Als ich in dieser Woche zum Bienenstand kam, flogen sich bei allen drei Völkern Jungbienen ein. Woran ich das erkenne? Vor den Beuten bewegen sich Bienen, die nicht direkt rein- oder rausfliegen, sondern wie in einer Wolke vor den Kisten schweben. Da könnte man ja noch denken, wenn so viel Flugverkehr ist, gibt es eben Wartezeiten. Aber wer genau hinschaut, erkennt, die Bienen fliegen mit den Köpfen zur Beute hingewandt.
So ziehen die Jungbienen bei ihrem ersten Ausflug immer größere Kreise um die Beute und prägen sich Landschaftsmerkmale ein. Mit dieser inneren "Landkarte" im Kopf finden sie immer wieder zum Stock zurück. Eine großartige Leistung, oder?
Übrigens habe ich in allen drei Beuten Stifte und auch erste Weiselzellen gefunden.
Was für trübe Wochen! Am Mittwoch schien endlich für einen Augenblick die Sonne. Mein Sohn und ich nutzen ihn für einen kurzen Spaziergang, vorbei am Bienenstand. Die beiden Magazinbeuten standen in der prallen Sonne und davor herrschte munterer Flugbetrieb. Dabei war es nur 8 °C warm - eigentlich zu kühl zum Fliegen, jedenfalls für weitere Strecken.
Die Trogbeute stand noch im Schatten, dort wagten sich nur ganz vereinzelt Bienen nach draußen. Also eindeutig lockte die Sonne. Bis ich mein Handy zum Filmen geholt hatte, wurde auch sie warm beleuchtet. Für Bienenvölker sind diese kurzen Ausflugszeiten im Winter super, denn so können die Bienen ihre Kotblasen entleeren. Das machen sie nur draußen. Wenn das Wetter also über Monate keine Flüge zulässt, können Bakterien im Kot zu Durchfallerkrankungen führen.
So hoffe ich also, dass alle vernünftig waren und nur kurz zum Pieseln raus und dann wieder zurück zum Stock sind. Wer länger draußen bleibt, riskiert bei diesen Temperaturen ein Verklammen der Flugmuskulatur und schafft den Rückweg möglicherweise nicht mehr ...
Und nun warten wir wohl alle - aus verschiedenen Gründen - auf den nächsten Sonnenschein.
Als ich mit der Imkerei begann, habe eine Plastikfolie zwischen Zarge und Deckel gelegt. Aber das fand ich nicht günstig. Häufig sammelten sich Wassertropfen unter der Folie, die ich beim Öffnen der Beute entdeckte. Deshalb bin ich auf Propolisnetze umgestiegen. Die Bienen können es nach Bedarf mit Propolis verkitten. Das tun sie tatsächlich auch sehr unterschiedlich. Ob die Deckel nicht alle gleich dicht sind?
Propolis ist jedenfalls ein wichtiger Stoff im Bienenstock. Aber auch viele Menschen schwören auf eine Heilwirkung. Die ist allerdings nicht wirklich belegt, wie ich gerade in in dieser Information der Verbraucherzentrale gelesen habe. (Der Link funktioniert, auch wenn er unerklärlicherweise durchgestrichen ist.)
Wir
selbst haben Propolis noch nicht häufig benutzt, mal enthalten im
Manuka-Honig, um Wunden zu pflegen oder bei Halsschmerzen auf Zucker.
Ihr könnt Euch ja eine eigene Meinung bilden. Hingewiesen sei auf das
hohe allergische Potenzial. Schwangere, Stillende und Personen, die auf
Bienen- oder Wespenstiche allergisch reagieren, sollten auf Propolis
verzichten.
Kürzlich zwinkerte die Sonne frühlingshaft in unser Wohnzimmer. Dabei beleuchtete sie zielsicher die matten Stellen der alten Kommode aus Eichenholz. Gerade an den Füßen, die vom Wischwasser angeriffen sind, sah es nicht gut aus. Also, wo liegt nochmal das Antikwachs? Aber dann erinnerte ich mich, dass es so streng und auch ein paar Tage nach der Behandlung noch unangenehm riecht. Also mal flott nach einem Rezept gegoogelt, das auch zuhause umzusetzen ist. Das Ergebnis seht ihr im Video.
Zauberzutat Leinöl
Die kurze Zutatenliste eines der einfachsten Rezepte lautet: 1 Teil Bienenwachs 1 Teil Leinöl Mit der Küchenwaage habe ich das Wachs abgewogen und in einem Marmeladenglas im Wasserbad geschmolzen. Das nächste Mal würde ich kein gewölbtes Glas, sondern eines in Becherform nehmen. Dann lässt es sich einfacher rühren. Dazu habe ich übrigens Holzspieße verwendet. In das geschmolzene Wachs habe ich das abgemessene Leinöl langsam zufließen lassen. Geschieht es zu schnell, kühlt das Wachs drumherum sehr schnell ab und es entstehen Klumpen - dann muss man eben noch länger rühren.
Konsistenz verändert sich
Was nun geschieht, ist spannend: Die klare Wachs-Öl-Mischung wird immer matter und fester - und schon ist das Möbelwachs fertig. Mit einem alten Baumwolltuch habe ich es auf das Holz aufgetragen - das Abnehmen des Wachses aus dem Glas verlangte schon Kraft. Ein kleines Bürstchen wäre vielleicht das bessere Werkzeug gewesen - oder man gibt beim nächsten Mal doch etwas mehr Öl hinzu. Das müsste ich mal ausprobieren - oder ihr macht es und berichtet in den Kommentaren von Euren Erfahrungen.
Was machen die Bienen?
Bin eben noch einmal zu den Bienen geflitzt und habe geschaut, ob die Fluglöcher frei sind und die Dächer gut sitzen. Die Unwetterwarnungen überschlagen sich ja gerade, obwohl ich vermute, dass sich jetzt viele Kinder auf Schnee freuen und bei uns dann doch keiner fällt - wie so oft. Habe auch kurz angeklopft, alle drei Völker meldeten sich mit einem kurzen Summen. Also, alles gut!
Den ersten blühenden Kirschbaum habe ich bereits Ende März gesehen. Da ist mir doch ein wenig der Schreck in die Glieder gefahren. Ist es schon wieder so weit? Das warme Wetter im März hat den Frühling in der Natur beschleunigt. Immer mehr Blumen, Sträucher und Bäume öffnen ihre Blüten und spenden Nektar und Pollen. Parallel dazu entwickeln sich die Bienenvölker, die Königin setzt täglich mehr Eier auf die Böden der Brutzellen. In diesen Wochen wird es dann schon manchem Volk zu eng in der Beute. Zwei meiner Völker haben sich gut entwickelt, sodass ich am 8. März die Honigräume mit frischen Rähmchen samt Mittelwänden aufsetzen konnte. Lediglich Queen Helene ist noch etwas hintendran. Ich denke, in zwei Wochen kann ich auch hier mehr Raum anbieten.
Melezitosehonig in der Wabe?
Zugleich habe ich den Futtervorrat kontrolliert und altes Winterfutter entnommen. Da ich im Spätsommer Zuckerlösung zugefüttert habe, darf diese nicht mit dem Honig vermischt werden. In der Trogbeute von Queen Helene sind mir zwei Waben mit Zuckerkristallen in den Zellen aufgefallen. Dies kann entweder kristallisierte Rapshonig aus dem Vorjahr sein - dafür halte ich ihn zu dunkel - oder es ist Melezitosehonig. Melezitose ist eine Zuckerart, die beispielsweie im Honigtau vorkommt, einem zuckerhaltigen Ausscheidungsprodukt verschiedener Schnabelkerfe, zu denen auch die Blattläuse zählen. Als "Zementhonig" wird er im Winter von Imkern gefürchtet, denn die Bienen müssen sehr viel Energie aufwenden, um ihn verwerten zu können.
Besuch von der Bienensachverständigen
Gestern war dann eine Bienensachverständige unseres Vereins da und hat sich von der Gesundheit meiner Völker überzeugt und Futterkranzproben genommen.
Diese habe ich mit dem ausgefüllten Formular zur Untersuchung ans Fachzentrum für Bienen und Imkerei nach Mayen geschickt. Im Labor wird die Probe auf Sporen der Amerikanischen Faulbrut untersucht. Liegen diese unterhalb der kritschen Schwelle, kann ich ein Gesundheitszeugnis für meinen Bienenstand beantragen. Damit dürfte ich mit meinen Bienen wandern (was ich nicht vorhabe) und Bienen und Ableger verkaufen (Ableger werde ich auf jeden Fall bilden). Der Start ins Frühjahr ist also gelungen.
Ach, wie schnell geht das Bienenjahr zuende. Am Wochenende habe ich die Mäusegitter vor den Fluglöchern angebracht. So eine Bienenbeute kann ein gemütliches Winterquartier sein, wenn die Bienen fest in der Wintertraube sitzen. Insektenfressende Spitzmäuse haben es dann muckelig warm und das Futter direkt vor der Nase. Sie zerstören die Waben und fressen die Bienen - für Völker ist das lebensgefährlich.
Auf die Waage bitte
Habe auch noch einmal das Gewicht der Beuten kontrolliert. Die Winterfuttermenge müsste passen.
Gestern naschten die Nektar- und Pollensammlerinnen noch fleißig an den Herbstastern. Es war ein Gesumme wie im Frühjahr. Einfach herrlich! Das werde ich im Winter schon vermissen...
Vor zwei Jahren habe ich mir einen Sonnenwachsschmelzer für vier Waben zugelegt, Kostenpunkt 130 €. Ich war es leid, Wachs im Topf auf dem Küchenherd zu schmelzen und der Gefrierschrank war voll mit Waben. Damals hätte ich mich sehr gefreut, wenn dem großen Paket eine kurze Aufbau- und Bedienungsanleitung beigelegen hätte. An welcher Stelle muss man die Halterung für den Fuß anschrauben - nix angezeichnet. Im Internet, wo ich sonst immer fündig werde, ergab eine kurze Recherche nichts Konkretes. Wozu ist der wackelige Dreifuß eigentlich gut? Man kann den Schmelzer auch gut einfach irgendwo anlehnen. So halte ich es bis heute.
Sonnenwachsschmelzer im Einsatz
Bereits im Frühsommer ist der Sonnenwachsschmelzer zum Einsatz gekommen. Einige der - so dachte ich - unbebrüteten Waben im Winterlager waren doch von der Wachsmotte befallen. Die Bilder erspare ich uns hier. Was ich nicht sofort entsorgt habe, wanderte in den Wachsschmelzer. Auch die Waben mit der ausgeschnittenen Drohnenbrut schmelze ich ein. Das ist ebenfalls nichts, was man als appetitlich bezeichnen könnte. Bienenwachs schmilzt bei 62 bis 65 °C, heute war es so heiß, dass ich den Auffangbehälter kaum mit der bloßen Hand anfassen konnte.
Die vom Wachsbefreiten Rähmchen lagere ich nun in großen Kunststoffkisten. Es fehlt mir noch die Möglichkeit, sie richtig zu reinigen. Manche machen das in alten (!!!) Spülmaschienen, die sie nur für diesen Zweck haben, andere reinigen sie sonstwie mit Ätznatron. Das ist mir aber zu heikel, dazu müsste ich mir das passende Equipment anschaffen. Mal sehen, wie ich das löse...
Ein Blick auf die Völker
Die Varroabehandlung mit Ameisensäure ist bereits seit der vergangenen Woche abgeschlossen. Es sind bislang wenige Milben gefallen. Etwa zehn Tage nach Ende der Behandlung ist der Erfolg am Milbenfall ablesbar, da heißt es, sich noch ein paar Tage zu gedulden.
Ansonsten habe ich mit dem Auffüttern weitergemacht. Heute Abend gibt es noch einmal eine Ration.
Wenn wir in diesen Tagen an unserer Garage vorbei gehen, hören wir ein Summen, als sei ein Bienenschwarm unterwegs. Bienen im Anflug, beim Wechseln der Blüte und beim Abtransport der Pollen und des Nektars in den Bienenstock sorgen für das gemütliche Geräusch. Herrlich!
Dabei vermerkt der Pflanzensteckbrief für die schattenliebende Kletterhortensie nur ein mäßiges Pollen- und Nektarangebot. Daher mag der große Andrang ein Hinweis auf fehlende Alternativen sein. Leute - pflanzt und sät mehr Blumen!
Endlich! Darauf haben die Bienen lange gewartet: Bei Temperaturen über 20 °C starten die Sammelbienen zum Flug. Kalt und manchmal auch regnerisch waren die vergangenen Wochen und daher Bienen außerhalb des Stockes nur vereinzelt zu beobachten.
Ein Blick auf die Völker
Insgesamt scheint die Schwarmstimmung abgenommen zu haben. Vereinzelt habe ich eine Weiselzelle entdeckt.
Queen Helene
Die neue Queen Helene in der Trogbeute stiftet sehr fleißig - das tut auch not, denn das Volk ist recht klein, sitzt auf acht Rähmchen.
Ableger
Im Ableger in der Einraumbeute ist am vergangenen Wochenende eine junge Königin geschlüpft. Habe am vergangenen Sonntag noch die Reste der Weiselzelle gesehen. Wenn sie schlau ist, nutzt sie das schöne Flugwetter zum Hochzeitsflug.
Queen Gertrud
In der Deutsch-Normal-Beute nebenan sollte Queen Gertrud stiften, aber schon in der vergangenen Woche konnte ich keine Stifte erkennen - und habe es auf die Lichtverhältnisse geschoben. Tatsächlich scheint das Volk weisellos zu sein, hat aber noch eine Nachschaffungszelle ziehen können. Darin konnte ich eine Rundmade erkennen. Ansonsten ist es ein sehr bienenstarkes Volk, das fleißig Honig produziert. Der zweite Honigraum hat hier seine Berechtigung...
Queen Marlene
Hier scheint alles zu stimmen: Queen Marlene sorgt für ein tolles Brutnest und die Bienen tragen Honig ein. Eine Weiselzelle habe ich gebrochen und auch einmal Drohnenbrut geschnitten, um den Varroadruck im Volk zu senken.
Seit Wochen ist bei uns kein Tropfen Regen gefallen. Pflanzen, Tiere und Menschen leiden unter einer Hitzewelle mit Temperaturen über 30 °C. Heute gab es endlich ein erstes Regenschauer. Kurz darauf rief unsere Nachbarin über den Gartenzaun, dass in ihrem Baum so viele Bienen seien und auch an den Bienenstöcken sehr viele Bienen flögen.
Regentropfen auf Blättern
Als ich zur Wiese ging, wurde ich schon vom Summen der Bienen in Hecken und einer Eiche begleitet. Tatsächlich, vor den Beuten herrschte reger Flugverkehr. Bei der Trogbeute hätte man fast aufs Schwärmen tippen können. Die Bienen stürzten sich also auf die Blätter der Bäume und Sträucher, um dort zu trinken und Wasser für ihre Brut zu holen.
Tränke gegen den Durst
Dies zeigt mir, wie durstig sie sind. Um die Wasserversorgung hatte ich mir bislang keine Sorgen gemacht, denn nur 80 m entfernt ist Nachbars Gartenteich eine gute Wasserstelle. Aber bei der Hitze, ist der Weg für Bienen vermutlich zu weit. Also doch besser eine Tränke aufstellen. Da kann übrigens jeder Insekten unterstützen. Einfach ein flaches Gefäß mit Wasser füllen und als Schwimmhilfe etwas Gras oder Korkscheiben hineingeben. So können Bienen & Co. gefahrlos trinken.
Es ist einfach schön, wie die Bienenhaltung bei den Nachbarn das Auge für Insekten schärft. Anfang der Woche meldete eine Nachbarin, dass sich auf ihrem Balkon ganz viele Bienen aufhielten, die auch in die Ritzen am Haus krabbelten. Was denn da wohl los sei?
Ich schaute es mir direkt an und stellte Parallelen zu einem ähnlichen Erlebnis im vergangenen Jahr fest.
Die Bienen haben Durst!
Bei etwa 12 °C beschien die Sonne die Beuten und auch den Balkon der Nachbarn. Die Bienen flogen ein Schälchen an, in dem die Nachbarn nach einem Umbau provisorisch das Wasser aus dem Regenfallrohr auffingen. Dazu krabbelten einige in die Fuge zwischen Balkonplatten und Hauswand, in der vermutlich wasserspeicherndes Moos gedeiht. Eindeutig: Die Bienen haben Durst!
Seit Tagen hatte es nicht geregnet, Nachtfröste trockneten Pflanzen zusätzlich aus und verhinderten, dass Morgentau die Gräser der Wiese benetzt. Es blühen noch zu wenige Blumen, die Nektar liefern und unpassendes Wetter verhindert den Bienenflug. Schlechte Voraussetzungen also für die Wasserholerinnen, die vor allem für die schlüpfende Brut Flüssigkeit sammeln. Dieses Phänomen kann man also bei besonderer Wetterlage im Frühjahr beobachten. An Ostern soll es noch einmal kalt werden - dann dürfen sich die Nachbarn wieder über Bienenbesuch freuen.
Wir haben die "Tränke" schon einmal hergerichtet:
Im vergangenen Jahr hatten wir in Haltern übrigens die vermutlich längste Bienen-Tränke der Welt. Das Video ist absolut sehenswert!
Es ist übrigens nicht nötig, sondern eventuell sogar schädlich, dauerhaft Bienentränken einzurichten. Normalerweise finden Bienen genügend Wasser.
Ein Anruf einer Nachbarin, die von ihrer Wohnung aus meine Bienen sehen kann, schreckte mich auf: "Kannst Du mal schauen? Bei einem Deiner Völker fliegt nur ab und zu mal eine Biene in die Kiste oder wieder raus, während bei den anderen beiden Hochbetrieb herrscht."
Anfangs war ich noch nicht sonderlich beunruhigt, ein paar Tage zuvor war bei bestem Flugwetter noch alles in Ordnung. Aber tatsächlich, kein Flugbetrieb. Ich hob die Beute an der einen Seite an, dann auf der anderen - sie war viel zu leicht.
Als ich den Deckel anhob, wimmelten keine Bienen unter dem Netz. Gähnende Leere, auch zwischen den Waben, in beiden Zargen kein Leben mehr, bis auf eine handvoll Bienen, die sich träge dahinschleppten.
Verhungert?
Ich machte mir die größten Vorwürfe. Augenscheinlich war das Volk verhungert. Hätte ich doch nur eine Woche zuvor den Futterbestand kontrolliert. Aber das hatte ich überhaupt nicht auf dem Schirm, hatte ich doch im Spätsommer reichlich eingefüttert. Gerade dieses Volk hatte das angebotene Futter gut angenommen.
Oder doch eine andere Ursache?
Doch bald wuchsen Zweifel. Wenn ein Volk verhungert, stecken typischerweise Bienen mit den Köpfen in den Zellen, um den letzten Tropfen Honig aufzunehmen. Geschwächt verenden sie dabei und bleiben stecken.
Außerdem hätte auch noch Brut da sein müssen. Aber die Waben waren leer, bis auf ein paar pollengefüllte Zellen. Ich verschloss die Beute mit dem Fluglochkeil, damit sich keine fremden Bienen hinein verfliegen.
Als ich den Futterbestand der beiden Nachbarvölker mit einer Waage kontrollierte, stellte ich fest, dass sie fast noch genauso schwer waren, wie nach der Einfütterung. Seltsam! Wo haben sie das Futter her? Aus der Natur noch nicht, dafür blüht zu wenig und zu selten herrscht Flugwetter.
Geschwächt und ausgeräubert
Am nächsten Abend fand das monatliche Treffen unseres Imkervereins Marl-Sickingmühle statt und gemeinsam versuchten wir, die Ursache für den Volktod herauszufinden.
Vieles spricht dafür, dass das Volk geschwächt war und dann von seinen Nachbarn ausgeräubert wurde.
Über die Ursache für die Schwäche kann man nur rätseln. Möglicherweise
- ist die Königin gestorben (keine Brut, Volk entwickelt sich nicht)
- war das Volk durch die Varroamilben und begleitende Krankheiten so geschwächt, dass sie den Räubern nicht standhalten konnten.
- ist die fehlende Brut darauf zurückzuführen, dass die Königin den Zustand des Volkes erkannt - und auch wegen der extrem kalten Temperaturen nicht gestiftet hat.
- hat das Volk die Oxalsäurebehandlung nicht überstanden. (Hoffentlich habe ich nicht überdosiert.) Problematisch kann auch das kalte Wetter sein. Die Oxalsäure bleibt in der Kotblase, bis sie bei gutem Wetter entleert werden kann. Vielleicht war das zu spät?
Wo sind die Bienen hin?
Der Gitterboden war mit einer Schicht toter Bienen bedeckt, doch es waren nicht so viele wie ein ganzes Volk. Bienen sind sehr reinliche Tiere, wenn sie merken, dass sie sterben, verlassen sie den Stock, um ihn nicht zu verunreinigen.
Ob sich gesunde Tiere bei den Nachbarn eingebettelt haben? Keine Ahnung.
Der Tod des Volkes tut mir sehr leid. Ich weiß auch nicht, wie ich ihn hätte verhindern können. Ein winziger Trost: Es hat den Aalstrich-Schwarm erwischt. Dieses Volk entwickelte sich zu Stechern. Oder ging es ihnen im Herbst schon nicht gut, was sich in ihrer Aggressivität niederschlug?