Ist das nicht eine hübsche Biene auf einem noch hübscheren Bild? Hat mir unsere Nachbarin Andrea Bernhard mit folgendem Kommentar geschickt: "Wir hatten am Sonntag von dieser Dame Besuch. Kommt sie Dir bekannt vor?" Ja klar! Hoffentlich ist es meine, denn sie hat schon ein nettes goldgelbes Pollenpäckchen gepackt - zu erkennen, wenn man ganz genau auf das Hinterbeinchen schaut.
Imkern mit Pia Aumeier
Morgen geht es endlich mit der Imkerpraxis weiter: Pia Aumeier wird von 15 bis 18 Uhr am Lehrbienenstand in Recklinghausen sein. Auf dem Programm stehen Erweiterung, Wachsverarbeitung und der Einsatz des Drohnenrahmens.
Neugierig haben wir gestern einen Blick in die Beute geworfen, drei Rähmchen gezogen und was soll ich sagen? Es sieht richtig gut aus, soweit ich das beurteilen kann.Imkern in der Abendsonne; das hat doch was! Diese beiden Rähmchen sind noch gut mit Futter gefüllt - an der anderen Seite des Brutnestes scheint es ebenso zu sein.Und hier war etwas verdeckelte Brut zu erkennen. Weitere Rähmchen habe ich nicht gezogen, dafür gab es keine Veranlassung und die Bienen fanden es auch nicht so witzig....
JA! Es ist endlich so weit! An diesem Wochenende herrscht herrliches Flugwetter. Am Bienenstock auf der Wiese ist richtig was los.
Und weil ich jetzt auch wieder schnell in die Sonne möchte, gibt es auch nur ein paar Bilder. Dieses Mal ausnahmsweise mit einer dicken Hummel-Mama, die sich sportlich verrenkt, um an den Nektar eines Krokusses zu kommen... Bei Bienen wirkt es auch nur auf den ersten Blick eleganter:Jetzt aber ab in den Garten!
Ist es Heimweh oder kommen sie nur zum "Schnuppern"? Am Tag nach dem Umzug verirren sich noch einzelne Bienen an den alten Standort. Es war wichtig, die Beute umzustellen, solange die Temperatur noch winterlich kühl ist. Sobald die Sonne scheint und die Temparturen über 10 bis 12 °C klettern, wagen sich die Bienen nach der Winterpause aus der Beute - ganz dringend müssen sie ihre Kotblase entleeren. Für die meisten wird es der erste Flug ihres Lebens sein. Zwar haben Winterbienen im Vergleich zu den Sommerbienen die höhere Lebenserwartung von vier bis sechs Monaten (Sommerbienen nur drei bis sechs Wochen), sind aber vielleicht noch nie ausgeflogen. Wobei wir beim Thema "Orientierung" wären, das ich aber nur kurz anreiße:
"Einfliegen" zur Orientierung
Junge Bienen prägen sich während ihrer ersten Ausflüge die Lage ihres Stockes bezüglich der ihn umgebenden Gegenstände (Bäumen, Gebüschen, anderen Stöcken usw.) und des Sonnenstandes ein. Nach einigen Orientierungsflügen sind sie in der Lage, ihr Zuhause auch nach kilometerlangen Flügen zielsicher anzupeilen.
Würde die Beute beispielsweise im Umkreis von 1 m in der Fläche oder Höhe versetzt, suchen die zurückkehrenden Bienen ihren Stock auf dem vorherigen Platz und können ihn nicht sofort finden. Bei noch größerer Entfernung scheitern sie kläglich. Deshalb ist ein Umzug später im Jahr mit bereits "eingeflogenen" Bienen schwierig.
Für den 50 m weiten Umzug zur Wiese hätte ich das Volk zunächst ganz aus dem gewohnten Flugradius nehmen müssen, für einige Tage mindestens 3 km entfernt aufstellen, um sie dann auf die Wiese zu platzieren. Das doppelte Einfliegen raubt den Bienen Energie und kostet mich unnützen Aufwand. Also ist es besser, früh im Jahr umzuziehen.
Die Toten des Winters
Der Totenfall hat mich nicht in Ruhe gelassen und ich habe einmal gewogen, wieviel es ist: 52 g. Das entspricht rund 500 Tieren. Ist das normal bei einer Volksstärke in der Wintertraube von rund 6000 Bienen? Keine Ahnung, vielleicht wisst Ihr ja mehr?
Nun wurde es höchste Zeit für den Umzug der Bienen. Den schattigen Platz hinter unserem Haus haben sie gegen ein Plätzchen an der Sonne auf der Wiese eingetauscht. Muss schon sagen, jetzt fehlt mir etwas beim Blick aus dem Wohnzimmerfenster. Wir haben es immer genossen, unsere Damen im Vorbeigehen zu beobachten...
Angst vor Bienen? Wer genug weiß, verliert sie!
Unterstützung beim Umzug gab es durch meine Freundin Nicolle, die noch vor zwei Jahren respektvollen Abstand zu Bienen gehalten hat. Kürzlich formulierte sie diesen Kommentar: "... schließlich gehörte ich ja auch mal zu der Sorte Menschen mit "Apiphobie". Alles löst sich in Luft und leckeren Honig auf, wenn man genug darüber weiß!". Beim Schwarmfang im vergangenen Sommer verlor sie ihre Scheu und half tatkräftig mit....
Bienen leben nicht ewig
Da ich beim Hineinlinsen auf dem Gitterboden starken Totenfall gesehen habe, leerten wir die toten Bienen aus. Es sah schon nach vielen Tieren aus, aber beunruhigt bin ich nicht. Ich hoffe, die Menge bewegt sich im normalen Bereich. Jetzt geht es als Bildergeschichte weiter:
Heute freue ich mich ganz besonders über unsere Nachbarn, die erstmals den Bienenblog anklicken. In der vergangenen Woche habe ich den Umzug unserer Bienen aus unserem Garten auf eine benachbarte Wiese vorbereitet. Der Platz direkt am Haus erscheint doch zu schattig, sodass wir die Sonne suchen.
Mit einem Nachbarn bin ich ein "Joint Venture" eingegangen. Er wird auf seiner Wiese (die in Luftlinie kaum 30 m von unserem Haus und alten Bienenstand entfernt liegt) einen Blumenstreifen anlegen und wir dürfen netterweise unsere Bienen daraufsetzen. Die Begeisterung des Nachbarn für die Blumenwiese geht übrigens auf den Blühstreifen zurück, den ich im vergangenen Jahr an der Böschung ebendieser Wiese angelegt hatte.
Öffentliches Imkern auf der Wiese Seit einigen Tagen steht nun ein kleiner Bienenstand auf der Wiese (Fotos folgen). Einige Nachbarn sind direkt begeistert, andere noch skeptisch. Um ihnen die Befürchtungen und Ängste zu nehmen, habe ich fix einen Info-Zettel mit Erklärungen zu Bienen und unserer Imkerei verfasst und in die Briefkästen der Wiesennachbarn verteilt. Die Bienen sind ja schon seit zwei Jahren da - wenige Meter entfernt und für die meisten unsichtbar in unserem Garten.
Lesetipps für den ersten Eindruck
Für Sie/für Euch ein paar Lesetipps, denn im Winter zeigen sich die Bienen nicht, daher ist auch der Blog zurzeit etwas farblos:
Wie es mit unserer Bienenhaltung begann, beschreiben diese beiden Artikel für das Landwirtschaftliche Wochenblatt recht knapp: (einfach anklicken) Familie Sommer und die Bienen: Plötzlich Imkerin Familie Sommer und die Bienen: Schwarmfang
Kurz habe ich überlegt, ob ich tatsächlich auf den folgenden Blogeintrag hinweisen soll - die Masse der Bienen wirkt sicherlich abschreckend. Auch ich musste damals schlucken, doch wenn sie schwärmen, sind Bienen besonders friedlich. Ich kann versichern, wir haben auch die letzte Biene gefangen und keinen Stich kassiert! Und außerdem noch nette Nachbarn kennengelernt... Hilfe, die Bienen schwärmen!
Für einen ersten Eindruck sollte das reichen. Ansonsten viel Spaß beim weiteren Stöbern im Blog. Und ich würde mich sehr freuen, wenn ich bei Fragen, Problemen und Interesse einfach angesprochen werde!
P.S.: "Bienenstich!" heißt mein Newsletter, den ich alle drei bis vier Wochen versende. Wer ihn auch bekommen möchte, trage seine E-Mailadresse in das Feld rechts ein. Wenn er nicht gefällt, wird man ihn leichter wieder los, als einen echten Bienenstich - einfach abbestellen....
„Woraus besteht eigentlich Bienenwachs?“, fragte die siebenjährige Mathilde ihren Vater, der mir in blogtechnischen Dingen auf die Sprünge hilft. So spontan konnte ich das auch nicht beantworten, also habe ich etwas recherchiert:
Liebe Mathilde, stell Dir mal vor, eine junge Biene ist kaum geschlüpft, da muss sie auch schon arbeiten. Deshalb heißt sie auch Arbeiterin (wenn sie nicht gerade eine Königin oder ein Bienenmann (Drohn) ist).
In den ersten drei Tagen ihres Lebens putzt sie sich selbst und die Brutzellen aus denen andere Bienen geschlüpft sind. Bis zum fünften Tag übernimmt sie immer mehr Putzaufgaben im Stock. Dann betreut und füttert sie als sogenannte Ammenbiene bis zum 12. Tag die Brut und bringt den von Sammelbienen eingeflogenen Nektar in die Zellen.
Baubienen schwitzen Bienenwachs aus
Und jetzt geht es los mit dem Wachs: Ab dem 12. Lebenstag werden einige Bienen zu Baubienen. Am Hinterleib besitzen sie Wachsdrüsen, aus denen sie kleine Wachsstücke herauspressen, man sagt auch „ausschwitzen“. Komm doch mal vorbei, dann zeige ich Dir die kleinen Wachsschuppen. Mit den Mundwerkzeugen knetet die Biene das Wachs, gibt Spucke dazu und formt es zu Waben. Frisch ausgeschwitzes Wachs ist ganz hell, fast farblos. Dunkler wird es, wenn die Bienen darüber laufen, Pollen und Nektar in die Waben pressen.
Woraus besteht Bienenwachs?
Wachs besteht vor allem aus Alkohol, Fettsäuren und weiteren Kohlenwasserstoffen (das ist jetzt eher was für die Erwachsenen). Es sind auch noch bis zu 300 andere Stoffe enthalten, je nach Herkunft und Bienenart. Deshalb gibt es auch verschiedene Wachsfarben. Um aber diese Stoffe in ihrem Körper herstellen zu können, brauchen die Bienen ganz viel Honig. Für 1 kg Wachs sind 4 bis 10 kg Honig (also Zucker) nötig! In einem Jahr kann ein Volk zwischen 0,5 und 1,5 kg Wachs erzeugen.
Du isst sogar Bienenwachs
Wenn Du an Bienenwachs denkst, fallen Dir wahrscheinlich zu allererst Kerzen ein. Aber in den wenigsten Kerzen ist Bienenwachs enthalten, weil es sehr teuer ist. Bienenwachs wird noch für viele andere Dinge verwendet, zum Beispiel ist es in Hautcremes, Möbelpolitur und Schuhcreme enthalten, in Holzschutzmitteln und Du isst es sogar. Glaubst Du nicht? Die Förmchen, in denen Gummibärchen gegossen werden, sind mit Bienenwachs besprüht, damit sich die Bärchen daraus lösen.
Du merkst schon, Bienenwachs ist einmalig und sehr kostbar. Denn nur Bienen können es herstellen.
Wer vertiefende Informationen sucht, schaue bei den Honigmachern.
Für das Deutsche Bienenjournal (Februarausgabe 2015) habe ich einen Artikel über den Familienimkerkurs in der Wildnis-Werkstatt in Münster verfasst. Meine Tochter und ich waren im vergangenen Jahr zu einigen Terminen dort und sind begeistert von diesem Angebot.
Leider gibt die Redaktion erst in einigen Wochen grünes Licht für die Veröffentlichung des Artikels im Internet. Deshalb nur ein paar Fotos vom Heft mit den Bildern, die einen ersten Eindruck vermitteln...
Die Ledder Werkstätten in Tecklenburg halten für Imker ein ganz besonderes Angebot bereit. Menschen mit Behinderung verarbeiten das Wachs zu stabilen Mittelwänden. Jeder Imker bekommt sein eigenes Wachs zurück und das auch noch zu einem günstigen Preis!
Im Januar habe ich die Werkstatt besucht und war beeindruckt von der Arbeit der Leute und die gute Stimmung dort. In einem Artikel für das Landwirtschaftliche Wochenblatt Westfalen-Lippe habe ich dieses Projekt beschrieben. Zum Artikel mit vielen Fotos geht es hier.
In Münster sind die Tage länger – der Apisticus-Tag dauert zwei Tage. Da ich möglichst viel von den Vorträgen und Workshops (19 Stück gab es!) mitbekommen wollte, war ich gestern Abend etwas geschafft. Aber es hat sich gelohnt. Im heimeligen Ambiente der Backhalle in der Speicherstadt referierten zum Thema Bienengesundheit Wissenschaftler und Fachleute mit unterschiedlichen Ansichten und Herangehensweisen.
Es gab Workshops zum Mikroskopieren von Bienen, über Ohrkerzenmassage und Makrofotografie. Man konnte sich über sommerblühende Gehölze informieren, um Trachtlücken zu schließen und sich Produkte zur Varroabekämpfung vorstellen lassen. Super geschmeckt hat das Honigmenü bei der Kochvorführung des Rottaler Bienenhofs. Und ich habe jede Menge Imker wiedergetroffen und einige neue kennengelernet. Aufschreiben kann ich das gar nicht alles – fahrt selbst einmal hin.
Hier einige wenige Stichpunkte:
Dr. Wolfgang Ritter vom Referenzlabor für Bienengesundheit der Weltorganisation für Tiergesundheit in Freiburg erzielt „Gesunde Bienen und vitale Völker durch naturgemäße Bienenhaltung“, so der Titel seines Vortrags.
Bienenhäuser sind out Er leitet seine Tipps von Beobachtungen wild lebender Honigbienenvölker im Ausland ab.
Schwärme suchen sich Nisthöhlen in einer Größe zwischen 50 bis 80 l. Das Verhältnis Volk/Raum ist entscheidend für das Hygieneverhalten: In Einraum- beuten mit Naturbau bestimmt das Volk, wie viel Raum und Waben es bewirtschaften kann.
Schwärme nisten in mindestens 2 m Höhe, lieber noch wesentlich höher. Das macht die Bearbeitung durch den Imker schwierig. Aber ausreichender Abstand zum Boden erschwert die Rückkehr von kranken, krabbelnden Bienen in den Stock.
Bienenhäuser und Reihenaufstellung sind out: Besser ist eine 4er Aufstellung im Block (das Flugloch jeweils in eine andere Richtung, finde ich aber unpraktisch, da steht man als Imker immer einem Volk im Weg). Optimal ist eine 2er Aufstellung im Abstand von 150 m.
Ritter überraschte die Imker mit der Aussage, dass die Wachsmotte ein Nützling ist. Bienen bauen nur so viele Waben, wie sie benötigen. Ist ein Schwarm ausgezogen, fressen die Wachsmotten die unbesetzten Waben. Sie verkleinern also den Nestbau.
Naturwabenbau stärkt die Völker
Auch für den Imker Michel Collette, Zertifizierter Demeter Imker und Leiter des Lehrbienenstandes im luxemburgischen Hollenfels, heißt es: „back to the roots“. Der leidenschaftliche Bienenfotograf zeigte wunderbare Aufnahmen u.a. von Schwarmtrauben, in denen man deutlich die Ausgänge der Luftkanäle sehen konnte (dass es sie gibt, war mir neu). Auch er sprach sich für den Naturwabenbau aus:
„Nest-Duft-Wärmebindung“: Jede Wabengasse ist wie ein geschlossener Raum mit einem eigenen Mikroklima. In Völkern, die nicht durch imkerliche Arbeiten auseinander gerissen werden, registriert er weniger Varroen.
Mittelwände werden von den Bienen ausgezogen, nicht ausgebaut. Das heißt, sie müssen das Wachs der Mittelwand erst erwärmen und kneten, um es in die Zellenform zu bringen. Das kostet mehr Energie, als Wachs in passender Konsistenz auszuschwitzen und direkt zu verarbeiten.
Der Wachskreislauf wurde von Menschen erfunden. In der Natur gibt es keinen Wachskreislauf.
Bienen bauen nicht eckig, sondern immer (irgendwie) rund. Deshalb sollten Imker die eckige „Rähmchenbrille“ ablegen.
Das Volk baut im Naturbau leicht wechselnde Zellgrößen und Zellstellungen. Die hauchdünnen Wachswände der Naturwaben schwingen besser. Zum Schluss noch zwei Schnappschüsse von der Imkermesse: (Hier geht's zum Bericht fürs Landwirtschaftliche Wochenblatt.)
Da es für Imker gerade nicht so viel zu tun gibt (außer Vorräte auffüllen, Mittelwände einlöten....) ist die Zeit ideal für einen Besuch beim Apisticus-Tag in Münster. Eigentlich muss es Apisticus-Tage heißen. Denn gleich an zwei Tagen, am 7. und 8. Februar, dreht sich in der Speicherstadt alles um Bienen und Imkerei.
Geboten werden Fachvorträge, Workshops und eine Imkermesse mit vielen Ausstellern - ein Muss für alle Imker, die up to date sein wollen! Hier geht es zum Programm. Ich habe nur ein Problem: Einige Vorträge und Workshops, die mich interessieren, laufen parallel...
Einen Aspekt aus meinem letzten "Bienenstich!" sollte ich nicht unkommentiert lassen. Der Satz "Ich warte ja nur auf eine Regenpause – bei den warmen Temperaturen werden die ersten Bienen einen kurzen Ausflug wagen", mag sich für Laien anhören, als ob die Bienenflugsaison bald begönne. Herbeisehnen ja, aber gutheißen nein!
Tatsächlich fliegen einzelne Bienen schon im Winter aus, wenn es nur mild genug ist. Im vergangenen Jahr war es tatsächlich am 8. Januar bei 14 °C so weit. Da nutzen die Bienen die Gelegenheit, um nach langer Pause endlich ihre prall gefüllte Kotblase zu entleeren.
Kein Bienenflug im Januar Ein kurzer Flug ist ja in Ordnung, aber anhaltend zu mildes Wetter im Januar und Februar schadet den Völkern und freut die Imker nicht. Was sollen die Bienen auch draußen? Zwar bieten Winterblüher wie die Schwarze Nieswurz und der Kleine Winterling ersten Nektar, stellen aber doch keine Massentracht dar.
Zudem verbraucht das Fliegen die Verarbeitung des eingetragenen Nektars zu viel Energie. Was bedeutet, die BIenen fressen noch mehr von ihrem Vorrat. Sollten die Temperaturen dann bis ins Frühjahr beständig kühl bleiben, kann das Futter knapp werden. Da freue ich mich doch über die für die nächsten Tage angekündigte Kälte und (f)rostige Zeiten:
Übrigens: "Bienenstich!" heißt mein Newsletter, den ich alle drei bis vier Wochen versende. Wer ihn auch bekommen möchte, trage seine E-Mailadresse in das Feld rechts ein. Wenn er nicht gefällt, wird man ihn leichter wieder los, als einen echten Bienenstich - einfach abbestellen.
Habe ich nicht immer belächelt, dass es in der Imkerei so viele verschiedene Beuten und Wege der Völkerführung gibt? Imker sind findig und immer auf der Suche nach dem Ideal, das gerne vom Standard abweichen darf. Solange es den Bienen dabei gut geht, ist ja alles in Ordnung.
Eine Trogbeute unter dem Weihnachtsbaum
Nun ja, jetzt zähle ich selbst zu diesen Individualisten. Mein Mann hat mir zu Weihnachten eine Trogbeute geschenkt - selbst gebaut! (Die Stunden im Werkraum darf man gar nicht zählen, und billig ist's auch nicht.) Noch ist sie nicht ganz fertig, aber ich möchte sie unbedingt mal vorstellen:Die Besonderheiten auf den ersten Blick: Die Trogbeute besitzt eine Zarge, die im Sommer als Honigraum aufgesetzt werden kann. Bienen bauen doch gerne in die Höhe.
Die Beute wird im Kaltbau besetzt.
Als Varroawindel dient eine weiße Kunststoffplatte.
Und der Clou: Die beiden Styroporflächen kann man abnehmen... ... weiterlesen →
Melde mich zurück aus der Winterpause! Tatsächlich hatten wir in Haltern am See auch einen Tag lang das, was in einem ordentlichen Winter nicht fehlen darf: Schnee. Es waren zwar nur wenige Zentimeter, aber die Kinder hat's gefreut. Und für mich diente die weiße Landschaft als prima Kulisse für einen Artikel zu der Frage, wie Bienen den Winter überstehen. Erschienen ist das Interview in der Halterner Zeitung:
HALTERN. Wie überstehen eigentlich Bienen den Winter? Wir haben uns bei der Imkerin Ingrid Vorholt erkundigt. Sie betreut zwölf Bienenvölker und erklärt, was sich in der kalten Jahreszeit im Bienenstock abspielt.
Halten Honigbienen Winterschlaf? Nein, eher Winterruhe. Ich sage immer, die Bienen kuscheln. Sie fahren ihre Aktivität runter und drängen sich zu einer Traube zusammen. Je kälter, desto enger. Wie Pinguine stecken die Arbeiterinnen ihre Köpfchen zusammen, den Po nach draußen. Wenn ihr Po nur noch 9 Grad warm ist, krabbeln sie nach innen und andere nehmen ihren Platz ein. Bienen sind wechselwarme Tiere und erzeugen durch Bewegen ihrer Flugmuskulatur Wärme. In der Wintertraube herrscht immer eine Mindesttemperatur von 20 °C, sogar bei starkem Frost!
Da wäre es doch eine gute Idee, den Bienenstock zu isolieren? Das wäre schädlich. Es würde die Bienen dazu verleiten, aktiver zu sein, der Futtervorrat könnte knapp werden, und sie erfrieren, wenn sie auf die Idee kommen, auszufliegen. Wichtiger ist, dass genügend Bienen da sind, mindestens 6000 Tiere, um die Wintertraube zu bilden und mit ihr langsam über die Futterwaben zu ziehen. Übrigens halten Bienen ihren Kot in einer Kotblase zurück, die sie erst im Frühjahr ausleeren. Nur einzelne Bienen halten es jetzt schon nicht mehr aus und fliegen kurz bei Sonnenschein raus.
Keine Flüge, kein Pollen- und Nektarsammeln - was fressen die Bienen im Winter? Sie haben im Sommer fleißig Nektar gesammelt und daraus leckeren Honig gemacht. Den Anteil, den wir als Imker ihnen wegnehmen, bieten wir ihnen als Zuckerlösung wieder an. Sie verarbeiten ihn wie Honig und lagern das Futter in Zellen und setzten einen Deckel aus Wachs darauf. Das ist ihr Wintervorrat.
Was machen die Königin und die Drohnen? Die Königin sitzt gut geschützt mitten in der Traube, da hat sie es muckelig warm. Wenn es draußen ganz kalt ist, legt sie für wenige Wochen keine Eier, um ihrem Volk eine Brutpause zu gönnen. Faszinierend finde ich, dass sie Mitte Januar schon wieder mit der Eiablage beginnt, egal wie das Wetter ist. Dann wächst das Volk ganz schnell auf 45000 bis 60000 Tiere. Tja, und Jungs gibt es im Winter in einem Bienenvolk nicht. Erst im Frühjahr werden neue Drohnen aufgezogen.
Und womit beschäftigt sich die Imkerin im Winter? Ich besuche Fortbildungen, reinige das Wachs, stocke meine Vorräte an Rähmchen und Gläsern auf. Die Bienen lasse ich in Ruhe. Nur einmal muss ich sie stören, so wie heute. Da habe ich Oxalsäure in die Wabengassen geträufelt. Sie hilft gegen die Varroamilbe, ein Plagegeist, der unseren Bienenvölkern schwer zu schaffen macht. Der Blick in die Kisten war wieder sehr aufregend. Geht es den Bienen gut? Leider ist eines der drei Völker an diesem Standort sehr klein. Ich hoffe, sie schaffen es über den Winter.
Was begeistert sie an ihrem Hobby? Der Honig ist nicht das Wichtigste. Mich fasziniert das Leben der Honigbiene. Durch die Imkerei habe ich einen guten Blick für die Natur bekommen. Und ich verrate es auch gleich: Gestochen zu werden, tut nach wie vor weh!