Autoren-Archive: Gerburgis Sommer

Über Gerburgis Sommer

Ich schwärme für Bienen, liebe Honig und als Journalistin schreibe ich gerne darüber.

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DSC_3314-001Man will seinen Bienen ja was Gutes tun, und so habe ich aus einem glasierten Pflanzenuntersetzer, etwas Moos und einigen Steinen eine Bienentränke eingerichtet und vor der Beute ins Gras gestellt.
Doch das ist gar keine so gute Idee, wir mir Annika Humme vom Imkereibedarf Humme beim letzten Imkertreff erklärte. Sie bildet sich gerade zur Bienensachverständigen weiter und hat viele gute Tipps parat.

Eine Bienentränke direkt am Stock kann den Bienen schaden.
Eine Bienentränke direkt am Stock kann den Bienen schaden.

Morgentau ist frisch und immer da
Es sei nicht nötig, Tränken in der Nähe des Stocks aufzustellen. Als Wasserquelle reiche der morgendliche Tau auf den Pflanzen aus. Es sei eine wichtige Vorsorge für die Bienengesundheit, keine Bienentränken aufzustellen, oder nur dann, wenn sie täglich gereinigt würden.

Bienentränke als Bakterienschleuder
Denn, wo die Bienen trinken, koten sie auch ab. Die nächsten Tränkenbesucherinnen tragen den Kot samt möglichen Krankheitserregern an den Beinchen in ihre Stöcke.
Natürliche Wasserquellen wir Teiche, Tümpel und Bäche seien anders zu bewerten, da sie sich durch Wasserzufluss und Bewegung selbst reinigten, so Annika Humme. Unter diesem Aspekt seien Bienentränken kritisch zu betrachten - wer reinigt sie schon täglich? Das ist nun kein Grund sämtliche Wasserquellen abzuschaffen, aber man sollte schon ein Auge darauf haben und beispielsweise Vogeltränken regelmäßig säubern.

Mein Fazit:
Also lasse ich das Bemuttern und vertraue darauf, dass die Bienen auch in dieser Zeit, wo sie viel Wasser für den Nachwuchs benötigen, in der Wiese vor der Beute jeden Morgen frischen Tau finden. Schade, es kommen so schöne Fotos dabei herum....

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Eine Ohrkerze aus Bienenwachs ist gar nicht so schwer herzustellen, berichtete Mechthild Gerding. Eine Ohrkerze lindert Ohrenschmerzen und wirkt beruhigend.
Eine Ohrenkerze aus Bienenwachs ist gar nicht so schwer herzustellen, berichtete Mechthild Gerding. Die angezündete Kerze lindert Ohrenschmerzen und wirkt beruhigend.

Ist das hier noch ein Bienenblog, oder schon ein Blumenwiesenblog? Das werdet Ihr Euch mittlerweile fragen, oder? Muss doch dringend wieder die Bienen in den Fokus rücken. Das wird mir heute noch nicht ganz gelingen, schließlich möchte ich über das letzte Treffen unseres Imkervereins Marl-Sickingmühle berichten. Meine Bienenpatin Mechthild Gerding besuchte kürzlich ein einwöchiges Seminar über Bienenheilkunde und hielt nun einen interessanten Vortrag darüber.

Wirksame Bienenprodukte
Seit Jahrtausenden nutzen Menschen Bienenprodukte, um damit zu heilen oder die Gesundheit zu fördern. Auch heute vertrauen Laien und Medinzer den wertvollen Wirkstoffen. Vor vielen Behandlungen, insbesondere vor der Nutzung des Bienengiftes  und von Propolis sollte feststehen, dass keine Unverträglichkeit besteht. In der Apitherapie werden Honig, Propolis, Bienengift, Pollen, Gelée Royale, Bienenstockluft, Drohnenbrut und Wachs genutzt und vielfältig eingesetzt.

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Hauchdünn ist diese Wachsauflage aus Seide und Bienenwachs - und wie gut sie duftet!

Jeweils ins Detail zu gehen, würde hier zu weit führen. Deshalb möchte ich nur die Wachsauflage vorstellen, die meine Imkerpatin mitgebracht hatte. Es handelte sich um ein dünnes Seidentuch, das in Bienenwachs getaucht wurde. Dazu Wachs auf einem alten Backblech im Ofen bei ca. 60 bis 70 °C schmelzen. Das Tuch mit Wäscheklammern fassen und durch das heiße Wachs ziehen. Nach wenigen Minuten ist es trocken und kann verwendet werden.

Wachsauflagen lindern Erkältungen
Eingesetzt wird die Auflage beispielsweise als Brustwickel bei Husten, Bronchitis und Erkältungen. Dazu die Wachsauflage etwas anfönen, auf die Brust legen, mit einem Tuch abdecken und zum Beispiel mit einem Wolltuch oder einem angewärmten Getreidekissen warmhalten. Der Wickel sollte eng anliegen aber dennoch bequem sein. Bei der Herstellung der Wachsauflage kann man auch ein paar Tropfen ätherisches Öl hinzugeben.

Wachsauflage als Beutenabdeckung
Imker, die gerne auf die Plastikabdeckung über den Rähmchen verzichten möchten, können als Ersatz ein Wachstuch in entsprechenden Maßen verwenden.

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Die Wurzelklumpen sind witterungsbedingt schon gut durchgetrocknet, aber wer weiß, wie sie auf einen Regenguss reagieren?
Die Wurzelklumpen sind witterungsbedingt schon gut durchgetrocknet, aber wer weiß, wie sie auf einen Regenguss reagieren?

Es stimmt tatsächlich, die Kreiselegge hat die Graswurzelklumpen auf der Krume abgelegt. Ich bezweifle, dass es alle sind. Aber es war schon eine Menge, die ich gestern abgeharkt und aufgesammelt habe. Hiermit erkläre ich das Feld für sähfertig! Sobald sich Regen ankündigt, werde ich bei Windstille aussäen.

Dieses breitblättrige Weidelgras wird zur Pest, wenn man die Wurzeln zerteilt....
Dieses breitblättrige Weidelgras wird zur Pest, wenn man die Wurzeln zerteilt....

 

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Der dunkle Streifen zeigt die Fläche, die ich an drei Abenden per Hand bearbeitet habe...
Der dunkle Streifen zeigt die Fläche, die ich an drei Abenden per Hand bearbeitet habe...

Motiviert vom Zuspruch der Nachbarn habe ich abends jeweils eine Stunde investiert und bin auf allen Vieren über das Feld gerobbt, um die Wurzelballen herauszuklauben. Das Ganze ist zeitintensiv aber auch effektiv, und für heute oder morgen hat sogar ein Nachbar seine Mithilfe angeboten.

... und dann kommt schweres landwirtschaftliches Gerät...
... und dann wird schweres landwirtschaftliches Gerät aufgefahren...

Trotzdem habe ich noch einen Hilferuf an einen Freund abgesetzt, der als Landwirt über einen gewissen Maschinenpark verfügt. Und was soll ich sagen? Drei Stunden später war er mit Schlepper und Kreiselegge da! Ruckzuck graben sich die Zinken hinter dem Traktor viel tiefer und effektiver in die Erde als meine Finger. Die Nachläuferwalze (was ich bei den Recherchen für den Blog nicht alles lerne!) lockert die obere Bodenschicht, sodass ein feingkrümeliges Saatbett entsteht. Und das in Nullkommanix! Herzlichen Dank Hans-Gerd - backe Dir gleich einen Kuchen!

... die Kreiselegge richtet in Nullkomanix ein feines Saatbett her.
... die Kreiselegge richtet in Nullkomanix ein feines Saatbett her.

Dann habe ich noch gelesen, dass die Kreiselegge organisches Material (also die gefürchteten Graswurzeln) vom Boden entmischt und als Schwad ablegt. Noch bin ich nicht am Feld gewesen, aber das muss ich mir heute Nachmittag mal ansehen.

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Hier ein Blühstreifen, den ein Landwirt in Haltern-Lippramsdorf, Kreis Recklinghausen, angelegt hat.
Hier ein Blühstreifen, den ein Landwirt in Haltern-Lippramsdorf, Kreis Recklinghausen, angelegt hat.

Das kann doch nicht wahr sein! Neue Auflagen im Zuge der EU-Agrarreform machen für Landwirte die Anlage von Blühstreifen so kompliziert, dass sich keiner mehr ranwagen wird. Im Kreis Borken gibt es seit fünf Jahren eine Blühstreifen-Initiative des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes, an der sich mehr als 500 (!) Landwirte beteiligen - der Kreis Borken blüht! Doch jetzt sollen Landwirte auf den Quadratzentimeter (!) genau angeben, wie groß die Flächen sind. Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen. Wer die Pressemeldung darüber lesen möchte, klicke hier.

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DSC_3252Es war vorauszusehen, wir hätten mit der Bodenbearbeitung für die Blumenwiese schon im Herbst beginnen müssen. Aber damals hatte ich noch keinen Schlepper mit Fräse bei der Hand. Jetzt sprießen Gras und Quecken und werden den Blumen demnächst den Platz zum Wachsen nehmen.
DSC_3248Es sei denn, man robbt übers Feld und klaubt die Wurzelbatzen aus der lockeren Erde, so wie ich gestern.
DSC_3244Einen 1 m breiten Streifen habe ich geschafft. Eigentlich wäre es ja gar nicht viel, wenn man Helfer hätte, aber die Kinder waren nicht zu motivieren und die Nachbarn der künftigen Blumenwiese schauen bislang zu. Mal sehen, gleich starte ich den nächsten Arbeitseinsatz...

Einige Stunden später: Das war lustig. Zeitweise betrug das Verhältnis von Gute-Ratschläge-Gebern und fleißiger Arbeiterin 3:1. Acht Nachbarn habe ich in einer Stunde gesprochen, zwei bieten mir Brunnenwasser zur Bewässerung und einer möchte in seinem Garten selbst eine Blumenwiese anlegen. Klasse, oder? Mithilfe gabs zwar keine - schaut doch zu sehr nach Sisyphusarbeit aus - aber fürs nette Nachbarschaftsverhältnis könnte ich schon weiter buddeln. Aber ist es nötig? Vielleicht kommen die Blumen ja doch gegen das Gras an, oder ich verkleinere die Fläche und setze noch Kartoffeln, blühen auch und schmecken gut....

P.S. Irgendwie sind die Bilder unscharf, oder? Hoffe, dass nur jemand an meiner Kamera gespielt hat und nichts kaputt ist.

Blick aufs Volk
Habe gestern noch einen neugierigen Blick ins Volk geworfen. Ja! Sie beginnen, die Waben im zweiten Brutraum auszubauen. Unten habe ich Stifte, unverdeckelte und verdeckelte Brut gesehen. Alles so, wie es sein sollte. Allerdings bauen sie erste Drohnenzellen zwischen den Rähmchen der beiden Zargen. Deshalb habe ich den Drohnenrahmen aus dem oberen Brutraum in den unteren Raum gehängt. Ordnung muss sein!? Na ja, die Bienen wissen schon, was sie tun....

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Wer kann da schon "Nein" sagen!?
Wer kann da schon "Nein" sagen!?

Bislang verkaufe ich unseren Honig nicht - es ist einfach zu wenig da. Aber ich verschenke ihn gerne. Besonders gut kommt er an, wenn ich die Honiggläser mit natürlich anmutenden Materialien herausputze.
Die Herzchen und das Glücksschweinchen habe ich mit winzigen Ausstechern aus Mittelwandresten ausgestochen, mit einem Loch versehen und auf Bastfäden aufgezogen. Mit der Zackenschere einen Kreis aus Packpapier ausgeschnitten, per Gummiband auf dem Deckel fixiert, die  Bastfäden drumherumgewickelt und mit einer Schleife verschlossen. Fertig!
Ich weiß, ich weiß, es ist noch nicht perfekt. Diesen Honig habe ich überraschend durch die Auflösung der Bienenkiste gewonnen und kein passendes Etikett auf Lager gehabt, es ist eigentlich zu klein. Beim nächsten Mal werde ich das Mindesthaltbarkeitsdatum auch komplett ausschreiben... Habe ja doch etwas gelernt beim Honiglehrgang!

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In den letzten Tagen war es ruhig in meinem Blog. Der schreckliche Flugzeugabsturz, die immer kreisenden Gedanken an die Opfer und ihre Verwandten, die traurige, stille Stimmung hier in Haltern lähmen mich.
Dazu mussten wir meinen Computer ersetzen. Und der Neue und ich, wir sind noch nicht per Du. Diese Fotos und Texte sind schon vor über einer Woche entstanden und nach den stürmischen Tagen von Niklas heute wieder aktuell:

Achtung! Reger Flugverkehr!
Achtung! Reger Flugverkehr!

Mal eben nach den Bienen schauen - und sie fliegen! Dabei sind einige gelb bepudert und viele mit schweren Pollenhöschen unterwegs:

Die Saalweide blüht und liefert reichlich Pollen.
Die Saalweide blüht und liefert reichlich leuchtend gelben Pollen.
Ah, diese Biene hat sich eine Blüte mit dunkleren Pollen ausgesucht. Vielleicht
Ah, diese Biene hat sich eine Blüte mit dunkleren Pollen ausgesucht. Vielleicht Krokus und Schneeglöckchen? Rätselt selbst, die Honigmacher bieten eine hilfreiche Seite zur Pollen-Bestimmung.

À propos Sturm: Wir haben ihn in Buxtehude erlebt und ich war zuversichtlich, dass die Beute den Winden standhalten würde. Doch als wir heute zurückkamen, hatte eine Nachbarin auf Band gesprochen, dass die Abdeckungen (zum Glück nicht der Deckel) davon geflogen seien, und da wir augenscheinlich nicht da seien, würde sie sich den Bienen vorsichtig nähern und alles wieder richten. Der Wiesenbesitzer hat dann zwei Tage später wohl dasselbe gesehen und noch einmal eingegriffen und den Deckel mit einer dicken Grassode beschwert.
Das nenne ich mutig für Leute, die sich noch nie mit Bienen beschäftigt haben. Großes Lob und vielen Dank!

Mit dem zweiten Brutraum ist jetzt genügend Platz vorhanden für neue Brut und Bienen .
Mit dem zweiten Brutraum ist jetzt genügend Platz vorhanden für neue Brut und Bienen .

Um den 20. März herum beginnt in unserer Region die Salweide zu blühen - der richtige Zeitpunkt, um den zweiten Brutraum aufzusetzen. Denn die Königin legt jetzt jeden Tag 2000 (!) Eier. Ich weiß, ich wiederhole mich, aber ich finde diese Zahl einfach unglaublich. Da braucht sie natürlich Platz für Brut und junge Bienen.

Wer brütet da?
Also eine zweite Zarge geholt und ran ans Wabenlager. Aus dem Vorjahr habe ich noch einige bereits ausgebaute Waben, die ich jetzt ins Volk hänge. Doch was muss ich da sehen?

Wer hat da am Wachs geknabbert und seine Jungen aufgezogen?
Wer hat da am Wachs geknabbert und seine Jungen aufgezogen?

Am oberen Rand eines Rähmchens finde ich dieses Nest. Da aber keine typischen großflächigen Gespinste zu sehen sind, gehe ich mal nicht davon aus, dass sich eine Wachsmotte eingenistet hat, oder? (Gebt mir mal einen Tipp!)  Wird ein anderer Wachsfeinschmecker gewesen - und hoffentlich harmlos - sein.

So geht das ja gar nicht - alles völlig schief.... Die Mittelwand muss oben ansetzen und sollte unten Luft haben.
So geht das ja gar nicht - alles völlig schief.... Die Mittelwand muss oben ansetzen und sollte unten Luft haben.

Sollte mir noch einmal in Erinnerung rufen, was beim Einlöten von Mittelwänden zu beachten ist:
- Drähte spannen- Mittelwände vorwärmen (eine Stunde in eine Heizdecke einschlagen - Tipp von Pia Aumeier)
- oben anstoßen lassen
- unten immer etwas Platz lassen
- und den Trafo natürlich mit Fingerspitzengefühl einsetzen, damit die Mittelwand nicht durchschmilzt.

Die "Luft" unten ist wichtig, denn durch das Ausbauen "dehnt" sie sich etwas und schlägt dann Wellen. Beim Ziehen der Rähmchen würden die Bienen, die auf so einer Welle sitzen übers nächste Rähmchen geschrubbelt, was sie gar nicht witzig finden.

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Unsere Rettung: Der kleine rote Traktor mit schlagkräftiger Fräse. Den schmalen Streifen vor der Fahrspur hatten wir uns mühsam mit einer Fotofräse erkämpft.
Unsere Rettung: Der kleine rote Traktor mit schlagkräftiger Fräse. Den schmalen "gehackten" Streifen vor der Fahrspur hatten wir uns Tage zuvor mühsam mit einer Motorfräse erkämpft.

Wenn ich nur daran denke, schmerzen mir die Muskeln in der Schulter. Am Wochenende haben wir versucht, die Wiese zu fräsen, als vorbereitende Maßnahme für die Blumensaat. Mit der geliehenen Motorhacke war das aber ein Ding der Unmöglichkeit. Mein Sohn bewies Ausdauer und mühte sich ab, doch die Messer gruben sich nur mit dem größten Kraftaufwand in die Erde.
Als ich es versuchte, kam es mir vor, als ob ich von einer schnelllaufenden Spinne übers Feld gezogen würde - die Nachbarn haben sich amüsiert....
Als nach 1,5 Stunden nur ein schmaler Streifen geschafft war, gaben wir resigniert auf.DSC_2915

Zu unserem Glück half uns einige Tage später der Mann meiner Imkerpatin aus der Klemme. Mit seinem "kleinen roten Traktor" und einer wirkungsvollen Fräse fuhr er kreuz und Quer über die Wiese.

Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Eine Fläche von etwa 160 m² ist fürs erste vorbereitet.
Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Eine Fläche von etwa 160 m² ist fürs erste vorbereitet. Natürlich sind noch immer reichlich Graswurzeln drin, aber ich hoffe auf passendes Wetter nach der Saat, sodass die Blumen schneller wachsen, als das Gras.
Jetzt heißt es nur noch, die passende Blumensamenmischung zu finden.

"Du stehst ja immer hinter der Kamera", wurde ich am Freitag während der Imkerschulung angesprochen, "hast Du nicht mal Lust, vor der Kamera zu stehen?" Scan0020Ja, habe ich schon, aber doch lieber mit mehr als nur mit Bienen bekleidet.... Vielleicht mag ja jemand von Euch? Arzo ist jedenfalls sehr nett, ich kenne sie aus unserem Imkerverein.
Vor ziemlich genau einem Jahr habe ich aufgeschrieben, was Imker von ihren Bienen/ihrem Hobby erwarten - Gute Gründe fürs Imkern. Mit so einem Kalenderprojekt hätte ich da nicht gerechnet. Ich sollte es noch hinzufügen....

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Da rührt sich nichts mehr. Auf dem Foto kann man es leider nicht sehen, aber die Bienen sind alle tot. Viele stecken tief in den Zellen, um das letzte Futter herauszuholen.
Da rührt sich nichts mehr. Auf dem Foto kann man es leider nicht sehen, aber die Bienen sind alle tot. Viele stecken tief in den Zellen, um das letzte Futter herauszuholen.

Termin am Lehrbienenstand in Recklinghausen: Imkern mit Pia Aumeier. Sie ist Biologin und forscht an der Uni Bochum, wo sie rund 500 Bienenvölker hält. "Sind Deine Völker durch den Winter gekommen?", ist die Frage, die sich Imker untereinander in diesem Frühjahr direkt zur Begrüßung stellen. Denn die Völkerverluste werden in diesem Winter hohe 30 Prozent betragen. Pia Aumeier verlor von 495 eingewinterten Völkern 28, so viele wie nie.

Tod durch Futtermangel
Die Ursache für das Völkersterben ist eine Mischung aus schwieriger Wetterlage in 2014, daraus resultierender "Varroaexplosion" und heiklen Behandlungsbedingungen im Spätsommer sowie Fehlern des Imkers.
Die Bienenwissenschaftlerin hatte einige Völker dabei und beschrieb in ihrer gewohnt frischen Art, was zu sehen ist. Zum Beispiel: "Du Dödel hast Dein Volk verhungern lassen!" Das Foto oben zeigt eine Wabe mit vielen toten Bienen, die sämtliches Futter gefressen haben und nun verhungert, zum Teil noch in den Zellen stecken.
Da das Futterangebot erst zur Zeit der Kirschblüte  um den 20. April herum richtig gut ist, können starke Völker mit geringem Futtervorrat in diesen Wochen in Not geraten. Auf den ersten Blick war in meinem Völkchen genügend Futter da. Der Richtwert für ein starkes Volk liegt bei 1 Kilogramm pro Woche - macht bis zur Kirschblüte noch 5 kg Futter. Da sollte ich noch einmal genauer schauen. Außerdem ist in den nächsten Tagen der zweite Brutraum aufzusetzen. Die Königin legt derzeit täglich bis zu 2000 Eier (!). Da braucht sie viele Brutzellen und Platz für den geschlüpften Nachwuchs.

Tod durch Varroa

Auch hier kein Leben mehr: Dieses Volk ist unter dem Varroadruck zusammengebrochen. Typisch sind die Kotflecken am Rähmchen, wenige Bienen und genügend Futter.
Auch hier kein Leben mehr: Dieses Volk ist unter dem Varroadruck zusammengebrochen. Typisch sind die Kotflecken am Rähmchen, wenige Bienen und genügend Futter.

Den Varroa-Tod sterben vor allem kleine Völker, denen die Milbe mit ihren begleitenden Krankheiten bereits zu schaffen gemacht hat. Den wenigen übrig gebliebenen Bienen gelingt es nicht, sich im Winter ausreichend zu wärmen. Sie frieren, erkälten sich, hinterlassen einen letzten Schiss auf den Waben, bis sie schließlich sterben.

Pia Aumeier führte noch einmal vor, wie sich mittels Schätzrahmen der Futtervorrat bestimmen lässt.
Pia Aumeier führte noch einmal vor, wie sich der Futtervorrat mittels eines Schätzrahmens recht genau bestimmen lässt.

Pia die Bienenflüsterin
Übrigens sind die Bienen von Pia Aumeier super zahm - hat einfach sanftmütige Königinnen. Man stelle sich vor, sie transportiert Völker von ihrem Standort in Bochum zu den Lehrbienenständen in der Region. Wenn die Völker eine zeitlang gestanden und sich beruhigt haben, kann sie quasi "alles" mit ihnen machen - ohne Schleier, ohne Handschuhe!
Das geht bei meinen Bienen auch. Dachte ich! Gestern wollte ich den Geburtstagsgästen meiner Tochter die Bienen nahebringen, auch mal ohne Schleier. Kaum hatte ich die Abdeckfolie gelüftet, sah ich die Wächterin kommen und spürte schon ihren Stich in die Oberlippe. Gedanklich überschlug ich, welche Termine am Wochenende noch anstehen und mit "dicker Lippe" zu absolvieren sein würden.... Aber es sah nicht schlimmer aus, als manche mit Botox behandelte Mundpartie, und nach drei Stunden (kühlen, Apis mellifera-Globuli und Soventol-Salbe), war keine Schwellung mehr da. Immerhin!