Autoren-Archive: Gerburgis Sommer
Fachmann erkennt: Diese Biene schlüpft nicht
Kleines Bilderrätsel: Was ist zu sehen? Sieht nach einer schlüpfenden Biene aus, dachte ich als unerfahrene Imkerin und schrieb es auch so in meinem Eintrag über die Wachsmotte. Stimmt aber nicht!
Fachleute erkennen, dass die Puppe noch nicht ausgereift ist. Das zeigt die helle Farbe des Chitinpanzers an. Ausgehärtet weist er die dunklere, bienentypische Farbe auf. Zudem seien die Antennen noch nicht frei, schrieb der Biologe. Ich freue mich sehr über solche Anmerkungen und Korrekturen!
Kranke Brut wird fliegt raus
Nun stellt sich natürlich die Frage, weshalb die Brutzelle geöffnet ist, wenn die Puppe noch nicht schlupfbereit ist. Arbeiterinnen, die sich um die Brutpflege kümmern, sind in der Lage zu erkennen, wenn mit der Brut etwas nicht stimmt. Sei es, dass die Larve oder Puppe durch Varroamilben geschädigt ist, sich durch eine Krankheit nicht richtig entwickelt oder gestorben ist. In solchen Fällen kommt es vor, dass Arbeiterinnen den Deckel der Brutzelle öffnen und die Brut daraus entfernen.
... und landet im Gemüll
Im Mai gab es einige Tage, an denen viele unreife und teils verstümmelte Bienen (Flügeldeformationsvirus?) im Gemüll der Bienenkiste lagen. Die beiden Bilder unten vermitteln einen Eindruck davon. Die Diagnose, um welche Schäden es sich handelt, überlasse ich lieber den Experten....
Honig macht Lebkuchen lecker
Wenn sie frisch sind, beißt man sich an ihnen die Zähne aus. Aber mindestens die Hälfte meiner Plätzchen erreicht nicht das Stadium, in dem sie weich geworden sind. Wer kann schon zwei Wochen auf so leckere Plätzchen warten?
Eigenen oder gekauften Honig verwenden?
Ehrlich gesagt, verwende ich aber nicht meinen eigenen Honig. Der ist mir fürs Backen dann doch zu schade. Das geht auch mit Honig aus "EG- und nicht EG-Ländern", wie es immer auf dem Glas heißt. Ich höre schon den Aufschrei, man möge doch bitte zuallererst heimische Produkte verwenden. Doch die Imker in Deutschland können mit ihrer Honigproduktion die Nachfrage in Deutschland bei weitem nicht decken. Nach Angaben des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft reicht der eigene Honig nur für 20 Prozent der Bevölkerung. Im vergangenen Jahr wurden 66700 t importiert.
Lebkuchengewürz ausverkauft?
Das Backen ist gar kein Problem. Doch wo bekommt man im Dezember noch Lebkuchengewürz? Sollte ja in der klassischen Lebkuchen-Backzeit in den Regalen liegen. In fünf Geschäften in Haltern war das Gewürz Anfang des Monats schon ausverkauft. Ich werde mir gleich im neuen Kalender für November 2015 einen Vermerk machen: Lebkuchengewürz kaufen! Zur Not kann man es auch selbst mischen, dazu sind allerdings neun Gewürze notwendig - das wird deutlich teurer.... Jetzt aber ab in die Küche!
Die Zutaten für den Lebkuchen:
100 g Margarine
375 g Honig
180 g Zucker
1 P. Lebkuchengewürz
15 g Kakao
750 g Mehl
1P. Backpulver
1 Prise Salz
Die Zutaten für den Zuckerguss:
Puderzucker
Zitronensaft
So wird‘s gemacht:
• Margarine, Honig und Zucker in einem Topf erwärmen, bis der Zucker geschmolzen ist. Die Masse abkühlen lassen, dann mit den restlichen Zutaten zu einem Teig verkneten. Das geht am besten mit den Händen.
• Den Teig etwa 0,5 cm dick ausrollen und Plätzchen ausstechen und auf ein mit Backpapier versehenes Backblech legen.
• Bei 200°C ca. 15 Minuten backen.
• Für den Guss den Puderzucker mit so viel Zitronensaft verrühren, dass er sich auf die erkalteten Plätzchen streichen lässt.
• Die Plätzchen sind sehr hart, werden in der Dose mit der Zeit weicher - und falls nicht, einen halben Apfel in die Dose legen. Dann nehmen die Plätzchen die Feuchtigkeit des Apfels auf.
Knusperhäuschen aus Lebkuchen
Übrigens eignet sich der Teig sehr gut, um daraus Knusperhäuschen herzustellen. Dazu die Teile aus dem Teig ausschneiden und abbacken. Ein guter „Baukleber“ ist mit Eiweiß verrührter Puderzucker.
Brutfrei? Mit Oxalsäure gegen Varroamilben
Bin ich froh, dass meine Bienen die Oxalsäurebehandlung gegen die Varroamilben vorerst überlebt haben. Dabei war nicht die Säure das Problem, sondern festzustellen, ob das Volk brutfrei ist, denn in verdeckelter Brut wirkt die Säure nicht. Aber von Anfang an. Am Freitag kam der empfehlenswerte Infobrief von Apis e.V. und erinnerte an die Oxalsäurebehandlung. Im vergangenen milden Winter habe ich sie erst an Silvester durchgeführt, und hatte sie deshalb noch gar nicht auf dem Plan. Weshalb diese Behandlung notwendig ist, habe ich hier bereits im vergangenen Jahr beschrieben, weitere Infos gibt es auf der Seite der Honigmacher.
Rähmchen miteinander verkittet
Am Samstag haben meine Tochter und ich uns bei Temperaturen um 3 °C dick eingemummelt und in die Imkerjacke gezwängt. Die Bienen saßen in ihrer Wintertraube, verteilt auf fünf Wabengassen. Was ich vorher schon geahnt hatte, bewahrheitete sich nun: Die Rähmchen saßen ziemlich spack, also eng, in der Beute, von den Bienen aneinander geklebt.
Unmöglich, eines in der Mitte herauszuziehen. Beim Versuch ist an einem Rähmchen der Oberträger abgerissen. Erfahrungsgemäß komme ich dann leichter ans Ziel, wenn ich vom Rand her das erste Rähmchen ziehe und mich dann zur Mitte vorarbeite. Leider mit der Folge, dass die Bienen sehr gestört wurden. Es sind einige aufgeflogen, die sich dann auf meiner Kleidung niederließen - die war schließlich wärmer als die Umgebung. Denn Bienen können Temperaturen um 3° C nicht lange aushalten, erstarren und sterben.
Oxalsäure in die Wabengassen träufeln
Wir haben uns sehr beeilt und stellten fest, das Volk ist brutfrei. Also wieder ins Haus, Schutzbrille und Handschuhe angezogen, die Oxalsäure mit Saccharose angesetzt, angewärmt, in die Spritze gezogen und raus.
Als ich nun die Beute öffnete, war klar: Das wird heute nichts! Die Bienen saßen in der ganzen Beute verteilt - von wegen Wintertraube. Auch am Sonntag änderte sich daran nichts, und ich sorgte mich - wieder einmal. Die Temperatur fiel nachts unter den Gefrierpunkt. Wenn das Volk nicht bald zur wärmenden Wintertraube zurückfinden würde, wäre es das Ende. Am Dienstag traute ich mich, wieder in die Beute zu schauen. Und siehe da, jetzt saßen die Bienen auf sechs Wabengassen, und wir konnten die Behandlung problemlos durchführen. Nur zwei Wächterinnen flogen auf und nach der Behandlung war für kurze Zeit ein lautes Summen aus der Beute zu vernehmen. Aber jetzt ist erst einmal Winterruhe.
Grüße aus der Kerzen-Werkstatt
Wie das duftet! In dieser Woche durfte ich eine Imkerin begleiten, die mit einer Schulklasse Bienenwachskerzen gerollt hat. Im ganzen Raum verbreitete sich der heimelige Geruch nach Bienenwachs. Daraus lassen sich ganz einfach Kerzen drehen – dufte Geschenke zu Weihnachten. So geht's.Wachsplatten un Dochte oder auch komplette Sets werden in Geschäften für Imkerbedarf, Basstelläden oder im Internet angeboten. Für eine Stumpenkerze braucht man beispielsweise zwei Wachsplatten, ca. 35 x 13 cm, einen 16 cm langen Docht, Fön, Messer, Lineal und eine Arbeitsunterlage.An der schmalen Seite der Wachsplatte eine Kante hochbiegen und den Docht hineinlegen. Aber aufgepasst: Dochte haben eine Brennrichtung. Man erkennt sie im Gewebe des Dochtes, das wie ein „V“ aussieht. Angezündet wird am oberen Ende des „V“. Dieses Ende schaut etwa 3 cm an einer Seite heraus.Nun das Wachs fest andrücken und aufrollen. Sollte das Wachs brechen, kann man es vorsichtig mit dem Fön anwärmen. Etwas schräg rollen, damit die Kerze später fest steht. Mit der zweiten Wachsplatte weiterrollen und das Ende gut andrücken – fertig ist die Stumpen-Kerze.Als Variante kann sich die Kerze auch von unten nach oben verjüngen. Dafür die zweite Wachsplatte mit Hilfe von Lineal und Messer diagional teilen und mit dem dreieckigen Wachsstück weiterrollen. Jetzt kann der Advent kommen!Noch ein Wort zur Brenndauer: Die Kerze mit der Biene verbreitet etwa acht Stunden heimeliges Licht.
Mein erstes Video: Bienenflug im November
Hurra! Es ist mir gelungen, ein Video hochzuladen! Pah, ist doch easy, werden einige denken. Aber nicht nur die Imkerei stellt mich ständig vor neue Herausforderungen, auch das Bloggen ist für mich nicht ohne. Über die Qualität (Schärfe) lasst uns noch schweigen...
Bienenflug und Bienensummen wie im Sommer. Am 23. November, gut einen Monat vor Weihnachten nutzten meine Bienen warme 15 °C für einen kurzen Ausflug. Einige kehrten sogar mit leicht gepackten Pollenhöschen zurück. Dabei sitzen sie eigentlich schon in der Wintertraube:
Das Bild oben ist nicht so klar, weil ich die Folie fürs Fotografieren nicht abnehmen wollte. Das nächste Foto zeigt den Grund:
Wachs-Gewinnung beginnt mit Schmelzen
Nach meinem letzten Eintrag über die Wachsmotte habe ich doch noch einmal nachgeschaut, ob ich wirklich nur unbebrütete Waben eingelagert habe. Und tatsächlich, da hing eine dunkle Brutwabe mit Pollenresten und begann leicht zu schimmeln - raus damit!
Aus Wachs entsteht Wunderbares
Was macht die Imkerin nun mit dem Wachs, das die Bienen liefern? Zunächst einmal einschmelzen und filtern. Dann kann man weitersehen, ob neue Mittelwände, Kerzen, Cremes, Wärmeauflagen, Schuhcreme, Holzschutz oder gar Möbelpolitur daraus entstehen sollen. (Ich werde bestimmt nicht alles ausprobieren...)
Bei der Auflösung der Bienenkiste ist einiges an Wachs angefallen, das ich damals direkt eingeschmolzen habe. Hier die Bilder dazu:In einem Kochtopf - der fortan nur noch für Wachs benutzt werden soll - erhitze ich etwa 2 l Wasser und gebe die zerbrochenen Waben hinein. Bienenwachs schmilzt bei etwa 60 °C.
Sieht ein wenig unappetitlich nach Hexenküche aus. In den Zellen der dunklen Brutwaben stecken noch die Nymphenhäutchen, die von den Bienenlarven zurückgelassen wurden. Aber duftet es herrlich nach Bienenwachs und ein wenig schon nach Weihnachten!
Die Nymphenhäutchen bleiben im Filter zurück. Dazu dient ein Durchschlag, über den ich zweifach- zum Schluss sogar dreifach eine Seidenstrumpfhose gezogen habe. Es empfiehlt sich, den Boden rund um den Eimer, auf dem der Durchschlag liegt, mit Zeitungspapier abzudecken. Das habe ich verpasst - jetzt kleben noch Wachsspritzer auf dem Pflaster....
Nun ist es wichtig, dass das Wachs ganz langsam abkühlt und dabei nicht bewegt wird. Nur so trennen sich die verschiedenen Phasen ganz sauber:
oben: Wachs
mitte: im Wachs eingeschlossene Schwebteile
unten: Wasser
Jetzt ist Muskeleinsatz gefragt: Mit dem Stockmeißel kratze ich den "Dreck" vom Wachskuchen.
Etwa 5 cm dick ist mein Wachskuchen, der mir aber noch nicht hell genug erschien. Deshalb habe ich dir Prozedur noch zweimal wiederholt. Endergebnis: 1,1 kg Wachs von heller Farbe - siehe Foto ganz oben.
Wachsmotte – ungeliebte Mitbewohnerin
Entwarnung! Ich weiß zwar noch immer nicht, welche winzigen Mitbewohner mit den Bienen die Beute teilen, aber gefährlich scheinen sie ihnen nicht zu sein. Denn sonst hätte sie bestimmt jemand erkannt.
Wachsmotte mag kein Wachs
Die Frage, wer sich da herumtreibt, brachte mich auf die Idee, über einen anderen Mitbewohner zu schreiben, der weniger harmlos ist: die Wachsmotte. Sie gehören zur Familie der Kleinschmetterlinge, der Zünsler. Die bekanntesten Arten sind die Große und die kleine Wachsmotte. Schädlich ist aber nicht die Motte selbst, sondern ihre Raupe.
Vom Wachsduft der Honigbienennester angelockt, legen die Falter ihre Eier in den Brutnestern der Völker ab. Dabei bohren sie sich durch das Wachs und zerstören die Wabenstruktur.
Die schlüpfenden Larven ernähren sich von Pollenresten und den zurückgelassenen Puppenhäuten und Kot der Bienenbrut. So eine Putzkolonne wäre an sich ja nicht schlecht. Doch teilweise machen sich die Wachsmottenlarven auch über Bieneneier und –larven her und schädigen so die Brut der befallenen Völker. Anders als es der Name vermuten lässt, fressen die Wachsmotten kein Wachs.
Wachsmotten hinterlassen Dreck und Gestank
Wachsmotteneier befinden sich natürlicherweise in jedem Volk. Bienen wissen aber größere Schäden an Wachs und Waben zu verhindern. Ist ein Volk aber nicht so fit oder aus anderen Gründen nachlässig, breiten sich die Motten sehr schnell aus. Imker erkennen sie dann an hinterlassenem Dreck, Gespinsten, Kot und Gestank – ein guter Nährboden für Bakterien. Ich hoffe, dass meinen Bienen und mir dies erspart bleibt. Die Maikrankheit hat schon gereicht….
Hygiene schützt vor Wachsmotten
Imker schlagen den Wachsmotten ein Schnippchen durch gute Wabenhygiene. Waben sollten höchstens zwei bis drei Jahre alt werden. Jede schlüpfende Biene lässt ihre Puppenhaut zurück, die eng an der Zellenwand anliegt. Mit jeder neuen Brut kommt eine neue Puppenhaut hinzu. Obwohl die Putzbienen ihr Bestes geben, bleibt zwischen den Häuten und Zellwänden Kot zurück – ein gefundenes Fressen für die Wachsmotte und Nistplatz für Krankheitserreger. Spätestens nach drei Jahren hat eine Wabe ihre goldene Farbe verloren und ist schwarz geworden. Dann sollte sie dringend aussortiert und eingeschmolzen werden.
Nur unbebrütete Waben lagern
Für die Lagerung über den Winter kommen nur unbebrütete Waben in Frage, denn Wachsmotteneier befinden sich in fast jeder Brutwabe. Ich habe meine Waben im Keller locker in eine Beute gehängt. Bei Temperaturen unter 10 °C bleibt die Entwicklung der Wachsmotten stehen. So kühl ist es bei uns nicht, aber ich habe auch keine andere Möglichkeit, sie aufzubewahren. Na, man könnte sie auch einfrieren.
Im Bienenstock kommt ein ordentlicher Winter den Bienen zur Hilfe: Längere Frostperioden ab -7°C töten die Motten und ihre Brut im Stock ab. Also: Winter, Du darfst kommen!
Sind das etwa kleine Varroamilben?
Es wurde wieder einmal Zeit, den Milbenfall in der Beute zu kontrollieren. Als ich die Windel nach vier Tagen wieder herauszog, war ich anfangs beruhigt: Keine Milbe zu sehen - wirklich gar keine! Räubert die jemand direkt von der Windel?
Dann, bei ganz genauem Hinsehen, wimmelt es auf dem Papier. Winzigste helle Pünktchen mit Beinen krabbelten herum, mindestens 150 Stück auf dem DIN-A4-Blatt. Die Kleinsten sind fast durchscheinend, die größeren (nur halb so groß wie eine ausgewachsene Varroamilbe) sind caramelfarben.
Sind das etwa kleine Varroamilben? Die müssten sich in diesem Stadium doch in den Brutzellen der Bienen befinden? Kann ich irgendetwas tun?
Auf der Seite der Honigmacher gibt es einige Abbildungen junger Milben. Aber schaut mal, im Vergleich haben meine Beutenbewohner viel zierlichere Beinchen. Oder werden die im Laufe des Milbenlebens schlanker?
Der Honig kristallisiert – ab ins Glas!
Ab und zu habe ich den Hobbok im Keller geöffnet, um zu prüfen, ob der Honig aus der Bienenkiste schon kristallisiert. Vor einigen Wochen war es so weit - ich meinte eine Veränderung zu sehen. Also habe ich mit dem Rühren begonnen. Dieses sorgt dafür, dass der Zucker im Honig gleichmäßig und fein kristallisiert. So erhält man feincremigen Honig statt eines Honigs, der vom Glasboden herauf grobkörnig erstarrt. Übrigens ist genau das in den Gläsern mit der Frühtracht passiert. Ist aber nicht schlimm, erwärmt man den Honig, z.B. im Wasserbad auf unter 40°C, wird er wieder flüssig. ... weiterlesen
Mäuse passen nicht durchs Mäusegitter
Angebracht habe ich es schon Anfang Oktober, nur noch nicht fotografiert und gebloggt: Das Mäusegitter vor dem Flugloch versperrt auch kleinen Nagern wie Spitzmäusen den Zugang zur Beute. Die würden sich in der von Bienen gewärmten Holzkiste richtig wohl fühlen.
Dabei zerstören sie dann über den Winter die Waben, hinterlassen Kot und sorgen für Unruhe im Volk. Ich habe gelesen, dass Bienen in diesem Fall in der Beute abkoten, was sie sonst nie tun (Sie sammeln den Kot in der Kotblase und fliegen erst im Frühjahr bei wärmeren Temperaturen zu einem Reinigungsflug aus.) Kot in der Beute kann aber zu Krankheiten wie der Ruhr führen, was die Überlebenschance des Volkes enorm senkt.
Bienen wehren sich gegen Mäuse
Natürlich lassen Bienen eine Maus nicht einfach in ihre Beute spazieren. Sie wehren sich und oft gelingt es ihnen, die Maus zu töten. Die bleibt dann in der Beute und wird von den Bienen mit Propolis eingekittet, um die Verwesung zu verhindern. Trotzdem wird sie sich teilweise zersetzen, was wiederum schädlich für das Volk ist.
Sitzen die Bienen erst in der Wintertraube, können sie sich gar nicht mehr gegen Mäuse schützen. Denn bei kühlen Temperaturen werden Bienen flugunfähig. Deshalb ist es wichtig, das Mäuseschutzgitter anzubringen, bevor sich Mäuse einnisten. Ich habe einfach ein Gitter mit einer Maschenweite von ca. 6 mm mit Reißzwecken angeheftet.
Informativer Honigmarkt in Witten
Erstmals habe ich den Honigmarkt des Landesverbandes Westfälischer und Lippischer Imker besucht. Schon vor dem Saalbau in Witten begrüßte ein bunter Markt mit Imkern, Korbflechtern, einem Schmied, dem Porsche Club und Dekoständen die Besucher. Drinnen ging es weiter mit Ständen für Imkereibedarf, Honig- und Bienenprodukten und erstaunlich professionell aufgemachten Ständen einzelner Imkervereine, sodass mehr als 50 Aussteller zusammenkamen.
Artikel über Honigmarkt
Stundenlang hätte ich hier stöbern und in Fachliteratur zum Beispiel am Stand von APIS e.V. schmökern können. Dazu gab es ein abwechslungsreiches Programm auf der Bühne. "Imker fragen - Dr. Gerhard Liebig antwortet", hieß eine Aktion, die ich leider nur am Rande mitbekommen habe. Denn die meiste Zeit verbrachte ich im Theatersaal, um für den Landesverband und das Landwirtschaftliche Wochenblatt über die Prämierung der besten Honige und die Fachvorträge berichten zu können.
Interessante Fachvorträge
Den Vortrag von Dr. Andreé Hamm, Uni Bonn, über die "Ökonomische und ökologische Bedeutung der Honigbiene und andere Bestäuber" habe ich leider nicht ganz mitbekommen, weil parallel dazu der Vortrag von Dr. Annette Schroeder, Uni Hohenheim, zur Frage "Kann denn Honig Sünde sein? Honig und gesunde Ernährung" stattfand.
Mit Bienenzucht habe ich mich bislang noch gar nicht beschäftigt (da werde ich auch nie aktiv werden), umso interessanter waren die Ausführungen von Prof. Kaspar Bienefeld vom Bieneninstitut Hohen Neuendorf über den Zuchtfortschritt bei Honigbienen. Einzelne Bienen sind nämlich in der Lage, Varroamilben in der verdeckelten Brut zu erkennen. Sie räumen diese Brutzellen aus und entziehen der Milbe so die Lebensgrundlage. Die Forscher sind dabei, diese besonders pfiffigen Bienen an ihren Genen zu erkennen und so für die Zucht zu selektieren.
Kunstschwarm gegen Varroa
Gute Tipps für die Praxis lieferte Dr. Marina Meixner vom Bieneninstitut Kirchhain, die der Varroamilbe und ihren begleitenden Krankheiten mit einer Brutentnahme im Sommer beikommen will. Mittels der Kunstschwarmmethode, die sie ausführlich erläuterte, wird eine Brutunterbrechung bei der Milbe erreicht, sodass die Milbenzahl nicht so stark wächst. Imker befürchten, dass eine Brutunterbrechung das Bienenvolk schwächt. Doch dies ist nicht zu verzeichnen, wenn sie rechtzeitig, etwa zwei Wochen vor Trachtende, durchgeführt wird.
Gute Ergebnisse "trotz" Trogbeute
In diesem Jahr kamen 1007 Honige in die Bewertung - vielleicht mache ich im nächsten Jahr auch mit. Die ersten drei Preisträger aus jeweils drei Kategorien (Frühtracht, Sommertracht-kandiert und Sommertracht-flüssig) wurden jeweils mit Fotos ausführlicher vorgestellt und man erfuhr etwas über ihre Betriebsweise.
Musste sehr schmunzeln, als es bei drei Preisträgern jeweils hieß: "Obwohl er in Trogbeuten imkert, erzielte er einen guten xy Platz!"
Die Trogbeuten habe ich immer noch im Sinn. Über den Winter werde ich mich mit diesem Thema beschäftigen und eventuell selbst eine bauen.
Am Sonntag ist Honigmarkt in Witten
Für Sonntag noch nichts geplant? Dann fahrt auch zum Honigmarkt nach Witten. Einen ganzen Tag lang dreht sich dort alles um Honig und Imkerei. Interessante Fachvorträge, Verkaufs- und Infostände versprechen abwechslungsreiche Stunden. Ich freue mich schon darauf. Hier geht´s zum Programm.