Autoren-Archive: Gerburgis Sommer

Über Gerburgis Sommer

Ich schwärme für Bienen, liebe Honig und als Journalistin schreibe ich gerne darüber.

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Die Silhouetten einiger Blumen vor dem Abendhimmel. Mir gefällt die Formenvielfalt der Blüten.

Dieses Gefühl von Ruhe und Genuss hatte ich schon lange nicht mehr. Als ich im milden Abendlicht nach den Bienen schaute, hat mich die Blumenwiese verzaubert. Klingt kitschig, aber es war so eine schöne Stimmung. Vereinzelt flogen noch Bienen und Hummeln. Eine Biene hatte ihren Kopf in einer Blüte versenkt und schien zu schlafen.

Diese Biene habe ich beim Schlafen beobachtet. Sie hatte sich in die Blüte gehängt und rührte sich nicht.
Diese Biene habe ich beim Schlafen beobachtet. Sie hatte sich in die Wiesenflockenblume gehängt und rührte sich nicht.
Diese Biene nascht am Weißen Steinklee. Der blüht in diesem Jahr erstmals auf der Wiese.
Diese Biene nascht am Weißen Steinklee. Der blüht in diesem Jahr erstmals auf der Wiese. Laut dem Blühkalender der Honigmacher eine Pflanze mit sehr reichem Nektar- und reichem Pollenagebot.

Was macht die fleißige Biene am Samstagnachmittag? Richtig! Sie putzt. Zum Beispiel das Anflugbrett.
Was macht die fleißige Biene am Samstagnachmittag? Richtig! Sie putzt. Zum Beispiel das Anflugbrett.

Was machen die da bloß? Auf dem Flugbrett der Trogbeute herrscht reges Treiben. Etliche Bienen hängen sogar kopfüber und scheinen das Holz zu säubern. Ich habe keine Erklärung dafür. An den Nachbarbeuten war dies nicht zu beobachten.
Falls jemand eine Erklärung weiß - bitte melden!

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Ab der Hälfte des Buches habe ich Post-its sparsamer geklebt. Wie will man sonst in dem Zettelwald die spannendsten Stellen wiederfinden?

Heute möchte ich ein Buch vorstellen, das mich absolut begeistert. Dies ist schon an den vielen Zetteln zu erkennen, die ich an interessanten Stellen hineingeklebt habe. Zudem habe ich vieles unterstrichen (was ich sonst nie tue), um die Passagen wiederzufinden.
Worum geht es? Im Wesentlichen beschreibt der amerikanische Verhaltensforscher Thomas D. Seeley das Verhalten von Bienenschwärmen. Dabei geht er in seinen Experimenten zum Beispiel diesen Fragen auf den Grund:

Wie sieht die Traumwohnung für ein Bienenvolk aus?
Wer trifft die Entscheidung für oder gegen eine Wohnung?
Welche Biene darf Kundschafterin werden?
Wer gibt das Signal für den Aufbruch des Schwarms?
Wie findet der Schwarm den Weg ins neue Zuhause?

Ein Schwarm ist ein gut strukturiertes Gefüge.
Beim nächsten Schwarmfang werde ich mir die tanzenden Kundschafterinnen auf der Traube genauer ansehen - hoffentlich erst im nächsten Jahr!

Vorbild Bienendemokratie
Beim Lesen habe ich nicht nur über Bienen gestaunt, sondern auch über den Erfindungsgeist der Forscher, passende Experimente für die Überprüfung ihrer Thesen zu entwickeln. Dabei bieten die Bienen manche Überraschung. Nein, ich verrate hier nichts!
Dazu ist das Buch klasse geschrieben und mit einem kleinen Bildteil und vielen erklärenden Grafiken bestückt. Ich habe es noch nicht ganz durchgelesen, freue mich aber schon auf das letzte Kapitel, in dem es um die Frage geht, was wir Menschen von den Bienen lernen können.

Buch für die Ferien
Als Neuimkerin habe ich zunächst viel über die gute imkerliche Praxis gelernt. Dabei wurde die spannende Verhaltensbiologie nur am Rande thematisiert. Sie interessiert mich aber sehr. Deshalb ist dieses Buch für mich ein absoluter Gewinn und durchaus ein Buch für des Imkers Ferien....

Thomas D. Seeley
Bienendemokratie - Wie Bienen kollektiv entscheiden und was wir davon lernen können
S. Fischer Verlag
Taschenbuch: 12,99 €
Hardcover: 22,99 €

Kaum ist die Futtertasche geleert, bauen die Bienen ihr Wabenwerk hinein.
Kaum ist die Futtertasche geleert, bauen die Bienen ihr Wabenwerk hinein.
An mehreren Stellen haben die Bienen Löcher ins Propolisnetz geknabbert.
An mehreren Stellen haben die Bienen Löcher ins Propolisnetz geknabbert.

Das ist mir jetzt zum ersten Mal passiert: Der Aalstrich-Schwarm baut die Futtertasche mit Waben aus, sobald sie leer ist. Dazu sind alle Waben schon gut ausgebaut und mit Bienen besetzt. Bei der letzten Völkerdurchsicht war auch das Brutnest mit verdeckelter Brut riesig. Eigentlich lässt der Bau- und Bruttrieb der Völker nach der Sommersonnenwende nach. Sollte ich jetzt noch um eine zweite Zarge erweitern?
Warum nicht? Die Bienen können ja selbst entscheiden, ob sie nach oben ziehen wollen oder nicht. Beim Öffnen der Beute entdeckte ich, dass die Bienen an einigen Stellen das Propolisnetz angeknabbert haben - auch das ein Signal für gewünschte Expansion?

So sieht es jetzt am Bienenstand auf der Blumenwiese aus: Links der Aalstrichschwarm mit dem frisch aufgesetzten zweiten Brutraum. In der Mitte Queen Marlene mit zwei Honigräumen und in der Trogbeute Helene mit Honigraum, den sie aber nur zögerlich ausbauen.
So sieht es jetzt am Bienenstand auf der Blumenwiese aus: Links der Aalstrichschwarm mit dem frisch aufgesetzten zweiten Brutraum. In der Mitte Queen Marlene mit zwei Honigräumen und in der Trogbeute Helene mit Honigraum, den sie aber nur zögerlich ausbauen.

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Sicherheitskleidung ist Pflicht für alle, die im Chemiepark werkeln - auch für Imkerinnen. Foto: Bernhard Marcy

Vergangene Woche haben wir im Chemiepark ein Schwärmchen gefangen. Nein, er ist leider nicht in die Fahrradtasche eines Mitarbeiters eingezogen, sondern saß am Ende einer sechs bis acht Meter hohen Leiter, die auf eine Rohrleitungsbrücke führt.

Alles für die Sicherheit
Mein Mann hatte mich informiert, mir eine Einfuhrgenehmigung für den Park erteilt und mir von seinen Kollegen Sicherheitskleidung verpassen lassen. Weiß ich, welche Männergröße ich in Hosen trage? Das war schon etwas lustig. Schließlich bin ich in viel zu weiten Klamotten und Schuhen die Leiter hochgekraxelt.
Den Schleier musste ich dabei bereits aufsetzen, sonst wäre ich im Fangschutz der Leiter dauernd hängengeblieben. Danke an den Kollegen, der mich vorher fotografiert hat.
Mein Mann und ich haben schließlich gemeinsam versucht, die vier Hände voll Bienen abzuschöpfen und in die Schwarmkiste zu bugsieren. War gar nicht so einfach, denn der Schwarm saß etwas versteckt am Leitergestänge.

Das Volk in der Warré-Beute wird durch d verstärkt
Die gefangenen Bienen verstärken das kleine Volk in der Warré-Beute. Foto: Muriel Neumeister

Königin verloren gegangen
Aus Bequemlichkeit haben wir die Kiste auf die Erde gesetzt. Erste Bienen flogen auch hinterher und um die Fangbeute herum. Wegen des nächsten Regenschauers machten wir uns davon.
Doch leider saß abends wieder ein großer Haufen oben und nur ein kleines Häufchen in der Kiste.
Mein Mann und der Kollege mit dem Reiseschwarm haben es dann noch einmal probiert und die Kiste oben stehen gelassen. Aber es sind nicht alle Bienen eingezogen.
Eine Freundin (die ebenfalls im Chemiepark arbeitet....) hat die Bienen durch ein Absperrgitter in ein kleines Völkchen in ihre Warré-Beute einlaufen lassen. Und siehe da - keine Königin gefunden. Kein Wunder, dass die Bienen irritiert waren und nicht in die Fangbeute gefolgt sind.

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"Na, wohin soll es denn gehen?", möchte man diesen Schwarm fragen, der gerade in die Radtasche einzieht.
"Na, wohin soll es denn gehen?", möchte man diesen Schwarm fragen, der gerade in die Gepäcktasche einzieht. Foto: Huesmann

Das ist doch ein Scherz, oder? Das war meine erste Reaktion, als Imkerpatin Dagmar dieses Foto in unsere Whatsapp-Gruppe stellte und dazu schrieb, dass es das Rad ihres Mannes sei.
Aber tatsächlich: Bernd war im Chemiepark mit einem Werksfahrrad unterwegs, als er von den Bienen verfolgt wurde. Ich stelle mir das gerade mal bildlich vor....
Wie man sieht, hat er das Rad einfach abgestellt und sich das Ereignis vermutlich angesehen - in Ruhe. Denn mit seiner Erfahrung als Partner einer Imkerin und mittlerweile begeisterter Mitimker, konnte er das Schauspiel deuten und den Kollegen erklären. Herrlich!
Wenn man jetzt romantisch denkt, könnte es fast der Beginn einer Liebesgeschichte sein: Ein Schwarm sucht sich eine Imker selbst aus.... Sowas wünsche ich mir auch!

Traumwohnungen sind rar
Andererseits, wie rar müssen die Nistgelegenheiten sein, wenn sie sich eine Satteltasche als Heim aussuchen? Abgesehen davon, dass sie im riesigen Chemiepark gelandet sind? Ich lese gerade ein Buch, das  das Verhalten von Schwärmen beschreibt. Die ideale Wohnhöhle hat ein Volumen von etwa 40 Litern und einen 15 m² cm großen Eingang und bewegt sich natürlich nicht vom Fleck. Ich glaube nicht, dass die Gepäcktasche diese Anforderungen auch nur annähernd erfüllt....

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Aha, die Königin zieht mitten im Brutnest eine Linie.
Aha, die Königin zieht mitten im Brutnest eine Linie aus freibleibenden Zellen.

Das Foto ist aus der Beute mit dem Aal-Strich-Schwarm. Dort habe ich heute nochmals die Vorratslage überprüft. Verdeckeltes Futter war nicht zu finden. Dafür das große, kompakte Brutnest mit einer "Linie" aus unbestifteten Zellen. Überlicherweise sagt man, sie benötigen diese freien Zellen, um darin zu heizen. Aber diese Zellen sind mit Honig gefüllt. Weiß der Schwarm noch nicht, wie es richtig geht? Brut in die Mitte, Futterrand außenrum?
Jedenfalls habe ich 1,5 l Zuckerlösung gegeben. Nach dem heißen Sommertag heute, wird ja für die nächsten drei Tage schon wieder Regen gemeldet.

So eine Lupe wäre vielleicht auch etwas für mich! Wenn ich nach Stiften suche, schüttle ich mir unter dem Schleier die Brille Richtung Nasenspitze, um darüber zu schielen...
So eine Lupe wäre vielleicht auch etwas für mich! Wenn ich nach Stiften suche, schüttle ich mir unter dem Schleier die Brille Richtung Nasenspitze, um darüber zu schielen...

Alles in Ordnung
Queen Marlene stiftet ebenfalls fleißig, sie wuselt noch immer unruhig über die Waben. Eine Nachschaffungszelle und etliche Spielnäpfchen habe ich entfernt.
Der Schwarm Helene in der Trogbeute hat für die nächsten Tage genügend Futter eingelagert. Ich bin dieses Wetter sooo leid! Und die Bienen sicherlich auch!

Imkern am Heidberg
Immerhin konnte am Dienstag mal das Imkern am Haidberg staffinden, das unsere BSV anbietet. Die Bienen waren recht kribbelig und sammelten sich auf dem Imkerschleier - zu kalt kann ihnen nicht gewesen sein...DSC_1754

Schon wieder ein Gewitter mit kräftigem Regen. Erst kürzlich habe ich entdeckt, dass ich meine Beuten aus dem Schlafzimmerfenster sehen kann, wenn ich mich hinauslehne.
Bei anhaltend schlechtem Wetter helfe ich einem Schwarm mit einer Notfütterung. Schon wieder ein Gewitter mit kräftigem Regen. Da traut sich ja keiner vor die Tür - weder Biene noch ich. Erst kürzlich habe ich entdeckt, dass ich meine Beuten aus dem Schlafzimmerfenster sehen kann, wenn ich mich hinauslehne.

Was sollte das denn? Als ich vor zwei Tagen das Wirtschaftsvolk Marlene durchsah, wurden die Bienen so fuchtig, dass mich zwei durch die Jeans hindurch gestochen haben. Es schwirrten so viele Bienen wütend um mich herum, dass ich eine Runde um die Blumenwiese gelaufen bin, um sie abzuschütteln - ohne Erfolg. Da ich mit der Durchsicht so gut wie fertig war - nur der halbe untere Brutraum fehlte noch - habe ich nachgegeben und die Beute wieder geschlossen. Da wird nun unten nicht ausgerechnet eine Weiselzelle sein?! Allerdings gab es mehrere Spielnäpfchen. Die junge Königin war wieder sehr unruhig und wuselte über die Waben. Sie ist fleißig und hat ein schönes Brutnest angelegt.

Diese Wabe aus der Mitte des Brutnestes ist fast komplett belegt. 5864
Diese Wabe aus der Mitte des Brutnestes ist fast komplett belegt. 5864 Zellen soll so eine DN-Maß-Wabe haben (auf dem Foto ist also nur die Hälfte zu sehen). Grob geschätzt werden hier demnächst etwa 5600 Bienen schlüpfen.

Notfütterung in Schlechtwetterperiode
Zuvor hatte ich mir die beiden Schwärme durchgesehen und den einen mit 1,5 l Zuckerwasser versorgt. Schwarm Helene hat bereits Futter eingelagert, sodass sie ein paar regnerische Tage überstehen sollten.
Waren sie bei Marlene nun so aggressiv, weil ich schon bei den beiden anderen Völkern war und meine Handschuhe und der Stockmeißel danach rochen?

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Mit dem Teigschaber lässt sich der Schaum gut vom Honig abnehmen.

Bienen machen Honig. Imker schleudern den Honig und füllen ihn in Gläser, fertig! Oder? So stellte ich es mir jedenfalls vor, bevor ich mit der Imkerei begann. Von Honigpflege hatte ich damals noch nichts gehört.

Den zusammengeschobenn Schaum kann man einfach mit einem Löffel abnehmen.
Den zusammengeschobenen Schaum kann man einfach mit einem Löffel abnehmen.

Schaum abschöpfen
Um einen qualitativ hochwertigen Honig erzielen, sollte man jedoch einige Dinge beachten. Dazu zählt einige Tage nach dem Schleudern das Klären des Honigs. Zwar floss der Honig aus der Schleuder durch ein Doppelsieb in den Eimer. Doch inzwischen sind Luftbläschen, Wachspartikel aus den Waben oder Reste von Wachsdeckeln, Pollen, vielleicht auch ein Bienenbeinchen oder Holzsplitter von Rähmchen an die Oberfläche gestiegen. Mit Teigschaber und Löffel lässt sich diese Art Schaum abschöpfen. Er kann an die Bienen verfüttert werden, oder man isst ihn einfach - es ist genug Honig darin und ich habe keine Bienenbeinchen oder ähnliches gefunden.
Nun kann man den Honig direkt abfüllen. Das habe ich mit einem kleinen Teil des Honigs gemacht, so kann ich meinen honighungrigen Abnehmern den ärgsten Druck nehmen. Die überwiegende Menge bleibt zunächst im Eimer und wird demnächst gerührt, damit er eine cremige Konsistenz erhält.
Honig wird kühl, dunkel und trocken gelagert. Also: Deckel fest auf den Eimer drücken und ab in den Keller.

Ein Blick auf die Völker
Der noch unbenannte "Schwarm mit Aalstrich" vom 30. Mai hat eine fleißige Königin, die bereits stiftet. Allerdings konnten sie sich in der kurzen Zeit unter schlechten Witterungsbedingungen keinen rechten Futtervorrat anschaffen. Da für die nächsten Tage viel Regen angesagt wurde, werde ich zufüttern. Das ist beim Wirtschaftsvolk und auch beim Schwarm Helene nicht notwendig.

Honigschleuder anschaffen?
Noch ein Tipp: Ob ich mir doch mal eine eigene Schleuder zulege? Der Gedanke kam mir schon mal und diese Frage hat sich auch Hans Heinrich aus Dreden gestellt, fleißig recherchiert und eine Internetseite dazu erstellt. Auf www.honigschleuder.net findet man viele wichtige und interessante Aspekte zum Thema.

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Imkerinnen-Frühstück in den Lippewiesen - das könnte es noch häufiger geben.
Mechthild brachte Wachteleier mit, die sie mit einer Balsamico-Vinaigrette und einem Blättchen Liebstöckel füllte. Lecker!
Mechthild brachte Wachteleier mit, die sie mit einer Balsamico-Vinaigrette und einem Blättchen Liebstöckel füllte. Lecker!

Meine Imkerpatinnen Mechthild und Daggi haben viele gute Ideen und setzen sie auch um. Heute haben wir uns einen schönen Vormittag gemacht und in den Lippewiesen gefrühstückt. Herrlich!
Drei kleine Klappstühle, ein winziger Tisch samt Decke gut bestückt mit verschiedenen Honigsorten, gefüllten Wachteleiern, einer Auswahl an Ziegenkäse, Kaffee und Tee. Uns ging es so richtig gut!
Zu empfehlen ist ein Brötchen mit Butter, Ziegenfrischkäse und darübergeträufeltem Honig.

Ständig änderten sich die Wolkenformationen über dem Gerstenfeld.
Ständig änderten sich die Wolkenformationen über dem Gerstenfeld.

Gerührt vom Broteschmieren
Zum Frühstück gibt es eine kleine Vorgeschichte: Vor zwei Jahren hatten wir drei uns mit einem Landwirt verabredet, der einen Blühstreifen rund um seine Äcker angelegt hatte. Dazu wollte ich ihn gerne für die Zeitung interviewen. Als die Imkerinnen zum Treffpunkt an den Feldrand kamen, richteten sie ein kleines Honig-Frühstück her.
Wer leider nicht kam, war der Bauer, weil ihm auf dem Betrieb etwas schief gelaufen war. Also habe ich ihn per Telefon interviewt. In der Zwischenzeit schmierte Mechthild mir ein Honigbrot. Ich war selbst überrascht, wie sehr mich das berührt hat. Wann hatte mir jemand zuletzt ein Brot zubereitet? Meine Mutter, als ich klein war?DSC_1486

Naturgenuss pur
Heute genossen wir den kühlen morgen, später die wärmende Sonne, dazu der Duft des trocknenden Heus, Vogelgezwitscher, wechselnde Wolkenformationen, gute Gespräche und Besuch eines Rhodesian Ridgeback und seiner Besitzerin. Ach ja, der Kuckuck rief auch noch, Frösche quakten und schließlich kam der junge Bauer mit dem Schlepper zum Heuwenden.
Ein perfekter Vormittag!

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Da ist er, der erste Honig des Jahres 2016! Sehr lecker! Mild und rund im Geschmack. Ein spezielles Aroma kann ich nicht herauslesen.
Da ist er, der erste Honig des Jahres 2016! Sehr lecker! Ein spezielles Aroma kann ich nicht herauslesen, aber er ist mild und rund im Geschmack.

Jetzt schleudere ich schon in der dritten Saison den Honig meiner Bienen und es hat seinen Zauber noch nicht verloren. Dieser süße Honigduft, der aus der Schleuder strömt, wenn man den Deckel öffnet! Und wenn der erste Honig - welche Farbe hat er in diesem Jahr? - aus der Schleuder tropftm, ist es besonders spannend. Probiert habe ich ihn längst vorher mit einem Fingerstupf direkt in die Wabe: so bienenstockwarm ist er besonders lecker.
Einzig die Kleberei des Honigs nervt. Unweigerlich gerät er beim Entdeckeln der Waben an die Hände, und ist er erst einmal auf dem Boden gelanden, muss man schon fix mit dem Lappen hinterher, wenn nicht alles kleben soll.... Aber ich bekomme ja das Rundum-sorglos-Paket geschenkt. Ich darf nämlich bei Ingrid Vorholt schleudern. Da ist immer alles picobello hergerichtet und es wird immer ein netter Abend. Dankeschön!

Eine Faustregel besagt, wenn zwei Drittel der Wabe verdeckelt sind, ist der Honig reif. Diese Wabe ist bereits komplett verdeckelt und Dank der Bienenflucht fast frei von Bienen.
Eine Faustregel besagt, wenn zwei Drittel der Wabe verdeckelt sind, ist der Honig reif. Diese Wabe ist bereits komplett verdeckelt und Dank der Bienenflucht fast frei von Bienen.
Mit dem Refraktometer lässt sich der Wassergehalt recht exakt bestimmen: 17,3 Prozent. Ideal wäre ein Wert unter 17 Prozent. Aber ich bin zufrieden.
Mit dem Refraktometer lässt sich der Wassergehalt recht exakt bestimmen: 17,3 Prozent. Ideal wäre ein Wert unter 17 Prozent. Aber ich bin zufrieden. Ab Werten über 18 Prozent besteht die Gefahr, dass er zu gären beginnt.
Zu spät ans Fotografieren gedacht. Auch auf der letzten Wabe sind bereits alle Wachsdeckel mit der Entdeckelungsgabel abgenommen worden.
Zu spät ans Fotografieren gedacht. Auch auf der letzten Wabe sind bereits alle Wachsdeckel mit der Entdeckelungsgabel abgenommen worden.
Goldgelb fließt der Honig aus der Schleuder durch das Sieb in den Eimer.
Goldgelb fließt der Honig aus der Schleuder durch das Sieb in den Eimer. Knapp 17 kg waren es insgesamt vom Volk Marlene und ich hoffe doch sehr, im Spätsommer eine zweite Honigernte zu haben. Die ausgeschleuderten Waben kommen zum Ausschlecken und Neubefüllen zurück in den Bienenstock.

Die Unterseite der Bienenflucht sieht schon recht spektakulär aus. Wie die Strahlen einer Sonne gehen die Laufgänge ab. Am Ende sind sie so eng, dass keine Biene zurückkrabbeln kann.
Die Unterseite der Bienenflucht sieht schon recht spektakulär aus. Wie die Strahlen einer Sonne gehen die Laufgänge ab. Am Ende sind sie so eng, dass keine Biene zurückkrabbeln kann.
Die Oberseite der Bienenflucht. Hier laufen die Bienen aus der oberen Zarge durch die Strahlengänge in die untere Zarge.
Die Oberseite der Bienenflucht. Hier laufen die Bienen aus der oberen Zarge durch die Strahlengänge in die untere Zarge - und können nicht zurück.

Wie praktisch doch so eine Bienenflucht ist! Sie funktioniert wie eine Art Trichter, eine Einbahnstraße für Bienen. Diesen Zwischenboden habe ich heute zwischen den unteren Honigraum und dem oberen gut gefüllten Honigraum gesetzt. Wenn ich morgen früh die Honigwaben zum Schleudern aus der Beute nehme, werden nur noch wenige Bienen daraufsitzen.

Idealer Erntezeitpunkt
Ideal ist es, den Honig nach einen kühlen oder regnerischen Tag zu ernten, damit kein frischer Nektar den Wassergehalt erhöht. Aber zum Glück haben wir gerade mal gutes Wetter. Da aber fast alle Honigwaben nahezu komplett verdeckelt sind, erübrigt sich das Schielen auf den idealen Erntezeitpunkt - es wird einfach höchste Zeit, bevor der Honig in der Wabe kristallisiert.
Zum Thema Honigreife habe ich im vergangenen Jahr schon geschrieben. Da spare ich mir jetzt die Erklärungen dazu - mich lockt die Sonne: "Wassergehalt: Ist der Honig reif für die Ernte".