Das ist mir jetzt zum ersten Mal passiert: Der Aalstrich-Schwarm baut die Futtertasche mit Waben aus, sobald sie leer ist. Dazu sind alle Waben schon gut ausgebaut und mit Bienen besetzt. Bei der letzten Völkerdurchsicht war auch das Brutnest mit verdeckelter Brut riesig. Eigentlich lässt der Bau- und Bruttrieb der Völker nach der Sommersonnenwende nach. Sollte ich jetzt noch um eine zweite Zarge erweitern?
Warum nicht? Die Bienen können ja selbst entscheiden, ob sie nach oben ziehen wollen oder nicht. Beim Öffnen der Beute entdeckte ich, dass die Bienen an einigen Stellen das Propolisnetz angeknabbert haben - auch das ein Signal für gewünschte Expansion?
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Schwarm auf der Leiter
Vergangene Woche haben wir im Chemiepark ein Schwärmchen gefangen. Nein, er ist leider nicht in die Fahrradtasche eines Mitarbeiters eingezogen, sondern saß am Ende einer sechs bis acht Meter hohen Leiter, die auf eine Rohrleitungsbrücke führt.
Alles für die Sicherheit
Mein Mann hatte mich informiert, mir eine Einfuhrgenehmigung für den Park erteilt und mir von seinen Kollegen Sicherheitskleidung verpassen lassen. Weiß ich, welche Männergröße ich in Hosen trage? Das war schon etwas lustig. Schließlich bin ich in viel zu weiten Klamotten und Schuhen die Leiter hochgekraxelt.
Den Schleier musste ich dabei bereits aufsetzen, sonst wäre ich im Fangschutz der Leiter dauernd hängengeblieben. Danke an den Kollegen, der mich vorher fotografiert hat.
Mein Mann und ich haben schließlich gemeinsam versucht, die vier Hände voll Bienen abzuschöpfen und in die Schwarmkiste zu bugsieren. War gar nicht so einfach, denn der Schwarm saß etwas versteckt am Leitergestänge.
Königin verloren gegangen
Aus Bequemlichkeit haben wir die Kiste auf die Erde gesetzt. Erste Bienen flogen auch hinterher und um die Fangbeute herum. Wegen des nächsten Regenschauers machten wir uns davon.
Doch leider saß abends wieder ein großer Haufen oben und nur ein kleines Häufchen in der Kiste.
Mein Mann und der Kollege mit dem Reiseschwarm haben es dann noch einmal probiert und die Kiste oben stehen gelassen. Aber es sind nicht alle Bienen eingezogen.
Eine Freundin (die ebenfalls im Chemiepark arbeitet....) hat die Bienen durch ein Absperrgitter in ein kleines Völkchen in ihre Warré-Beute einlaufen lassen. Und siehe da - keine Königin gefunden. Kein Wunder, dass die Bienen irritiert waren und nicht in die Fangbeute gefolgt sind.
„Reiseschwarm“ am Rad
Das ist doch ein Scherz, oder? Das war meine erste Reaktion, als Imkerpatin Dagmar dieses Foto in unsere Whatsapp-Gruppe stellte und dazu schrieb, dass es das Rad ihres Mannes sei.
Aber tatsächlich: Bernd war im Chemiepark mit einem Werksfahrrad unterwegs, als er von den Bienen verfolgt wurde. Ich stelle mir das gerade mal bildlich vor....
Wie man sieht, hat er das Rad einfach abgestellt und sich das Ereignis vermutlich angesehen - in Ruhe. Denn mit seiner Erfahrung als Partner einer Imkerin und mittlerweile begeisterter Mitimker, konnte er das Schauspiel deuten und den Kollegen erklären. Herrlich!
Wenn man jetzt romantisch denkt, könnte es fast der Beginn einer Liebesgeschichte sein: Ein Schwarm sucht sich eine Imker selbst aus.... Sowas wünsche ich mir auch!
Traumwohnungen sind rar
Andererseits, wie rar müssen die Nistgelegenheiten sein, wenn sie sich eine Satteltasche als Heim aussuchen? Abgesehen davon, dass sie im riesigen Chemiepark gelandet sind? Ich lese gerade ein Buch, das das Verhalten von Schwärmen beschreibt. Die ideale Wohnhöhle hat ein Volumen von etwa 40 Litern und einen 15 m² cm großen Eingang und bewegt sich natürlich nicht vom Fleck. Ich glaube nicht, dass die Gepäcktasche diese Anforderungen auch nur annähernd erfüllt....
Königin zieht eine Linie
Das Foto ist aus der Beute mit dem Aal-Strich-Schwarm. Dort habe ich heute nochmals die Vorratslage überprüft. Verdeckeltes Futter war nicht zu finden. Dafür das große, kompakte Brutnest mit einer "Linie" aus unbestifteten Zellen. Überlicherweise sagt man, sie benötigen diese freien Zellen, um darin zu heizen. Aber diese Zellen sind mit Honig gefüllt. Weiß der Schwarm noch nicht, wie es richtig geht? Brut in die Mitte, Futterrand außenrum?
Jedenfalls habe ich 1,5 l Zuckerlösung gegeben. Nach dem heißen Sommertag heute, wird ja für die nächsten drei Tage schon wieder Regen gemeldet.
Alles in Ordnung
Queen Marlene stiftet ebenfalls fleißig, sie wuselt noch immer unruhig über die Waben. Eine Nachschaffungszelle und etliche Spielnäpfchen habe ich entfernt.
Der Schwarm Helene in der Trogbeute hat für die nächsten Tage genügend Futter eingelagert. Ich bin dieses Wetter sooo leid! Und die Bienen sicherlich auch!
Imkern am Heidberg
Immerhin konnte am Dienstag mal das Imkern am Haidberg staffinden, das unsere BSV anbietet. Die Bienen waren recht kribbelig und sammelten sich auf dem Imkerschleier - zu kalt kann ihnen nicht gewesen sein...
Notfütterung und zwei Stiche
Was sollte das denn? Als ich vor zwei Tagen das Wirtschaftsvolk Marlene durchsah, wurden die Bienen so fuchtig, dass mich zwei durch die Jeans hindurch gestochen haben. Es schwirrten so viele Bienen wütend um mich herum, dass ich eine Runde um die Blumenwiese gelaufen bin, um sie abzuschütteln - ohne Erfolg. Da ich mit der Durchsicht so gut wie fertig war - nur der halbe untere Brutraum fehlte noch - habe ich nachgegeben und die Beute wieder geschlossen. Da wird nun unten nicht ausgerechnet eine Weiselzelle sein?! Allerdings gab es mehrere Spielnäpfchen. Die junge Königin war wieder sehr unruhig und wuselte über die Waben. Sie ist fleißig und hat ein schönes Brutnest angelegt.
Notfütterung in Schlechtwetterperiode
Zuvor hatte ich mir die beiden Schwärme durchgesehen und den einen mit 1,5 l Zuckerwasser versorgt. Schwarm Helene hat bereits Futter eingelagert, sodass sie ein paar regnerische Tage überstehen sollten.
Waren sie bei Marlene nun so aggressiv, weil ich schon bei den beiden anderen Völkern war und meine Handschuhe und der Stockmeißel danach rochen?
Honigpflege: Schaum abschöpfen
Bienen machen Honig. Imker schleudern den Honig und füllen ihn in Gläser, fertig! Oder? So stellte ich es mir jedenfalls vor, bevor ich mit der Imkerei begann. Von Honigpflege hatte ich damals noch nichts gehört.
Schaum abschöpfen
Um einen qualitativ hochwertigen Honig erzielen, sollte man jedoch einige Dinge beachten. Dazu zählt einige Tage nach dem Schleudern das Klären des Honigs. Zwar floss der Honig aus der Schleuder durch ein Doppelsieb in den Eimer. Doch inzwischen sind Luftbläschen, Wachspartikel aus den Waben oder Reste von Wachsdeckeln, Pollen, vielleicht auch ein Bienenbeinchen oder Holzsplitter von Rähmchen an die Oberfläche gestiegen. Mit Teigschaber und Löffel lässt sich diese Art Schaum abschöpfen. Er kann an die Bienen verfüttert werden, oder man isst ihn einfach - es ist genug Honig darin und ich habe keine Bienenbeinchen oder ähnliches gefunden.
Nun kann man den Honig direkt abfüllen. Das habe ich mit einem kleinen Teil des Honigs gemacht, so kann ich meinen honighungrigen Abnehmern den ärgsten Druck nehmen. Die überwiegende Menge bleibt zunächst im Eimer und wird demnächst gerührt, damit er eine cremige Konsistenz erhält.
Honig wird kühl, dunkel und trocken gelagert. Also: Deckel fest auf den Eimer drücken und ab in den Keller.
Ein Blick auf die Völker
Der noch unbenannte "Schwarm mit Aalstrich" vom 30. Mai hat eine fleißige Königin, die bereits stiftet. Allerdings konnten sie sich in der kurzen Zeit unter schlechten Witterungsbedingungen keinen rechten Futtervorrat anschaffen. Da für die nächsten Tage viel Regen angesagt wurde, werde ich zufüttern. Das ist beim Wirtschaftsvolk und auch beim Schwarm Helene nicht notwendig.
Honigschleuder anschaffen?
Noch ein Tipp: Ob ich mir doch mal eine eigene Schleuder zulege? Der Gedanke kam mir schon mal und diese Frage hat sich auch Hans Heinrich aus Dreden gestellt, fleißig recherchiert und eine Internetseite dazu erstellt. Auf www.honigschleuder.net findet man viele wichtige und interessante Aspekte zum Thema.
Honig-Frühstück in den Lippewiesen
Meine Imkerpatinnen Mechthild und Daggi haben viele gute Ideen und setzen sie auch um. Heute haben wir uns einen schönen Vormittag gemacht und in den Lippewiesen gefrühstückt. Herrlich!
Drei kleine Klappstühle, ein winziger Tisch samt Decke gut bestückt mit verschiedenen Honigsorten, gefüllten Wachteleiern, einer Auswahl an Ziegenkäse, Kaffee und Tee. Uns ging es so richtig gut!
Zu empfehlen ist ein Brötchen mit Butter, Ziegenfrischkäse und darübergeträufeltem Honig.
Gerührt vom Broteschmieren
Zum Frühstück gibt es eine kleine Vorgeschichte: Vor zwei Jahren hatten wir drei uns mit einem Landwirt verabredet, der einen Blühstreifen rund um seine Äcker angelegt hatte. Dazu wollte ich ihn gerne für die Zeitung interviewen. Als die Imkerinnen zum Treffpunkt an den Feldrand kamen, richteten sie ein kleines Honig-Frühstück her.
Wer leider nicht kam, war der Bauer, weil ihm auf dem Betrieb etwas schief gelaufen war. Also habe ich ihn per Telefon interviewt. In der Zwischenzeit schmierte Mechthild mir ein Honigbrot. Ich war selbst überrascht, wie sehr mich das berührt hat. Wann hatte mir jemand zuletzt ein Brot zubereitet? Meine Mutter, als ich klein war?
Naturgenuss pur
Heute genossen wir den kühlen morgen, später die wärmende Sonne, dazu der Duft des trocknenden Heus, Vogelgezwitscher, wechselnde Wolkenformationen, gute Gespräche und Besuch eines Rhodesian Ridgeback und seiner Besitzerin. Ach ja, der Kuckuck rief auch noch, Frösche quakten und schließlich kam der junge Bauer mit dem Schlepper zum Heuwenden.
Ein perfekter Vormittag!
Der neue Honig ist da!
Jetzt schleudere ich schon in der dritten Saison den Honig meiner Bienen und es hat seinen Zauber noch nicht verloren. Dieser süße Honigduft, der aus der Schleuder strömt, wenn man den Deckel öffnet! Und wenn der erste Honig - welche Farbe hat er in diesem Jahr? - aus der Schleuder tropftm, ist es besonders spannend. Probiert habe ich ihn längst vorher mit einem Fingerstupf direkt in die Wabe: so bienenstockwarm ist er besonders lecker.
Einzig die Kleberei des Honigs nervt. Unweigerlich gerät er beim Entdeckeln der Waben an die Hände, und ist er erst einmal auf dem Boden gelanden, muss man schon fix mit dem Lappen hinterher, wenn nicht alles kleben soll.... Aber ich bekomme ja das Rundum-sorglos-Paket geschenkt. Ich darf nämlich bei Ingrid Vorholt schleudern. Da ist immer alles picobello hergerichtet und es wird immer ein netter Abend. Dankeschön!
Leichte Ernte per Bienenflucht
Wie praktisch doch so eine Bienenflucht ist! Sie funktioniert wie eine Art Trichter, eine Einbahnstraße für Bienen. Diesen Zwischenboden habe ich heute zwischen den unteren Honigraum und dem oberen gut gefüllten Honigraum gesetzt. Wenn ich morgen früh die Honigwaben zum Schleudern aus der Beute nehme, werden nur noch wenige Bienen daraufsitzen.
Idealer Erntezeitpunkt
Ideal ist es, den Honig nach einen kühlen oder regnerischen Tag zu ernten, damit kein frischer Nektar den Wassergehalt erhöht. Aber zum Glück haben wir gerade mal gutes Wetter. Da aber fast alle Honigwaben nahezu komplett verdeckelt sind, erübrigt sich das Schielen auf den idealen Erntezeitpunkt - es wird einfach höchste Zeit, bevor der Honig in der Wabe kristallisiert.
Zum Thema Honigreife habe ich im vergangenen Jahr schon geschrieben. Da spare ich mir jetzt die Erklärungen dazu - mich lockt die Sonne: "Wassergehalt: Ist der Honig reif für die Ernte".
Hummel begegnet Biene
Viele Imker in unserer Gegend schätzen dieses Jahr als Schwarmjahr ein - ich kann es bestätigen. Am Montag kam ich gerade vom Bienenstand, als der Anrufbeantworter blinkte. 20 Minuten zuvor hatte eine Bekannte angerufen, am Spielplatz vor ihrem Haus säße ein Schwarm im Baum und die Feuerwehr suche dringend einen Imker.
Also schnell eine Fangkiste ausgeliehen und hingefahren. Als ich dort ankam, hatte der Vorsitzende des Halterner Imkervereins den Schwarm bereits gefangen. Eigentlich schade - ich wäre gerne mal Drehleiter gefahren....
Feuerwehr hilft nur bei Gefahr
Die Feuerwehr ist eh nur ausgerückt, weil Anwohner sagten, es seien Wespen im Baum. Da diese angriffslustig sein und Kinder auf dem Spielplatz stechen könnten, wurde die Feuerwehr aktiv. Bei Bienen weiß man, dass sie, gerade im Schwarm, friedlich sind. Ist einfach so und auch richtig: Die Feuerwehr hilft, wenn Menschen in Gefahr sind. Jedenfalls habe ich den Zugführer nun mit den Telefonnummern einiger Schwarmfänger versorgt; meiner inklusive.
Da wird es höchste Zeit, mir selbst eine Fangkiste zuzulegen. Am Donnerstag habe ich einen kleinen Ausflug zum Imkereibedarf Humme nach Lembeck gemacht und mich für den Doröper Schwarmfänger für 30 € entschieden. Damit habe ich bereits gute Erfahrungen gemacht. Einziges Manko sind die zu kleinen Belüftungsfenster, wie ich finde. Da muss man schon aufpassen, dass ein Schwarm bei warmem Wetter nicht verbraust.
Schwarm im Kamin
Fast wäre der Schwarmfänger am nächsten Tag schon zum Einsatz gekommen. Eine Bäuerin bat um Hilfe. Sie kannte mich von dem Vortrag über Bienen, den ich im Januar vor den Landfrauen gehalten hatte.
Ein Bienenschwarm hatte sich im Schornstein ihres zweistöckigen Wohnhauses niedergelassen. In dem rund 100 Jahre alten Bauernhaus lässt sich das offene Herdfeuer nicht dicht abschließen und so verirrten sich erste Bienen in die Diele. Was tun? Da kommt man einfach nicht ran.
Nach kurzer Beratschlagung mit anderen Imkern entfachte die Familie ein kleines Feuer. Feuchtes Heu und Stroh qualmt gut, wird aber nicht zu heiß.
Die Bienen nahmen es gelassen. Sie flogen wohl auf, waren aber am nächsten Tag alle wieder drin. Da sie schon vor zwei, drei Tagen eingezogen sind, haben sie bereits mit dem Wabenbau begonnen und dann ist eine Vertreibung schwierig. Ein erfahrener Imker meinte, unter Umständen müsse man sie mehrere Tage lang einräuchern. Nicht sehr angenehm für die Familie. Das ganze Haus stinkt nach Qualm. Nun soll sich ein Schornsteinfeger die Schose ansehen. Ich halte fest die Daumen, dass sich das Volk besinnt.
Mich wundert ja, dass die Bienen in einen rauchigen Kamin einziehen. Qualm bedeutet für sie Gefahr. Es sei denn, sie sind auf Entzug, weil ihr Imker so ein starker Raucher ist...?
Blick auf die Völker
In Bezug auf den Post Missachtet: Regeln für den Schwarmfang kann ich sagen, der Schwarm hat sich von den widrigen Fangbedingungen nicht abschrecken lassen und ist in der Beute geblieben!
Der Schwarm Helene vom 25.6. hat bereits zehn Rähmchen fleißig ausgebaut und ich habe ihnen einen Honigraum dazugegeben.
Ach ja - das Volk Marlene hat wie erwartet umgeweiselt. Bei der Durchsicht am Montag entdeckte ich die neue Königin (weil ungezeichnet). Sie flitzte aber so unruhig über die Wabe, dass ich mich nicht traute, diese beiseite zu stellen und ein Foto zu machen.
Bienen in Baumhöhlen
Leider bin ich noch nie da gewesen und werde es auch in diesem Jahr nicht schaffen: Am 11. Juni 2016 findet der 6. Bienentag auf dem Abshof in Düsseldorf statt. Das diesjährige Thema lautet: Naturnahe Bienenhaltung in Baumbienenhöhlen.
Der Bienentag beginnt um 13.30 Uhr mit einer Führung über den Abshof. Um 15 Uhr geht es weiter mit einem Vortrag von Jonathan Powell aus England:
"Von wilden Honigbienen lernen & Zeidlerei"
Jonathan Powells Anliegen ist es, mehr über die natürliche Lebensweise von wilden Honigbienen zu erfahren, um diese Erkenntnisse in seine naturnahe Bienenhaltung einzubringen. Er wird die Geschichte der Zeidlerei darlegen und erklären, wie ein Zeidlerbaum eingerichtet wird.
Jonathan Powell ist Mitglied von Tree Beekeeping International und Natural Beekeeping. Er hält seinen Vortrag auf Englisch, wird aber auf Deutsch übersetzt.
Bitte anmelden
Veranstaltet wird der Bienentag vom Verein "2010 Bienen für das Ruhrgebiet", hier der Link zum Jahres- Programm. Eine Ameldung per Mail an (bienenmail@stadtbiene.com) wird erbeten. Im Gegenzug erhält man eine genaue Wegbeschreibung. Der Bienentag wird gegen 17.30 Uhr enden, je nachdem wie der groß der Diskussionsbedarf der Teilnehmer ist. Die Veranstaltung ist kostenlos, Speisen und Getränke werden angeboten.
Das klingt doch richtig gut!
Missachtet: Regeln für den Schwarmeinlauf
Aus Fehlern lernt man! Da bin ich sehr gespannt, ob das auch für Imker gilt und ob sich meine Handlungen von gestern heute als Fehler erweisen werden:
Der gestrige Tag begann in Haltern am See mit einem kräftigen Gewitter und starkem Regen. Da möchte man wirklich nicht draußen sein. Wie ergeht es dann einem Bienenschwarm, der schon seit drei Tagen am Holzzaun hängt und sich nicht fangen lässt? Mehrmals war am Vortag versucht worden, ihn in die Schwarmkiste zu bugsieren. Doch die Königin saß vermutlich zwischen den Hölzern und das Volk flog ihr immer wieder zu.
Schwarm mit Aalstrich*
Gestern Morgen versuchte ich mein Glück. Nass und klamm hingen die Bienen gedrängt am Holz, nur in der Mitte ein heller "Aalstrich", von getrockneten Bienen. Wie beim letzten Schwarmfang nahm ich die Bienen händeweise ab und gab sie in die Fangbeute. Deren Deckel hatte sich durch die Feuchtigkeit verzogen und schloss nicht mehr. Also drehte ich die Kiste um. Später ließ sie sich in einem Gartenmüllbehälter gut transportieren. Wegen des nächsten herannahenden Schauers deckten wir die Beute mit einer Folie ab. Schon bald zeigte sich: Wir haben die Königin erwischt!
Da es immer wieder zu regnen begann, und weil ich Abends keine Zeit hatte, ließ ich das Volk bereits nachmittags um 15.30 Uhr in eine Beute mit Futter einlaufen.
Fehler oder nicht?
Ich weiß, die Chancen für einen gelingenden Schwarmeinlauf steigen, wenn man einige Regeln beachtet:
- Schwärme schlägt man abends ein, damit sie keine Gelegenheit zum Ausfliegen haben (aber das gewittrige Wetter lud sowieso nicht dazu ein).
- Eine Nacht Kellerhaft fördert die Sozialisation des neuen Volkes, das ja nur aus einem Teil des Altvolkes besteht (hängt ein Schwarm allerdings schon längere Zeit als Traube, können sie sich natürlich auch dort sozialisieren - früher gab es ja auch keine Keller).
- Schwärme füttert man frühestens ein oder zwei Tage nach dem Einschlagen. Dann ist die Gefahr, dass sich die Bienen nur den Bauch vollschlagen und wieder abziehen, nicht so groß. (DAS habe ich allerdings erst abends von meiner Imkerpatin erfahren...).
Einschlag direkt in die Beute
Letzteres schien sich rund zwei Stunden nach dem Schwarmeinlauf zu bewahrheiten: Die Mannschaft hatte sich unter dem Dach versammelt, das ich wegen des Regens über die Rampe gelegt hatte. In der Beute hielten sich nur wenige Bienen am Futter auf und versorgten die Draußengebliebenen. So hatte ich mir das nicht vorgestellt!
Also entnahm ich einige Rähmchen und schlug den Schwarm direkt in die Beute, setzte die Rähmchen wieder ein und hoffte, dass sich die Bienen über Nacht einrichten.
Ich glaube, es ist alles gut gegangen, denn jetzt, rund 24 Stunden später sind sie noch da. Doch keinen Fehler gemacht! Oder war das Volk nach der nassen Hängepartie der vergangenen Tage einfach nur froh, ein Dach über dem Kopf zu haben?
* Kennt vielleicht nicht jeder: "Als Aalstrich, Aalstreif oder Rückgratstrich wird der von der übrigen Färbung abweichende, dunkle, schmale Streifen entlang des Rückgrats der Wirbeltiere bezeichnet", erklärt Wikipedia.
„Schwarm am Stiel“
"Ich habe Bereitschaft!", verkündete ich gestern Morgen zur Belustigung der Geburtstagsgäste von Nichte und Neffe und hielt mein Handy immer in Reichweite: "Schwarmbereitschaft!!!"
Im Laufe des Tages überschritten die Temperaturen endlich die 20-°C-Marke und die Sonne ließ sich blicken. Nach kalten und regnerischen Tagen das ideale Wetter zum Schwärmen. Aber nichts. Erst spätnachmittags, als ich mich zuhause in den Liegestuhl legen wollte, kam die ersehnte Nachricht, dass ich einen Schwarm fangen und behalten darf.
Keine Schwarmtraube
Der Schwarm war leider langgestreckt in einem Zaun hängengeblieben, sa ein wenig aus, wie "Bienen am Stiel". Hätten sie sich das dahinterliegende Gestrüpp ausgesucht, wäre es einfacher gewesen, sie als Schwarmtraube zu bergen. Auf etwa einem Meter länge hatten sich die Biene um den Pfahl "gewickelt". Da war es nichts mit Abschlagen.
Wir haben die Bienen mit einem Wassersprüher angefeuchtet, um ihnen das Auffliegen zu erschweren. Ganz vorsichtig habe ich sie mit meinen behandschuhten Händen von unten her abgenommen und händeweise in die Schwarmkiste gegeben. Erst als die Masse der Bienen abgetragen war, fiel uns auf, dass die zwei Elemente des Pfahls einen Holzraum bildeten - gefüllt mit Bienen. Oh je!
Wo ist die Königin?
Wenn die Königin in den Hohlraum gekrabbelt ist, kriegen wir sie da nicht heraus. Normalerweise befindet sie sich mitten in der Schwarmtraube. Die Bienen machten es auch wirklich spannend. Wir stellten die Fangkiste ein paar Meter entfernt auf und beobachteten den Bienenflug. Mal schien es, als sammelten sie sich wieder am Zaunpfahl, mal gab es mehr Flugverkehr vor der Kiste - allerdings hier auch sterzelende Bienen, was ein gutes Zeichen war.
Dann plötzlich großes Gesumme in der Luft und Bienen, die weitere Kreise zogen. Wir befürchteten schon, der Schwarm würde weiterziehen. Aber endlich zeigte sich deutlich, sie ziehen in die Kiste ein.
Abends gegen 22.30 Uhr holte ich sie ab und setzte sie für eine Nacht in den Keller. Hier hatten sie Ruhe und Zeit, sich als neues Volk zu finden. Es ist ja immer nur ein Teil eines Volkes, das mit der alten Königin ausschwärmt. Deshalb müssen sie sich erst als neues Volk sozialisieren.
Schwarm findet neues Zuhause
Während die letzten Bienen in die Beute wandern, stelle ich die Fotos vom Schwarmeinlauf online:
Das ist sooo schön!
Und da ja offensichtlich ist, welchem Imker der Schwarm entflogen ist, muss ich nicht einmal den "Antrag auf Ausnahme von der Bescheinigungs-Pflicht" für unseren Amtstierarzt ausfüllen. (In diesem Blogeintrag findet sich ein Link dazu.) Es ist immer gutzu wissen, an welchem Standort Schwärme unbekannter Herkunft landen - Thema Faulbrut!