Eine Nachbarin möchte mit ihren Kindern gerne Nisthilfen für Insekten basteln und fragte nach Anregungen. Dafür stöbere ich gerne mal in meinem Bienenblog und serviere Euch ausnahmsweise einen bereits veröffentlichten Beitrag vom 20. April 2014 mit einigen Ideen, ergänzt um den Link einer Bauanleitung von wildBee, die auch zeigt, worauf man beim Kauf einer Nisthilfe achten sollte.
Ein tolles Projekt für die Osterferien ist der Bau von Nisthilfen für Wildbienen. Im Sommer haben wir es mit Freunden schon einmal ausprobiert und ganz passable "Wildbienenhäuser" gebaut. Kindern und Erwachsenen hat es großen Spaß gemacht.
Hier stelle ich eine einfache Variante für eine Nisthilfe für Wildbienen und Einsiedlerwespen vor, die aus einer Konservendose besteht, unten noch eine ganz einfache aus einer Holzleist. Oder Ihr wagt Euch gleich an das "Luxusheim", das weiter unten beschrieben ist ...
Wundert Euch nicht, dass ich den Begriff "Insektenhotel" vermeide. Der Name führt in die Irre. Die Wildbienen nutzen die Bauwerke nicht zum Übernachten oder Wohnen, sondern legen darin ihre Eier ab - in einzelnen Brutkammern. Die Larven überwintern und schlüpfen erst im nächsten Jahr.
Die Brut der Wildbienen überwintert in der Nisthilfe
Die Insekten suchen Niströhren für ihre Eier. Sie mögen Schilf- und Bambushalme oder Holzstücke mit Bohrlöchern. Im Lauf des Sommers könnt Ihr beobachten, ob eine Röhre belegt ist. Ihr erkennt es daran, dass die Biene sie mit Lehm verschlossen hat. Der Nachwuchs überwintert darin, öffnet erst im nächsten Jahr die Röhre und schlüpft hinaus.
Übrigens: Wildbienen sind ganz wichtig für die Bestäubung von Blumen, Sträuchern und Bäumen. Sie stechen nur in höchster Not, und ihr Stachel ist so weich, dass er gar nicht schmerzt.
Jetzt geht es aber los:
Großes Insektenhaus
Wenn Ihr ein größeres Bauprojekt für die ganze Familie sucht, dann wagt Euch an ein richtiges Insektenhaus wie auf dem Bild oben zu sehen ist. Eine alte Schublade kann als Grundform dienen. Das Haus könnt Ihr ganz nach Eurem Geschmack aufteilen.
Wildbienen nisten gerne in Holzstücken aus Eiche oder Buche, in die Ihr an der Rindenseite Löcher mit einem Durchmesser von 2 bis 12 mm bohrt. Sie dürfen aber nicht ganz durchgehen. Das Holz muss gut getrocknet sein, denn sonst reißt es leicht und die
Niströhren sind beschädigt. Das mögen die Insekten gar nicht und legen keine Eier darin ab.
Schilf- und Bambusstängel ergänzen die Nistmöglichkeiten. Achtet darauf, dass Ihr die Stängel mit den Öffnungen nach vorn hineinsteckt. Wir haben zudem noch die Löcher von Ziegeln mit Lehm gefüllt. Den nutzen einige Bienen, um die Brutzellen zu verschließen.
Damit nichts herausfällt oder Vögel daran herumzupfen, nagelt Ihr Maschendraht davor. Habt Ihr schon einen Platz im Garten oder auf dem Balkon ausgesucht? Das Insektenhaus sollte an einem sonnigen Ort stehen.
Nisthilfe aus Regalleiste
Die nebenstehende Nisthilfe ist aus einem Zufall enstanden: Aus einem alten Buchenholzregal hatte ich ein Gestell für die Bienenkiste gebaut. Diese übriggebliebene Leiste war im Weg und ich habe sie an die Regenrinne gelehnt und vergessen. Wenig später hatten die ersten Wildbienen sie als Nisthilfe in Beschlag genommen. Seit drei oder vier Jahren beobachten wir, wie sich die Löcher im Laufe des Sommers schließen und die Junginsekten im Frühjahr und Sommer schlüpfen.
Wer noch weitere Anregungen benötigt, schaue hier: Wildbienen in Wohnungsnot.