Über Pfingsten haben wir an einer wunderbaren Familienfreizeit in Stapelfeld bei Cloppenburg teilgenommen. Ein fester Programmpunkt sind Workshops, die von Teilnehmern angeboten werden. In diesem Jahr waren es 14 Stück! Ich habe einen Bienenworkshop bestritten und per Powerpoint-Präsentation mit ganz vielen Fotos vom Schwarm meines Lebens berichtet. Zudem imkert der Hausmeister der Akademie und hat zwei Schaubeuten auf dem Gelände aufgestellt. Das war klasse, denn so konnten wir Bienen live beobachten und die Bienentelefone ausprobieren.
Imkerei spricht alle Sinne an
Bei der Vorbereitung des Workshops fiel mir noch einmal auf, wie sehr die Imkerei alle Sinne anspricht. Das habe ich auch versucht zu vermitteln:- Sehen: Bienen beobachten, an der Schaubeute und Bilderanschauen
- Hören: Bienensummen - aufgenommen und im Raum abgespielt
- Riechen: am Wachs schnuppern
- Schmecken: Honig probieren
- Tasten: Wabenwerk anfassen; Stiche zu spüren, haben wir uns erspart!
Das wurde ja mal Zeit: Am Samstag hat es endlich geregnet, seitdem immerhin mal 20 ml pro Quadratmeter. Das tut der Bienenweide richtig gut. Allerdings bin ich etwas ernüchtert, was die Pflanzenvielfalt angeht. Hauptsächlich breiten sich dort zwei Pflanzen aus. Leider bin ich in Sachen Pflanzenbestimmung eine Niete, solange sie nicht blühen. Kann mir also jemand sagen, was dort so grünt? Macht mit beim "Heiteren Blumenraten"! Danke für Eure Tipps!
Ein Blick auf die Völker Ist es zu fassen, noch immer haben wir keine Namen für die Königinnen - es würde die Unterscheidung der Völker beim Schreiben sehr erleichtern. Wir konnten uns für Vorschläge wie Elizabeth, Mary, Sumsebrum, B58 (Fundort
des Schwarms) usw. nicht entscheiden. Aber jetzt mal fix meine kleine Mitimkerin Marlene gefragt. Die Königin in der DN-Beute heißt ab sofort wie sie Marlene und die in der Trogbeute Helene, wie ihre beste Freundin. Dann kann es jetzt losgehen:
Marlene stiftet fleißig und hat ein prima Brutnest samt Futtervorrat, aber vom Honigraum hält sie ihre Arbeiterinnen fern.
Helene findet keinen Gefallen an den Wachslinien, die ich als Richtschnur für den Wabenbau über die Rähmchen gezogen habe. Sie lässt lieber etwas wilder bauen und auch gerne über zwei Rähmchen.... Das wird bei der Bearbeitung noch schwierig werden. Aktuell füttere ich sie alle zwei Tage mit 600 ml Zuckerwasser.
Ein Schwarm in der Nachbarschaft
Das Highlight des Sonntags war für mich die Assistenz beim Schwarmfang bei uns um die Ecke. Er gehörte einem Jungimker, der gerade die Ausbildung zum Imker beim Bieneninstitut in Münster macht.
Ein Teil der Bienen war bereits in der Beute, aber der Rest zog nicht nach, sondern saß um die Ausläufer eines Kirschlorbeers, leider direkt am Boden. Schließlich wurde ein Ast abgeschnitten und die Bienen in die Beute abgefegt, viele waren es nicht, aber: die Königin war dabei und abends waren alle Bienen drin. Einfach schön!
Tipps für WordPress
Und weil hier noch Text fehlt, frage ich auch gleich noch in Sachen Layout um Rat. Kann mir jemand sagen, wie ich Fotos wie das 3. von oben einfach in den Text setzen kann, ohne eine unerwünschte Leerzeile (siehe oben) zu provozieren? Das stört mich schon lange.
So,
jetzt
reicht
auch
der
Text.
Reiche mal eben den Bericht über die Milchsäurebehandlung meines Schwarmes nach, die ich eine Woche nach dem Fang durchgeführt habe. Warum erst nach einer Woche? Weil ich die Milchsäure (15%ige ad. us. vet.) noch nicht besorgt hatte... Ansonsten wäre eine Behandlung auch direkt in der Schwarmfangkiste möglich gewesen.
Milchsäure tötet Varroamilben
Wichtig ist, die Behandlung durchzuführen, bevor die Arbeiterinnen die erste Brut verdeckeln, denn nur dann kann sie die Varroamilben erreichen und abtöten. Eine bis zwei Milchsäurebehandlungen im Abstand von zwei bis drei Tagen sind zur Behandlung eines Schwarms möglich. Ist die Milchsäurebehandlung erfolgreich, lässt sich damit eventuell eine Ameisensäurebehandlung nach der Honigernte einsparen. (Im vergangenen Jahr gestaltete sie sich schwierig, da es fast unmöglich war, eine beständig trockene und warme Wetterperiode zu erwischen.)
Etwa 80 bis 100 ml Milchsäure für einen 2 kg schweren Schwarm sind nötig, habe ich in der Literatur gefunden. Weitere Hinweise zur Schwarmbehandlung gibt das Merkblatt der Bayerischen Landesanstalt für Wein- und Gartenbau.
Übrigens darf ich in diesem Sommer keinen Honig vom Schwarm zum Verzehr anbieten, aber das habe ich sowieso nicht vor.
Dieses Summen - einfach herrlich. Am alten Standort an unserem Haus habe ich mir manchmal einen Stuhl geholt und den Bienen zugesehen und ihrem Gesumme gelauscht. Wer genau hinhört, merkt bald, dass Summen nicht gleich Summen ist. Die Stimmung des Volkes lässt sich daran leicht ablesen.
Bei den Imkern in Hemer habe ich das "Bienentelefon" entdeckt. Es verstärkt die Geräusche und lenkt die Konzentration aufs Hören. Ich habe gleich einige nachgebastelt, das ging ganz fix.
Man braucht dafür:
Plastikbecher, 1 m Flexschlauch (Baumarkt für Elektrokabel, Durchmesser 2 cm.), etwas Fliegengaze, Bohrmaschine mit großem Bohrer und Fräsaufsatz (keine Ahnung, ob das wirklich so heißt) und eine Heißklebepistole.
So wirds gemacht:
In den Boden des Bechers ein ca. 1,8 cm großes Loch bohren (da ich nicht den passenen Bohrer besitze, habe ich es mit diesem Fräsaufsatz vergrößert). Aus der Fliegengaze einen 5 cm großen Kreis ausschneiden, das Bohrloch damit abdecken und den Flexschlauch durch das Loch pressen. Das sollte an sich schon halten, aber ich habe es noch mit einem Ring aus Heißkleber stabilisiert.
Das war mal ein schönes Vereinstreffen des Imkervereins Marl-Sickingmühle! Ausnahmsweise gab es eine Praxiseinheit mit den Völkern unserer Vereinsvorsitzenden und Bienensachverständigen Kathrin Wehling.
Thema: Ablegerbildung. Aktut wird das "Schröpfen" eines Volkes, wenn man die Schwarmneigung unterdrücken möchte. Gestern herrschte nicht das ideale Wetter dazu. Für manche Methoden sollte es muckelig warm sein, damit die Bienen fliegen können.
Ableger Man benötigt: Eine Wabe mit offener Brut, eine Futterwabe und keine Königin. Die zieht sich das neue Volk nämlich selbst aus der offenen Brut.
Für den Laien: Aus bis zu drei Tage alten Stiften (Eiern) können Arbeiterinnen durch ständige Gabe von Gelee Royale und den Umbau der normalen Brutzelle in eine größere Weiselzelle eine neue Königin heranziehen. Dann ist das Volk wieder komplett. So wird´s gemacht: Die Brutwabe für kurze Zeit in den Honigraum hängen, damit sich Ammenbienen darauf versammeln, nach einer Stunde dürften genügend Bienen da sein, um die Wabe in den Ablegerkasten zu setzen. Jetzt noch die Futterwabe hinzuhängen und den Ableger an einen mindestens drei Kilometer entfernten Ort bringen, damit die Bienen nicht zum alten Standtort zurückfliegen. Tipp: Falls der Ableger bereits im zeitigen Frühjahr gebildet werden soll, ist es besser, gleich zwei Brutwaben mit vielen Bienen und entsprechend mehr Futter abzuzweigen. So retten sie sich über die kalten Tage, die unweigerlich noch kommen werden und haben gute Entwicklungschancen.
Flugling Man benötigt: Wabe mit offener Brut, eine Beute mit einer Zarge voller Mittelwände, sonniges Flugwetter. So wird´s gemacht: Den Boden der neuen Beute zwei Meter vom zu teilenden Volk aufstellen, das Flugloch in eine andere Richtung wenden. Jetzt die Zargen des Volkes samt Bienen auf den neuen Standplatz setzen. Die Brutwabe in die neue Zarge mit den Mittelwänden hängen und diese auf den Boden der alten Beute stellen.
Jetzt fliegen die Flugbienend des alten Volkes in das neue Volk und verstärken es. Das neue Volk sollte mit Zuckerwasser gefüttert werden - unbedingt das Flugloch verkleinern.
Kunstschwarm
Man benötigt: eine neue Königin, eine Kunstschwarmbeute (besitzt Seiten, die man abnehmen kann, gute Belüftung durch Gaze), Trichter, Wasserstäuber, Besen, So wird´s gemacht: Königin im mit Futterteig verschlossenen Käfig an einem Rähmchen in der Schwarmbeute befestigen. Trichter aufsetzen und mit Wasser anfeuchten, damit die Bienen gut rutschen. Nun die Bienen von den Waben in den Trichter fegen - aufpassen, dass die alte Königin nicht dabei ist (am besten käfigen und nach der Prozedur wieder zurück ins Volk geben). Die Königin wird von den Arbeiterinnen "eingeweiselt". Bis sie sich durch den Futterteig gefressen haben, ist die neue Königin akzeptiert.
Die Beute für eine Nacht in den Keller stellen, zur Belüftung die Seitenteile abnehmen. So bekommen die Bienen das "Schwarmgefühl", das sie zu einem neuen Volk formt. Dann den Schwarm in eine Beute einschlagen. Mit flüssigem Futter in kleinen Portionen (z.B. alle zwei Tage 1 l Futter) anfüttern. Nach vier Wochen kontrollieren, ob Brut vorhanden ist. Wichtig: Bei der Umsiedelung keinen Rauch benutzen, die Bienen würden sich mit Honig vollsaugen. Man möchte mit der Kunstschwarmmethode gerade erreichen, dass sie möglichst ohne "Altlasten" ein neues Volk bilden. Anmerkung: Für mich eine gruselige Vorstellung - man kann auch Bienen von verschiedenen Völkern durch den Trichter schicken und zu einem Volk vereinigen. Dieses bedeutet riesigen Sress, wenn man bedenkt, wie fein austariert das System Bienenvolk ist.
Andererseits bietet ein Kunstschwarm die Chance, ein Jungvolk auf frische Waben zu bilden, zum Beispiel im Falle einer Faulbrutsanierung (in die Verlegenheit möchte ich nie kommen...). Berufsimker bilden häufig Kunstschwärme direkt nach der Honigernte.
Für alle Ableger ist eine Milchsäurebehandlung zu empfehlen. Die werde ich heute an meinem Schwarm durchführen. Und zwar sofort - genug geschrieben!
Schade, dass ich die Kamera nicht dabei hatte, denn im leeren Futtertrog haben sich unzählige Wachsplättchen angesammelt, die von den Bienen ausgeschwitzt wurden. Es ist einfach ein Wunder, wie Bienen diesen einzigartigen Stoff herstellen und dann zu Waben verbauen. Dazu habe ich früher schon mal geschrieben - Wie Wachs entsteht.
Naturbau ohne Drähte
Unser Amtstierarzt fordert, den Wabenbau eines Schwarms nach drei Tagen aus dem Stock zu entfernen und zu vernichten, damit wirklich keine Krankheitserreger aus dem alten Stock eingetragen werden. Ich denke, dieses ist bei meinem Schwarm nicht nötig, denn er hat ja schon vier Tage "abgehangen", bevor ich ihn fangen konnte.
Trotzdem habe ich zum Wochenanfang Waben entnommen. Schnell hatte ich festgestellt, dass die Bienen die gedrahteten Rähmchen unmöglich finden und den Draht nicht einbauen. Manchmal lassen sie ihn einfach links liegen oder sie kommen auch auf die Idee, an beiden Seiten drumherum zu bauen. Das wird dann später eng beim Rähmchenziehen....
Ich weiß, der nachträgliche Tausch ist eine Zumutung für die Bienen, aber ich hoffe, sie kommen mit den ungedrahteten Rähmchen besser klar. Dafür gab es noch einmal 750 ml Zuckerlösung, denn sie hatten ja schon etwas Honig und Pollen eingetragen und das Wetter für heute ist kalt und regnerisch angekündigt.
Nicht zu spät zu den Bienen gehen Unter der Rubrik "Besser lassen!" verzeichne ich, abends nicht mehr so spät an den Bienen herumzuwerkeln. Der Tag war so voll, dass ich es zum Schwarm erst gegen 21 Uhr geschafft habe. Da war es schon reichlich kalt, und durch den Rähmchentausch sind viele Bienen aufgeflogen, haben sich dann teils in Häufchen auf meine warme Hose gesetzt. Das war eine Aktion, die frierenden und flugunwilligen Tierchen zurück in die Beute zu bekommen....
Da versuche ich gegen 17.30 Uhr das Chaos auf meinem Schreibtisch zu bändigen, als mich ein Schädlingsbekämpfer anruft und bittet, einen Schwarm zu fangen. Und den hatten meine Imkerpatin Daggi und ich im nu. Um 19 Uhr war ich wieder zuhause.
Der Besitzer der wunderschönen Magnolie hatte den Scharm bereits gestern gemeldet und zeigte sich besorgt, weil der Fußweg hinter seinem Garten von vielen Kindern genutzt wird, da er zu einem Spielplatz führt. Aber die Bienen waren super friedlich, es sind nur sehr wenige aufgeflogen. Inzwischen wird Daggi die Bienen abgeholt und sich um einen Abnehmer gekümmert haben.
Der Schwarm hat es geschafft! Als ich Sonntagvormittag nachschaute, herrschte reges Treiben vor dem Flugloch. Noch nicht so viel wie bei dem anderen Volk, aber nachmittags war noch mehr los. Kurz habe ich überlegt, ob das Nachbarvolk das Futter des neuen Volkes (oh je, jetzt müssen aber wirklich schnell Namen her) räubert. Doch bereits gestern hatte ich das Flugloch auf doppelte Bienenbreite eingeengt.
Zucker zur Unterstützung
Die Zuckerlösung war restlos aufgeschleckt, sodass ich direkt 0,5 l, die ich auf Verdacht mitgebracht hatte, direkt nachgefüllt habe. Dass die Bienen nicht mehr direkt am Haus stehen, ist schon ein Nachteil. Ich muss alle Eventualitäten bedenken und alles Mögliche mitnehmen (hätte ins alte Volk gerne einen weiteren Drohnenrahmen gesetzt, den ich aber nicht dabei halte). Zudem fehlen mir machmal die Fotografen. Konnte ich bislang eben ins Haus rufen, ob mal jemand kommen könnte, sind jetzt größere Überredungskünste gefordert, um jemanden zur Begleitung zur Wiese zu finden.
Werde je nach Wetterlage weiterfüttern, denn wie schreibt Fjonka in dem Skript in dem sie in ihrem letzten Kommentar hinwies: "Übrigens sollte ein Schwarm (...) immer etwas Flüssigfutter zur Verfügung haben, um den bestmöglichen Start zu bekommen (steter Futterstrom = stete Bruttätigkeit und so weiter...)
Das war heute wohl nix mit Einfliegen. 13 °C Höchsttemperatur und feiner Nieselregen über Stunden. Also alles andere als verlockendes Flugwetter. Dazu in der Beute eine verdächtige Ruhe: Keine Wächterin weit und breit, die das Flugloch im Auge behält. Beim Öffnen des Deckels bewegen sich die Bienen kaum. Ein Haufen sitzt direkt auf dem Gitterboden, eine andere Gruppe hat sich etwas entfernt von der Traube am Trennschied zusammengekuschelt. Die Bienen sind einfach geschwächt und haben Hunger. Der Honig, den sie kurz vor dem Ausschwärmen als Futtervorrat in ihre Honigblasen gepumpt haben, ist nach drei Tagen längst aufgebraucht. Heute ist Tag 5 seit dem Auszug - und kein Flugwetter in Sicht.
Futter? Am besten flüssig füttern
Musste mich aber erst einmal kundig machen, wie man einen Schwarm am besten füttert. Es ist günstig, flüssig zu füttern, damit die Bienen auch gleich genügend Wasser aufnehmen können. Ich habe ihnen nun 750 ml Zuckerlösung (3 Teile Zucker / 2 Teile Wasser) angeboten. Hoffentlich war das nicht zu viel auf einmal, denn sie haben ja ohne Waben noch keine Lagermöglichkeit.
Eine Futterwabe aus dem Nachbarvolk sollen sie nicht bekommen, denn der Schwarm soll wie ein Kunstschwarm seinen Wabenbau nicht mit altem Wabenwerk mit all seinen Belastungen beginnen. Und was das Bemuttern angeht, habe ich es nicht lassen können, die geschwächten Bienen in den Wabengassen mit etwas Zuckerlösung zu besprühen, damit sie schneller zur alten Frische zurückfinden....
Am vierten Tag hat die Hängepartie endlich ein Ende! Mein Sohn und ich waren gerade auf dem Rückweg von einem ganztägigen Fotokurs in Dülmen, als mein Mann anrief, der Schwarm habe sich an anderer Stelle gesetzt. Leider fehlte die Info, ob sie günstig sitzen. Also direkt hinfahren, die Lage peilen - und stöhnen: Der Schwarm hing noch höher am Südwall in einem anderen Baum. Wieder aussichtslos. Wenn nicht direkt an der anderen Seite die B 58 (Rochfordstraße) vorbeiführte, die hier zu einem Damm ansteigt....
Schwarmfang an der Bundesstraße
Imkerpatin Daggi brachte einen selbstgebauten Fangkanister und eine Teleskopstange mit. Ausgestattet mit Leiter, Fangkiste, Wasser, Astschere und in Schleier und Warnweste gekleidet, machten wir uns entlang der Leitplanke auf den Weg. Die Autofahrer stutzten - hier läuft sonst nie jemand und schon gar nicht in so einem Aufzug.
Ich hatte bereits Rücksprache mit der Polizei gehalten, ob es möglich wäre, unsere Aktion zu sichern. Aber vor Ort schien es uns nicht nötig. Wir hatten hinter der Leitplanke genügend Platz zum Hantieren und der Bienenflug würde hoffentlich nicht so stark sein.
Feuchte Bienen fliegen nicht
Leider saßen die Bienen etwas verteilt und nicht in einer kugeligen Traube, etwa 1,5 m von der Böschungsmauer entfernt. Der Sprühstrahl des Wassersprühers reichte gerade, um die Traube etwas anzufeuchten, damit nicht so viele Bienen auffliegen.
Jetzt wurde es spannend: Den unhandlichen Fangkanister an der Stange unter den Schwarm zu bringen, kostete schon viel Kraft. Beim Zustoßen auf "drei" half Daggi am Ende der Stange kräftig mit, sonst hätte ich es gar nicht geschafft. Dann den Kanister um 90°C gedreht, damit die Gummiklappe am Deckel zufiel, Kanister einholen, Bienen in die Fangkiste einschlagen und abwarten.
Haben wir ihn oder nicht?
Ja! Sie sterzelten und bald lief ein Strom von Bienen in die Kiste ein. Noch einmal pflückten wir auf diese Weise Bienen vom Baum. Dann packten wir erst einmal unsere Sachen. Während ich noch mit einer Nachbarin sprach, die das Geschehen beobachtet hatte, nahmen der Bienenflug und das Summen zu. Für mich sah es so aus, als kehrten sie zum Baum zurück. Hach! Warum müssen es mir die Schwärme so schwer machen, erinnere mich an das Volk im Keller im vergangenen Jahr. Ausgehungert fuhr ich erst mal nach Hause, um zwei Stunden später gegen 21.30 Uhr erfreut festzustellen: Wir haben ihn!
Schluss mit Schwärmen - jetzt sollen sie loslegen
Auf die Kellerhaft haben wir verzichtet. Nach viertägiger Hängepartie dürfte sich der Schwarm auf sozialer Ebene längst zum neuen Volk gefunden haben. Außerdem sind sie bestimmt hungrig und sollen sich heute direkt einfliegen und Futter sammeln. Also haben wir sie direkt in die von meinem Mann selbst gebaute Trogbeute eingeschlagen. Schwierig war es, die Bienen aus der Fangkiste herauszubekommen, waren wahrscheinlich froh über ihre vier Wände... Gegen 22 Uhr wurde es auch rasch dunkel - Feierabend für heute.
Namen für die Queens gesucht
So, jetzt noch den Ausnahmeantrag für den Kreisveterinär abschicken und dann gibt es Frühstück. Haben uns überlegt, den Völkern, sprich den Königinnen, zur besseren Unterscheidung Namen zu geben. Mal sehen, was der Familienrat gleich beschließt.
Ach ja, und viele Grüße noch an Roland Artur Berg, der den gestrigen Fotokurs geleitet hat. Diese Bilder sind ... Du kannst es Dir denken ... mit der Programmautomatik entstanden. Klar bei dieser Hektk, oder? Aber ich werde es demnächst mal manuell versuchen, versprochen!
Gestern haben meine Imkerpatin Mechthild und ich noch bei der Feuerwehr vorgesprochen, ob sie uns beim Schwarmfang nicht "mit dem kleinen Besteck" (Zitat Mechthild) unterstützen könnten. Aber da keine Gefahr für Leib und Leben besteht, war der Einsatz einer Drehleiter, wie vorausgesehen, nicht möglich. Schnell verworfen haben wir den Gedanken, uns beim Schwarmfang mit Schlepper, Frontlader und Leitern so ungeschickt anzustellen, dass die Feuerwehr uns samt Schwarm retten muss....
Man kommt ja auf Ideen. Und später erst auf naheliegende Gedanken: Gestern Abend erlaubten mir sehr nette Anwohner, eine Beute mit leeren Rähmchen auf ihrem Balkon einige Meter und drei Bäume vom Schwarm entfernt aufzustellen. Mit etwas Glück finden die Bienen Gefallen an der Behausung und ziehen ein. Nun ist es aber schon 16.30 Uhr und sie sitzen noch immer in der Traube wie auf dem Foto von gestern Abend. Da ist echt Geduld gefragt.
Formular für Schwarmfänger Kreis Recklinghausen
Inzwischen habe ich auch das Formular des Amtstierarztes für die Meldung eines Schwarmes bekommen und es hier hinterlegt.
Gegen 12 Uhr kam der Anruf meiner Imkerpatin, ob ich einen Schwarm einfangen könne. Er sitze in etwa 2,5 m Höhe an einer Mauer. Also statt des Einkaufskorbes schnell eine Fangkiste, Schleier, Wasserstäuber und Kamera eingepackt und los.
Über einem kleinen Parkplatz verrieten sich die Bienen durch regen Flugverkehr und lautes Summen. Leider war der Schwarm gerade dabei, seinen Standort zu wechseln - vom für mich bequemen Platz an einer Mauer in luftige Höhen in einem Baum oberhalb einer Böschung.
Da an dieser Stelle keine Gefahr im Verzuge ist, rückt auch die Feuerwehr nicht aus. Und ich glaube auch nicht, dass ich sie zu einer spontanen Übung mit Drehleitereinsatz überreden könnte....
Werde später und gegebenenfalls morgen noch einmal nachsehen. Da werde ich wohl nicht die einzige sein. Ein Imker, dem ich im vergangenen Jahr einen Schwarm schenkte, hatte den Schwarm schon im Vorbeifahren entdeckt.
Aber das wird ja nicht der letzte Schwarm sein. Jedenfalls werde ich gleich erst einmal die neue Beute aufstellen, damit alles bereit ist.
Regeln für den Schwarmfang
Der neue Amtsveterinär hat für den Kreis Recklinghausen Regeln für den Fang von fremden Schwärmen aufgestellt, die zum Glück nicht so streng sind, wie befürchtet (es war die Rede davon, für jeden gefangenen Schwarm ein Gesundheitszeugnis zu fordern). Als sinnvollen Schutz vor der Verbreitung der Faulbrut sollen die Schwärme nun drei Tage frei in der Beute bauen. Danach entfernt man das frische Wabenwerk (einschmelzen, unschädlich beseitigen) und setzt erst jetzt die Mittelwände ein. Dann stellt der Imker umgehend einen Antrag auf Ausnahme von der Bescheinigungspflicht. (Nehme an, damit ist das Gesundheitszeugnis gemeint?)
Näher kann ich das noch nicht beschreiben, erst heute kam diese Meldung per E-Mail, der leider der entsprechende Anhang mit weiteren Erklärungen fehlte. Trage sie nach, wenn ich sie habe. Hier ist der Ausnahmeantrag.
Habe ich es wirklich verpasst, über die Apfelblüte in unserem Garten zu berichten? Die Fotos sind teils noch von vergangener Woche, danach hat ihnen der heftige Regen zugesetzt. Auch die Kirschen in der Nachbarschaft verlieren ihre Blüten - schon ändert sich der Speiseplan für die Bienen.