Nachdem ich von einigen Imkern gehört habe, dass sie ihre Bienen zufüttern, wurde ich auch etwas unruhig. Wie es wohl in der Trogbeute um die Vorräte bestellt ist? Queen Helenes Arbeiterinnen hatten sich mit dem Futtereinlagern nicht so leicht getan und gerade ausreichend viel angenommen. Aber es ist auch ein eher kleines Volk.
Vorräte inspizieren
Gestern schien endlich die Sonne warm auf die Beuten und sorgte für regen Flugverkehr. Also habe ich es gewagt und mal reingeschaut. Es ist noch Futter da, aber keine kompletten Rähmchen mehr, eher "Futterränder". Sie erinnerten mich an Brotscheiben, von denen jemand das Weiche herausgepult und die Rinde stehen gelassen hat.
Vorräte durch Futterwabe ergänzt
Vereinzelt tragen Bienen schon Pollen ein. In unserer Nachbarschaft blühen Hamamelis und Krokus. Heute habe ich auch erste blühende Sal-Weiden gesehen. Sie sind eine wichtige Futterpflanze, da sie zu den ersten Futterlieferanten im Jahr zählen. Allerdings glaube ich nicht, dass viele Weiden im engeren Flugradius wachsen. Und für weite Flüge ist es noch zu kalt.
Angesichts des weiterhin kühl und regnerisch angekündigten Wetters habe ich aus dem Nachbarvolk mit gut gefüllter Vorratskammer eine volle Futterwabe zu Helene gehängt. So werden die Vorräte reichen, bis weitere Trachtpflanzen blühen.
Nachdenklich macht mich etwas anderes. Auf z.T. leeren Waben hockten viele tote Bienen auch der Totenfall auf dem Beutenboden war recht viel. Ob da doch einige beim Futterholen den Weg nicht zurück in die Wintertraube geschafft haben? Oder handelt es sich vielmehr um den natürlichen Totenfall? Nehme letzteres an - ändern kann ich es sowieso nicht.
Ach, es war schön, mal wieder bei den Bienen zu sein. So gibt`s auch endlich wieder "aktives" Bienenfutter für den Blog....
Heute mangels lebendiger Bienen ein Foto aus unserm Flur. Diese Biene habe ich im November gemalt - ich wusste ja, es kommt eine Zeit, in der sich die echten Bienen rar machen....
Seitdem ich über meine Bienen blogge, schaue ich manchmal auch, wer links und rechts von mir so blogt. Gerne besuche ich Herrn Ackerbau auf seiner Seite "Ackerbau in Pankow", weil er einen Blick für die kleinen Dinge hat, über Absonderlichkeiten rätselt, ewige Baustellen dokumentiert und herrlich über seine Dienstreisen schreibt. Seine ackerbaulichen Tätigkeiten konzentrieren sich vor allem auf den Anbau von Gemüse.
Kürzlich ging´s bei ihm um den diesjährigen Start seiner Tomatenzucht, und in dem Zusammenhang bot er an, einige seine Sämereien an treue Leser zu verschicken. Kaum angefragt, schon landete drei Tage später ein Briefchen mit Samen für vier verschiedene "Nasch-Tomaten" in unserem Briefkasten. Super! Vielen Dank!
Retour ging von mir eine Sendung mit Blumensamen für die Bienenweide - gesammelt in unserem Garten und auf der Blumenwiese vor dem Bienenstand; geschickt in der Hoffnung, dass Herr Ackerbau neben Gemüse auch Blumen wie Akelei, Phacelia und Klatschmohn duldet....
Ein netter Austauch! Zu geschenkten Pflanzen oder, wie in diesem Fall, Sämereien hat man doch einen direkten Bezug und achtet sie noch mehr als irgendwo gekaufte Pflanzen, also ich jedenfalls.
Übrigens habe ich kürzlich einen kleinen Schwarm von sieben Distelfinken beobachtet, die sich bei frostigem Wetter über die Samenstände in unserer Blumenwiese hermachten.
Es klang so einfach, wie Hansi den Bau eines Bienenstandes beschrieb. Er ist der handwerklich geschickte, beuten- und bienenstandbauende Ehemann meiner Imkerfreundin. Wäre ja auch alles kein Problem gewesen, wenn der ausgesuchte Standort nicht als Ablage für Bauschutt von diversen Neubauten genutzt worden wäre. Aber von Anfang an.
Material für Bienenstand:
4 Bodenanker (habe ich leider verpasst, zu fotografieren),
2 Kanthölzer (7 x 7 cm im Durchmesser und 2,40 m lang für mindestens zwei Beuten)
2 Kanthölzer in Beutenbreite (also 46 cm lang)
1 Stahlrohr (3,5 cm im Durchmesser, 2 m lang, geschenkt von meinem Vater - Überbleibsel vom Bau des Schweinestalls)
Für mich teilte Hansi das Rohr in vier 50 cm lange Stücke mit Hilfe eines Rohrschneiders - ein Werkzeug, das ich noch nicht besitze.
Schwierig war anfangs das Bohren der Löcher in die langen Kanthölzer. Der große Bohrer und die Kraft der Bohrmaschine mussten aufeinander abgestimmt sein. Anfangs dachten wir, es läge am alten Bohrer, den mein Vater mir mitgegeben hatte, dass es nicht voran ging. Also ist mein Mann noch flott in den Baumarkt gefahren. Mit dem nagelneuen Bohrer klappte es dann irgendwann.
Die Kanthölzer als Querstreben waren schnell angeschraubt, und dann war erst einmal Schluss - am Samstag schüttete es wie aus Kübeln.
Steine im Weg Am Sonntag dann der Aufbau: Die Rohre in das Holzgestell stecken und auf dem gewünschten Platz in die Erde drücken. Dann sieht man, wo die Bodenanker eingedreht werden müssen. Die ersten Zentimeter liefen in der durchweichten Erde auch gut - Hansi hatte ein Werkzeug für den Kreuzschraubenschlüssel geschweißt. - aber dann ging es nicht mehr weiter. Steine ohne Ende! Also die Spaten geholt und vier Löcher gebuddelt, die Bodenanker samt Rohren und Holzgestell eingesetzt und die Löcher wieder mit Erde verfüllt. Noch ist die Angelegenheit leicht wackelig. Aber der Stand wird ja nicht direkt besetzt. Bis es so weit ist, wird sich die Erde gesetzt haben, und ich kann mit Hilfe der Schrauben am Bodenanker das ganze Gestell in die Waage bringen.
Biene im Ohr
Und warum war das ganze brenzlig? Weil die Bienen doch neugierige Tierchen sind und selbst im Fieselregen aus der Beute kamen. Eine wollte meinem Mann ins Ohr krabbeln. Da war aber schnelles Handeln angesagt und der Bienenbesen nicht so schnell greifbar. Also habe ich die Biene mit einem Taschentuch aus dem Ohr gewischt. Ob sie schon vorher oder deshalb gestochen hat, konnte ich so schnell nicht sehen. Mein Mann war jedenfalls tapfer. Einen Stich hat er abbekommen. Mit etwas Glück ist das Gift im Taschentuch und nicht in seinem Ohr gelandet. Wie soll das bloß werden, wenn die Bienen meine Helfer vergraulen....?
Bienenumzüge im Winter
Und wenn sich noch jemand fragt, weshalb wir die Sache schon im Februar bei Nieselregen aufbauen, wenn man doch frühestens im April/Mai Ableger bildet, hier die Antwort: Ich wollte gerne den Stand von Queen Marlene in der DN-Beute abbauen, weil er mir zu hoch ist. Im Sommer kann ich den schweren Honigraum in dieser Höhe kaum alleine abheben. Aber in den vergangenen Tagen kamen mir Zweifel, ob sich ein Teil der Sammelbienen wegen des milden Wetters nicht schon längst eingeflogen hat. Dann wäre ein Standortwechsel selbst um wenige Meter ungünstig, weil sie den neuen Platz nicht fänden. Also behalte ich den Standort noch eine Saison.
Gestern kam Post von Helmut, einem Gast, den ich auf Charles Fest im Regenwald von Kamerun kennengelernt habe. Er schickte mir ein Fläschen mit Honig aus Kribi, einer Stadt im Süden Kameruns am Golf von Guinea gelegen. Ich hatte mir auch eine Flasche Honig aus Dschang mitgebracht. In Kamerun ist die Abfüllung in Plastikflaschen üblich. Sicherlich sind es keine neuen Flaschen, der Deckel war nicht mehr versiegelt.
Das Etikett weist den Inhalt der großen Flasche als Honig mit großem Eukalyptus-Anteil und Naturprodukt aus dem Hochgebirge der West-Region aus. Außerdem werden große therapeutische Eigenschaften versprochen: einen kleinen Löffel Honig zu essen sei genauso gesund, wie fünf große Löffel Milch zu trinken.
Dazu muss man wissen, dass Milchviehhaltung in Kamerun eher selten ist und die Ernährung arm an Milch und Milchprodukten. Ich hatte mal Charles Tochter, kurz nach ihrer Ankunft in Deutschland gefragt, wie sie unser Essen findet. Ihre Antwort: "Sehr milchi!"
Malziger Eukalyptus-Honig
Aber wie schmeckt nun Eukalyptus-Honig? Sehr malzig, leicht nach Karamell und gut abgerundet. Die Konsistenz ist cremig und er sehr dunkel. Mir schmeckt er sehr gut! Die Recherche ergibt, dass Eukalyptus-Honig nicht nur aus Blütennektar zusammengetragen wird, sondern auch aus Honigtau. In Deutschland ist Eukalyptus-Honig auch erhältlich, zum Beispiel aus Italien.
Gerade habe ich den neuen Honig aus Kribi probiert. Was für ein Unterschied! Er schmeckt sehr viel schärfer, eine kräftige Geschmacksnote sticht besonders heraus. Die Farbe ist noch dunkler, fast schwarz wie Rübenkraut. Keine Ahnung, um welche Sorte es sich handelt. Helmut hat das Fläschen nur mit "Honig aus Kribi" beschriftet.
Die letzten Bilder aus Kamerun Fotos von Eukalyptusbäumen und ihren Blüten kann ich leider nicht beisteuern. Dafür aber dieses rätselhafte Insekt, das ich nicht zuordnen kann. Die Mimikri ähnelt unseren heimischen Schwebfliegen, doch die Fühler passen nicht.
Unten dann noch eine Collage von verschiedenen Tieren, denen ich in Kamerun begegnet bin. Damit beende ich dann auch die Kamerun-Foto-Serie. Es sei denn, der Professor aus Kamerun versorgt mich noch mit Bienen-Infos.
Gestern war "Bienenwandertag", jedenfalls für dieses Bienchen, dass sich bei 3 °C und Sonnenschein auf meiner Jeans niederließ. Sie hatte wohl kalte Füßchen....
Mein Bericht über den Apisticus-Tag ist online - siehe vorheriger Post.
Leider habe ich in diesen Tagen wenig Zeit. So reicht sie nicht, um ausführlich über die Apisticus-Tage in Münster zu berichten. Am vergangenen Samstag war ich dort und durfte auch für das Landwirtschaftliche Wochenblatt berichten - den Artikel kann ich aber erst später online stellen. Hier ist er. Leider kam noch eine Anzeige auf die Seite - was mich ein Foto gekostet hat.
Nutzen, was "eh da" ist
Dass es wieder einmal ein interessanter Tag mit netten Begegnungen und Gesprächen war, versteht sich von selbst. Auch die Vorträge waren interessant und eröffneten neue Blickwinkel. Professor Christoph Künast aus Otterstadt stellte das "Eh da-Konzept" vor, ein Weg zu mehr Blüten und Bienen in der Agrarlandschaft. Dabei geht es darum, so genannte "Eh da-Flächen", die also "eh da" sind, wie Straßenränder, Verkehrsinseln, Böschungen, Knicks usw. mit Blühpflanzen zu versorgen. Sie seien zwar schmal, aber flächendeckend vorhanden. So könnte ein flächendeckendes Netz von Trachtbiotopen entstehen. Gute Idee. Die Frage ist nur, wie man die vielen Leute/Institutionen motiviert, die mitziehen müssten: Kommune, Landbesitzer, interessierte Bürger, die Untere Landschaftsbehörde..... Da braucht man schon einen sehr langen Atem.
Apisticus ist kein Imker
Jetzt reicht die Zeit gerade noch, um den Apisticus das Jahres zu nennen: Dr. Joachim Eberhardt! Kein Imker, aber ein Bienenfreund, Biologe und Kenner der Neuen Medien. Als solcher hat er vor elf Jahren die Lernplattform "Die Honigmacher" konzipiert und ins Netz gestellt. Auf diese Seite verweise ich ja sehr gerne, weil sie einfach so gut gemacht ist. Dabei fällt mir ein, den Schnupperkurs habe ich noch immer noch nicht beendet - das mache ich, wenn ich mehr Zeit habe....
Diese Bilder von Joachim Eberhardt muss (und darf) ich Euch unbedingt zeigen. Er gestaltet die Lernplattform "www.diehonigmacher.de", macht sagenhafte Fotos und schickte diese beiden als Reaktion auf meinen letzten Post.
Bei den Honigmachern ist das Foto unten auch noch beschriftet.
Aufräumen kann ja so anstregend sein! Dieser Biene hängt die Zunge zum Halse heraus. Sie ist auf die Varroawindel geflogen und schleckt auf, was aus der Beute heruntergefallen ist.
Das ist mal ein Anlass die Mundwerkzeuge der Biene unter die Lupe zu nehmen. Ich hatte immer gedacht, die Zunge sei mehr oder weniger steif. Aber oben ist gut zu sehen, dass die Biene sie herumschlenkern kann, wie der Elefant seinen Rüssel.
Zunge im "Klapprüssel"
Und tatsächlich bestitzt die Honigbiene einen Rüssel (ist auf dem Foto allerdings "eingefahren"). Dieser besteht aus zwei Kauladen, die um die Zunge herum zu einer Röhre zusammengelegt werden. Darin bewegt sich die Zunge wie eine Pumpe auf und ab. Zum Einsatz kommt der Rüssel, wenn Flüssigkeiten wie Nektar und Wasser aufgenommen werden sollen. Er wird auch für den Austausch von Futter mit den Stockbienen und zum Verteilen von Wasser im Stock zur Klimaregulation benötigt. Wird er nicht gebraucht, werden die Kauladen in eine große Furche unterhalb des Kopfes eingeklappt.
Löffelchen für die Reste
Am Ende der Zunge besitzen Bienen übrigens eine Art schaufelförmigen "Wischlappen" (auch Löffelchen genannt), mit dem sie kleinste Flüssigkeitsmengen aufschlecken können.
Multitool: Mandibeln Feste Nahrung, wie Pollen wird übrigens mit Hilfe der oberhalb der Kauladen befindlichen Mandibeln in kleine Stücke zerkleinert und direkt durch den Mund aufgenommen. Als mulitfunktionales Werkzeug werden sie zudem eingesetzt, um Wachs zu formen, Stockbienen zu putzen, Brutdeckel aufzuschneiden, Harze zu sammeln und Blüten aufzuschneiden, wenn sie sonst nicht an den Nektar gelangen können. Letzeres habe ich schon einmal im Eintrag "Bienen begehen Nektarraub" beschrieben.
Bienen sollen mit den Mandibeln sogar ihre Feinde festhalten, um sie besser stechen zu können.
Der Apisticus-Tag steht schon lange in meinem Kalender. Übernächstes Wochenende ist es wieder so weit. Im besonderen Ambiente der Speicherstadt präsentieren die Landwirtschaftskammer, Apis e.V., der Landesverband Westfälischer und Lippischer Imker und der Kreisimkerverein Münster ein interessantes Programm für Imker und Bieneninteressierte. Das Hauptthema in diesem Jahr: "Bienen braucht das Land".
Etwas Geld einstecken...
Neben Fachvorträgen, Workshops und Kochvorführungen bieten Händler und Aussteller wirklich alles an, was das Imkerherz begehrt. Da kann man verschiedene Imkerschleier ausprobieren, Beuten in die Hand nehmen, Saatgut für Bienenweiden, Cremes und Wachsprodukte erstehen und sich von Neuheiten überraschen lassen. In der Schlemmergasse "Via Mièle" gibt es dann allerhand Kostproben von Honig (-produkten) und Leckereien. Ich finde es immer wieder interessant.
Genug der Werbung, oder?
Nomen est Omen
Aber eines stößt mir jedes Jahr neu auf: Der Name. Bevor ich mich für Bienen interessierte, habe ich mit der Bezeichung Apisticus wenig anfangen können. So geht es vielen anderen auch. Nicht jeder hat Latein gelernt und dann auch noch die passende Bienenvokabel "Apis" im Gedächtnis.
"Tag" stimmt auch nicht mehr, denn die Veranstaltung erstreckt sich schon seit einigen Jahren über zwei Tage. Vielleicht kann man die Veranstaltung ja mal umbennen? Ich würde sie ganz griffig und leicht verständlich, ohne die Fantasie groß spielen zu lassen, "Bienen- und Imkertage" nennen.
Bin gerade reich beschenkt von der Jahreshauptversammlung des Halterner Landfrauenverbandes heimgekehrt. Dort habe ich per PowerPoint-Vortrag und diversem Anschauungsmaterial von meinen Bienen geschwärmt. Als Dankeschön wurde mir eine silberne (!) Anstecknadel in Form einer Biene überreicht. Freue mich sehr darüber!
Symbol für die Landfrauen
Dazu muss man wissen, dass die Biene das Symbol des Landfrauenverbandes ist. Wer noch nie von diesem Verband gehört hat, lese dieses Zitat, das ich der Hompage des Deutschen Landfrauenverbandes entnommen habe: "In den Ortsvereinen sind ca. 500.000 Frauen Mitglied, die sowohl in der Landwirtschaft als auch in anderen Berufsfeldern tätig sind. Der Deutsche LandFrauenverband (dlv) vertritt bundesweit die Interessen aller Frauen und ihrer Familien im ländlichen Raum. Er setzt sich ein für die berufsständischen Interessen der Bäuerinnen und die Verbesserung der sozialen, wirtschaftlichen und rechtlichen Situation von Frauen sowie für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Ein wichtiges Ziel ist die Verbesserung der Lebens- und Arbeitsbedingungen im ländlichen Raum."
500.000 Frauen! Das ist schon eine Nummer. Ich weiß nicht, ob der Verband heute noch der größte Frauenverband Deutschlands ist. Aber ich weiß, dass die Frauen auf den Höfen sehr viel arbeiten, nicht nur für ihre Betriebe und Familien, sondern sie engagieren sich häufig auch intensiv ehrenamtlich in ihren Dörfern und Städten - eben bienenfleißig!
Kann man schon von Frühlingslicht sprechen? Mir schien es vor einigen Tagen so. Ins Wohnzimmer strahlte die Sonne besonders hell - auch auf meine Eichenkommode. So konnte ich gut sehen, dass deren Füße durchs Putzwasser grau geworden sind und das Holz nach Pflege hungert.
Also habe ich das Antikwachs, Putzlappen und Bürste herausgekramt und das Holz mit Wachs "gefüttert" und gewienert, bis es wieder golden glänzte.
Meine Nase hätte sich wegen des wenig angehmen Geruchs des Antikwachses am liebsten verschlossen. Dazu eine stupide Arbeit, bei der die Gedanken wandern: Man kann doch sicherlich auch eine Möbelpflege auf der Basis von Bienenwachs herstellen? Kann man - ich habe in Büchern geblättert und gegoogelt. Doch zum Ausprobieren fehlt mir gerade die Zeit und meine Möbel sind fürs Erste versorgt....
Aber vielleicht möchte es jemand von Euch testen und dann berichten?
Öl und Wachs - das war's
Tipps per Video liefert der "Holzwurm" und Tischlermeister Lothar Jansen-Breef aus Bad Arolsen in seinem You-Tube- Kanal:
Er erwärmt einfach Terpentinöl und Bienenwachs, bis das Wachs geschmolzen ist. Terpentinöl dient als Lösungsmittel, riecht auch nicht so gut (gesund?). Daher sollte man besser bei geöffnetem Fenster und mit Handschuhen arbeiten. Die Mischung durchs Sieb in Gläser mit weitem Rand abfüllen, abkühlen und festwerden lassen - fertig.
Möbelwachs in fester Konsistenz für Böden und Möbelrückwände stellt er aus 1 l Terpentinöl und 700 g Bienenwachs her.
Flüssigeres Wachs für Möbeloberflächen mischt er aus 1 l Terpentinöl und 400 g Bienenwachs.
Beide Wache seien auch mittels Laugen wieder ablösbar.
Manche Öle kleben
Ich habe auch Rezepte auf der Basis von Leinölfirnis und Olivenöl gefunden. Doch aus eigener Erfahrung beim Beutenanstrich mit Leinölfirnis weiß ich, dass das Öl noch laaaange klebt (und daher Staub und Fusseln anziehen wird). Ob das auch für Olivenöl gilt? Ich mag jetzt nicht die Probe aufs Exempel machen. Terpentinöl wird übrigens aus dem Balsam von Kiefern gewonnen = Balsamterpentinöl. Wieder etwas gelernt!
Manche Themen drängen sich ja zur Unzeit auf: Ein Bienenstich im Januar! Ich wollte schon immer aufschreiben, wie Bienenstiche zu behandeln sind - aber doch nicht im Winter, wenn keiner - außer unvorsichtigen Imkerinnen - gestochen wird!
Wie ist es passiert? "Mal eben nach den Bienen schauen".... Dieses Mal sogar mit Schleier, weil ich am Flugloch fotografieren wollte. Ach, und längst wollte ich bei Helene den Futtervorrat kontrollieren. Handschuhe und Stockmeißel hatte ich nicht dabei, es würde schon so gehen, dachte ich. Hätte ich nur besser nachgedacht. Bei Temperaturen um 12 °C sind meine Hände natürlich eine gute Wärmequelle. Also ist mir ein Bienchen auf der Suche nach Wärme in den Ärmel gekrabbelt und hat mir dann ins Handgelenk gestochen. AUA!
Schnell den Stachel samt Giftblase aus der Haut geschnippst und zuhause ein Kühlkissen aufgelegt. Erst drei Stunden später begann die Hand anzuschwellen, zu schmerzen und heiß zu werden. Über Nacht habe ich mir einen kleinen Verband mit histaminhaltiger Salbe "Mückenstichsalbe" angelegt. Noch ist die Schwellung nicht größer geworden, aber ich rechne im Laufe des Tages damit....
Ist aber nicht so schlimm. Ich werde es aushalten. Bringt nur wieder meinen Blogvorlauf durcheinander. Für heute war ein Beitrag über Möbelpflege aus Bienenwachs geplant.
Und Helenes Futtervorrat? Ich glaube, er reicht.