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Frisches Wachs ist farblos.
Frisches Wachs ist farblos.

„Woraus besteht eigentlich Bienenwachs?“, fragte die siebenjährige Mathilde ihren Vater, der mir in blogtechnischen Dingen auf die Sprünge hilft. So spontan konnte ich das auch nicht beantworten, also habe ich etwas recherchiert:

Liebe Mathilde, stell Dir mal vor, eine junge Biene ist kaum geschlüpft, da muss sie auch schon arbeiten. Deshalb heißt sie auch Arbeiterin (wenn sie nicht gerade eine Königin oder ein Bienenmann (Drohn) ist).
In den ersten drei Tagen ihres Lebens putzt sie sich selbst und die Brutzellen aus denen andere Bienen geschlüpft sind. Bis zum fünften Tag übernimmt sie immer mehr Putzaufgaben im Stock. Dann betreut und füttert sie als sogenannte Ammenbiene bis zum 12. Tag die Brut und bringt den von Sammelbienen eingeflogenen Nektar in die Zellen.

Baubienen schwitzen Bienenwachs aus
Und jetzt geht es los mit dem Wachs: Ab dem 12. Lebenstag werden einige Bienen zu Baubienen. Am Hinterleib besitzen sie Wachsdrüsen, aus denen sie kleine Wachsstücke herauspressen, man sagt auch „ausschwitzen“. Komm doch mal vorbei, dann zeige ich Dir die kleinen Wachsschuppen. Mit den Mundwerkzeugen knetet die Biene das Wachs, gibt Spucke dazu und formt es zu Waben. Frisch ausgeschwitzes Wachs ist ganz hell, fast farblos. Dunkler wird es, wenn die Bienen darüber laufen, Pollen und Nektar in die Waben pressen.

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Nektar und Pollen färben das Wachs gelb.

Woraus besteht Bienenwachs?
Wachs besteht vor allem aus Alkohol, Fettsäuren und weiteren Kohlenwasserstoffen (das ist jetzt eher was für die Erwachsenen). Es sind auch noch bis zu 300 andere Stoffe enthalten, je nach Herkunft und Bienenart. Deshalb gibt es auch verschiedene Wachsfarben. Um aber diese Stoffe in ihrem Körper herstellen zu können, brauchen die Bienen ganz viel Honig. Für 1 kg Wachs sind 4 bis 10 kg Honig (also Zucker) nötig! In einem Jahr kann ein Volk zwischen 0,5 und 1,5 kg Wachs erzeugen.

Zum Kerzengießen wird flüssiges Wachs in Formen gegossen.
Zum Kerzengießen wird flüssiges Wachs in Formen gegossen.

Du isst sogar Bienenwachs
Wenn Du an Bienenwachs denkst, fallen Dir wahrscheinlich zu allererst Kerzen ein. Aber in den wenigsten Kerzen ist Bienenwachs enthalten, weil es sehr teuer ist. Bienenwachs wird noch für viele andere Dinge verwendet, zum Beispiel ist es in Hautcremes, Möbelpolitur und Schuhcreme enthalten, in Holzschutzmitteln und Du isst es sogar. Glaubst Du nicht? Die Förmchen, in denen Gummibärchen gegossen werden, sind mit Bienenwachs besprüht, damit sich die Bärchen daraus lösen.

Du merkst schon, Bienenwachs ist einmalig und sehr kostbar. Denn nur Bienen können es herstellen.

Wer vertiefende Informationen sucht, schaue bei den Honigmachern.

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DSC_2781Für das Deutsche Bienenjournal (Februarausgabe 2015) habe ich einen Artikel über den Familienimkerkurs in der Wildnis-Werkstatt in Münster verfasst. Meine Tochter und ich waren im vergangenen Jahr zu einigen Terminen dort und sind begeistert von diesem Angebot.
Leider gibt die Redaktion erst in einigen Wochen grünes Licht für die Veröffentlichung des Artikels im Internet. Deshalb nur ein paar Fotos vom Heft mit den Bildern, die einen ersten Eindruck vermitteln... DSC_2784

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Schon wieder eine neue Wachslieferung! wiegt die Blöcke ab, bevor sie eingeschmolzen werden.
Schon wieder eine neue Wachslieferung! Bianke Holtmann wiegt die Blöcke ab, bevor sie eingeschmolzen werden.

Die Ledder Werkstätten in Tecklenburg halten für Imker ein ganz besonderes Angebot bereit. Menschen mit Behinderung verarbeiten das Wachs zu stabilen Mittelwänden. Jeder Imker bekommt sein eigenes Wachs  zurück und das auch noch zu einem günstigen Preis!

Im Januar habe ich die Werkstatt besucht und war beeindruckt von der Arbeit der Leute und die gute Stimmung dort. In einem Artikel für das Landwirtschaftliche Wochenblatt Westfalen-Lippe habe ich dieses Projekt beschrieben. Zum Artikel mit vielen Fotos geht es hier.

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An den Ständen der Imkermesse ließ es sich gut fachsimpeln und einkaufen.
An den Ständen der Imkermesse ließ es sich gut fachsimpeln und einkaufen.

In Münster sind die Tage länger – der Apisticus-Tag dauert zwei Tage. Da ich möglichst viel von den Vorträgen und Workshops (19 Stück gab es!) mitbekommen wollte, war ich gestern Abend etwas geschafft. Aber es hat sich gelohnt. Im heimeligen Ambiente der Backhalle in der Speicherstadt referierten zum Thema Bienengesundheit Wissenschaftler und Fachleute mit unterschiedlichen Ansichten und Herangehensweisen.

Auf der Via Mièle gab es eine große Vielfalt an Honig und Honigprodukten.
Auf der Via Mièle gab es eine große Vielfalt an Honig und Honigprodukten.

Es gab Workshops zum Mikroskopieren von Bienen, über Ohrkerzenmassage und Makrofotografie. Man konnte sich über sommerblühende Gehölze informieren, um Trachtlücken zu schließen und sich Produkte zur Varroabekämpfung vorstellen lassen. Super geschmeckt hat das Honigmenü bei der Kochvorführung des Rottaler Bienenhofs. Und ich habe jede Menge Imker wiedergetroffen und einige neue kennengelernet. Aufschreiben kann ich das gar nicht alles – fahrt selbst einmal hin.

Hier einige wenige Stichpunkte:
Dr. Wolfgang Ritter vom Referenzlabor für Bienengesundheit der Weltorganisation für Tiergesundheit in Freiburg erzielt „Gesunde Bienen und vitale Völker durch naturgemäße Bienenhaltung“, so der Titel seines Vortrags.

Dr. Wolfgang Ritter referierte über den Naturwabenbau.
Dr. Wolfgang Ritter referierte über den Naturwabenbau.

Bienenhäuser sind out
Er leitet seine Tipps von Beobachtungen wild lebender Honigbienenvölker im Ausland ab.

  • Schwärme suchen sich Nisthöhlen in einer Größe zwischen 50 bis 80 l. Das Verhältnis Volk/Raum ist entscheidend für das Hygieneverhalten: In Einraum- beuten mit Naturbau bestimmt das Volk, wie viel Raum und Waben es bewirtschaften kann.
  • Schwärme nisten in mindestens 2 m Höhe, lieber noch wesentlich höher. Das macht die Bearbeitung durch den Imker schwierig. Aber ausreichender Abstand zum Boden erschwert die Rückkehr von kranken, krabbelnden Bienen in den Stock.
  • Bienenhäuser und Reihenaufstellung sind out: Besser ist eine 4er Aufstellung im Block (das Flugloch jeweils in eine andere Richtung, finde ich aber unpraktisch, da steht man als Imker immer einem Volk im Weg). Optimal ist eine 2er Aufstellung im Abstand von 150 m.
  • Ritter überraschte die Imker mit der Aussage, dass die Wachsmotte ein Nützling ist. Bienen bauen nur so viele Waben, wie sie benötigen. Ist ein Schwarm ausgezogen, fressen die Wachsmotten die unbesetzten Waben. Sie verkleinern also den Nestbau.

Naturwabenbau stärkt die Völker

Mit charmantem Akzent und wunderbaren Fotos verdeutlichte auch Michel Collette aus Luxemburg die Bedeutung des Naturwabenbaus.
Mit charmantem Akzent und wunderbaren Fotos verdeutlichte auch Michel Collette aus Luxemburg die Bedeutung des Naturwabenbaus.

Auch für den Imker Michel Collette, Zertifizierter Demeter Imker und Leiter des Lehrbienenstandes im luxemburgischen Hollenfels, heißt es: „back to the roots“. Der leidenschaftliche Bienenfotograf zeigte wunderbare Aufnahmen u.a. von Schwarmtrauben, in denen man deutlich die Ausgänge der Luftkanäle sehen konnte (dass es sie gibt, war mir neu). Auch er sprach sich für den Naturwabenbau aus:

  • „Nest-Duft-Wärmebindung“: Jede Wabengasse ist wie ein geschlossener Raum mit einem eigenen Mikroklima. In Völkern, die nicht durch imkerliche Arbeiten auseinander gerissen werden, registriert er weniger Varroen.
  • Mittelwände werden von den Bienen ausgezogen, nicht ausgebaut. Das heißt, sie müssen das Wachs der Mittelwand erst erwärmen und kneten, um es in die Zellenform zu bringen. Das kostet mehr Energie, als Wachs in passender Konsistenz auszuschwitzen und direkt zu verarbeiten.
  • Der Wachskreislauf wurde von Menschen erfunden. In der Natur gibt es keinen Wachskreislauf.
  • Bienen bauen nicht eckig, sondern immer (irgendwie) rund. Deshalb sollten Imker die eckige „Rähmchenbrille“ ablegen.
  • Das Volk baut im Naturbau leicht wechselnde Zellgrößen und Zellstellungen. Die hauchdünnen Wachswände der Naturwaben schwingen besser. Zum Schluss noch zwei Schnappschüsse von der Imkermesse: (Hier geht's zum Bericht fürs Landwirtschaftliche Wochenblatt.)
  • Und hier eine Bienenbeute, wie ich sie noch nie gesehen habe.
    Hier eine Bienenbeute mit allem schnick und schnack, wie ich sie noch nie gesehen habe.

    Die Variobeute von Bienen-Lutz lässt sich aufklappen.
    Die rückenfreundliche Variobeute von Bienen-Lutz lässt sich aufklappen.

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Flyer_apisticus_ 2015 druck - Flyer_apisticus__2015_druck.pdf - Mozilla Firefox 27.01.2015 122827Da es für Imker gerade nicht so viel zu tun gibt (außer Vorräte auffüllen, Mittelwände einlöten....) ist die Zeit ideal für einen Besuch beim Apisticus-Tag in Münster. Eigentlich muss es Apisticus-Tage heißen. Denn gleich an zwei Tagen, am 7. und 8. Februar, dreht sich in der Speicherstadt alles um Bienen und Imkerei.
Geboten werden Fachvorträge, Workshops und eine Imkermesse mit vielen Ausstellern - ein Muss für alle Imker, die up to date sein wollen! Hier geht es zum Programm. Ich habe nur ein Problem: Einige Vorträge und Workshops, die mich interessieren, laufen parallel...

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(F)rostige Zeiten für Kleinvieh... Mal ein Huhn, statt Bienen. Die möchten jetzt lieber nicht gestört werden. (Weitere  (f)rostige Fotos gibt es am Ende.) Außerdem kann ich damit auch mal bei der Rostparade von Frau Tonari teilnehmen.

Einen Aspekt aus meinem letzten "Bienenstich!" sollte ich nicht unkommentiert lassen. Der Satz "Ich warte ja nur auf eine Regenpause – bei den warmen Temperaturen werden die ersten Bienen einen kurzen Ausflug wagen", mag sich für Laien anhören, als ob die Bienenflugsaison bald begönne. Herbeisehnen ja, aber gutheißen nein!

Um zu sehen, wo mein Volk in der Beute sitzt, habe ich für einige Tage eine Windel eingeschoben. Die Winter-traube verrät sich durch das heruntergefallene Gemüll.
Um zu sehen, wo mein Volk in der Beute sitzt, habe ich für einige Tage eine Windel eingeschoben. Die Wintertraube verrät sich durch das heruntergefallene Gemüll.

Tatsächlich fliegen einzelne Bienen schon im Winter aus, wenn es nur mild genug ist. Im vergangenen Jahr war es tatsächlich am 8. Januar bei 14 °C so weit. Da nutzen die Bienen die Gelegenheit, um nach langer Pause endlich ihre prall gefüllte Kotblase zu entleeren.

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Nicht rostig, sondern nur frostig: Die trockenen Fruchtstände der Fetten Henne mit Eiskristallen überzogen.

Kein Bienenflug im Januar
Ein kurzer Flug ist ja in Ordnung, aber anhaltend zu mildes Wetter im Januar und Februar schadet den Völkern und freut die Imker nicht. Was sollen die Bienen auch draußen? Zwar bieten Winterblüher wie die Schwarze Nieswurz und der Kleine Winterling ersten Nektar, stellen aber doch keine Massentracht dar.
Zudem verbraucht das Fliegen die Verarbeitung des eingetragenen Nektars zu viel Energie. Was bedeutet, die BIenen fressen noch mehr von ihrem Vorrat. Sollten die Temperaturen dann bis ins Frühjahr beständig kühl bleiben, kann das Futter knapp werden. Da freue ich mich doch über die für die nächsten Tage angekündigte Kälte und (f)rostige Zeiten:

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Detail unserer aus Kreisen zusammengesetzten Feuerkugel.

Übrigens: "Bienenstich!" heißt mein Newsletter, den ich alle drei bis vier Wochen versende. Wer ihn auch bekommen möchte, trage seine E-Mailadresse in das Feld rechts ein. Wenn er nicht gefällt, wird man ihn leichter wieder los, als einen echten Bienenstich - einfach abbestellen.

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Habe ich nicht immer belächelt, dass es in der Imkerei so viele verschiedene Beuten und Wege der Völkerführung gibt? Imker sind findig und immer auf der Suche nach dem Ideal, das gerne vom Standard abweichen darf. Solange es den Bienen dabei gut geht, ist ja alles in Ordnung.

Eine Trogbeute unter dem Weihnachtsbaum
Nun ja, jetzt zähle ich selbst zu diesen Individualisten. Mein Mann hat mir zu Weihnachten eine Trogbeute geschenkt - selbst gebaut! (Die Stunden im Werkraum darf man gar nicht zählen, und billig ist's auch nicht.) Noch ist sie nicht ganz fertig, aber ich möchte sie unbedingt mal vorstellen:DSC_1451Die Besonderheiten auf den ersten Blick: Die Trogbeute besitzt eine Zarge, die im Sommer als Honigraum aufgesetzt werden kann. Bienen bauen doch gerne in die Höhe.

DSC_1439Die Beute wird im Kaltbau besetzt.

DSC_1442Als Varroawindel dient eine weiße Kunststoffplatte.

DSC_1438Und der Clou: Die beiden Styroporflächen kann man abnehmen... ... weiterlesen

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Ein spannender Augenblick für Imkerin Ingrid Vorholt (rechts): Sind die Bienen wohlauf? Interessierten erklärt sie gerne, wie Bienen überwintern.
Ein spannender Augenblick für Imkerin Ingrid Vorholt (rechts): Sind die Bienen wohlauf? Interessierten erklärt sie gerne, wie Bienen überwintern.

Melde mich zurück aus der Winterpause! Tatsächlich hatten wir in Haltern am See auch einen Tag lang das, was in einem ordentlichen Winter nicht fehlen darf: Schnee. Es waren zwar nur wenige Zentimeter, aber die Kinder hat's gefreut. Und für mich diente die weiße Landschaft als prima Kulisse für einen Artikel zu der Frage, wie Bienen den Winter überstehen. Erschienen ist das Interview in der Halterner Zeitung:

HALTERN. Wie überstehen eigentlich Bienen den Winter? Wir haben uns bei der Imkerin Ingrid Vorholt erkundigt. Sie betreut zwölf Bienenvölker und erklärt, was sich in der kalten Jahreszeit im Bienenstock abspielt.

Eine Bienenbeute aus Holz reicht den Bienen als Isolierung vor Hitze und Kälte.
Eine Bienenbeute aus Holz reicht den Bienen als Isolierung vor Hitze und Kälte.

Halten Honigbienen Winterschlaf? Nein, eher Winterruhe. Ich sage immer, die Bienen kuscheln. Sie fahren ihre Aktivität runter und drängen sich zu einer Traube zusammen. Je kälter, desto enger. Wie Pinguine stecken die Arbeiterinnen ihre Köpfchen zusammen, den Po nach draußen. Wenn ihr Po nur noch 9 Grad warm ist, krabbeln sie nach innen und andere nehmen ihren Platz ein. Bienen sind wechselwarme Tiere und erzeugen durch Bewegen ihrer Flugmuskulatur Wärme. In der Wintertraube herrscht immer eine Mindesttemperatur von 20 °C, sogar bei starkem Frost!

Da wäre es doch eine gute Idee, den Bienenstock zu isolieren? Das wäre schädlich. Es würde die Bienen dazu verleiten, aktiver zu sein, der Futtervorrat könnte knapp werden, und sie erfrieren, wenn sie auf die Idee kommen, auszufliegen. Wichtiger ist, dass genügend Bienen da sind, mindestens 6000 Tiere, um die Wintertraube zu bilden und mit ihr langsam über die Futterwaben zu ziehen. Übrigens halten Bienen ihren Kot in einer Kotblase zurück, die sie erst im Frühjahr ausleeren. Nur einzelne Bienen halten es jetzt schon nicht mehr aus und fliegen kurz bei Sonnenschein raus.

Ein Blick in die Vorratskammer: Die Zellen dieses Futterrähmchens sind mit Honig gefüllt und mit Wachs verdeckelt.
Ein Blick in die Vorratskammer: Die Zellen dieses Futterrähmchens sind mit Honig gefüllt.

Keine Flüge, kein Pollen- und Nektarsammeln - was fressen die Bienen im Winter? Sie haben im Sommer fleißig Nektar gesammelt und daraus leckeren Honig gemacht. Den Anteil, den wir als Imker ihnen wegnehmen, bieten wir ihnen als Zuckerlösung wieder an. Sie verarbeiten ihn wie Honig und lagern das Futter in Zellen und setzten einen Deckel aus Wachs darauf. Das ist ihr Wintervorrat.

Was machen die Königin und die Drohnen? Die Königin sitzt gut geschützt mitten in der Traube, da hat sie es muckelig warm. Wenn es draußen ganz kalt ist, legt sie für wenige Wochen keine Eier, um ihrem Volk eine Brutpause zu gönnen. Faszinierend finde ich, dass sie Mitte Januar schon wieder mit der Eiablage beginnt, egal wie das Wetter ist. Dann wächst das Volk ganz schnell auf 45000 bis 60000 Tiere. Tja, und Jungs gibt es im Winter in einem Bienenvolk nicht. Erst im Frühjahr werden neue Drohnen aufgezogen.

Beatrix, Elizabeth, Viktoria... Ingrid Vorholts Völker tragen köngliche Namen.
Beatrix, Elizabeth, Viktoria... Ingrid Vorholts Völker tragen köngliche Namen.

Und womit beschäftigt sich die Imkerin im Winter? Ich besuche Fortbildungen, reinige das Wachs, stocke meine Vorräte an Rähmchen und Gläsern auf. Die Bienen lasse ich in Ruhe. Nur einmal muss ich sie stören, so wie heute. Da habe ich Oxalsäure in die Wabengassen geträufelt. Sie hilft gegen die Varroamilbe, ein Plagegeist, der unseren Bienenvölkern schwer zu schaffen macht. Der Blick in die Kisten war wieder sehr aufregend. Geht es den Bienen gut? Leider ist eines der drei Völker an diesem Standort sehr klein. Ich hoffe, sie schaffen es über den Winter.

Was begeistert sie an ihrem Hobby? Der Honig ist nicht das Wichtigste. Mich fasziniert das Leben der Honigbiene. Durch die Imkerei habe ich einen guten Blick für die Natur bekommen. Und ich verrate es auch gleich: Gestochen zu werden, tut nach wie vor weh!

Gerburgis Sommer

Ist die Biene geschlüpft, bleibt die Puppenhaut in der Zelle zurück.

Kleines Bilderrätsel: Was ist zu sehen? Sieht nach einer schlüpfenden Biene aus, dachte ich als unerfahrene Imkerin und schrieb es auch so in meinem Eintrag über die Wachsmotte. Stimmt aber nicht!
Fachleute erkennen, dass die Puppe noch nicht ausgereift ist. Das zeigt die helle Farbe des Chitinpanzers an. Ausgehärtet weist er die dunklere, bienentypische Farbe auf. Zudem seien die Antennen noch nicht frei, schrieb der Biologe. Ich freue mich sehr über solche Anmerkungen und Korrekturen!

Kranke Brut wird fliegt raus
Nun stellt sich natürlich die Frage, weshalb die Brutzelle geöffnet ist, wenn die Puppe noch nicht schlupfbereit ist. Arbeiterinnen, die sich um die Brutpflege kümmern, sind in der Lage zu erkennen, wenn mit der Brut etwas nicht stimmt. Sei es, dass die Larve oder Puppe durch Varroamilben geschädigt ist, sich durch eine Krankheit nicht richtig entwickelt oder gestorben ist. In solchen Fällen kommt es vor, dass Arbeiterinnen den Deckel der Brutzelle öffnen und die Brut daraus entfernen.

... und landet im Gemüll
Im Mai gab es einige Tage, an denen viele unreife und teils verstümmelte Bienen (Flügeldeformationsvirus?) im Gemüll der Bienenkiste lagen. Die beiden Bilder unten vermitteln einen Eindruck davon. Die Diagnose, um welche Schäden es sich handelt, überlasse ich lieber den Experten....
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DSC_1061Wenn sie frisch sind, beißt man sich an ihnen die Zähne aus. Aber mindestens die Hälfte meiner Plätzchen erreicht nicht das Stadium, in dem sie weich geworden sind. Wer kann schon zwei Wochen auf so leckere Plätzchen warten?

Eigenen oder gekauften Honig verwenden?
Ehrlich gesagt, verwende ich aber nicht meinen eigenen Honig. Der ist mir fürs Backen dann doch zu schade. Das geht auch mit Honig aus "EG- und nicht EG-Ländern", wie es immer auf dem Glas heißt. Ich höre schon den Aufschrei, man möge doch bitte zuallererst heimische Produkte verwenden. Doch die Imker in Deutschland können mit ihrer Honigproduktion die Nachfrage in Deutschland bei weitem nicht decken. Nach Angaben des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft reicht der eigene Honig nur für 20 Prozent der Bevölkerung. Im vergangenen Jahr wurden 66700 t importiert.

Lebkuchengewürz ausverkauft?
Das Backen ist gar kein Problem. Doch wo bekommt man im Dezember noch Lebkuchengewürz? Sollte ja in der klassischen Lebkuchen-Backzeit in den Regalen liegen. In fünf Geschäften in Haltern war das Gewürz Anfang des Monats schon ausverkauft. Ich werde mir gleich im neuen Kalender für November 2015 einen Vermerk machen: Lebkuchengewürz kaufen! Zur Not kann man es auch selbst mischen, dazu sind allerdings neun Gewürze notwendig - das wird deutlich teurer.... Jetzt aber ab in die Küche!

Die Zutaten für den Lebkuchen:
100 g Margarine
375 g Honig
180 g Zucker

1 P. Lebkuchengewürz
15 g Kakao
750 g Mehl
1P. Backpulver
1 Prise Salz

Die Zutaten für den Zuckerguss:
Puderzucker
Zitronensaft

So wird‘s gemacht:
• Margarine, Honig und Zucker in einem Topf erwärmen, bis der Zucker geschmolzen ist. Die Masse abkühlen lassen, dann mit den restlichen Zutaten zu einem Teig verkneten. Das geht am besten mit den Händen.
• Den Teig etwa 0,5 cm dick ausrollen und Plätzchen ausstechen und auf ein mit Backpapier versehenes Backblech legen.
• Bei 200°C ca. 15 Minuten backen.
• Für den Guss den Puderzucker mit so viel Zitronensaft verrühren, dass er sich auf die erkalteten Plätzchen streichen lässt.
• Die Plätzchen sind sehr hart, werden in der Dose mit der Zeit weicher - und falls nicht, einen halben Apfel in die Dose legen. Dann nehmen die Plätzchen die Feuchtigkeit des Apfels auf.

Knusperhäuschen aus Lebkuchen
Übrigens eignet sich der Teig sehr gut, um daraus Knusperhäuschen herzustellen. Dazu die Teile aus dem Teig ausschneiden und abbacken. Ein guter „Baukleber“ ist mit Eiweiß verrührter Puderzucker.

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Oxalsäure vertreibt die Varroamilbe. Die Behandlung darf nur erfolgen, wenn die Bienen brutfrei sind.
Oxalsäure vertreibt die Varroamilbe. Die Behandlung darf nur erfolgen, wenn die Bienen brutfrei sind.

Bin ich froh, dass meine Bienen die Oxalsäurebehandlung gegen die Varroamilben vorerst überlebt haben. Dabei war nicht die Säure das Problem, sondern festzustellen, ob das Volk brutfrei ist, denn in verdeckelter Brut wirkt die Säure nicht. Aber von Anfang an. Am Freitag kam der empfehlenswerte Infobrief von Apis e.V. und erinnerte an die Oxalsäurebehandlung. Im vergangenen milden Winter habe ich sie erst an Silvester durchgeführt, und hatte sie deshalb noch gar nicht auf dem Plan. Weshalb diese Behandlung notwendig ist, habe ich hier bereits im vergangenen Jahr beschrieben, weitere Infos gibt es auf der Seite der Honigmacher.

Wärme zieht Bienen an. Eine hat sich auf dem Imkerhut niedergelassen.
Wärme zieht Bienen an. Eine hat sich auf dem Imkerhut niedergelassen.

Rähmchen miteinander verkittet
Am Samstag haben meine Tochter und ich uns bei Temperaturen um 3 °C dick eingemummelt und in die Imkerjacke gezwängt. Die Bienen saßen in ihrer Wintertraube, verteilt auf fünf Wabengassen. Was ich vorher schon geahnt hatte, bewahrheitete sich nun: Die Rähmchen saßen ziemlich spack, also eng, in der Beute, von den Bienen aneinander geklebt.
Unmöglich, eines in der Mitte herauszuziehen. Beim Versuch ist an einem Rähmchen der Oberträger abgerissen. Erfahrungsgemäß komme ich dann leichter ans Ziel, wenn ich vom Rand her das erste Rähmchen ziehe und mich dann zur Mitte vorarbeite. Leider mit der Folge, dass die Bienen sehr gestört wurden. Es sind einige aufgeflogen, die sich dann auf meiner Kleidung niederließen - die war schließlich wärmer als die Umgebung. Denn Bienen können Temperaturen um 3° C nicht lange aushalten, erstarren und sterben.

Endlich gelingt es, ein Rähmchen zu lösen. Die Bienen hängen sich in Ketten aneinander.
Endlich gelingt es, ein Rähmchen zu lösen. Die Bienen hängen sich in Ketten aneinander.

Oxalsäure in die Wabengassen träufeln
Wir haben uns sehr beeilt und stellten fest, das Volk ist brutfrei. Also wieder ins Haus, Schutzbrille und Handschuhe angezogen, die Oxalsäure mit Saccharose angesetzt, angewärmt, in die Spritze gezogen und raus.
Als ich nun die Beute öffnete, war klar: Das wird heute nichts! Die Bienen saßen in der ganzen Beute verteilt - von wegen Wintertraube. Auch am Sonntag änderte sich daran nichts, und ich sorgte mich - wieder einmal. Die Temperatur fiel nachts unter den Gefrierpunkt. Wenn das Volk nicht bald zur wärmenden Wintertraube zurückfinden würde, wäre es das Ende. Am Dienstag traute ich mich, wieder in die Beute zu schauen. Und siehe da, jetzt saßen die Bienen auf sechs Wabengassen, und wir konnten die Behandlung problemlos durchführen. Nur zwei Wächterinnen flogen auf und nach der Behandlung war für kurze Zeit ein lautes Summen aus der Beute zu vernehmen. Aber jetzt ist erst einmal Winterruhe.

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Jetzt wird es gemütlich: Aus Mittelwänden lassen sich ganz einfach Kerzen rollen - macht Spaß und duftet gut.
Jetzt wird es gemütlich: Aus Mittelwänden lassen sich ganz einfach Kerzen rollen - macht Spaß und duftet gut.

Wie das duftet! In dieser Woche durfte ich eine Imkerin begleiten, die mit einer Schulklasse Bienenwachskerzen gerollt hat. Im ganzen Raum verbreitete sich der heimelige Geruch nach Bienenwachs. Daraus lassen sich ganz einfach Kerzen drehen – dufte Geschenke zu Weihnachten. So geht's.DSC_1013Wachsplatten un Dochte oder auch komplette Sets werden in Geschäften für Imkerbedarf, Basstelläden oder im Internet angeboten. Für eine Stumpenkerze braucht man beispielsweise zwei Wachsplatten, ca. 35 x 13 cm, einen 16 cm langen Docht, Fön, Messer, Lineal und eine Arbeitsunterlage.DSC_1014An der schmalen Seite der Wachsplatte eine Kante hochbiegen und den Docht hineinlegen. Aber aufgepasst: Dochte haben eine Brennrichtung. Man erkennt sie im Gewebe des Dochtes, das wie ein „V“ aussieht. Angezündet wird am oberen Ende des „V“. Dieses Ende schaut etwa 3 cm an einer Seite heraus.DSC_1036Nun das Wachs fest andrücken und aufrollen. Sollte das Wachs brechen, kann man es  vorsichtig mit dem Fön anwärmen. Etwas schräg rollen, damit die Kerze später fest steht. Mit der zweiten Wachsplatte weiterrollen und das Ende gut andrücken – fertig ist die Stumpen-Kerze.DSC_1033Als Variante kann sich die Kerze auch von unten nach oben verjüngen. Dafür die zweite Wachsplatte mit Hilfe von Lineal und Messer diagional teilen und mit dem dreieckigen Wachsstück weiterrollen. Jetzt kann der Advent kommen!DSC_1057Noch ein Wort zur Brenndauer: Die Kerze mit der Biene verbreitet etwa acht Stunden heimeliges Licht.