Ruck zuck geht das: Kofferwaage an der einen Seite unter den Beutenboden einhängen, wiegen, die Waage an der gegenüberliegenden Seite einhängen, wiegen und beide Ergebnisse addieren. Jetzt muss man noch wissen, welches Gewicht für Zarge, Boden, Deckel, Rähmchen, Wachs und Bienen abzuziehen ist und schon hat man eine ungefähre Angabe über das noch vorhandene Futter.
Material abziehen:
6,3 kg für 2 Zargen (je 3,15 kg)
4,5 kg Deckel, Metallabdeckung und Boden (je 1,5 kg)
6,6 kg Rähmchen und Waben (22 Rähmchen á 300 g)
2 kg Bienen und Brut (geschätzt)
= 19,4 kg
Queen Marlenes Beute wog rund 32 kg, die von Queen Gertrud (ich kann mich noch immer nicht an diesen Namen gewöhnen) wog 34 kg. Also ist mit etwa 12,4 und 14,4 kg noch reichlich Futter in den Völkern vorhanden. Bei Queen Helene in der Trogbeute fehlt mir leider das Grundgewicht der Beute. Daher ist eine Futterprognose schwierig. Aber da ich sie gegen Ende des Sommer auf dem gleichen Stand wie die anderen waren, kann ich davon ausgehen, dass es bei ihr mit dem Futter auch noch passt.
Bin sehr gespannt, ob es noch einmal winterlich kalt wird oder nun doch schon bald der Frühling durchbricht...
In einigen Bereiche der Blumenwiese, die nun im vierten Jahr steht, leuchten pinkfarbene Wilde Malven, An anderen Stellen haben sich weiße und sanft rosafarbene Lichtnelken ausgebreitet. Sogar ein bißchen Mohn ist noch da, aund wie Salz darüber gestreut wirken die Wilden Möhren. Natürlich sind auch viele, durch den heißen Sommer oder nach dem Verblühen vertrocknete Fruchtstände und Halme zu sehen. Aber insgesamt bin ich doch überrascht über die herrliche Blütenpracht in diesem Jahr. Eben habe ich sogar noch eine einzige Magerwiesen-Margerite entdeckt... So haben sich einige Blumen aus der Blumenmischung selbst ausgesät.
Ackermelde raus
Ich muss zugeben, die Ackermelde, die ja nach der Aussaat der Wiese als erste Pflanze am Start war, habe ich in den vergangenen Wochen vor dem Versamen herausgezogen, jedenfalls weitgehend. Recht neu ist das Kanadische Berufkraut, dass sich ebenfalls gerne ausbreitet und 25000 bis 250000 (!!!) Samen pro Pflanze verteilen kann. Habe eben recherchiert, dass es im 17. Jahrhundert von Kanada nach Europa eingeschleppt wurde. Die bis einen Meter tief wurzelnde Pionierpflanze "tritt bei einer Wiederbesiedelung von Brachflächen optimal vor allem im zweiten und dritten Jahr auf", verrrät Wikipedia. Das passt doch. Vermutlich ist sie mir in den verganenen ein, zwei Jahren nicht aufgefallen, weil es nur einzelne Pflanzen waren.
Danke fürs Stehenlassen!
Jetzt möchte ich mich noch einmal ganz herzlich beim Besitzer der Wiese bedanken, der sie vom Mähen weitgehend verschont und im Mai sogar um einzelne Hasenohren herumgemäht hat! Das ist super und hat sicher Tier und Mensch gefreut!
Futter satt
Noch ein Blick auf die Bienen: Vor etwa zwei Wochen habe ich durch Wiegen den Futterbestand in den Völkern berechnet. Alle haben gute 20 - 22 kg, Am Ende haben sie mich überrascht. Als ich dachte, es fehlen noch zwei Kilo und diese zugefüttert habe, waren die Völker am Ende vier Kilo schwerer. Da haben sie also selbst auch noch gut eingetragen.
Bin ich froh, dass nun alle Arbeiten für die Bienen erledigt sind: die zweite Ameisensäurebehandlung hat dank des warmen Wetters gut geklappt und auch das Futter wurde gut angenommen. Durch Wiegen der Beuten ermittelte ich Futtervorräte zwischen 20 und 23 kg pro Volk. Das sollte reichen, um den Winter zu überstehen. Ob der wohl lang und kalt wird?
Mastjahr = harter Winter?
Kastanien, Eichen und Buchen tragen reichlich Früchte - ein so genanntes Mastjahr (Wildschweine und andere Waldtiere finden überreichlich Nahrung und nehmen kräftig zu.) Natürlich gibt es dazu passende Bauernregeln "Viele Buchnüsse und Eicheln, dann wird der Winter auch nicht schmeicheln" oder "Wenn die Eichen viel Früchte tragen, wird ein langer Winter tagen." Wenn Bäume viele Samen tragen, reagieren sie damit auf Klimaschwankungen über dem Ozean. Einen interessanten Beitrag dazu fand ich in der Natur. Merken auch Bienen, wenn sich ein harter Winter ankündigt und legen sie dann größere Vorräte an? Gehört habe ich darüber noch nichts, es wäre mal eine Recherche wert - im langen Winter ist dazu genügend Zeit.
Meine Blumenwiese steht nun schon im dritten Jahr und überrascht mich schon den ganzen Sommer über mit einer bunten Blütenpracht.
Anfang Mai hatte ich das Schild aufgestellt und damit auch zunächst nur behauptet: "Hier blüht es für Bienen, Hummeln und Co." Da zweifelte ich angesichts des vielen Grases noch, ob Blümen durchkommen würden. Anfang Juni zeigte sich die Wiese in ihrer "weißen Phase" - strahlende Margeriten bestimmten das Bild.
Blumenwiese wechselt ihre Farbe
Einige Wochen später kamen blassrosafarbene Malven und weiße Schafgarbe hinzu. Steinklee, Echtes Leinkraut, Leimkräuter, Klatschmohn, Nachtkerze, Johanniskraut kamen nach und nach hinzu. So wechselte die Wiese Ende Juni ihre Farbe, bestimmt durch die Wiesenflockenblume Richtung blau/lila, wenige Tage vor allem durch das Johanniskraut Richtung gelb. Ein Fest fürs Auge, für Insekten, Vögel und andere Kleintiere!
Das ging jetzt aber mal schnell! Als ich zwei Tage nach der ersten Fütterung in die Beute schauten, waren sowohl die Futtertaschen in den Schwärmen geleert, als auch der 5-l-Eimer im Wirtschaftsvolk. Das ging jetzt ruckzuck. Ab Sonntag soll das Wetter endlich besser werden. Wenn die Prognose länger andauernd hohe Temperaturen verspricht (und die Realität auch hält!), füttere ich doch komplett auf und schließe dann die Ameisensäurebehandlung an. Ein durchgehender Futterstrom soll sich positiv auf die Brutentwicklung auswirken, habe ich gelesen.
Fertigfutter für Bienen
Da ich im Moment so wenig Zeit habe - auch zum Bloggen - habe ich mich für Fertigfutter entschieden. Mein Mann hat mir "Ambrosia" mitgebracht. Ohne jetzt Werbung dafür machen zu wollen, zitiere ich kurz aus der Produktbeschreibung: "ambrosia Bienenfutter-Sirup ist ein flüssiges Fertigfutter, das natürlicher Bienennahrung sehr ähnelt. Er besteht aus Fruchtzucker, Traubenzucker und Saccharose. Durch seine hohe Konzentration ist er unanfällig gegen mikrobiologischen Verderb. Sein hoher Fruchtzuckeranteil (40 Prozent TS) verhindert ein Auskristallisieren. ambrosia Bienenfutter-Sirup ist ein ausgewogenes, flüssiges Fertigfutter mit niedrigem HMF-Gehalt (Hydroxymethylfurfural). Der bienengerecht angepasste pH-Wert trägt dazu bei, vitale und starke Frühjahrsvölker zu erhalten."
Das wollen wir mal hoffen! Mir erschließt sich nur noch nicht, weshalb das Futter "Ambrosia" heißt, also nach Beifuß-Traubenkraut. Leider ist unser Internet gerade so langsam, dass weder die Recherche noch Bloggen Spaß macht. Vielleicht kennt ja jemand die Antwort?
Das Foto ist aus der Beute mit dem Aal-Strich-Schwarm. Dort habe ich heute nochmals die Vorratslage überprüft. Verdeckeltes Futter war nicht zu finden. Dafür das große, kompakte Brutnest mit einer "Linie" aus unbestifteten Zellen. Überlicherweise sagt man, sie benötigen diese freien Zellen, um darin zu heizen. Aber diese Zellen sind mit Honig gefüllt. Weiß der Schwarm noch nicht, wie es richtig geht? Brut in die Mitte, Futterrand außenrum?
Jedenfalls habe ich 1,5 l Zuckerlösung gegeben. Nach dem heißen Sommertag heute, wird ja für die nächsten drei Tage schon wieder Regen gemeldet.
Alles in Ordnung
Queen Marlene stiftet ebenfalls fleißig, sie wuselt noch immer unruhig über die Waben. Eine Nachschaffungszelle und etliche Spielnäpfchen habe ich entfernt.
Der Schwarm Helene in der Trogbeute hat für die nächsten Tage genügend Futter eingelagert. Ich bin dieses Wetter sooo leid! Und die Bienen sicherlich auch!
Imkern am Heidberg
Immerhin konnte am Dienstag mal das Imkern am Haidberg staffinden, das unsere BSV anbietet. Die Bienen waren recht kribbelig und sammelten sich auf dem Imkerschleier - zu kalt kann ihnen nicht gewesen sein...
Was sollte das denn? Als ich vor zwei Tagen das Wirtschaftsvolk Marlene durchsah, wurden die Bienen so fuchtig, dass mich zwei durch die Jeans hindurch gestochen haben. Es schwirrten so viele Bienen wütend um mich herum, dass ich eine Runde um die Blumenwiese gelaufen bin, um sie abzuschütteln - ohne Erfolg. Da ich mit der Durchsicht so gut wie fertig war - nur der halbe untere Brutraum fehlte noch - habe ich nachgegeben und die Beute wieder geschlossen. Da wird nun unten nicht ausgerechnet eine Weiselzelle sein?! Allerdings gab es mehrere Spielnäpfchen. Die junge Königin war wieder sehr unruhig und wuselte über die Waben. Sie ist fleißig und hat ein schönes Brutnest angelegt.
Notfütterung in Schlechtwetterperiode
Zuvor hatte ich mir die beiden Schwärme durchgesehen und den einen mit 1,5 l Zuckerwasser versorgt. Schwarm Helene hat bereits Futter eingelagert, sodass sie ein paar regnerische Tage überstehen sollten.
Waren sie bei Marlene nun so aggressiv, weil ich schon bei den beiden anderen Völkern war und meine Handschuhe und der Stockmeißel danach rochen?
Endlich ist es kalt genug, um den Varroamilben mit Oxalsäure zu Leibe zu rücken. Vorbedingung sind Brutfreiheit und kühle Temperaturen (besser bei -5 °C als bei +5°C behandeln). Die kalten Temperaturen haben wir nun endlich, heute Bodenfrost und 4°C. Ob Queen Marlene noch stiftet, habe ich nicht überprüft. Denn jetzt gilt es, die Zeit zu nutzen. In nomaltemperierten Wintern findet die Behandlung oft um Weihnachten herum statt.
Oxalsäure trifft erwachsene Milben
Die Oxalsäure wirkt gegen die erwachsenen Milben, die sich außerhalb verdeckelter Brutzellen aufhalten, aber nicht in die verdeckelte Brut hinein. Vor zwei Jahren habe ich die Wirkungsweise der Oxalsäure ausführlich beschrieben. Wer mag, kann es nachlesen.
Heute früh nun die Sachen zusammengesucht: Schutzbrille und Handschuhe, sowie die 3,5 %ige Oxalsäurelösung. Die hatte mir eine Imkerin schon gebrauchsfertig angemischt. Hier ein Rezept: 200 g Zucker und 35 Oxalsäure in etwa 3/4 l Wasser lösen und auf 1 Liter auffüllen. Für ein zweizargiges Volk werden 50 ml Oxalsäurelösung empfohlen.
Wo sitzt das Volk?
Zunächst galt es, den Sitz der Wintertraube festzustellen. Also den Deckel abgenommen und von oben hereingeschaut. Die Bienen saßen in der Mitte, zwischen den Zargen. In diesem Fall nimmt man einfach die obere Zarge ab und beträufelt die Bienen in der unteren. Beim gegenseitigen Abschlecken kommen dann hoffentlich auch die Bienen aus der oberen Etage zum Zuge.
Genügend Futter bis zum Frühjahr
Doch was heißt hier, einfach die Zarge abnehmen. Wie gut, dass mein Mann dabei war. Queen Marlene legt sehr viel Wert auf eine stabile Bauweise, hat alle Ritzen mit Propolis verkittet und auch die Waben zwischen den Etagen miteinander verbunden. So war viel Kraft gefordert, um die obere Zarge anzuheben.
Bei der Gelegenheit wurde auch gleich klar, dass der Futtervorrat noch genügend schwer wiegt.
Die Bienen saßen in einer eher lockeren Traube auf sieben Wabengassen, und nur wenige flogen auf. So konnte ich die Oxalsäure ohne Schleier in die Gassen spritzen. Begeistert bin ich von der spitz zulaufenden Tülle, die ich bei Pia Aumeier erstanden habe. Mit einem superfeinen Strahl ließ sich die Säure zügig verteilen. Dann schnell die Beute geschlossen, damit das Volk nicht auskühlt.
Dieser Post sollte eigentlich schon vor zwei Wochen erscheinen, aber da kamen ja die Milben dazwischen. Unter den Tisch fallen lassen möchte ich ihn aber auch nicht.... Es geht noch einmal um die Blumenwiese.
Wie ich schon angemerkt habe, fallen Distelfinken, Erlenzeisige und Co. über die Samenstände in der Blumenwiese her. Mein Vater - erfahrener Landwirt - riet mir, selbst Samen zur Wiederaussaat im nächsten Jahr zu sammeln, bevor die Vögel "alles" weggepickt haben.
Diese Befürchtung teile ich nicht ganz. Es werden schon genug Samen heruntergefallen sein, die den Winter überstehen oder die Kälte sogar benötigen, um im Frühjahr zu keimen. Trotzdem habe ich etwas Saatgut "geerntet". Schaut her, wie wunderschön sie sind:
Saatgut von F1-Hybriden taugt nicht
Hoffentlich gehen auch die Sonnenblumen auf. Im vergangenen Jahr hatte ich zwei handvoll ausgesät, die ich selbst gesammelt hatte. Doch gewachsen ist kaum etwas und groß geworden ist nur eine einzige Sonnenblume in unserem Garten.
Ich schätze, es waren Hybridpflanzen. Dass sich Hybride nicht vermehren, wusste ich, der Grund dafür wurde kürzlich in dem Film "Die Saatgut-Retter - Im Kampf gegen die Konzerne" gut erklärt.
Hier die Kurzform: Die Mutterpflanze und auch die Vaterpflanze wird über mehrere Generationen hinweg immer nur mit sich selbst befruchtet. Durch die Inzucht werden die Nachkommen immer reinerbiger, aber auch schwächer und anfälliger gegen Krankheiten. Bringt man jetzt aber Mutter- und Vaterpflanze zusammen, setzen sich oft positive Merkmale durch und es entstehen besonders leistungsstarke und widerstandsfähige F1-Nachkommen. Kreuzt man diese wieder miteinander, zeigen diese Nachkommen oftmals die schlechteren Eigenschaften der Eltern.
Deshalb ist mein Sonnenblumensaatgut wohl gar nicht erst aufgegangen, oder die Pflänzchen sind schon nach wenigen Wochen verkümmert.
Zu den typischen Tätigkeiten am Bienenstand im Spätsommer zählt das Einengen der Völker - man entfernt den Honigraum und entnimmt auch altes Wachs.
Lehrbuchmäßig sollte dies ab Mitte August möglich sein und durchgeführt werden. Ich wollte Königin Marlene mit ihrem Volk einengen, den Honigraum als Brutraum geben und die untere Brutraumzarge mit den dunklen Waben entfernen - Stichwort Wabenhygiene. Ich habe das Volk auf diesen Waben geschenkt bekommen und weiß gar nicht, wie alt sie sind. Wahrscheinlich hätte ich sie schon im vergangenen Jahr austauschen müssen, aber da hielten mich die Maikrankheit und die Völkerzusammenführung auf Trab.
Anschluss zum Honigvorrat
Im Laufe des Sommers ziehen die Bienen mit ihrem Brutnest in den oberen Brutraum, weil sie immer Anschluss zum Honigvorrat suchen. Etwa Mitte August sollte laut Dr. Liebig (Einfach imkern: Leitfaden zum Bienenhalten) der untere Brutraum weitgehend frei sein. Einzelne noch besetzte Brutwaben würde man kurzzeitig nach oben hängen. Ich war gespannt, wie es in der DN-Beute aussehen würde.
Marlene beansprucht viel Platz
Für diese Aktion hatte ich mich mit den üblichen Utensilien, Smoker und einer zusätzlichen Zarge ausgestattet. Der Blick ins Volk zeigte ein großes, kompaktes Brutnest ober mindestens vier Waben. Ich habe dann gar nicht weiter geschaut. Liegt es nun daran, dass die Bienen im oberen Raum viel Honig eingelagert haben? Oder halten sich auch andere Völker bedingt durch die warme Witterung oder welche Umstände auch immer, noch unten im Brutraum auf?
Habe die Beute wieder in den Urzustand zurückversetzt und werde in zwei Wochen noch einmal schauen.
Helene will sich nicht ausdehnen Ein Blick auf die genügsame Helene: Trotz Futtergaben mögen ihre Bienen noch immer nicht die beiden zusätzlichen Rähmchen annehmen. Aber das wird schon noch. Irgendwann wird es ihnen mit Futter und Brut zu eng werden....
Bei der letzten Völkerdurchsicht musste ich feststellen, dass der Schwarm kaum Futter eingelagert hat. Sie werden während der trüben Vollzeit-Regentage keinen Hunger gelitten haben, aber ich habe am Montag mit dem Auffüttern begonnen. Da hatte sie was zu tun, wenn sie schon nicht fliegen konnten und die Gefahr der Räuberei durch andere Bienen oder Wespen war bei strömenden Regen auch nicht gegeben.
Fürs Futter habe ich Zucker in lauwarmem Wasser im Verhältnis 3:2 aufgelöst. Insgesamt 1,5 l gab es am Montag, und heute war kein Tröpfchen mehr davon da. Also gab es am Mittwoch die zweite Portion.