Darüber habe ich mich sehr gefreut! Als ich kürzlich bei den Bienen werkelte, schenkte mir meine Nachbarin Tanja diesen Honig, den sie aus dem Urlaub auf Fanø mitgebracht hatte. Den hatte ihre Familie beim Frühstück sehr zu schätzen gelernt. Heidehonig ist einer der kulinarischen Genüsse die die Insel bietet. Und er ist wirklich sehr aromatisch.
Herzlichen Dank!
Jetzt muss ich doch mal einen Imkerkollegen fragen, der seit Jahren seinem Freund bei der Honigernte auf Fanø hilft, könnte ja sein, dass er dieses Glas abgefüllt hat. Das wäre witzig!
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Ameisensäure und Futter
Nun habe ich nach dem Abschleudern schon die Ameisensäurebehandlung durchgeführt - recht früh in diesem Jahr, aber es nimmt auch den Varroadruck aus den Völkern. Das genaue Vorgehen habe ich schon mal beschrieben, siehe Gutes Wetter für Ameisensäure-Behandlung. Die Wetterbedingungen waren an einigen Tagen nicht optimal (kühle Außentemperaturen) aber durch Einlegen des größten Dochtes ist die erwartete Menge verdunstet. Nach fünf Tagen habe ich kontrolliert und je nach erfolgter Verdunstungsrate einen kleineren Docht eingelegt.
Futter rein - Flugloch klein
Da das Futterangebot nun abnimmt, habe ich gestern Abend erstmals ein wenig zugefüttert - 3 l in der Trogbeute und in den beiden anderen Völkern jeweils eine Futtertasche. Der kontinuierliche Futterstrom soll verhindern, dass die Königin das Stiften abbricht. In allen Völkern habe ich Stifte gefunden und unterschiedlich große Brutnester.
Auf keinen Fall darf man beim Zufüttern vergessen, die Fluglöcher zu verkleinern. Räuber wie andere Bienen und Wespen könnten die Wachen überrennen, wenn das Flugloch zu groß ist.
Außerdem habe ich die Absperrgitter entfernt und die ausgeschleuderten Waben obenaufgesetzt - drei Zargen stehen nun übereinander. So kann das Volk nach oben ziehen und die frischen Waben besiedeln. Im September werde ich die unterste Zarge mit den alten Waben entfernen und diese einschmelzen - dient der Wabenhygiene.
Bauerngarten – ein Traum für Bienen
Neulich abends haben wir unseren Sohn vom Ernteeinsatz vom Bauernhof meines Cousins abgeholt. Seine Frau hat nicht nur ein, sondern gleich zwei Händchen für Blumen. Ihr Bauerngarten, den sie am neuen Wohnhaus seit zwei, drei Jahren aufbaut, ist einfach herrlich und abwechslungsreich. Überall summte und krabbelte es, Bienen, Wildbienen, Schmetterlinge, Hummeln - alles da.
Habe mal einige Eindrücke in einer Collage zusammengefasst - zum Vergrößern bitte anklicken.
Honigpflege Teil 1: Abschäumen
Frisch geschleuderter Honig enthält Luftblasen und feinste Wachspartikel, die aber schon bald an die Oberfläche steigen und dort mit ausgefallenen Eiweißen einen weißen Schaumteppich bilden.
Mit einem Teigschaber oder alternativ mit Haushaltsfolie, die man auf den Schaum legt und abzieht, lässt sich der Schaum entfernen. Eventuell muss man es nach ein, zwei Tagen wiederholen, bis die Honigoberfläche klar ist.
Damit wäre der erste Punkt der Honigpflege schon mal abgehakt. Der Honig kommt zurück in den kühlen dunklen Keller, bis er anfängt zu kristallisieren.
Und ich flitze gleich mal eben zu den Völkern, um die ausgeschleckten geschleuderten Rähmchen aus dem Honigraum zu nehmen. Wollte ich eigentlich schon gestern machen, aber Unwetter am Morgen und unser Imkertreffen mit Standschau am Abend haben mich davon abgehalten.
Honigernte 2017!
Vergangene Woche Donnerstag wollte ich nur mal eben eine Bienenflucht einlegen. Doch die Bienen waren so ruhig und gerade so wenige im Honigraum, dass ich spontan beschloss, die vollen Waben direkt zu entnehmen. Ist auch alles gut gegangen, nur das letzte Volk war wohl schon informiert und etwas krawallig.
Leider bin ich mit meinem Bericht spät dran. Meine Festplatte geht auf Krücken und war ein paar Tage offline. Noch immer nicht repariert - jetzt hält sie halt so lange sie hält. Dann sehe ich weiter.... Deshalb jetzt nur einen Kurzbericht als Bildergeschichte.
Geschleudert habe ich am Montag - und war damit fast den ganzen Tag beschäftigt. Morgens vorgekocht (Nudelsalat mit Würstchen, weil man bei der Honigernte in der Küche nicht zeitgleich Essen zubereiten darf) dann die Küche geputzt, Stehrumle, Blumen, Kaffeemaschine usw. weggeräumt, Honiggläser in der Spülmaschine gespült und schließlich die Vereinsschleuder bei einem anderen Mitglied abgeholt.
Zwischendurch habe ich mit meinem Refraktometer den Wassergehalt gemessen: 18 Prozent bei den beiden hellen Honigen, 17,1 Prozent beim dunklen Honig (unten). Wider Erwarten ging das Entdeckeln mit der Entdeckelungsgabel doch nicht in den Arm - spüre keinen Muskelkater.
An den halb entdeckelten Waben kann man ganz gut die Farbunterschiede des Honigs vergleichen. Der dunklere hat einen großen Waldhoniganteil.Habe den Honig zunächst nur in Eimern abgefüllt - ich war echt froh, als ich endlich damit fertig war. Diese Kleberei mag ich an der Geschichte gar nicht. Zum Schluss stand natürlich das Saubermachen auf dem Programm. Mit Teigschaber und "Schmachtleppel" (Gummizunge) habe ich versucht, auch das letzte Gramm des kostbaren Honigs zu bergen. Wenn ich überlege, wieviel Arbeit die Bienen da hinein gesteckt haben, wäre es bienenverachtend, wenn man lasch damit umginge.
In der Abenddämmerung habe ich dann die geschleuderten Waben zum Ausschlecken ins Volk zurückgegeben. Wollte sie eigentlich heute wieder rausholen, aber es gewittert und regnet gerade.
Honigernte verköstigt
Zum krönenden Abschluss der Honigernte gab es dann Joghurt mit Früchten und einem kräftigen Schlag Honig obendrauf. Lecker!
Hochsommer auf der Blumenwiese
Meine Blumenwiese steht nun schon im dritten Jahr und überrascht mich schon den ganzen Sommer über mit einer bunten Blütenpracht.
Anfang Mai hatte ich das Schild aufgestellt und damit auch zunächst nur behauptet: "Hier blüht es für Bienen, Hummeln und Co." Da zweifelte ich angesichts des vielen Grases noch, ob Blümen durchkommen würden. Anfang Juni zeigte sich die Wiese in ihrer "weißen Phase" - strahlende Margeriten bestimmten das Bild.
Blumenwiese wechselt ihre Farbe
Einige Wochen später kamen blassrosafarbene Malven und weiße Schafgarbe hinzu. Steinklee, Echtes Leinkraut, Leimkräuter, Klatschmohn, Nachtkerze, Johanniskraut kamen nach und nach hinzu. So wechselte die Wiese Ende Juni ihre Farbe, bestimmt durch die Wiesenflockenblume Richtung blau/lila, wenige Tage vor allem durch das Johanniskraut Richtung gelb. Ein Fest fürs Auge, für Insekten, Vögel und andere Kleintiere!
Weg mit dem Jakobskreuzkraut
Komme gerade vom Einsatz auf der Blumenwiese zurück. Über die Blütenpracht im dritten Jahr habe ich in diesem Sommer noch gar nicht berichtet. Das wollte ich schleunigst mit aktuellen Bildern nachholen, als mir das blühende Jakobskreuzkraut ins Auge fiel. Es breitet sich seit einigen Jahren rasant aus. Zum Problem wird es, da es Pyrrolizidinalkaloide (PAs) enthält, die chronische Leberschäden hervorruft. Gefährdet sind vor allem Kühe und Pferde. Schafe und Ziegen kommen damit besser klar. Außerdem wird diskutiert, ob die Giftstoffe auch in den Honig gelangen können. Das Deutsche BienenJournal hat dazu im vergangenen Jahr einen Artikel verfasst.
Jakobskreuzkraut im Honig?
Frisch auf der Wiese warnt das Jakobskreuzkraut mit einem unangenehmen Geruch und bitteren Geschmack vor dem Gefressenwerden. In konserviertem Zustand wie Heu und Silage verlieren sich diese Warnstoffe. Das Gras und auch der Grasschnitt auf der Wiese werden zwar nicht verfüttert, aber trotzdem möchte ich die Ausbreitung der Pflanze verhindern.
Dazu darf die Pflanze nicht aussamen. Sie steht gerade in voller Blüte - trotzdem musste ich genau hinschauen, farblich ist sie einen Hauch neongelber als die des Johanniskrauts, das auf der Blumenwiese reichlich steht. Ich hatte nicht damit gerechnet, die Pflanze samt Wurzeln herausziehen zu können, aber da es am Wochenende etwa 12 l/m² geregnet hat, ging es doch.
Umfassende Infos, geschrieben für die Zielgruppe "Landwirte", bietet dieser Artikel der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen.
Hat die Königin den Hochzeitsflug überlebt?
Seitdem ich den Kunstschwarm vom einen Volk und den Ableger beim anderen Volk gebildet habe, sind rund vier Wochen vergangen. Zeit, zu überprüfen, ob die Jungköniginnen heile und begattet vom Hochzeitsflug zurückgekehrt sind. Es kann schon mal vorkommen, dass eine Königin unterwegs verletzt wird, vom Vogel gefressen oder durch schlechtes Wetter umkommt.
Hatte ich ja kürzlich noch an meiner Sehfähigkeit gezweifelt - wie kann man Weiselzellen übersehen? - wurde ich nun beruhigt: Kleine Stifte in beiden Völkern. Super!
Weiselprobe
Hätte ich nun nichts gesehen - entweder weil ich es nicht kann oder weil keine Stifte da waren, hätte ich vom Nachbarvolk eine Wabe mit junger Brut (1 bis 3 Tage alten Stiften) reingehängt, um eine Weiselprobe zu machen. Ist keine Königin anwesend ziehen die Arbeiterinnen aus der jungen Brut neue Königinnen.
Wachsmotte
Jetzt wird´s etwas ungemütlich: Als wir die Beute von Marlene öffneten flatterte uns eine Wachsmotte entgegen, eine zweite saß noch auf dem Propolisgitter. Die sind ganz schön groß. Hatte leider kein Geldstück zum Größenvergleich dabei, aber ein 2-€-Stück erreicht sie locker.
Ein Pärchen in einem Volk wird schon nichts ausmachen. Sie vertilgen ja auch altes Wachs und gehören zu einem Bienenvolk dazu. Allerdings habe ich die Honigräume einmal getauscht - Tipp meiner Bienensachverständigen: Den vollen Honigraum nach oben, den frischen darunter. Das hätte ich mal gleich machen sollen. So dachten die Bienen wohl, es sei oben alles voll und lagerten viel Honig im Brutraum ein. Na, macht nichts. Dann muss ich nicht so viel zufüttern.
Sommersonnenwende krönt das Bienenjahr
Ach schade, jetzt werden die Tage schon wieder kürzer. Mit der Sommersonnenwende haben auch die Bienenvölker ihren Zenit erreicht. Nie sind sie stärker als zu dieser Zeit. Zugleich nehmen Schwarm- und Bautrieb ab. Nur bei den Schwärmen wird der Wabenbau fleißig erweitert.
In ihrem aktuellen Newsletter empfehlen die Bienenkundler eine Brutunterbrechung, um den brutgebundenen Krankheiten und Parasiten zu begegnen. Wer sich dafür interessiert, schaue in den Newsletter Bienen@Imkerei.
Video: Schwarm läuft ein
Also daran kann ich mich nun wirklich nicht sattsehen. Es ist so faszinierend, einen Schwarmeinlauf zu beobachten. Kaum sind die ersten Bienen aus der Fangkiste auf der Rampe gelandet, riechen sie bereits die Mittelwände in der neuen Beute. Ruckzuck wird sie als neue Behausung akzeptiert, was die Pioniere den anderen durch Sterzeln mitteilen. Der Zug aus tausenden von Bienen setzt sich in Bewegung.... So soll es sein! Das Video ist schon im Mai des vergangenen Jahres entstanden, als ich den Schwarm "Helene" einlaufen ließ.
In dieser Saision scheint es in unserer Region relativ wenige Schwärme zu geben.
Nachtrag zum gefangenen Schwarm
Schwarm entwischt und erwischt
Noch vor einer Woche war ich mir sicher, keine Schwarmzelle übersehen zu haben - Pustekuchen! Gestern gegen 13 Uhr informierte mich eine Nachbarin, dass die Bienen schwärmen.
Natürlich ist das Szenario eingetreten, das ich befürchtet hatte und welches ich unbedingt vermeiden wollte. Die Bienen haben sich selbstverständlich den höchsten der vier Bäume am Platze ausgesucht und sich kurz unterhalb der Spitze niedergelassen.Als sich der Schwarm gesetzt hatte, war er mit bloßem Auge nicht mehr zu erkennen. Wie sollte man an die Traube in ca. 7 - 8 m Höhe herankommen? Eine Leiter anzustellen wäre wegen der Verästelung der Heinbuche schwierig. Ich fand ja, es sei aussichtslos, den Schwarm zu bergen. Muriel sah das anders: "Ich klettere hoch!"
Beim Klettern, das muss ich zugeben, war ich schon immer eine Bangebux. Außerdem erinnerte ich mich an den Witz: Warum sterben Imker selten an einem Herzinfarkt? - Weil sie sich schon vorher beim Schwarmfang das Genick brechen.... Kurz gesagt: ICH wäre nicht hochgestiegen.
Muriel gelang es tatsächlich, hoch genug zu klettern und mit einer kleinen Säge einen riesigen Ast (ca. 4 m lang) abzutrennen. In der Dämmerung neigte er sich auf das Grundstück der Nachbarn - hier mal eben geklingelt und um Einlass gebeten.
Da hing der Schwarm also immer noch in einigen Metern Höhe - das kleine Foto zeigt die Situation heute früh. In der Dunkelheit - es war mittlerweile 22.30 Uhr - bestiegen wir die Leiter: Muriel mit der Schwarmfangkiste, ich mit einem Besen in der Hand. Voller Wucht schlug ich auf den Ast, die Schwarmtraube fiel in die Kiste, Schieber geschlossen, Kiste auf dem Boden abgesetzt und das Flugloch geöffnet. Geschafft! Einige Häufchen von Bienen und eine zweite Bienentraube am Ast beließen wir so, in der Hoffnung, dass sie bis heute früh alle in die Kiste einziehen. Das Foto zeigt die ersten sterzelnden Bienen - die Königin haben wir also erwischt. Heute Abend wird Muriel den Schwarm in ihre Warre-Beute einlaufen lassen.Und weil´s so schön ist, noch ein Schnappschuss von unserem Äffchen Muriel, wie sie heute früh noch einmal in den Baum klettert, um den Ast zu lösen.
Buchtipp: Die Geschichte der Bienen
Hier ist er, mein Buchtipp für das kommende lange Wochenende: "Die Geschichte der Bienen" von Maja Lunde. Zunächst haben mich der Titel (dachte es geht um Evolution) und das Cover mit der verendeten Biene abgeschreckt. Es gibt so viele Hiobsbotschaften (gerechtfertigte und ungerechtfertigte) rund um die Biene, dass ich keine Lust hatte, auch noch in einem Roman davon zu lesen.
Drei Lebensgeschichten
Zugegriffen habe ich dann doch, und es hat mir sehr gut gefallen. Drei Geschichten in unterschiedlichen Zeiten werden miteinander verwoben. Da ist zunächst ein Forscher und Samenhändler der 1852 in England mit einer brillianten Idee, dann ein Imker, der 2007 in Ohio davon träumt, seine Imkerei zu vergrößern und schließlich eine Arbeiterin in China, die 2098 die Blüten per Hand bestäubt, weil es keine Bienen mehr gibt.
Viele Infos
Wie diese drei Geschichten zusammenhängen, Verzweiflung, unausgesprochene Wünsche auf Familienmitglieder projiziert werden und Sprachlosigkeit das Leben erschwert, ist lebendig geschrieben und spannend zu lesen. Häufiger war ich versucht, zum nächsten Kapitel einer Person vorzublättern.... Dazu lässt Maja Lunde viele Details aus der Bienenkunde einfließen, die für Laien sehr aufschlussreich sein düften und einiges an Bienenwissen vermitteln.
Gut geschrieben
Erschreckend ist, dass das Zukunftsszenario, dass sich die Autorin für 2098 in China erdacht hat, genauso Wirklichkeit werden könnte. Ein Aufruf, die Natur und die Bienen zu schützen, verpackt in einem Roman - ein geschickter Schachzug!
Maja Lunde
Die Geschichte der Bienen
btb, 512 Seiten, 20 €
ISBN-13: 978-3442756841
Bin etwas genervt, weil schon vier Tage ohne Internet. Habe Asyl bei Freunden gefunden und poste jetzt verspätet meinen Buchtipp. Wollte eigentlich noch von der letzten Völkerdurchsicht schreiben, aber das spare ich mir jetzt... Allen ein schönes Wochenende!