Eigentlich sollte das Thema Vorgartengestaltung "Winterfutter" für den Blog sein, aber jetzt hat die Halterner Zeitung zu diesem Aspekt den Beitrag "Steingärten tun nichts für die Umwelt" veröffentlicht und netterweise auf meinen Blog verwiesen.
Schon im vergangenen Jahr habe ich diesen Post verfasst und dann wegen immer neuer aktuellerer Themen nicht gepostet: Noch immer zehren wir von den Äpfeln, die wir im Herbst bei meinen Eltern gepflückt und die uns Nachbarn geschenkt haben - die eigenen sind längst verputzt. Allerdings sieht man ihnen die Lagerung schon an. Damit der Vorrat schneller schrumpft, gibt`s jetzt einmal in der Woche Apfelcrumble mit Honig, sehr gerne auch mal als süßes Abendessen.
Tja, das sieht 2017 nach einer sehr mauen Apfelernte anders aus: Keine zehn Stück konnten wir von 11 Bäumen ernten. In der nächsten Woche könnte ich mal wieder ein Apfelcrumble auftischen - von gekauften Äpfeln....
Die Zutaten:
4 Äpfel
4 TL Zitronenschaft
1 TL Zimt
Honig nach Geschmack
100 g Butter
6 EL Mehl
4 EL Haferflocken
4 EL Zucker
Für die Soße:
600 ml Milch
1 P Vanillepuddingpulver
1 EL Zucker
Die Äpfel schälen und in dünne Scheiben schneiden, mit Zitronensaft, Zimt und Honig vermischen und in eine Auflaufform geben.
Die Zutaten für die Krümel vermengen und darüber geben bei 190 °C etwa 30 Minuten backen.
Wer mag kann auch Rosinen dazugeben - bitte vorher mit kochendem Wasser übergießen - oder die Haferflocken durch gemahlene Haselnüsse ersetzen.
In der Zwischenzeit die Vanillesoße nach Packungsaufschrift zubereiten. Noch warm schmeckt sie richtig gut dazu, finde ich.
Diese "Mal eben"-Aktionen sollte ich mir wirklich verkneifen. Letzte Woche ging es darum, "mal eben" wegen des Temperaturumschwungs nach dem Ameisensäure-Verdunster zu sehen. Also nur schnell den Deckel der Beute lüpfen, die Flasche anheben (mit Handschuhen und Schutzbrille) und schauen, wie viel Säure verdunstet ist. Aus Bequemlichkeit hatte ich auf meine Imkerjacke samt Schleier verzichtet. Da die Bienen vom Verdunster mit einem Netz getrennt sind, war ja auch nicht mit besonderem Bienenflug zu rechnen. Doch ausnahmsweise hatte ich meine einzige Bluse an, die glockig fällt und plötzlich war Leben drunter!!!
Hui, wurde ich flott: Im Lauf über die Wiese die Bluse über den Kopf gezogen, über den Zaun und ab in den Hauseingang der Nachbarn, der durch eine Hecke geschützt ist. Die Biene war frei, aber gestochen hat sie mich trotzdem - in den Oberarm! Keine Ahnung, wer von den Nachbarn das Schauspiel gesehen und seine Freude daran hatte...
Kühlere Temperatur - größerer Docht
Ich habe mir dann erst mal die Bluse in die Bux gesteckt und bin wieder ran an die Beute. In allen Verdunstern hatte ich den kleinen Docht (Temperaturen um 20 °C und höher), jetzt sind es nur noch um die 16 °C, daher habe ich die mittlere Dochtgröße eingesetzt. Wie gesagt, das ist jetzt schon eine Woche her. Die Säure müsste verdunstet sein und wenn es morgen trocken ist, nehme ich die Verdunster wieder raus - mit Imkerjacke! Garantiert!
Ach, eigentlich hatte ich gedacht, ich sei mit den Bienen für diesen Herbst fertig. Aber dann ergab die Varroakontrolle ein verheerendes Ergebnis: beim Aalstrichschwarm 28 Varroen in drei Tagen! Das ist definitiv zu viel. Queen Marlene hält sich mit acht Varroen pro Tag und Queen Helene mit einer. Dabei hatten doch gerade der Aalstrich und Marlene durch die Kunstschwarm- und Ablegerbildung eine Brutpause, die nicht nur den Schwarmtrieb sondern auch den Varroadruck senken sollte, denkt man sich so...
85 %ige Ameisensäure verdunsten
Also schnell das angekündigte gute Wetter in den nächsten Tagen nutzen (Varroawetter) und 85-%ige Ameisensäure verdampfen (früher durfte man nur 65%ige Ameisensäure verwenden, aber die Regelung wurde kürzlich gelockert). Während ich auf meinen Mann warte, der mir die Säure nach der Arbeit im Imkerbedarf besorgt, schreibe ich mal schnell den Blogeintrag und richtge schon mal den Verdunster. Was da zu tun ist, habe ich früher schon einmal grundsätzlich beschrieben. Für Neulinge ist´s vielleicht interessant: klick!
Das Mäusegitter vor dem Flugloch versperrt mit einer Maschenweite von nur 6 mm auch den kleinsten unter den Nagern den Zugang zur Beute. Spitzmäuse sind sehr wendig und würden es sogar schaffen, sich durch 8 mm große Öffnungen zu zwängen.
Die Nager würden sich während der kalten Jahreszeit in der von Bienen gewärmten Holzkiste richtig wohl fühlen. Dabei zerstören sie dann über den Winter die Waben, hinterlassen Kot und sorgen für Unruhe im Volk. Ich habe gelesen, dass Bienen in diesem Fall in der Beute abkoten, was sie sonst nie tun. Normalerweise sammeln sie den Kot in der Kotblase und fliegen erst im Frühjahr bei wärmeren Temperaturen zu einem Reinigungsflug aus. Kot in der Beute kann aber zu Krankheiten wie der Ruhr führen, was die Überlebenschance des Volkes enorm senkt.
Bienen wehren sich gegen Mäuse
Natürlich lassen Bienen eine Maus nicht einfach in ihre Beute spazieren. Sie wehren sich und oft gelingt es ihnen, die Maus zu töten. Die bleibt dann in der Beute und wird von den Bienen mit Propolis eingekittet, um die Verwesung zu verhindern. Trotzdem wird sie sich teilweise zersetzen, was wiederum schädlich für das Volk ist.
Sitzen die Bienen erst in der Wintertraube, können sie sich gar nicht mehr gegen Mäuse schützen. Denn bei kühlen Temperaturen werden Bienen flugunfähig. Deshalb ist es wichtig, das Mäuseschutzgitter anzubringen, bevor sich Mäuse einnisten. Sprich, bei gutem Wetter, wenn die Bienen noch fliegen, denn dann hat sich auch noch keine Maus in die Beute getraut...
Der Kampf war schon entschieden, als ich die Insekten auf dem Dach der Trogbeute entdeckte. Die Wespe hielt die Biene fest umklammert und säbelte ihr mit ihren Mandibeln den Hinterleib vom Oberkörper. Tragisch war, das die Biene noch lebte und die vordere Hälfte versuchte zu fliehen.
Dieses Verhalten habe ich schon häufiger beobachtet und war beim ersten Mal schier entsetzt, schwankte zwischen Fliegenklatsche-holen und der Natur-ihren-Lauf-lassen. Und das ist es letztendlich: Die Wespe ist auf der Suche nach eiweißhaltigem Futter und die Biene wird - wenn sie nicht einfach nur unvorsichtig war - schon alt gewesen sein.
Ein Bienenvolk produziert im Laufe eines Sommers einige Kilo Biomasse an verendeten Bienen, die anderen Tieren als Nahrung dienen. Als Nützlinge sind die Wespen dazu da, Aas zu vertilgen. Irgendwer muss ja aufräumen!
In letzter Zeit habe ich häufiger im Kreis Coesfeld zu tun und da fielen mir schon im Juli die ungewöhnlich schönen und vielen Blühstreifen an den Feldrändern auf. Meinem radbegeisterten Nachbarn ging es ebenso und er hat mir dieses tolle Foto geliefert.
Viele Bauern legen freiwillig, oder weil es sich wegen besonderer Programme auch finanziell lohnt, Blühstreifen an, die für Insekten verlockend sind und anderem Getier Unterschlupf bieten. Nicht immer gelingt das so gut wie hier - Samenmischung, Bodenbeschaffenheit und Witterung müssen passen, damit es gut wächst. Ich freue mich sehr darüber!
Die Bauern im Münsterland wurden dafür ausgezeichnet. Das Landwirtschaftliche Wochenblatt berichtet:
Während es heute stürmt und ab und zu regnet, denke ich gerne an unseren Sommerurlaub im Elsass zurück. Dort überraschten uns einige Orte mit herrlichen Sommerblumenbepflanzungen, die von Bienen und anderen Insekten umschwärmt wurden. Für sich genommen, ist jeder Trog, jeder Kübel mit Sommerblumen eine kleine Bienenweide für sich - und für uns eine Augenweide.
Jede Blüte zählt!
Jetzt wird es langsam Zeit, die Futtervorräte zu kontrollieren, um zu sehen, ob die Vorräte für den Winter ausreichen oder noch flott zugefüttert werden muss. Ich ziehe das Wiegen der Beute der Schätzrahmenmethode vor, weil´s schnell geht und ich die Bienen damit wenig störe.
Wie es geht, zeige ich am Beispiel von Queen Marlene:
Gesamtgewicht ermitteln
1. Haken der digitalen Kofferwaage an der rechten Seite der Beute am Boden ansetzen.
2. Waage anziehen, bis das Gewicht konstant bleibt (22 kg).
3. Procedere auf der linken Seite der Beute wiederholen (21kg).
4. Ergebnisse addieren, also 43 kg Gesamtgewicht.
... und dann rechnen
Jetzt muss man noch ein paar Dinge abziehen, um das Gewicht des Futters zu erhalten. Also:
42 kg Gesamtgewicht
- 6,3 g für 2 Zargen (je 3,15 kg)
- 4,5 kg Deckel, Metallabdeckung und Boden (je 1,5 kg)
- 6,6 kg Rähmchen und Waben (22 Rähmchen á 300 g)
- 2 kg Bienen und Brut (geschätzt)
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22,6 kg Futter am 04.09.2017 bei Volk Marlene - reichlich Futter für ein zweizargiges Volk.
Beim Aalstrich und auch beim Trogbeutenvolk muss ich noch nachlegen. Vor einigen Tagen hatte ich dem Aalstrich-Volk 5 l Futter gegeben, doch sie haben es leider nicht gefunden. Durch legen einer Zuckerwasserspur haben sie den Weg zur Futterquelle nun doch entdeckt. Sowas hatte ich auch noch nicht....
Immerhin konnte ich bei dem Volk schon den unteren Brutraum mit den alten Waben entnehmen. Das Brutnest war leergezogen.
Unsere Blumenwiese steht nun schon im dritten Jahr und nicht nur ich, sondern auch viele Nachbarn finden die Blütenvielfalt und den Farbverlauf über den Sommer hinweg einfach klasse. In jedem Jahr setzten andere Blumen der Wiese ihren Stempel auf. Die Blühmischung war für drei Jahre angelegt. Mal sehen, ob ich im nächsten Jahr einfach abwarte, was noch so aufschlägt oder ob ich mir noch einmal die Mühe der Neueinsaat mache.
Neueinsaat ist aufwendig
Das ist sicherlich davon abhängig, ob mir die Zeit noch reicht, ob der Wiesenbesitzer zustimmt, ob Freunde nochmals mit Trecker und Ackergerät aufschlagen und ob ich mir sicher sein kann, eine Blühmischung zu finden, die schnell genug wächst, damit die Ackermelde (auch Gänsefuß genannt) keine Chance hat - denn nochmals über Tage hinweg auf den Knien über den Acker zu robben, um sie rauszuziehen, tue ich mir nicht nochmal an.... Vor drei Jahren habe ich es mir als "Meditatives Gänsefußzupfen" schön geredet.
Besonders in der hinteren Hälfte der Wiese - nah an den Bienenstöcken - hat sich trotz aller Bemühungen die Ackermelde breit gemacht. Jetzt steht sie kurz vor dem Aussamen und ich habe am Wochenende mal schnell einen Arbeitseinsatz organisiert: Sensen ausgeliehen, meinen Mann zur Unterstützung gebeten, einen Bauern gefragt, ob ich den Schnitt irgendwo bei ihm abladen darf, meine Imkerpatin gebeten, ob sie das Schnittgut mit dem Anhänger abholt - alle haben zugesagt! Dankeschön!
Das Schnittgut sollte nicht auf der Wiese liegen bleiben - zu viel Dünger für eine neue Blumenaussaat.
Und wieder ein netter Nebeneffekt bei der Arbeit mit der Sense: Eine neue Honigkundin gewonnen, mit neun Nachbarn geredet und, ja, auch Sprüche angehört. Aber niemand wollte sich an der "Agrarfitness" beteiligen.
Nachtrag: Am Abend musste sich der Besitzer der Wiese einer peinlichen Befragung unterziehen. Eine ältere Dame mit Hund stellte ihn zur Rede, warum er denn die schönen Blumen abgemäht habe...!
Seit etwa 1,5 Jahren sammle ich Propolis mit Netzen, und wenn es sich anbietet kratze ich es mit dem Stockmeißel von den Rähmchen. Es wirkt antibiotisch, antiviral und antimykotisch und kann zu Salben und Tinkturen verarbeitet werden.
Schon längst wollte ich es in Alkohol auflösen, scheute aber die Arbeit - über Wochen täglich schütteln - das würde ich dauernd vergessen. Darum habe ich mich gefreut, als ich vom Deal meiner Imkerpatin mit einem Apotheker hörte: Sie bringt ihm das Propolis, er löst es auf und dann machen sie halbe-halbe.
Also habe ich meinen Propolis ebenfalls dort abgegeben. Doch kaum zwei Wochen später gab´s eine Hiobsbotschaft. Das Haus des Apothekers beherbergt auch eine kleine Bankfiliale, die jetzt überfallen wurde. Die Räuber haben Gas in den Vorraum eingeleitet und zur Explosion gebracht. Der dabei entstandene Brand wurde von der Feuerwehr gelöscht und dieses stinkende Löschwasser lief in Keller der Apotheke. In der Zeitung hieß es jetzt, der Apotheker müsse seine dort gelagerten Medikamentenvorräte entsorgen.
Stellt sich mir die Frage, wo er das Propolis lagert - im Keller oder oben in der Apotheke? Ich traue mich gar nicht zu fragen.
Wer hat denn hier wohl den Auftrag zum Putzen gegeben? Oder ist ihnen das Flugloch zu klein? In der Abenddämmerung eines schwülen Tages hockte diese Bienentraube auf dem Flugbrett. Ich dachte ja zu nächst, ihnen sei zu warm und sie fächelten frische Luft in die Beute. Aber die Flügel bewegten sich nicht. Bei genauerem Hinsehen wurde klar: Sie raspeln und schaben am Holz rund ums Flugloch, auf dem Anflugbrett und an der Seitenwand. ob sie das die ganze Nacht getan haben? Es war schon 22 Uhr und morgens saßen noch immer Bienen draußen und arbeiteten...
In unserem Garten blühen die ersten Goldruten und werden rege von Bienen besucht. Die Goldrute ist ein guter Nektarspender, liefert aber wenig Pollen. In der Nachbarschaft wachsen auf unbebauten Grundstücken wahre Goldrutenwiesen.
Der Storchschnabel bietet laut Die Honigmacher nur mäßig Pollen und Nektar, wird aber immer gerne angeflogen.