Autoren-Archive: Gerburgis Sommer

Über Gerburgis Sommer

Ich schwärme für Bienen, liebe Honig und als Journalistin schreibe ich gerne darüber.

Wer hat denn hier wohl den Auftrag zum Putzen gegeben? Oder ist ihnen das Flugloch zu klein? In der Abenddämmerung eines schwülen Tages hockte diese Bienentraube auf dem Flugbrett. Ich dachte ja zu nächst, ihnen sei zu warm und sie fächelten frische Luft in die Beute. Aber die Flügel bewegten sich nicht. Bei genauerem Hinsehen wurde klar: Sie raspeln und schaben am Holz rund ums Flugloch, auf dem Anflugbrett und an der Seitenwand. ob sie das die ganze Nacht getan haben? Es war schon 22 Uhr und morgens saßen noch immer Bienen draußen und arbeiteten...

Kanadische Goldrute

In unserem Garten blühen die ersten Goldruten und werden rege von Bienen besucht. Die Goldrute ist ein guter Nektarspender, liefert aber wenig Pollen. In der Nachbarschaft wachsen auf unbebauten Grundstücken wahre Goldrutenwiesen.

Storchenschnabel

Der Storchschnabel bietet laut Die Honigmacher nur mäßig Pollen und Nektar, wird aber immer gerne angeflogen.

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Ein ganz besonderes Mitbringsel aus Däenmark: Heidehonig!

Darüber habe ich mich sehr gefreut! Als ich kürzlich bei den Bienen werkelte, schenkte mir meine Nachbarin Tanja diesen Honig, den sie aus dem Urlaub auf Fanø mitgebracht hatte. Den hatte ihre Familie beim Frühstück sehr zu schätzen gelernt. Heidehonig ist einer der kulinarischen Genüsse die die Insel bietet. Und er ist wirklich sehr aromatisch.
Herzlichen Dank!
Jetzt muss ich doch mal einen Imkerkollegen fragen, der seit Jahren seinem Freund bei der Honigernte auf Fanø hilft, könnte ja sein, dass er dieses Glas abgefüllt hat. Das wäre witzig!

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Der Nassenheider Verdunster benetzt das darunterliegende Tuch, sodas die Ameisensäure großflächig verdunsten kann.

Nun habe ich nach dem Abschleudern schon die Ameisensäurebehandlung durchgeführt - recht früh in diesem Jahr, aber es nimmt auch den Varroadruck aus den Völkern. Das genaue Vorgehen habe ich schon mal beschrieben, siehe Gutes Wetter für Ameisensäure-Behandlung. Die Wetterbedingungen waren an einigen Tagen nicht optimal (kühle Außentemperaturen) aber durch Einlegen des größten Dochtes ist die erwartete Menge verdunstet. Nach fünf Tagen habe ich kontrolliert und je nach erfolgter Verdunstungsrate einen kleineren Docht eingelegt.

Futter rein - Flugloch klein

Wichtig beim Zufüttern sind die Schwimmer, damit keine Biene ertrinkt und eine Aufstiegshilfe zum Beutenrand.

Da das Futterangebot nun abnimmt, habe ich gestern Abend erstmals ein wenig zugefüttert - 3 l in der Trogbeute und in den beiden anderen Völkern jeweils eine Futtertasche. Der kontinuierliche Futterstrom soll verhindern, dass die Königin das Stiften abbricht. In allen Völkern habe ich Stifte gefunden und unterschiedlich große Brutnester.

So soll es aussehen: verdeckelte Brut (innen) mit Futterkranz.

Auf keinen Fall darf man beim Zufüttern vergessen, die Fluglöcher zu verkleinern. Räuber wie andere Bienen und Wespen könnten die Wachen überrennen, wenn das Flugloch zu groß ist.

Eine Holzleiste verkleinert das Flugloch in der Trogbeute.

Außerdem habe ich die Absperrgitter entfernt und die ausgeschleuderten Waben obenaufgesetzt - drei Zargen stehen nun übereinander. So kann das Volk nach oben ziehen und die frischen Waben besiedeln. Im September werde ich die unterste Zarge mit den alten Waben entfernen und diese einschmelzen - dient der Wabenhygiene.

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Ein Fest fürs Auge und für Insekten: Beet mit Storchenschnabel, Lavendel und Sonnenhut.

Neulich abends haben wir unseren Sohn vom Ernteeinsatz vom Bauernhof meines Cousins abgeholt. Seine Frau hat nicht nur ein, sondern gleich zwei Händchen für Blumen. Ihr Bauerngarten, den sie am neuen Wohnhaus seit zwei, drei Jahren aufbaut, ist einfach herrlich und abwechslungsreich. Überall summte und krabbelte es, Bienen, Wildbienen, Schmetterlinge, Hummeln - alles da.
Habe mal einige Eindrücke in einer Collage zusammengefasst - zum Vergrößern bitte anklicken.

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Drei Tage nach dem Schleudern nehme ich mit einem Teigschaber den Schaum von der Honigoberfläche ab.

Frisch geschleuderter Honig enthält Luftblasen und feinste Wachspartikel, die aber schon bald an die Oberfläche steigen und dort mit ausgefallenen Eiweißen einen weißen Schaumteppich bilden.
Mit einem Teigschaber oder alternativ mit Haushaltsfolie, die man auf den Schaum legt und abzieht, lässt sich der Schaum entfernen. Eventuell muss man es nach ein, zwei Tagen wiederholen, bis die Honigoberfläche klar ist.
Damit wäre der erste Punkt der Honigpflege schon mal abgehakt. Der Honig kommt zurück in den kühlen dunklen Keller, bis er anfängt zu kristallisieren.
Und ich flitze gleich mal eben zu den Völkern, um die ausgeschleckten geschleuderten Rähmchen aus dem Honigraum zu nehmen. Wollte ich eigentlich schon gestern machen, aber Unwetter am Morgen und unser Imkertreffen mit Standschau am Abend haben mich davon abgehalten.

 

Drei Völker, drei Farben, 50 kg Honig - die Honigernte 2017! (Helene/Trogbeute, Marlene, Aalstrich-Schwarm v.l.)

Vergangene Woche Donnerstag wollte ich nur mal eben eine Bienenflucht einlegen. Doch die Bienen waren so ruhig und gerade so wenige im Honigraum, dass ich spontan beschloss, die vollen Waben direkt zu entnehmen. Ist auch alles gut gegangen, nur das letzte Volk war wohl schon informiert und etwas krawallig.
Leider bin ich mit meinem Bericht spät dran. Meine Festplatte geht auf Krücken und war ein paar Tage offline. Noch immer nicht repariert - jetzt hält sie halt so lange sie hält. Dann sehe ich weiter.... Deshalb jetzt nur einen Kurzbericht als Bildergeschichte.

Geschleudert habe ich am Montag - und war damit fast den ganzen Tag beschäftigt. Morgens vorgekocht (Nudelsalat mit Würstchen, weil man bei der Honigernte in der Küche nicht zeitgleich Essen zubereiten darf) dann die Küche geputzt, Stehrumle, Blumen, Kaffeemaschine usw. weggeräumt, Honiggläser in der Spülmaschine gespült und schließlich die Vereinsschleuder bei einem anderen Mitglied abgeholt.

Zwischendurch habe ich mit meinem Refraktometer den Wassergehalt gemessen: 18 Prozent bei den beiden hellen Honigen, 17,1 Prozent beim dunklen Honig (unten). Wider Erwarten ging das Entdeckeln mit der Entdeckelungsgabel doch nicht in den Arm - spüre keinen Muskelkater.
An den halb entdeckelten Waben kann man ganz gut die Farbunterschiede des Honigs vergleichen. Der dunklere hat einen großen Waldhoniganteil.Habe den Honig zunächst nur in Eimern abgefüllt - ich war echt froh, als ich endlich damit fertig war. Diese Kleberei mag ich an der Geschichte gar nicht. Zum Schluss stand natürlich das Saubermachen auf dem Programm. Mit Teigschaber und "Schmachtleppel" (Gummizunge) habe ich versucht, auch das letzte Gramm des kostbaren Honigs zu bergen. Wenn ich überlege, wieviel Arbeit die Bienen da hinein gesteckt haben, wäre es bienenverachtend, wenn man lasch damit umginge.
In der Abenddämmerung habe ich dann die geschleuderten Waben zum Ausschlecken ins Volk zurückgegeben. Wollte sie eigentlich heute wieder rausholen, aber es gewittert und regnet gerade.
Honigernte verköstigt
Zum krönenden Abschluss der Honigernte gab es dann Joghurt mit Früchten und einem kräftigen Schlag Honig obendrauf. Lecker!

Geborgen in den Blütenblättern der Flockenblume sucht diese Bestäuberin nach ihrer Belohnung - süßem Nektar.

Meine Blumenwiese steht nun schon im dritten Jahr und überrascht mich schon den ganzen Sommer über mit einer bunten Blütenpracht.
Anfang Mai hatte ich das Schild aufgestellt und damit auch zunächst nur behauptet: "Hier blüht es für Bienen, Hummeln und Co." Da zweifelte ich angesichts des vielen Grases noch, ob Blümen durchkommen würden. Anfang Juni zeigte sich die Wiese in ihrer "weißen Phase" - strahlende Margeriten bestimmten das Bild.

Blumenwiese wechselt ihre Farbe
Einige Wochen später kamen blassrosafarbene Malven und weiße Schafgarbe hinzu. Steinklee, Echtes Leinkraut, Leimkräuter, Klatschmohn, Nachtkerze, Johanniskraut kamen nach und nach hinzu. So wechselte die Wiese Ende Juni ihre Farbe, bestimmt durch die Wiesenflockenblume Richtung blau/lila, wenige Tage  vor allem durch das Johanniskraut Richtung gelb. Ein Fest fürs Auge, für Insekten, Vögel und andere Kleintiere!

Eine Schubkarre voll Jakobskreuzkraut samt Wurzeln habe ich aus der Wiese geholt, denn es ist für einige Tiere giftig.

Komme gerade vom Einsatz auf der Blumenwiese zurück. Über die Blütenpracht im dritten Jahr habe ich in diesem Sommer noch gar nicht berichtet. Das wollte ich schleunigst mit aktuellen Bildern nachholen, als mir das blühende Jakobskreuzkraut ins Auge fiel.  Es breitet sich seit einigen Jahren rasant aus. Zum Problem wird es, da es Pyrrolizidinalkaloide (PAs) enthält, die chronische Leberschäden hervorruft. Gefährdet sind vor allem Kühe und Pferde. Schafe und Ziegen kommen damit besser klar. Außerdem wird diskutiert, ob die Giftstoffe auch in den Honig gelangen können. Das Deutsche BienenJournal hat dazu im vergangenen Jahr einen Artikel verfasst.

Blüte an Blüte, das Jakobskreuzkraut breitet sich aus.

Jakobskreuzkraut im Honig?
Frisch auf der Wiese warnt das Jakobskreuzkraut mit einem unangenehmen Geruch und bitteren Geschmack vor dem Gefressenwerden. In konserviertem Zustand wie Heu und Silage verlieren sich diese Warnstoffe. Das Gras und auch der Grasschnitt auf der Wiese werden zwar nicht verfüttert, aber trotzdem möchte ich die Ausbreitung der Pflanze verhindern.
Dazu darf die Pflanze nicht aussamen. Sie steht gerade in voller Blüte - trotzdem musste ich genau hinschauen, farblich ist sie einen Hauch neongelber als die des Johanniskrauts, das auf der Blumenwiese reichlich steht. Ich hatte nicht damit gerechnet, die Pflanze samt Wurzeln herausziehen zu können, aber da es am Wochenende etwa 12 l/m² geregnet hat, ging es doch.
Umfassende Infos, geschrieben für die Zielgruppe "Landwirte", bietet dieser Artikel der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen.

Die junge Königin ist heile vom Begattungsflug zurückgekehrt und stiftet.

Seitdem ich den Kunstschwarm vom einen Volk und den Ableger beim anderen Volk gebildet habe, sind rund vier Wochen vergangen. Zeit, zu überprüfen, ob die Jungköniginnen heile und begattet vom Hochzeitsflug zurückgekehrt sind. Es kann schon mal vorkommen, dass eine Königin unterwegs verletzt wird, vom Vogel gefressen oder durch schlechtes Wetter umkommt.
Hatte ich ja kürzlich noch an meiner Sehfähigkeit gezweifelt - wie kann man Weiselzellen übersehen? - wurde ich nun beruhigt: Kleine Stifte in beiden Völkern. Super!

Weiselprobe
Hätte ich nun nichts gesehen - entweder weil ich es nicht kann oder weil keine Stifte da waren, hätte ich vom Nachbarvolk eine Wabe mit junger Brut (1 bis 3 Tage alten Stiften) reingehängt, um eine Weiselprobe zu machen. Ist keine Königin anwesend ziehen die Arbeiterinnen aus der jungen Brut neue Königinnen.

Wachsmotte
Jetzt wird´s etwas ungemütlich: Als wir die Beute von Marlene öffneten flatterte uns eine Wachsmotte entgegen, eine zweite saß noch auf dem Propolisgitter. Die sind ganz schön groß. Hatte leider kein Geldstück zum Größenvergleich dabei, aber ein 2-€-Stück erreicht sie locker.

Wachsmotte in ihrer ganzen "Pracht".

Ein Pärchen in einem Volk wird schon nichts ausmachen. Sie vertilgen ja auch altes Wachs und gehören zu einem Bienenvolk dazu. Allerdings habe ich die Honigräume einmal getauscht - Tipp meiner Bienensachverständigen: Den vollen Honigraum nach oben, den frischen darunter. Das hätte ich mal gleich machen sollen. So dachten die Bienen wohl, es sei oben alles voll und lagerten viel Honig im Brutraum ein. Na, macht nichts. Dann muss ich nicht so viel zufüttern.

Annähernd schwarz ist der Blütenstaub des Mohns, wie an den Pollenhöschen der Biene zu sehen.

Ach schade, jetzt werden die Tage schon wieder kürzer. Mit der Sommersonnenwende haben auch die Bienenvölker ihren Zenit erreicht. Nie sind sie stärker als zu dieser Zeit. Zugleich nehmen Schwarm- und Bautrieb ab. Nur bei den Schwärmen wird der Wabenbau fleißig erweitert.
In ihrem aktuellen Newsletter empfehlen die Bienenkundler eine Brutunterbrechung, um den brutgebundenen Krankheiten und Parasiten zu begegnen. Wer sich dafür interessiert, schaue in den Newsletter Bienen@Imkerei.


Also daran kann ich mich nun wirklich nicht sattsehen. Es ist so faszinierend, einen Schwarmeinlauf zu beobachten. Kaum sind die ersten Bienen aus der Fangkiste auf der Rampe gelandet, riechen sie bereits die Mittelwände in der neuen Beute. Ruckzuck wird sie als neue Behausung akzeptiert, was die Pioniere den anderen durch Sterzeln mitteilen. Der Zug aus tausenden von Bienen setzt sich in Bewegung.... So soll es sein! Das Video ist schon im Mai des vergangenen Jahres entstanden, als ich den Schwarm "Helene" einlaufen ließ.
In dieser Saision scheint es in unserer Region relativ wenige Schwärme zu geben.