Wenn meine Fotoausbeute zum Thema "Bienen auf Blumen" in diesem Frühjahr ein Maßstab für die Zahl der Bienenflugtage ist, dann gab es bislang nicht so viele. Es kann natürlich auch daran liegen, dass ich ausgerechnet während der idealen Bedingungen arbeiten musste....
Mittelmeerschneeball lockt
Verglichen mit den beiden Vorjahren, habe ich bislang nur selten die Kamera zücken können. Zwar schien die Sonne häufig, doch dazu war es durchgehende kühl (unter 10 °C) und windig. In den Nächten war es häufig frostig kalt. Wenn die Wetterprognosen stimmen, soll es auch bis zum Monatsende so bleiben. Deshalb bin ich sehr froh, dass ich endlich ein paar Bienen auf dem Mittelmeerschneeball in unserer Einfahrt fotografieren konnte. Wird der Strauch bei Flugtemperaturen von der Sonne beschienen, herrscht dort ein eifriges Gesumme.
Frühblüher im Garten
Neben der Christrose, die schon den ganzen Winter lang blüht, sind Krokusse und Schneeglöckchen die ersten Nektar- und Pollenspender in unserem Garten. Doch man darf sich nicht täuschen lassen, noch können die Bienen nicht genügend eintragen und die Königin hält sich mit dem Eierlegen noch zurück. Die Futterwaben in der Beute müssen noch bis Ende April reichen.
Das beschreibt auch der aktuelle Newsletter "Bienen@Imkerei": "Erforderlich sind mindestens 3 kg Futtervorrat je Brutmonat, was ca. 2 Futterwaben entspricht, plus zusätzlicher Reserve von 1 - 2 Waben". Da muss ich bei Queen Helene aufpassen, hier kann es eng werden. Doch das Volk ist nicht so groß. Darauf setze ich jetzt.
Seitdem ich über meine Bienen blogge, schaue ich manchmal auch, wer links und rechts von mir so blogt. Gerne besuche ich Herrn Ackerbau auf seiner Seite "Ackerbau in Pankow", weil er einen Blick für die kleinen Dinge hat, über Absonderlichkeiten rätselt, ewige Baustellen dokumentiert und herrlich über seine Dienstreisen schreibt. Seine ackerbaulichen Tätigkeiten konzentrieren sich vor allem auf den Anbau von Gemüse.
Kürzlich ging´s bei ihm um den diesjährigen Start seiner Tomatenzucht, und in dem Zusammenhang bot er an, einige seine Sämereien an treue Leser zu verschicken. Kaum angefragt, schon landete drei Tage später ein Briefchen mit Samen für vier verschiedene "Nasch-Tomaten" in unserem Briefkasten. Super! Vielen Dank!
Retour ging von mir eine Sendung mit Blumensamen für die Bienenweide - gesammelt in unserem Garten und auf der Blumenwiese vor dem Bienenstand; geschickt in der Hoffnung, dass Herr Ackerbau neben Gemüse auch Blumen wie Akelei, Phacelia und Klatschmohn duldet....
Ein netter Austauch! Zu geschenkten Pflanzen oder, wie in diesem Fall, Sämereien hat man doch einen direkten Bezug und achtet sie noch mehr als irgendwo gekaufte Pflanzen, also ich jedenfalls.
Übrigens habe ich kürzlich einen kleinen Schwarm von sieben Distelfinken beobachtet, die sich bei frostigem Wetter über die Samenstände in unserer Blumenwiese hermachten.
Dieser Post sollte eigentlich schon vor zwei Wochen erscheinen, aber da kamen ja die Milben dazwischen. Unter den Tisch fallen lassen möchte ich ihn aber auch nicht.... Es geht noch einmal um die Blumenwiese.
Wie ich schon angemerkt habe, fallen Distelfinken, Erlenzeisige und Co. über die Samenstände in der Blumenwiese her. Mein Vater - erfahrener Landwirt - riet mir, selbst Samen zur Wiederaussaat im nächsten Jahr zu sammeln, bevor die Vögel "alles" weggepickt haben.
Diese Befürchtung teile ich nicht ganz. Es werden schon genug Samen heruntergefallen sein, die den Winter überstehen oder die Kälte sogar benötigen, um im Frühjahr zu keimen. Trotzdem habe ich etwas Saatgut "geerntet". Schaut her, wie wunderschön sie sind:
Saatgut von F1-Hybriden taugt nicht
Hoffentlich gehen auch die Sonnenblumen auf. Im vergangenen Jahr hatte ich zwei handvoll ausgesät, die ich selbst gesammelt hatte. Doch gewachsen ist kaum etwas und groß geworden ist nur eine einzige Sonnenblume in unserem Garten.
Ich schätze, es waren Hybridpflanzen. Dass sich Hybride nicht vermehren, wusste ich, der Grund dafür wurde kürzlich in dem Film "Die Saatgut-Retter - Im Kampf gegen die Konzerne" gut erklärt.
Hier die Kurzform: Die Mutterpflanze und auch die Vaterpflanze wird über mehrere Generationen hinweg immer nur mit sich selbst befruchtet. Durch die Inzucht werden die Nachkommen immer reinerbiger, aber auch schwächer und anfälliger gegen Krankheiten. Bringt man jetzt aber Mutter- und Vaterpflanze zusammen, setzen sich oft positive Merkmale durch und es entstehen besonders leistungsstarke und widerstandsfähige F1-Nachkommen. Kreuzt man diese wieder miteinander, zeigen diese Nachkommen oftmals die schlechteren Eigenschaften der Eltern.
Deshalb ist mein Sonnenblumensaatgut wohl gar nicht erst aufgegangen, oder die Pflänzchen sind schon nach wenigen Wochen verkümmert.
"Für Dich. Für die Blumenwiese!" Mit diesen Worte überreichte mir meine Nachbarin Marion diesen wunderschönen Blumenstrauß. Ich war sprachlos!
Sie wohnt direkt an der Blumenwiese, kann vom Küchenfenster aus darauf schauen und hat sich in diesem Sommer über die Blütenpracht auf der Wiese gefreut.
Auch ihr Vater wirft immer einen Blick darauf, wenn er zu Besuch kommt. Als Mitglied des Natur- und Vogelschutzvereins Haltern, hat er ein besonderes Auge auf die Vögel. In letzter Zeit konnte er häufiger Schwärme von Distelfinken beobachten, die die Samenstände abräumen.
Ich hätte nie erwartet, dass der Anlage der Blumenwiese etwas derart Verbindendes entstehen würde. Über den Sommer - und besonders während des Unkrautzupfens - haben sich doch einige Gespräche mit Nachbarn und Spaziergängern ergeben und der "Kaffeeklatsch mit Honig" auf der Wiese war besonders schön.
Nochmals, herzlichen Dank, Marion!
Jetzt hätte ich es fast vergessen schon vor einer Woche brachte ein Nachbar einen Eimer voll herrlicher Roter Boskop-Äpfel vorbei - wie gemalt. Auch dafür vielen Dank!
War das schön! Ich weiß, jetzt werde ich Euch neidisch machen, aber es geht nicht anders - es war herrlich! Ein Tag voller "Landluft" und "Landlust" bei der Apfelernte auf dem Bauernhof meiner Eltern im Münsterland. Bei knackiger Kälte von 2 °C früh um 8 losgefahren, 30 Minuten später In Velen waren es dann immerhin schon 3,5 °C. Am Abend zuvor hatten wir unsere Winterjacken aus dem Keller gekramt und zum Glück für jedes unserer drei schnell gewachsenen Kinder eine gefunden. Mützen durften auch nicht fehlen.
Dann ging es ab zur Obstwiese in die Schweineweide, die immer noch so heißt, obwohl die letzten Schweine dort bestimmt vor 25 Jahren draußen liefen. Aus dem alten Baumbestand stehen hier noch eine Kirsche, eine Kastanie und Pflaume sowie vier Apfelbäume mit dem klingenden Sortennamen "Schafsnase". Die Bäume tragen reichlich - und wer hat dafür gesorgt? Die Bienen!
Bestäubung fördert Artenvielfalt
Nun ist ein kleiner Exkurs aus meinen Vorträgen über den "Schwarm meines Lebens" fällig: Wenn die Bienen im Frühjahr von Blüte zu Blüte fliegen, um Nektar und Pollen zu sammeln und dafür im Austausch den Bestäuberdienst übernehmen, erledigen sie eine unverzichtbare Aufgabe in der Natur.
Für Mensch und Tier ist sie von so großer Bedeutung, dass man von der Honigbiene als dem drittwichtigsten Nutztier nach Kuh und Schwein spricht. Denn etwa 80 Prozent der heimischen Kulturpflanzen sind auf die Bestäubung durch die Honigbiene angewiesen. Nicht nur, dass deshalb überhaupt Früchte entstehen können, sie sind auch noch größer, saftiger und schmackhafter, wenn die Blüten von Bienen besucht wurden.
Experten schätzen, die jährliche Obsternte würde ohne die Bestäubung durch die Bienen auf etwa 15 bis 20 Prozent des jetzigen Ertrages sinken und erheblich an Qualität verlieren.
Rufen wir uns auch noch kurz ins Gedächtnis, dass Bienen Millionen von Blüten besuchen müssen, um das Rohmaterial für ein 500-g-Glas Honig zu sammeln. Davon profitieren alle, Menschen, Tiere, Natur und gestern speziell wir, die wir gestern reichlich ernten durften.
Persönliches Erntedankfest
Meine Schwester, die den Hof heute mit ihrem Mann bewirtschaftet, fuhr mit ihren drei Kindern und Schlepper samt Pflückkäfig vor. Opa steuerte Kisten und den Rasenmähertrecker bei, ohne den die Kinder nicht so lange durchgehalten hätten. Stundenlang pflückten wir Äpfel aus luftiger Höhe vom Schlepper aus und sammelten das Fallobst vom Boden. Gerade am Morgen tauchte die Sonne die Weide in ein diffuses Licht und ließ Fundstücke wie eine Rebhuhn- oder Fasanenfeder und frisch gefallene Kastanien schimmern.
Die Kinder transportierten die gefüllten Körbe und Kisten auf dem Anhänger des Rasenmähertreckers zur Garage. Der Großteil des Fallobstes geht zur Lohnmosterei, die daraus gegen eine Gebühr leckeren Apfelsaft herstellt. Meine Mutter, Schwester und ihre Schwiegermutter kochen Apfelmus daraus. Die Pflückäpfel werden frostfrei gelagert und sollen so über den Winter reichen. Wir dürfen uns auch immer wieder bedienen. Unsere eigene Apfelernte fiel leider nicht so üppig aus, obwohl es viele Blüten gab. Irgendein Tierchen hat sich darüber hergemacht und die Früchte angestochen, sodass viele schon am Baum verfaulten.
Apfelgerichte in allen Variationen
Und während wir so vor uns hin sammelten, freuten wir uns schon auf den Apfelkuchen, den die Oma bei unserer Ankunft in den Ofen geschoben hat. Dann endlich Mittagessen: Ofensuppe und Apfelpfannkuchen. Lecker!
Jetzt noch einmal durchstarten und den Roten Boskop vor dem Haus von seiner Last befreien. Wobei ich wieder einmal feststellen konnte, dass meine Schwester immer noch wagemutiger ist als ich. Selbst aus dem Pflückkorb, mit dem man sich ja bequem an die Äpfel heranfahren lassen kann, beginnt sie noch zu klettern. Von mir gibt es ein Kinderfoto, auf dem ich etwa 1,5 m hoch auf einer Leiter sitzend einen Apfel in der Hand halte - weinend, weil ich hoch musste.
ICH muss nicht den letzten Apfel vom Baum holen.... Ok, ich zeige heute ausschließlich die schönen Seiten des Landlebens. Auf den Bildern ist nicht zu sehen, dass meine Schwester und mein Schwager schon um 4.30 Uhr zum Schweineverladen aufgestanden sind, dass mein Schwager fast den ganzen Tag mit dem Hochdruckreiniger im Stall unterwegs war und sich meine Schwester gegen 16 Uhr verabschiedete, weil sie noch das Mittagessen für die Erntehelfer am nächsten Tag vorbereiten wollte. Denn dann ging die Maisernte los.
Na, das passt ja, heute ist der erste Oktober und ich komme mit einem Post daher, den ich schon längst schreiben wollte - über die Blumenwiese im September. Besser: Spätsommer oder Frühherbst?
Die arbeitsreichen Zupfaktionen gegen die Ackermelde haben sich gelohnt. Die Blumenwiese ist fast frei von diesem bedrängenden (Un)kraut. Auf dem abgemähten und wieder eingesäten Teil der Fläche ist die Saat gut aufgegangen und manches kommt sogar noch zur Blüte, beispielsweise Klatschmohn. Jedenfalls ist der Boden dicht, sodass die Ackermelde keine Chance hat.
Wildbienen zu Besuch
Bienen sehe ich nur noch selten auf den Blumen - und wenn, dann auf den Sonnenblumen, Malven oder vereinzelten Nachzüglerblüten der Phazelia. Ansonsten kommen viele Wildbienen wie Hummeln und Schwebfliegen, die hier ihre Nahrung tanken oder ein lauschiges Plätzchen für schöne Sachen finden, die zu zweit Spaß machen...
Ein Blick auf die Bienen
Gestern habe ich den Verdunstungsstand der Ameisensäure kontrolliert. Bei Helene in der Trogbeute war nur noch das Tuch feucht, die Flasche leer. Bei Marlene war das Tuch noch klatschnass und auf der Folie über dem Verdunster hingen dicke Tropfen. Ich denke, in ein, zwei Tagen sind wir durch. Den Varroafall konnte ich nur bei Helene kontrollieren (ca. 50 Stück nach fünf Tagen - das sind wenige), als ich bei Marlene zählen wollte, kam zu viel Wind auf.
Diese Biene lässt sich vom Springkraut ganz vorbildlich stempeln. Andere rödeln in der Blüte herum und kommen mit dem Bauch nach oben wieder heraus - da hält der Stempel natürlich nicht so gut...
Aggressiver Einwanderer
Kürzlich wurde in einer Imkergruppe auf Facebook heiß über das Drüsige Springkraut diskutiert. Die einen empfinden es als wunderschönes Blume - die es ja auch ist - die anderen sehen in ihr den invasiven Neophyten, der heimische Pflanzen verdrängt. Beides stimmt. Auch im Münsterland macht es sich an Waldrändern und Flußufern breit. Die Honigmacher raten dringend davon ab, die sich extrem schnell verbreitende Pflanze im heimischen Garten auszusäen oder auch nur zu dulden.
Springkraut für Bienen
Viele Imker schätzen es als Bienenweide im trachtarmen Spätsommer, denn es liefert reichlich Nektar. Das Pollenangebot ist eher mäßig. Es blüht von Anfang Juli bis Mitte Oktober. Geschmacklich soll Springkrauthonig kein Genuss sein, kommt aber für mich gar nicht in Betracht, weil es ja erst nach der Honigernte eingetragen wird - und solange es den Bienen schmeckt und ihnen über den Winter hilft, ist es doch gut.
Bei meiner Recherche zum Springkraut stieß ich auf den Kräuterwastl, der im Bayerischen Fernsehen als Kräuterpädagoge unterwegs ist und sein ungeheures Wissen weitergibt. Er bereitet zum Beispiel Gelee aus dem Springkraut zu. Dazu sollte man aber wissen, dass alle Arten des Springkrauts in frischem Zustand giftig sind. Früher nutze man es in hoher Dosierung als Brechmittel. Abgekochte Blüten oder auch geröstete Samen sind aber genießbar. Deshalb möchte ich hier ein Gelee-Rezept vorstellen:
Springkraut-Apfelgelee
100 g Blüten vom Drüsigen Springkraut (die tiefroten verleihen dem Gelee eine tolle Farbe) in 1,5 l Apfelsaft über Nacht ziehen lassen. Die Blüten abseihen und den Saft mit dem Saft von einer Zitrone mit 2 Päckchen Gelierzucker (2:1) vier Minuten kochen. In saubere Gläser abfüllen. Mein Mann war vom ganz eigenen, herben Geschmack so begeistert, dass ich gestern noch einmal losgezogen bin, um Blüten für einen zweiten Ansatz zu sammeln.
So, und jetzt bin ich froh, dass dieser Eintrag fertig ist, denn ich habe mich fast jedes Mal vertippt und "Springrkaut" geschrieben....
Heute Nachmittag war ich mit der Fotokamera unterwegs, um noch einmal den (Bienen-) Sommer einzufangen. Dabei habe ich auch endlich Bienen entdeckt, die eine Staude im Garten anfliegen, die sie bislang links liegen gelassen haben.
Als wir vor acht Jahren hierher zogen, schenkte meine Mutter mir einen Ableger davon. Die Blume weckt früheste Kindheitserinnerungen, denn sie stand schon vor mindestens 40 Jahren in unserem Bauerngarten. Ich erinnere mich noch, wie meine Oma sie mit Strohbändern an den Pfahl der Wäscheleine band, um sie vor dem Umfallen zu stützen.
Wie die Blume heißt, wusste ich bislang nicht - bei mir lief sie als Sonnenhut.
Gerade habe ich auf Facebook gefragt, ob jemand den richtigen Namen kennt und siehe da: Es ist eine Sonnenbraut! Da andere wie z.B. der Nabu die Pflanze viel besser beschreiben können, klickt bitte hier.
Was ist denn das für eine Frage? Sie drängt sich geradezu auf, wenn Ihr Euch das Video und die nachfolgenden Fotos anschaut.
Beinahe flugunfähig wegen eindeutiger Überladung mit Pollen rettete sich diese Honigbiene mit letzter Kraft auf einen Sonnenhut. Es gelang ihr recht schnell, den Blütenstaub von den glatten Flügeln zu fegen. Doch an allen behaarten Körperteilen - und das sind so gut wie alle - hängen die Pollenkügelchen wie an einem Klettverschluss fest.
Einfach schlau?
Nun verstehe ich auch, weshalb sich die Biene unten so große Mühe gibt, um von außen an den Nektar des Hibiskus zu kommen. Wobei wir wieder beim Thema "Räuberei" von letzter Woche sind:
Sollten Bienen wirklich so intelligent sein und Blüten von der Seite anpieken, um schwere Pollenladungen zu vermeiden?
Eigentlich ist die Beziehung zwischen Bienen und Blumen recht gleichberechtigt auf Geben und Nehmen ausgerichtet. Klappt aber nicht immer, wie ich vergangene Woche beobachtet habe. Die Indianernesseln stehen in voller Blüte und werden gerade in den sonnigen Nachmittagsstunden von Bienen umschwärmt.
Bienen begehen Nektarraub
Aber wo sitzen die Bienen auf der Indianernessel? Sie versuchen gar nicht, in die engen Blüten zu krabbeln, wo sie mit Nektar (Nehmen) belohnt und mit Blütenstaub (Geben) bestückt würden. Stattdessen begehen sie "Diebstahl" und bohren mit ihren Mandibeln ein Loch in den Blütenansatz, um den kostbaren Nektar aufzuschlecken.
So kommt man auch mit kurzer Zunge an den Nektar langer Blüten. Leider geraten sie nicht in die Nähe von Narben und Staubblätter, die Blüte wird nicht bestäubt - Nektarraub nennt man das. "Juristische Definition": das gewaltsame Aneignen von Nektar durch Zerstören von Pflanzenteilen.
Hummeln sind noch größere Räuber
Nun soll man nicht mit dem Finger auf andere zeigen, aber die pummeligen Hummeln sind noch größere Räuber! Der Nektar des Tränenden Herzens, der Roten Lichtnelke und Fuchsien ist für Hummeln auf direktem Wege nicht zu erreichen, weshalb sie hier zu Nektarräubern werden. Davon profitieren dann auch Bienen und Ameisen, die den direkten Zugang nutzen. Damit werden sie zu Mittätern, oder? Hätte ich den Bienen gar nicht zugetraut...
Auf Ingrids Blumenwiese wächst es vor allem hoch: Natternkopf mit blauen Blüten und eine Pflanze mit weit ausladenden "Ästen", die ich nicht kenne.
Der Natternkopf ist eine "einheimische, schwach giftige Pflanze mit guten Bienenweideigenschaften", um einmal mehr die Honigmacher zu zitieren. Die anfangs rot, später blau blühende Pflanze ist mir schon bei meinen Eltern aufgefallen. Am mageren Wegesrand wächst sie dort viel üppiger als drei Meter weiter im immer mal gedüngten Blumenbeet.
Kennt denn jemand die senfgelbe Pflanze im Vordergrund?