Ich liebe es, neben dem Flugloch zu hocken und den Bienen zuzusehen. Heute tragen sie besonders knalligen Pollen ein. Habe die Bestimmungshilfe der Honigmacher besucht und kann die Herkunft genauer eingrenzen. Dermaßen leuchtend roten Blütenstaub liefern die Purpurrote Taubnessel, die Gefleckte Taubnessel, die Gewöhnliche Rosskastanie und - wer hätte es gedacht - die Rote Rosskastanie.
Honig und Pollen in den Vorrat
In diesem Jahr müssen meine Bienen vermutlich auf die Rapsblüte verzichten. Im vergangenen Jahr gab es ein Feld in unmittelbarer Nähe und ein weiteres etwa 700 m entfert - eine reiche Tracht. Hoffe nur, dass sie genügend Nektar und Pollen finden, ohne dafür so weit fliegen zu müssen. Das kostet ja alles Zeit und Energie.
Nun ja, es ist schon etwas intim, aber ich habe die Königin beim Stiften fotografiert. Die Gelegenheit ergab sich gestern bei der Völkerdurchsicht. Von einer Korona aus Ammenbienen umgeben, bewegte sie sich ruhig auf dem Drohnenrahmen.
Sie steckt ihr Köpfchen in verschiedene Zellen, wohl um zu inspizieren, ob sie bezugsfertig ausgebaut oder schon durch Eier belegt sind.
Und jetzt der entscheidende Moment: Die Königin senkt ihren Hinterleib in eine Zelle und legt ein Ei ab - sie stiftet, wie die Imker sagen. Und das bis zu 2000 mal am Tag! Aber ich glaube, so fleißig ist meine Königin nicht. Das Volk hat im oberen Brutraum erst fünf Waben belegt und den Honigraum noch gar nicht angetastet. Schade, dass es mit der einzargigen Führung nicht geklappt hat...
Die Blumensaat geht auf! Jedenfalls die Samen, die von den Vögeln übrig gelassen wurden.
Informierte mich doch vor gut einer Woche eine Nachbarin, dass sich fette Tauben ein Festmahl auf der Wiese gönnen. Zum Geburtstag hat mir dann mein Sohn "Omma Schygulla" gebastelt - die flotteste Vogelscheuche weit und breit. Sie scheint furchterregend genug zu sein, um Tauben und überraschenderweise sogar Krähen abzuschrecken. Amseln und auch die Bachstelzen (habe ich hier zuvor nur ganz, ganz selten gesehen) haben schnell gemerkt, dass Omma Schygulla schlecht zu fuß ist. Aber die futtern ja hoffentlich nicht so viel.
Das regnerische Wetter hat der keimanden Saat gut getan. Obwohl mir Nachbarn netterweise ihr Brunnenwasser angeboten hatten, bin ich sehr froh, darauf verzichten zu können. Leider kommt auch einiges an Gras hoch. Der Wettbewerb hat begonnen: Wer wächst schneller - Gras oder Blumen?
Kleine Namenskunde P.S. Ihr möchtet noch wissen, woher der Name "Omma Schygulla" kommt?
In Haltern ist Omma Schygulla Generationen von Schülern ab der dritten Klasse ein Begriff. Denn sie geistert seit Jahren durch die Verkehrserziehung von Hauptkommissar Detlef Marks. Es heißt dann immer: Stellt Euch vor, Omma Schygulla steht an der Straße und will rüber. Was macht Ihr?"
Ich versprech` Euch was: Heute werden die meisten von Euch staunen! Habt Ihr die Blüten des Vergissmeinnicht schon einmal genau betrachtet? Mir fiel es gestern auch nur auf, weil ich ein Blütenfoto auf dem Bildschirm stark vergrößert hatte.
Das Vergissmeinnicht besitzt gelbe und weiße Pollenmale. Mit der gelben Farbe lockt es seine Bestäuber an. Hat die Biene ihre lange Zunge in den genau passenden Blütenkelch gesteckt und das Blümchen bestäubt, verblasst das Pollenmal und wird weiß. Kurze Zeit später verlieren auch die Blütenblätter ihre strahlend blaue Farbe und werden lila, um dann langsam zu verblühen.
Ein Biologe hat mir meine Vermutung bestätigt und nennt es treffend ein Wunder der Blütenökologie. Genau deshalb liebe ich das Imkern - ich erfahre so viel über die Natur rundrum!
P.S. Ich liefere ein schärferes Bild nach, wenn es mal nicht so windet und sich doch noch ein paar Bienen auf dem Vergissmeinnicht niederlassen (sooo beliebt scheint es nicht zu sein).
Wie schön es summt - und manchmal auch brummt - wenn der dicke Drohn das Flugloch nicht trifft. Ab und zu sind Sammlerinnen mit gut gefüllten Pollenhöschen zu sehen.
Na, da schaut her: Inzwischen habe ich auch das Video vom Einlöten der Mittelwände hochladen können.
Da ich meine Imkerei auf Beuten im Deutsch-Normal-Maß umgestellt habe, verkaufe ich meine Bienenkiste von Holtermann samt Trägerleisten für den Honigraum sowie den Blechdeckel. Die Bienenkiste ist mit Leinölfirnis gestrichen.
Meine Bienen haben die Beute 13 Monate bewohnt, daher zeigt sie die entsprechenden Gebrauchsspuren, ist aber ansonsten gut in Schuss.
Wer Interesse hat, melde sich bei mir. Die Bienenkiste steht zur Abholung bereit.
JA! Es klappt. Etwas verspätet kann ich nun doch das Video vom Einlöten der Mittelwände hochladen.
Der Blick aufs Volk
Heute geht es mal nur um die Bienen, versprochen! Zunächst eine Bestandsaufnahme: Das Volk bewohnt einen zweizargigen Brutraum, die Königin stiftet fleißig, und die ersten Drohnen schlüpfen. Das Volk wächst also. Im oberen Brutraum sind etwa drei Rähmchen mit Brut belegt, die anderen müssen noch ausgebaut werden. Von anderen Imkern höre ich, dass ihre Bruträume schon zu klein werden und sie Ableger bilden, damit die Völker nicht schwärmen.
Mal wieder die Bienen verwirrt
Ich habe sogar noch versucht, mein Völkchen einzargig zu führen und das Absperrgitter zwischen die Zargen gelegt. Leider habe ich die Königin nicht gefunden, ging aber wegen er noch wenig ausgebauten Waben in der oberen Zarge davon aus, dass sie unten sitzt. Aber, ja klar, als ich nach ein paar Tagen nachschaute, saß sie oben und stiftete. Da habe ich sie mit meinem Absperrgitter wahrscheinlich irritiert, das Sortieren überlasse ich ihnen jetzt aber selbst.
Den Drohnenrahmen habe ich gestern schweren Herzens ausgeschnitten. Schneide allerdings nicht rigoros alles weg. Da stellt sich mir immer die Frage, wie stark ich ins Volk eingreife.... Für die Bienen scheinen die Drohnen wichtig zu sein, sonst würden sie nicht so viel Zeit für die Aufzucht und fürs Verhätscheln verwenden, andererseits birgt gerade die Drohnenbrut so viele Varroamilben.
Hey, das ist heute der 100. Beitrag! Da bin ich selbst überrascht. Ansonsten kämpfe ich gerade wieder einmal mit Versatel - denn zuhause komme ich nicht ins Internet. Dabei gibt es schon wieder so viel zu schreiben...So wenig? Als die Lieferung von Mellifera kam, war ich schon überrascht - nur zwei Tütchen Saatgut sollen für 200 m² ausreichen?
Ist das nicht ein tolles Bild? Knapp 50 verschiedene Samen stecken in den Tütchen - was für eine Vielfalt an Farben und Formen. Wie verteilt man 400 g Samen auf rund 170 m²? Meine Imkerpatin Mechthild Gerding und ich teilten die Fläche in 16 Felder auf und mischten für jedes Feld 1,5 kg Sand mit 25 g Samen.
Das Sand und Samengemisch ließ sich gut verstreuen, da der Sand sichtbar machte, wo schon etwas liegt.
Jetzt noch in die Hände spucken und mit der Walze drüberher rollen, damit die Samen gut angedrückt sind. Bleibt jetzt noch auf Regen zu warten, der für dieses Wochenende angekündigt wurde.
Man will seinen Bienen ja was Gutes tun, und so habe ich aus einem glasierten Pflanzenuntersetzer, etwas Moos und einigen Steinen eine Bienentränke eingerichtet und vor der Beute ins Gras gestellt.
Doch das ist gar keine so gute Idee, wir mir Annika Humme vom Imkereibedarf Humme beim letzten Imkertreff erklärte. Sie bildet sich gerade zur Bienensachverständigen weiter und hat viele gute Tipps parat.
Morgentau ist frisch und immer da
Es sei nicht nötig, Tränken in der Nähe des Stocks aufzustellen. Als Wasserquelle reiche der morgendliche Tau auf den Pflanzen aus. Es sei eine wichtige Vorsorge für die Bienengesundheit, keine Bienentränken aufzustellen, oder nur dann, wenn sie täglich gereinigt würden.
Bienentränke als Bakterienschleuder
Denn, wo die Bienen trinken, koten sie auch ab. Die nächsten Tränkenbesucherinnen tragen den Kot samt möglichen Krankheitserregern an den Beinchen in ihre Stöcke.
Natürliche Wasserquellen wir Teiche, Tümpel und Bäche seien anders zu bewerten, da sie sich durch Wasserzufluss und Bewegung selbst reinigten, so Annika Humme. Unter diesem Aspekt seien Bienentränken kritisch zu betrachten - wer reinigt sie schon täglich? Das ist nun kein Grund sämtliche Wasserquellen abzuschaffen, aber man sollte schon ein Auge darauf haben und beispielsweise Vogeltränken regelmäßig säubern.
Mein Fazit: Also lasse ich das Bemuttern und vertraue darauf, dass die Bienen auch in dieser Zeit, wo sie viel Wasser für den Nachwuchs benötigen, in der Wiese vor der Beute jeden Morgen frischen Tau finden. Schade, es kommen so schöne Fotos dabei herum....
Ist das hier noch ein Bienenblog, oder schon ein Blumenwiesenblog? Das werdet Ihr Euch mittlerweile fragen, oder? Muss doch dringend wieder die Bienen in den Fokus rücken. Das wird mir heute noch nicht ganz gelingen, schließlich möchte ich über das letzte Treffen unseres Imkervereins Marl-Sickingmühle berichten. Meine Bienenpatin Mechthild Gerding besuchte kürzlich ein einwöchiges Seminar über Bienenheilkunde und hielt nun einen interessanten Vortrag darüber.
Wirksame Bienenprodukte
Seit Jahrtausenden nutzen Menschen Bienenprodukte, um damit zu heilen oder die Gesundheit zu fördern. Auch heute vertrauen Laien und Medinzer den wertvollen Wirkstoffen. Vor vielen Behandlungen, insbesondere vor der Nutzung des Bienengiftes und von Propolis sollte feststehen, dass keine Unverträglichkeit besteht. In der Apitherapie werden Honig, Propolis, Bienengift, Pollen, Gelée Royale, Bienenstockluft, Drohnenbrut und Wachs genutzt und vielfältig eingesetzt.
Jeweils ins Detail zu gehen, würde hier zu weit führen. Deshalb möchte ich nur die Wachsauflage vorstellen, die meine Imkerpatin mitgebracht hatte. Es handelte sich um ein dünnes Seidentuch, das in Bienenwachs getaucht wurde. Dazu Wachs auf einem alten Backblech im Ofen bei ca. 60 bis 70 °C schmelzen. Das Tuch mit Wäscheklammern fassen und durch das heiße Wachs ziehen. Nach wenigen Minuten ist es trocken und kann verwendet werden.
Wachsauflagen lindern Erkältungen
Eingesetzt wird die Auflage beispielsweise als Brustwickel bei Husten, Bronchitis und Erkältungen. Dazu die Wachsauflage etwas anfönen, auf die Brust legen, mit einem Tuch abdecken und zum Beispiel mit einem Wolltuch oder einem angewärmten Getreidekissen warmhalten. Der Wickel sollte eng anliegen aber dennoch bequem sein. Bei der Herstellung der Wachsauflage kann man auch ein paar Tropfen ätherisches Öl hinzugeben.
Wachsauflage als Beutenabdeckung Imker, die gerne auf die Plastikabdeckung über den Rähmchen verzichten möchten, können als Ersatz ein Wachstuch in entsprechenden Maßen verwenden.
Es stimmt tatsächlich, die Kreiselegge hat die Graswurzelklumpen auf der Krume abgelegt. Ich bezweifle, dass es alle sind. Aber es war schon eine Menge, die ich gestern abgeharkt und aufgesammelt habe. Hiermit erkläre ich das Feld für sähfertig! Sobald sich Regen ankündigt, werde ich bei Windstille aussäen.
Motiviert vom Zuspruch der Nachbarn habe ich abends jeweils eine Stunde investiert und bin auf allen Vieren über das Feld gerobbt, um die Wurzelballen herauszuklauben. Das Ganze ist zeitintensiv aber auch effektiv, und für heute oder morgen hat sogar ein Nachbar seine Mithilfe angeboten.
Trotzdem habe ich noch einen Hilferuf an einen Freund abgesetzt, der als Landwirt über einen gewissen Maschinenpark verfügt. Und was soll ich sagen? Drei Stunden später war er mit Schlepper und Kreiselegge da! Ruckzuck graben sich die Zinken hinter dem Traktor viel tiefer und effektiver in die Erde als meine Finger. Die Nachläuferwalze (was ich bei den Recherchen für den Blog nicht alles lerne!) lockert die obere Bodenschicht, sodass ein feingkrümeliges Saatbett entsteht. Und das in Nullkommanix! Herzlichen Dank Hans-Gerd - backe Dir gleich einen Kuchen!
Dann habe ich noch gelesen, dass die Kreiselegge organisches Material (also die gefürchteten Graswurzeln) vom Boden entmischt und als Schwad ablegt. Noch bin ich nicht am Feld gewesen, aber das muss ich mir heute Nachmittag mal ansehen.
Das kann doch nicht wahr sein! Neue Auflagen im Zuge der EU-Agrarreform machen für Landwirte die Anlage von Blühstreifen so kompliziert, dass sich keiner mehr ranwagen wird. Im Kreis Borken gibt es seit fünf Jahren eine Blühstreifen-Initiative des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes, an der sich mehr als 500 (!) Landwirte beteiligen - der Kreis Borken blüht! Doch jetzt sollen Landwirte auf den Quadratzentimeter (!) genau angeben, wie groß die Flächen sind. Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen. Wer die Pressemeldung darüber lesen möchte, klicke hier.