pickles und Wurst - man kann also zu vielem "seinen Senf dazugeben...."
Das ging doch erstaunlich gut: Mit dem Schätzrahmen habe ich den Futtervorrat in meinem Volk bestimmt. Nach ein, zwei Rähmchen hatte ich die beste Handhabung herausgefunden, damit keine Bienen zu Schaden kommen: Die Futterwabe an einem Öhrchen festhalten und mit einer Ecke auf der Beute abstützen. Dann den Schätzrahmen anhalten und zählen, wie viele der Felder Futter enthalten. Wichtig: Es zählen nur die verdeckelten Futterzellen. Die Werte am besten sofort notieren. Die Wabe wenden und auf der anderen Seite ebenfalls zählen und das Ergebnis notieren.
Genaues Ergebnis Dank Schätzrahmen
Für die Deutsch-Normal-Maß-Beute entspricht ein Feld 100 g Futter und damit leichtes Rechnen. Es kamen 40,5 Felder heraus, was 4,5 kg Futter entspricht (mindestens 12 kg sind wünschenswert). Das überraschte mich, ich hätte mit mehr gerechnet. Schließlich fühlten sich die Waben recht schwer an, was daran lag, dass sich in mindestens 30 Feldern unverdeckeltes Futter befand.
Insofern ist die Schätzmethode für mich als Neuling sehr hilfreich. Nur für meinen Rücken muss ich mir noch etwas überlegen. Da mein Volk einzargig sehr niedrig steht, muss ich mich beim Abstützen der Waben auf die Beute bücken - das merke ich jetzt....
(Auf Nachfrage riet der Leiter unserer Neuimkerschulung dazu, das unverdeckelte Futter zu einem Drittel mitzuberechnen. Schließlich würde es bei der Wiegemethode auch in die Berechnung einfließen.)
Habe direkt mit 5 l Zuckerlösung (3 kg Zucker/2 l Wasser) weitergefüttert. Die Bienen haben es auch schon gefunden.