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Honigmacher ScreenshotEine gute Quelle für Infos über Bienen und Imkerei ist das Internet. Schon ganz früh bin ich auf die Seite der Honigmacher gestoßen, die mittlerweile meine Lieblingsseite ist. Wer sich für Bienen und Imkerei interessiert, aber noch kaum etwas darüber weiß, findet hier einen Schnupperkurs, der in kleinen Häppchen Wissenswertes vermittelt.
Aber auch für Neuimker und alte Hasen bieten die Honigmacher fundierte Infos. Zur Vorbereitung auf den „Fachkundenachweis Honig“ des Deutschen Imkerbundes kann man hier einen Trainingskurs absolvieren.
Für Gartenbesitzer ist die Rubrik „Bienenweide“ interessant. In einem Blühkalender und Herbarium sind rund 300 Pflanzen aufgelistet, auf denen die Bienen Nektar, Honigtau und Pollen sammeln.
Die Macher der Seite sind der Verein Apis e.V., die Landwirtschaftskammer NRW und die Agentur lernsite.
www.die-honigmacher.de

Hinter Apis e.V. steckt der „Verein zur Honigmacher ScreenshotFörderung der Bienenkunde der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen. Hier sei vor allem der Infobrief „Bienen@Imkerei“ genannt, den man als Newsletter abonnieren oder als Download beziehen kann. In Abständen von zwei bis vier Wochen gibt es passgenau zum Geschehen im Bienenstock Informationen, was dort passiert und welche Arbeiten auf den Imker zukommen. Veranstaltungsinformationen runden den Newsletter ab. Apis Mellifera bedeutet übrigens Westliche Honigbiene, meist einfach Biene oder Honigbiene genannt.
Herausgeber sind Bieneninstitute bzw. Landesanstalten für Bienenkunde in Mayen, Münster, Veitshöchheim, Kirchhain, Hohenheim und Hohen-Neuendorf.
www.apis-ev.de

Für Lehrer, die mit ihren Schülern Imker-AGs betreiben, habe ich noch zwei Fundstücke aus dem Internet:

Im Rahmen des Projekts „Nachhaltige Schulimkerei“ können 30 Schulen in Nordrhein-Westfalen und Niedersachen eine Weiterbildung als Imker einschließlich einer Förderung von jeweils bis zu 2000 € erhalten. Initiatoren sind die Deutsche Bundesstiftung Umwelt und der Landesverband der Imker Weser-Ems und der Landesverband Westfälischer und Lippischer Imker. Projektskizzen können bis zum 15. März 2014 eingereicht werden.
www.dbu.de/2281.html

Unter dem Motto „Fleißige Bienen & flinke Brummer – Natur braucht Vielfalt“ initiiert das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz einen bundesweiten Schülerwettbewerb. Mitmachen können Schülerinnen und Schüler der 3. Bis 10. Klassen aller Schulformen. Einsendeschluss der Arbeiten ist der 4. April 2014.
www.echtkuh-l.de

So, jetzt steht mein Bienenblog! Wer miterleben möchte, wie es ist, ein Bienenvolk im Garten zu haben, ist hier an der richtigen Stelle. Dazu gibt es Wissenswertes über die faszinierende Lebensweise der Bienen und was sie so alles produzieren. Regelmäßig berichte ich über die Erfahrungen, die ich auf dem Weg zu einer hoffentlich versierten Imkerin mache.

Wer über Neuigkeiten in meinem Blog informiert werden möchte, klicke den RSS-Feed-Button in der rechten Spalte (unter der Überschrift Meta) an. Ich freue mich natürlich auch über Eure Anregungen und Kommentare!

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Die muss man doch einfach mögen, oder?

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Bienen „schwitzen“ Wachs aus, das sie zu perfekten Sechseckwaben formen. Wir können daraus Mittelwände, Kerzen, Salben, Leder- und Autopflegemittel herstellen.

Was machen Bienen und Imker im Winter? Die einen halten Ruhe um die kalte Jahreszeit zu überstehen und die Imker besuchen beispielsweise einen Lehrgang zur Wachsverarbeitung.

Schon nach dem Einfangen unseres Bienenschwarms staunten wir über den Bautrieb der Bienen. Noch in der Schwarmkiste hatte das Volk über Nacht zwei handtellergroße, strahlend weiße Waben gebaut. Doch wie produzieren die Bienen das Wachs? Und was machen Imker daraus? Um diese Fragen ging es beim Seminar „Bienenwachs Gewinnung und Verarbeitung“ des Instituts für Bienenkunde der Landwirtschaftskammer in Münster.

Knapp 20 Teilnehmer und Teilnehmerinnen vom Neuling bis zum Kenner mit 16 Jahren Imkererfahrung interessierten sich für das Thema. Referatsleiter Dr. Werner Mühlen beschrieb zunächst die Zusammensetzung des Wachses aus über 300 Bestandteilen – einzigartig und nicht zu kopieren: „Das Wachs ist ein Stoffwechselprodukt, das aus den Wachsdrüsen am Bauch der Biene ausgeschieden wird. Diese Drüsen sind nur im Lebensabschnitt als Baubiene zwischen dem 12. und 18. Lebenstag aktiv.“ Dann scheidet die Biene flüssiges Wachssekret aus, das an der Luft zu kleinen weißen Wachsplättchen erstarrt. Erst durch Zufügen von eiweißhaltigem Speichel wird es formbar und erhält seine goldene Farbe.

Bienen müssen ihren Bautrieb ausleben können, deshalb sollten Imker immer genügend Platz anbieten, auch wenn es Honig kostet. Man sagt, dass Bienen für die Produktion von 1 kg Wachs etwa 3 kg Zucker verbrauchen. Ein Bienenvolk produziert durch den Ausbau von Mittelwänden und Baurahmen sowie Entdecklungswachs rund 930 g Wachs pro Jahr.

Offener Wachskreislauf

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Der Vergleich einer frischen und einer mehrjährig gebrauchten Wabe zeigt eindrucksvoll den Unterschied der Verschmutzung.

Leider konserviert Bienenwachs Rückstände von Pflanzenschutzmitteln und Varroaziden. Bei der regelmäßigen Umarbeitung des Wachses zu Mittelwänden werden diese nicht abgebaut, sondern reichern sich mit der Zeit sogar an. Bienen bauen die Wände zu Waben aus, die wiederum zu Mittelwänden verarbeitet werden. Wichtig ist, diesen geschlossenen Wachskreislauf zu durchbrechen, um die Schadstoffbelastung zu senken. „Entnehmen Sie deshalb 20 bis 30 Prozent des Wachses und verarbeiten Sie es zu Kerzen“, riet Mühlen. Innerhalb von zwei bis drei Jahren sollten alle Waben erneuert sein, dazu eigenes Wachs oder als rückstandfrei gekennzeichnetes Wachs verwenden. Als positive Nebeneffekte des Offenen Wachskreislaufs zählte der Fachmann die Gesundheitsvorsorge für das Volk, die Erhöhung von Honigleistung und Qualität und die schwarmtrieblenkende Wirkung auf. Übrigens werden die Waben im mehrjährigen Gebrauch durch die Schmutzansammlungen immer enger. Und da der Wabendurchmesser auch die Größe der daraus schlüpfenden Biene bestimmt, werden diese auch immer kleiner.

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Wachs- und Raumtemperatur sowie Arbeitsweise müssen stimmen, wenn heißes Wachs in Gussform für Mittelwände gegeben wird.

Für den Praxisteil zu den Themen Wachsschmelzen, Gießen von Mittelwänden und Herstellung von Bienenwachskerzen ging es in die herrlich nach Wachs duftende Imkerei. Imkermeister Harald Kretzschmar warnte die Teilnehmer zunächst vor Verbrennungen durch und Selbstentzündung von Wachs. Dann demonstrierte er den Einsatz eines Dampfwachsschmelzers, der wie ein großer Entsafter arbeitet und ganze Waben schmilzt. Das selbstgebaute Modell besteht aus zwei Zargen, Eimer, einem Trichter und Absperrgitter, Fliegengaze und einem Deckel. Ein Dampfboy aus dem Baumarkt (ca. 40 €) sorgt für die nötige Hitze. Das gewonnene Wachs wird durch Klären mit Wasser und Filtern gereinigt. Während des Abkühlens sinken Verunreinigungen auf den Boden des Eimers, die später vom festen Wachsblock abgekratzt werden.

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Mit Hilfe einer Schablone und eines Cuttermesser wird aus dieser Platte eine Mittelwand zugeschnitten.

Wie wichtig die richtige Verarbeitungstemperatur ist, bemerkten einige Teilnehmer beim Gießen von Mittelwänden. Das Wachs war weniger als 72 °C heiß. Da konnte die Gussform noch so sorgfältig gefüllt werden – beim Auslösen der Wände brachen sie. Der Kauf einer Mittelwandgussform schlägt mit 400 bis 600 € zu Buche. Die Investition lohnt sich dann, wenn man seine Mittelwände konsequent selbst herstellt oder sich mit Imkern zusammenschließt.

Einen Rat gab Harald Kretzschmar den Teilnehmern abschließend auf den Weg: „Verkauft Euren Honig und Eure Kerzen nicht zu billig, denn das schadet den hauptberuflichen Imkern, die davon leben müssen.“

Kerzen aus Bienenwachs

Für die Kerzenherstellung ist selbstgewonnenes Wachs meist nicht sauber genug, was eine dunklere Farbe und knisternden Brand hervorruft. Das Institut für Bienenkunde greift deshalb auf zugekaufte Wachspastillen zurück. Eine Bienenwachskerze sollte man niemals ausblasen, sondern den Docht ins flüssige Wachs tauchen und wieder aufrichten. Bei Bedarf kürzt man den Docht auf 10 bis 15 mm – ist der Docht zu lang, rußt die Kerze, ist er zu kurz, brennt die Kerze mit zu kleiner Flamme.

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Die Silikonformen für den Kerzenguss werden mit Gummiringen zusammen gehalten und mit Dochten bestückt.
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Innerhalb weniger Stunden ist das Wachs fest und die Kerzen werden aus der Form gelöst.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Dieser Artikel ist unter dem Titel "Familie Sommer und die Bienen", Teil 5, in Folge 47/13 des Landwirtschaftlichen Wochenblattes Westfalen-Lippe erschienen.

Am Flugloch unserer Bienenkiste ist schon seit zwei, drei Wochen so gut wie nichts mehr los. Das Foto vom 1. November zeigt, daß sich das Volk vor allem auf den mittleren Waben aufhält. Was machen die Bienen eigentlich im Winter?DSC_1457

Das Leben der Bienen unterscheidet sich im Winter gravierend vom Leben im Sommer. Während die Sommerbienen in der warmen Jahreszeit mit Brutpflege und dem Eintragen von Pollen und Nektar vollauf beschäftigt sind, geben die Winterbienen alles, damit das Volk die kalte Jahreszeit überlebt. Sommerbienen haben übrigens eine Lebenserwartung von nur sechs Wochen (!). Winterbienen können dagegen sechs Monate alt werden.

Wer nun glaubt, sie liegen auf der faulen Haut und halten Winterschlaf, irrt gewaltig. Die letzte Brut ist zwar schon Ende Oktober geschlüpft und auch der Flugbetrieb wird bei Temperaturen unter 12 °C eingestellt. Sinken die Temperaturen weiter, zieht sich das Volk zwischen den Waben zur Wintertraube zusammen.

Die äußeren Bienen bilden dicht gedrängt einen "Wintermantel", der das Volk vor Nässe und Kälte schützt. Die Bienen im Inneren der Traube heizen, indem sie mit ihrer Flügelmuskulatur Wärme erzeugen. Damit erreichen sie eine Temperatur von 25 bis 30 °C. Selbst bei starkem Frost herrschen in der Traube mindestens  + 20 °C. Im Randbereich darf die Temperatur nicht unter 7 - 8 °C sinken, denn dann kühlen die Bienen aus und sterben.  Deshalb tauschen die äußeren Bienen systematisch ihre Plätze mit den Schwestern im Inneren der Traube. Hier hält sich auch die Königin auf. Nahrung erhalten die Bienen aus den Vorratszellen.

Bei höheren Außentemperaturen fliegen vereinzelt Bienen aus, um ihre Kotblase zu entleeren. Ansonsten sammeln sie den Kot in der Blase, bis das Frühjahr warme Flugtage bietet.

Für den Imker gibt es in der kalten Jahreszeit am Bienenstock bis auf eine Varroabehandlung mit Oxalsäure nichts zu tun.

9 Kommentare

DSC_1440-001Seit einigen Tagen schmunzeln unsere Besucher, wenn sie vor der Haustür stehen. Der Grund ist mein Imkerinnen-Schild. Nur mein Mann weiß noch nicht, was er davon halten soll....

Das Schild habe ich selbst gebastelt und hängt an einer abgearbeiteten und rostigen Kartoffelgabel. In unserem Urlaub an der Ostsee wartete sie an einem Waldweg nur darauf, von mir eingesammelt zu werden.

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DSC_0484Wenn Bienen „sterzeln“, heben sie ihren Hinterleib an, ziehen die letzten beiden Rückenschuppen hoch und legen die Sterzeldrüse frei. Aus dieser Duftdrüse strömen Pheromone, die sie mit heftigem Flügelschlagen in die gewünschte Richtung verteilen. Damit weisen die Bienen ihren Geschwistern den Weg zurück in den Bienenstock. Wir entdecken sterzelnde Bienen vor allem nachmittags bei gutem Wetter, aber auch, wenn die Kiste geöffnet und das Einflugloch deshalb verdeckt war.

Seit Juli hat unser Volk die Bienenkiste fleißig mit Waben ausgebaut und Dank des guten Wetters reiche Ernte eintragen können. Aber reicht das für den Winter? Erfahrene Imker können das gut abschätzen. Wir Anfänger haben Ende August unsere Kiste gewoDSC_0612gen. Abzüglich des Leergewichtes kamen wir auf gute
9 kg Inhalt, bestehend aus Bienen, Waben und Honig. Viel zu wenig, denn man sagt, ein Volk benötigt je nach Größe 10 bis 20 kg Vorräte. Also habe ich über mehrere Tage hinweg abends Zuckerwasser im Verhältnis 3:2 zugefüttert.

Diese Lösung fülle ich in einen Eimer, der in den Honigraum gestellt wird, am besten mit Wandkontakt. Die Eimerwände habe ich zuvor mit Schmiergelpapier angeraut. So können die Bienen besser daran hochkrabbeln. Ein dicker Strohwisch bietet den Bienen genügend Halt, damit sie nicht im Zuckerwasser ertringen. Vorgekommen ist dies trotzdem. Als ich einmal nachschaute, hatten viele Bienen im Zuckerwasser "gebadet" und etliche waren ertrunken.

Nur eins zum Fleiß der Bienen: Sie schaffen es locker, 5 l Zuckerlösung in zwei Tagen wegzuschleppen und zu verarbeiten. Allerdings kann man die neuen Vorräte nicht als Honig bezeichnen, da weder Nektar noch Honigtau verwendet wird. Erneutes Wiegen ergab ein zufriedenstellendes Gewicht von rund 20 kg.

DSC_0292War das ein Schreck, als wir die Bienenkiste zur Kontrolle öffneten. An den Rand einer Wabe hatten die Bienen zwei wesentlich größere Zellen gebaut als sonst. Wir befürchteten schon, dass sie so genannte Weiselzellen anlegen, in denen sie neue Königinnen aufziehen. Denn die Größe der Zellen bestimmt mit darüber, wer darin aufwächst. Arbeiterinnenzellen haben einen Durchmesser von 4,7 – 5,4 mm und sind 10 – 12 mm tief. Drohnen wachsen in 6,2 – 6,4 mm breiten und 16 mm tiefen Zellen heran. Königinnenzellen können dagegen bis zu 20 – 25 mm lang sein. Sie sind rund und zapfenförmig und öffnen sich nach unten.

Das Heranziehen einer neuen Königin bedeutet, dass sich das Volk zum Schwärmen bereit macht und sich teilen möchte. Oh je ! Das wäre am Ende des Sommers gar nicht gut. Ein erfahrener Imkerfreund kommentierte das so: „Augustschwarm – Gott erbarm!“. Das ausgezogene Volk – sofern dieses überhaupt eine neue Bleibe bei einem Imker findet -  hätte nicht mehr genügend Zeit, um ausreichend Brut und Vorräte für den Winter anzulegen. Zudem ist für die Überwinterung eine bestimmte „Masse“ an Bienen überlebensnotwendig, um die Temperatur im Stock zu halten.

Aber was haben unsere Bienen dann gebaut? Meine Imkerlotsin erkannte am wulstigen Rand, dass es sich vermutlich um „Spielnäpfchen“ handelt, welche die Bienen schon mal aus ihrem reinen Bautrieb heraus anfertigen. Aber es kann auch von der Königin bestiftet, also mit einem Ei belegt, und zur Weiselzelle ausgebaut werden. Als ich eine Woche später nachsah, hatten die Arbeiterinnen die Zelle glücklicherweise wieder abgebaut – sie wollten also nur spielen….

1 Kommentar

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Viel Freude hat unsere Familie an den „höselnden“ Bienen. Das sind Arbeiterinnen mit leuchtenden Pollensäckchen an den Hinterbeinen. Wir entdecken die Pollensammlerinnen, wenn sie an der Kiste landen oder auch auf den blühenden Blumen sitzend.

Fliegt eine Biene auf eine Blüte, um Nektar zu saugen, gerät unweigerlich Blütenstaub auf ihr Haarkleid, den sie zur nächsten Blüte der gleichen Art mitnimmt. So funktioniert die Bestäubung. Manchmal sehen wir Bienen, die über und über bepudert sind. Schließlich „höselt“ die Biene, das heißt, sie kämmt mit den Vorderbeinen die Blütenpollen aus ihren Haaren, vermischt sie mit Nektar und streift sie an den Bürstchen der Hinterbeine ab. Durch Aneinanderreiben der Bürstchen gelangt der Pollen auf die Außenseite der Hinterbeine in die beiden Pollenhöschen.

Versierte Imker können anhand von Blütezeit und Pollenfarbe erkennen, wo die Biene gesammelt hat. Rapspollen sind beispielsweise hellgelb, Pollen der Taubnessel blutrot und es gibt sogar blauen Pollen, den die Bienen auf Phazelia finden. Auch die Größe der Pollenpakete variiert, manche Biene taumelt geradezu mit schwerem Gepäck in die Kiste. Unsere Kinder erkundigen sich dann: "Ist die eine Biene dann faul und die andere fleißig? Mögen sie manche Blumen lieber als andere? Oder liegt es am Wetter und der Fluglust, wenn sie weniger heimbringen?“ So viele Fragen, auf die ich (noch) keine Antworten weiß.

Häufig wurden wir gefragt, wem denn ein Bienenschwarm gehört, und ob man den einfach so einfangen darf. Bienen sind grundsätzlich wilde Tiere, die also niemandem gehören und frei leben. Sobald Königin und zugehörige Arbeitsbienen aus dem Stock ausziehen, ist der Schwarm herrenlos und kann von Jedermann eingefangen werden.

Im Bürgerlichen Gesetzbuch ist geregelt, dass der Imker das Eigentum am Schwarm behält, solange er ihn verfolgt. Dabei darf er fremde Grundstücke betreten. Findet der Schwarm einen neuen leeren Stock, darf der Eigentümer der schwärmenden Königin diesen öffnen, um seine Bienen einzufangen. Zieht der Schwarm in einen bereits besetzten Stock, so gehört er dem Eigentümer des Volkes, welches bisher darin wohnte. Der Eigentümer des einziehenden Schwarms verliert seine Rechte.

Den sprichwörtlichen „Bienenfleiß“ gibt es wirklich. Davon konnten wir uns knapp zwei Wochen nach dem „Einschlagen“ (dem Einzug) des Volkes in die Bienenkiste überzeugen. Erstmals stellte DSC_0642ich frühmorgens die Kiste aufrecht hin, nahm den Boden ab und war überrascht von der Größe des Wabenwerks. Fast die Hälfte des Brutraumes ist mit weißen Waben bedeckt. Auf dem Foto sieht man auch die gelben Wachsanfangsstreifen, die ich anfangs viel zu lang eingesetzt und später auf 1 cm gekürzt habe. Sie dienen den Bienen als Richtschnur für ihre Bautätigkeit. Ohne diese würden sie kreuz und quer bauen und ich könnte die Waben später nur schwer entnehmen.

Uns war bewusst, dass Bienenschwärme einen starken Bautrieb besitzen, aber mit einem so großen Wabenwerk hatten wir nicht gerechnet. So können wir ganz zuversichtlich sein, dass die Bienen den vorderen Raum genügend ausbauen und Honig für die DSC_0646Überwinterung eintragen.

Im nächsten Jahr können wir den Trennschied entnehmen und den kleineren Honigraum oben freigeben – dort tragen die Bienen dann den Honig ein, den wir ernten werden. Das dauert ja leider noch. In der Vergrößerung (rechts) ist zu erkennen, dass in die frisch gebauten Waben bereits goldgelber Honig eingetragen wurde.
Hier gehts zum Wochenblatt-Artikel.

Der erste Kontakt zu den Imkervereinen in der Nähe ist auch schon gelungen. An einem lauen Sommerabend trafen sich der Imkerverein Sickingmühle-Marl und der Imkerfachverein Haltern in der Westruper Heide. Ich wunderte mich, wer sich alles für Bienen interessiert – von der Punkerin bis zum eleganten älteren Paar ist alles vertreten –  und allesamt sehr nette und hilfsbereite Leute!

Landschaftsökologin Heike Kalfhues hob während einer Führung durch die Heide die Besonderheiten dieser Natur- und Kulturlandschaft hervor, die im Münsterland einzigartig ist. An seinem Bienenstand berichtete Imker Udo Pfingst über seine Heide-Imkerei, die wegen der späten Heideblüte besondere Bedingungen an die Bienen und ihren Imker stellt. Anschließendes Fachsimpeln war natürlich ganz wichtig.

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Nach einer Nacht und einem Tag haben sich die Geräusche in DSC_0054der Schwarmkiste verändert. War am Vorabend noch ein gemütliches, aber kräftiges Summen zu hören, klingt der Ton jetzt höher und aggressiver. Dazu kommt ein Knistern, als ob die Bienen gegenseitig mit den Flügeln aneinander schlagen.

Am Abend also holen wir die Schwarmkiste in den Garten, um das Volk "einzuschlagen" wie die Imker sagen. Dies geschieht so spät, weil die Bienen Nachtruhe halten und dann nicht mehr rausfliegen. Dieses Verhalten erleichtert den Einzug des Volkes in ihr neues Heim. Kurzfristig haben wir mit einer Euro-Palette noch einen neuen Standort für die Bienenkiste eingerichtet - gerade mal 1 m von der Hauswand entfernt.

DSC_0073Da das Volk in die Kiste einlaufen soll, dient ein Brett mit einem weißen Tischtuch bedeckt, als Rampe zur Einflugöffnung. Vorsichtig öffne ich den Boden der Schwarmkiste und schlage mit der Faust mehrmals kräftig auf den Deckel. Die Schwarmtraube fällt auf das Tischtuch. Bienen fliegen auf, leider quetsche ich eine mit meinem Bein und werde gestochen. Ist aber nicht so schlimm.
Mit einem Löffel transportiert meine Imkerlotsin einige Bienen direkt vor das Einflugloch. Hier duftet es nach den Wachsanfangsstreifen, die an der Decke der Bienenkiste angebracht sind. DSC_0099

Innerhalb von Minuten formiert sich ein beeindruckender Zug von Bienen, die in die Kiste LAUFEN. Ich hätte ja erwartet, die Bienen fliegen. Gänsehaut pur. Da fehlt nur noch die Marschmusik!

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In der Schwarmkiste haben die Bienen bereits erste Waben gebaut - ganz hell, filigran und von beeindruckender Symmetrie.
Da wir die Schwarmkiste leer und mit Bienen gewogen haben, konnte ich das Gewicht des Schwarms ermitteln: 2,5 kg. Da 50 g Bienen rund 500 Stück entsprechen soll, ist mein Volk etwa 25000 Bienen stark. Und das ist für ein Schwarm schon eine gute Größe.