Wunderbares Bienenwesen

1 Kommentar

Eine Drohnenflöte ist dünner und länger als eine echte Weiselzelle. Dank an www.imkerei-oertel.de für dieses Foto.
Eine Drohnenflöte ist dünner und länger als eine echte Weiselzelle. Dank an Michael Oertel von der www.imkerei-oertel.de für dieses Foto.

Das klingt ja so nett: Drohnenmütterchen bauen "Drohnenflöten". Ich kannte den Begriff noch gar nicht, bis sich Anni als Reaktion auf den Eintrag Imkern mit Pia Aumeier wünschte, ich solle doch die Merkmale einer Drohnenflöte genauer beschreiben.

Zum Vergleich eine unscharf fotografierte Weiselzelle - kürzer und bauchiger.
Zum Vergleich eine leider unscharf fotografierte Weiselzelle - kürzer und bauchiger.

Drohnenflöte aus Frust
Das sind also die Zellen, die Arbeiterinnen aus lauter Frust anlegen, wenn die Königin gestorben oder sonstwie abhanden gekommen ist und keine neue aus noch frischer Brut gezogen werden kann. Dann versuchen Arbeiterinnen aus einem eigenen, unbefruchteten (!) Ei eine Königin zu ziehen. So bauen sie eine Zelle, die von Form und Größe einer Weiselzelle ähnelt, jedoch schlanker ist - eben flötenähnlich.
Doch die ganze Mühe ist umsonst, aus einem unbefruchteten Ei kann nur ein Drohn schlüpfen und der Drohnenkönig schafft nicht einmal das. Noch bevor er die Schlupfreife erreichen kann, geht er ein. Aber Ihr wisst, ja was man damit machen kann - siehe Imkern mit Pia Aumeier...
Hier noch ein Link zur Imkerei Oertel, in dem beschrieben wird, wie sie drohnenbrütigen Völkern helfen.

3 Kommentare


Bin ich froh! Marlene ist da und kontrolliert die Brutzellen. Sie stiftet noch fleißig. Aber ich greife vorweg...

Wildbau in der Beute - die Ursache ...
Wildbau in der Beute ...
... vermutlich habe ich beim Einengen vergessen, die Brutzarge um weitere Rähmchen zu ergänzen. Aber ich kann`s mir fast nicht vorstellen.
... vermutlich habe ich beim Einengen vergessen, die Brutzarge um weitere Rähmchen zu ergänzen. Aber ich kann`s mir fast nicht vorstellen.

Nach dem gestrigen Seminar mit Pia Aumeier hegte ich den Verdacht, mein Volk sei drohnenbrütig. Heute früh also ab zur Inspektion auf die Wiese - hat Marlene das Zeitliche gesegnet und ihr Volk damit drohnenbrütig werden lassen? Eigentlich wollte ich die Völker ja nicht mehr auseinander nehmen. In letzer Zeit haben sie die Zargen sehr fest mit Propolis verbunden - ein Zeichen, dass sie sich gegen die Kälte wappnen.
So ließen sich die Zargen entsprechend schwer voneinander lösen, aber auch deshalb, weil Wildbau entstanden war. Als ich die Futterzarge zur Seite stellen wollte, klatschte ein großes Wachsbrett ins Gras. Was war das?

Ein schönes Brutnest mit Stiften, Rundmaden und verdeckelter Brut.
Ein schönes Brutnest mit Stiften, Rundmaden und verdeckelter Brut.

Rähmchen fehlen
In der Brutzarge fehlen zwei Rähmchen! Habe ich etwa beim Einengen vor einigen Wochen vergessen, welche zu ergänzen? Oder hat sich ein diebischer Imker trotz der exponierten Lage meines Bienenstandes getraut, die Königin zu stehlen? Jetzt war ich doch einigermaßen beunruhigt.
Aber die weitere Durchsicht machte Hoffnung: verdeckelte Brut! Rundmaden! Stifte! Und schließlich Königin Marlene! Alles in Ordnung. Das Brutnest verläuft sogar über fünf Rähmchen. Puh, bin ich erleichtert! Bin sehr zufrieden. Keine Ahnung, weshalb sie noch Drohnen in ihrem Volk duldet. Jetzt hoffe ich sehr, dass sie den Winter gut übersteht. Sie scheint ja richtig fit zu sein, dagegen ist Helene ziemlich faul, ihr Brutnest ist eher mickrig.

Queen Marlene ist mit blau falsch gekennzeichnet. Sie ist schon ein, zwei Jahre alt.
Queen Marlene ist mit blau falsch gekennzeichnet. Sie ist schon ein, zwei Jahre alt.

Mit junger Königin in den Winter
Pia Aumeier rät, Völker nur mit jungen Königinnen einzuwintern. Zur Begründung hatte sie gleich eine Statistik parat: Den ersten Winter überleben in der Regel alle Jungköniginnen, im zweiten Winter gehen 10 Prozent ein und im dritten Winter sogar 50 Prozent. Das ist natürlich ein Argument. Noch dazu werden fremde Königinnen zu keiner Jahreszeit so problemlos in ein Volk aufgenommen, wie im September/Oktober. Im März ist das beispielsweise ganz schwierig, weil das Volk seine Brut gegen die Neue verteidigen will.
Leider ist Marlene schon älter, auch wenn sie einen blauen Punkt trägt, der sie als Königin des Jahres 2015 markiert - wir hatten nur die passende Farbe gerade nicht da. Sie ist mindestens von 2014 (grün), vielleicht aber auch von 2013 (rot). Aber ich habe ja keine junge Königin zur hand. Es wäre also wirklich zu überlegen, ob ich im nächsten Jahr aufstocke und Ableger bilde.

8 Kommentare

Pia Aumeiers Seminar: "Völker gesund, stark mit ausreichend Futter und jungen Königinnen einwintern", hatte ich bereits im vergangenen Jahr besucht, aber sie spricht so interessant, dass es nie langweilig wird. Dazu beantwortet sie wirklich jede Frage - man muss sich nur trauen, sie zu stellen.
Pia Aumeiers Seminar: "Völker gesund, stark mit ausreichend Futter und jungen Königinnen einwintern", hatte ich bereits im vergangenen Jahr besucht, aber sie spricht so interessant, dass es nie langweilig wird. Dazu beantwortet sie wirklich jede Frage - man muss sich nur trauen, sie zu stellen.

Da hat mich Pia Aumeier (Bienenforscherin von der Ruhr-Universität Bochum - Verhaltensbiologie und Didaktik) ja gestern schön aus dem Dornröschenschlaf geweckt! Während der Imkerschulung in Recklinghausen öffnete sie eines der mitgebrachten Völker und fand viele Drohnen. Aufgemerkt: Auch ich beobachte bei Marlene noch regelmäßig Drohnen vor dem Flugloch, die auch eingelassen werden.

m Oktober noch Drohnen samt Drohnenbrut - damit verrät sich ein Drohnenmütterchen.
m Oktober noch Drohnen samt Drohnenbrut - damit verrät sich ein Drohnenmütterchen.

Drohnenbrütiges Volk
Pias Volk ist drohnenbrütig, wir haben eine tote Jungkönigin gefunden. Also haben sich die Arbeiterinnen entschlossen, selbst Eier zu legen und da sie ja nicht befruchtet wurden, können daraus nur Drohnen entstehen (dass aus unbefruchteten Eiern überhaupt etwas entsteht, ist ja schon ein Wunder!). Daher also die ungewöhnlich hohe Zahl an Herren auf den Waben.
Es gab sogar zwei Weiselzellen, die uns Jungimker hoffnungsvoll stimmten, aber Pia Aumeier belehrte uns eines besseren. Vorsichtig pulte sie eine auf und packte einen bereits verpuppten Drohnenkönig aus! Erkennbar an den großen Augen, gefüttert mit Gelée Royal. Doch bevor er schlüpfen könne, würde er sterben, so die Fachfrau - und warf ihn sich in den Mund!!! Da ich gerade mitschrieb, hatte ich das nicht mitbekommen, wurde nur durch die erschrockenen Laute der anderen aufmerksam....

Die verendete Jungkönigin lag auf dem Beutenboden.
Die verendete Jungkönigin lag auf dem Beutenboden.

Ist eben Eiweiß pur! Ich konnte mich noch nicht dazu durchringen, Maden oder Puppen zu probieren. Aber ich sage immer, wer weiß, was unsere Enkel einmal essen werden? Bis dahin gibt es sicherlich ganz andere Ernährungsgewohnheiten, und die Scheu vor Insekten hierzulande sicher nicht mehr so groß sein. Und mal ganz ehrlich, Krabben sind nun auch kein appetitanregender Anblick.

Drohnenbrütiges Volk auflösen
Was also tun, mit einem drohnenbrütigen Volk im Oktober? Zum Heranziehen einer neuen Königin ist es zu spät - sie würde nicht mehr begattet. Eine vorhandene Königin einfach in das Volk einsetzen, geht auch nicht. Denn die Drohnenmütterchen haben revoltiert und die Anarchie ausgerufen: Sie fühlen sich selbst als Königinnen. Was brauchen sie da eine echte Königin? Die wird abgemurkst! Die Drohnenmütterchen zu finden, ist fast unmöglich, weil sie sich nur schwer von den normalen Arbeiterinnen unterscheiden lassen.

Ist er nicht schön, der Drohnenkönig? Und lecker?! Pia Aumeier hat ihn gegessen....
Ist er nicht schön, der Drohnenkönig? Und lecker?! Pia Aumeier hat ihn gegessen....

Volk in Entfernung zum Stand abfegen
Bleibt nur, das drohnenbrütige Volk mit einem anderen, z.B. einem Ableger zu vereinigen. Doch wie schafft man es, dass die Drohnenmütterchen draußen bleiben? Dazu transportiert man bei gutem Flugwetter die Beute 200 m weg und stellt die Beute mit dem aufnehmenden Ableger auf den alten Platz der Drohnenbrütigen. Diese werden nun abgefegt. Die Bienen machen sich auf den Weg zu ihrem alten Standplatz und betteln sich beim Ableger ein.
Ein Häufchen Bienen wird zurückbleiben, welches man aber auf keinen Fall per Hand-Direkttransfer in den Ableger tragen darf. Das sind nämlich die Drohnenmütterchen, die durch ihren vergrößerten Hinterleib nicht mehr fliegen können und leider eingehen werden.
Die Beute mit dem Ableger kann man jetzt mit (Futter-) Rähmchen aus dem drohnenbrütigen Volk auffüllen. Drohnenbrutwaben werden entfernt und eingeschmolzen.

So ein schöne Nachmittag!
Erstaunlich, was Pia Aumeier alles an "Geraffel" zu ihren Schulungen mitbringt - sogar komplette Völker.

Was ist mit unserem Volk los?
Na toll, ich verspürte den Drang, sofort nach Hause zu fahren und nachzusehen. Aber die Veranstaltung am Lehrbienenstand Recklinghausen ging bis 18 Uhr und da beginnt es ja fast schon zu dämmern. Also hatten mein Mann (der mich erstmals begleitete), genügend Zeit zu überlegen, wie wir vorgehen, falls mein Volk tatsächlich drohnenbrütig sein sollte. Heute früh meinte er dann, zwei Völker seien doch wirklich zu wenig, wenn ich richtig wirtschaften wolle - da müssten es schon wenigstens fünf sein! Maaal schauen!
Jedenfalls war es gestern ein wunderschöner Nachmittag, wir haben in der herrlich warmen Sonne gesessen und Pia Aumeier zuzuhören, macht einfach Spaß, weil sie so lebendig erklärt. Nun habe ich noch einiges an "Futter" für den Blog und schreibe morgen, was ich heute bei unseren Bienen gesehen habe. Also: Fortsetzung folgt!
P.S. Wer noch lesen möchte, kann in Pia Aumeiers Dropbox schmökern. Ordner 6 und 7 sind für diese Jahreszeit aktuell.

Was ist denn das für eine Frage? Sie drängt sich geradezu auf, wenn Ihr Euch das Video und die nachfolgenden Fotos anschaut.
Beinahe flugunfähig wegen eindeutiger Überladung mit Pollen rettete sich diese Honigbiene mit letzter Kraft auf einen Sonnenhut. Es gelang ihr recht schnell, den Blütenstaub von den glatten Flügeln zu fegen. Doch an allen behaarten Körperteilen - und das sind so gut wie alle - hängen die Pollenkügelchen wie an einem Klettverschluss fest.

Wie beim indischen Fest der Farben - beworfen mit weißen Hibiskuspollen.
Wie beim indischen Fest der Farben - beworfen mit weißen Hibiskuspollen.

Einfach schlau?
Nun verstehe ich auch, weshalb sich die Biene unten so große Mühe gibt, um von außen an den Nektar des Hibiskus zu kommen. Wobei wir wieder beim Thema "Räuberei" von letzter Woche sind:

Es muss doch irgendwie möglich sein, an den Nektar zu kommen...
Mal unters Blättchen linsen, vielleicht gibt es ja hier einen Zugang?
... vielleicht von oben?
... vielleicht von oben?
... von der Seite?
... von der Seite?
... oder mit Verrenkungen? Es war tatsächlich immer dieselbe Biene.
... oder mit Verrenkungen?
Wer will auch schon so bestäubt und bepackt losfliegen. Das sieht ja direkt gierig aus!
Wer will auch schon so bestäubt und bepackt losfliegen. Das sieht ja direkt gierig aus!

Sollten Bienen wirklich so intelligent sein und Blüten von der Seite anpieken, um schwere Pollenladungen zu vermeiden?

5 Kommentare

Die Blüten der Indianernessel sind zu eng für die Biene.
Sie blüht und lockt so schön lila, die Indianernessel, aber selbst für schlanke Bienen sind die Blütenkelche zu eng. Da lassen die Bienen alle Moral fallen und begehen Nektarraub.

Eigentlich ist die Beziehung zwischen Bienen und Blumen recht gleichberechtigt auf Geben und Nehmen ausgerichtet. Klappt aber nicht immer, wie ich vergangene Woche beobachtet habe. Die Indianernesseln stehen in voller Blüte und werden gerade in den sonnigen Nachmittagsstunden von Bienen umschwärmt.

Schärfer gings nicht. Wer aber genau hinschaut, erkennt das Loch im Blütenansatz.
Schärfer gings nicht. Wer aber genau hinschaut, erkennt das Loch im Blütenansatz.

Bienen begehen Nektarraub
Aber wo sitzen die Bienen auf der Indianernessel? Sie versuchen gar nicht, in die engen Blüten zu krabbeln, wo sie mit Nektar (Nehmen) belohnt und mit Blütenstaub (Geben) bestückt würden. Stattdessen begehen sie "Diebstahl" und bohren mit ihren Mandibeln ein Loch in den Blütenansatz, um den kostbaren Nektar aufzuschlecken.
So kommt man auch mit kurzer Zunge an den Nektar langer Blüten. Leider geraten sie nicht in die Nähe von Narben und Staubblätter, die Blüte wird nicht bestäubt - Nektarraub nennt man das. "Juristische Definition": das gewaltsame Aneignen von Nektar durch Zerstören von Pflanzenteilen.

Hummeln sind noch größere Räuber
Nun soll man nicht mit dem Finger auf andere zeigen, aber die pummeligen Hummeln sind noch größere Räuber! Der Nektar des Tränenden Herzens, der Roten Lichtnelke und Fuchsien ist für Hummeln auf direktem Wege nicht zu erreichen, weshalb sie hier zu Nektarräubern werden. Davon profitieren dann auch Bienen und Ameisen, die den direkten Zugang nutzen. Damit werden sie zu Mittätern, oder? Hätte ich den Bienen gar nicht zugetraut...

1 Kommentar

Brut, Pollen, Honig - alles kunterbunt durcheinander.
Brut, Pollen, Honig - alles kunterbunt durcheinander. Darüber kann auch das weiche Licht der Abendsonne nicht hinweg täuschen.
Der Wildbau treibt an einem Rähmchen schöne Herzwaben in Doppelbesetzung, die ich entferne. (Daraus werde ich Wachsauflagen herstellen.)
Der Wildbau treibt an einem Rähmchen schöne Herzwaben in Doppelbesetzung, die ich entferne, da es beim Wabenziehen eng wird. Werde das helle Wachs zur Herstellung von Wachauflagen nutzen.

So eine Unordnung! Verdeckelte Brut, Pollen und Honig kunterbunt durcheinander! Das kenne ich ja gar nicht! Helene, die nun doch fleißig stiftet, überraschte mich bei der Durchsicht mit diesem ungewohnten Bild.

Platzmangel im Brutnest?
Und sofort begionne ich wieder zu rätseln, warum die Bienen die Zellen auf diese Weise belegen, statt das kugelförmige Brutnest vom Futterkranz zu trennen.
Wäre ich Biene, würde ich bei Platzmangel auf diese Form des Wohnens zurückgreifen - sozusagen eine klassische Einraumwohnung kreieren.... Doch noch sind nicht alle Rähmchen vollständig ausgebaut, mindestens in zwei Rähmchen fehlt je noch ein Viertel. Platz wäre also noch. Oder soll ich noch ein weiteres Rähmchen reinhängen? Andererseits lässt die Legeleistung der Königin mit der Sommersonnenwende bereits nach.
Immerhin haben die Bienen auf einer Wabe ein wunderschönes Pollenbrett in Gelb- und Grüntönen angelegt:

Manchmal braucht es keine Worte....
Manchmal braucht es keine Worte....

2 Kommentare

Königin mit AmmenbienenNun ja, es ist schon etwas intim, aber ich habe die Königin beim Stiften fotografiert. Die Gelegenheit ergab sich gestern bei der Völkerdurchsicht. Von einer Korona aus Ammenbienen umgeben, bewegte sie sich ruhig auf dem Drohnenrahmen.

DSC_3806Sie steckt ihr Köpfchen in verschiedene Zellen, wohl um zu inspizieren, ob sie bezugsfertig ausgebaut oder schon durch Eier belegt sind.

DSC_3811Und jetzt der entscheidende Moment: Die Königin senkt ihren Hinterleib in eine Zelle und legt ein Ei ab  - sie stiftet, wie die Imker sagen. Und das bis zu 2000 mal am Tag! Aber ich glaube, so fleißig ist meine Königin nicht. Das Volk hat im oberen Brutraum erst fünf Waben belegt und den Honigraum noch gar nicht angetastet. Schade, dass es mit der einzargigen Führung nicht geklappt hat...

3 Kommentare

"Bienchen, vergiss mein nicht!", bitten die Blüten des Vergissmeinnicht. Ratet, woran man das erkennt!
"Bienchen, vergiss mein nicht!", bitten die Blüten. Ratet, woran man das erkennt!

Ich versprech` Euch was: Heute werden die meisten von Euch staunen! Habt Ihr die Blüten des Vergissmeinnicht schon einmal genau betrachtet? Mir fiel es gestern auch nur auf, weil ich ein Blütenfoto auf dem Bildschirm stark vergrößert hatte.
Das Vergissmeinnicht besitzt gelbe und weiße Pollenmale. Mit der gelben Farbe lockt es seine Bestäuber an. Hat die Biene ihre lange Zunge in den genau passenden Blütenkelch gesteckt und das Blümchen bestäubt, verblasst das Pollenmal und wird weiß. Kurze Zeit später verlieren auch die Blütenblätter ihre strahlend blaue Farbe und werden lila, um dann langsam zu verblühen.
Ein Biologe hat mir meine Vermutung bestätigt und nennt es treffend ein Wunder der Blütenökologie. Genau deshalb liebe ich das Imkern - ich erfahre so viel über die Natur rundrum!
P.S. Ich liefere ein schärferes Bild nach, wenn es mal nicht so windet und sich doch noch ein paar Bienen auf dem Vergissmeinnicht niederlassen (sooo beliebt scheint es nicht zu sein).

1 Kommentar

In den letzten Tagen war es ruhig in meinem Blog. Der schreckliche Flugzeugabsturz, die immer kreisenden Gedanken an die Opfer und ihre Verwandten, die traurige, stille Stimmung hier in Haltern lähmen mich.
Dazu mussten wir meinen Computer ersetzen. Und der Neue und ich, wir sind noch nicht per Du. Diese Fotos und Texte sind schon vor über einer Woche entstanden und nach den stürmischen Tagen von Niklas heute wieder aktuell:

Achtung! Reger Flugverkehr!
Achtung! Reger Flugverkehr!

Mal eben nach den Bienen schauen - und sie fliegen! Dabei sind einige gelb bepudert und viele mit schweren Pollenhöschen unterwegs:

Die Saalweide blüht und liefert reichlich Pollen.
Die Saalweide blüht und liefert reichlich leuchtend gelben Pollen.
Ah, diese Biene hat sich eine Blüte mit dunkleren Pollen ausgesucht. Vielleicht
Ah, diese Biene hat sich eine Blüte mit dunkleren Pollen ausgesucht. Vielleicht Krokus und Schneeglöckchen? Rätselt selbst, die Honigmacher bieten eine hilfreiche Seite zur Pollen-Bestimmung.

À propos Sturm: Wir haben ihn in Buxtehude erlebt und ich war zuversichtlich, dass die Beute den Winden standhalten würde. Doch als wir heute zurückkamen, hatte eine Nachbarin auf Band gesprochen, dass die Abdeckungen (zum Glück nicht der Deckel) davon geflogen seien, und da wir augenscheinlich nicht da seien, würde sie sich den Bienen vorsichtig nähern und alles wieder richten. Der Wiesenbesitzer hat dann zwei Tage später wohl dasselbe gesehen und noch einmal eingegriffen und den Deckel mit einer dicken Grassode beschwert.
Das nenne ich mutig für Leute, die sich noch nie mit Bienen beschäftigt haben. Großes Lob und vielen Dank!

1 Kommentar

DSC_3030JA! Es ist endlich so weit! An diesem Wochenende herrscht herrliches Flugwetter. Am Bienenstock auf der Wiese ist richtig was los.
Und weil ich jetzt auch wieder schnell in die Sonne möchte, gibt es auch nur ein paar Bilder. Dieses Mal ausnahmsweise mit einer dicken Hummel-Mama, die sich sportlich verrenkt, um an den Nektar eines Krokusses zu kommen... DSC_2960DSC_2966 DSC_2963 DSC_2961 DSC_2964Bei Bienen wirkt es auch nur auf den ersten Blick eleganter:DSC_2982 DSC_2974Jetzt aber ab in den Garten!

13 Kommentare

DSC_2492
(F)rostige Zeiten für Kleinvieh... Mal ein Huhn, statt Bienen. Die möchten jetzt lieber nicht gestört werden. (Weitere  (f)rostige Fotos gibt es am Ende.) Außerdem kann ich damit auch mal bei der Rostparade von Frau Tonari teilnehmen.

Einen Aspekt aus meinem letzten "Bienenstich!" sollte ich nicht unkommentiert lassen. Der Satz "Ich warte ja nur auf eine Regenpause – bei den warmen Temperaturen werden die ersten Bienen einen kurzen Ausflug wagen", mag sich für Laien anhören, als ob die Bienenflugsaison bald begönne. Herbeisehnen ja, aber gutheißen nein!

Um zu sehen, wo mein Volk in der Beute sitzt, habe ich für einige Tage eine Windel eingeschoben. Die Winter-traube verrät sich durch das heruntergefallene Gemüll.
Um zu sehen, wo mein Volk in der Beute sitzt, habe ich für einige Tage eine Windel eingeschoben. Die Wintertraube verrät sich durch das heruntergefallene Gemüll.

Tatsächlich fliegen einzelne Bienen schon im Winter aus, wenn es nur mild genug ist. Im vergangenen Jahr war es tatsächlich am 8. Januar bei 14 °C so weit. Da nutzen die Bienen die Gelegenheit, um nach langer Pause endlich ihre prall gefüllte Kotblase zu entleeren.

DSC_2522
Nicht rostig, sondern nur frostig: Die trockenen Fruchtstände der Fetten Henne mit Eiskristallen überzogen.

Kein Bienenflug im Januar
Ein kurzer Flug ist ja in Ordnung, aber anhaltend zu mildes Wetter im Januar und Februar schadet den Völkern und freut die Imker nicht. Was sollen die Bienen auch draußen? Zwar bieten Winterblüher wie die Schwarze Nieswurz und der Kleine Winterling ersten Nektar, stellen aber doch keine Massentracht dar.
Zudem verbraucht das Fliegen die Verarbeitung des eingetragenen Nektars zu viel Energie. Was bedeutet, die BIenen fressen noch mehr von ihrem Vorrat. Sollten die Temperaturen dann bis ins Frühjahr beständig kühl bleiben, kann das Futter knapp werden. Da freue ich mich doch über die für die nächsten Tage angekündigte Kälte und (f)rostige Zeiten:

DSC_2503
Detail unserer aus Kreisen zusammengesetzten Feuerkugel.

Übrigens: "Bienenstich!" heißt mein Newsletter, den ich alle drei bis vier Wochen versende. Wer ihn auch bekommen möchte, trage seine E-Mailadresse in das Feld rechts ein. Wenn er nicht gefällt, wird man ihn leichter wieder los, als einen echten Bienenstich - einfach abbestellen.