Nach meinem letzten Eintrag über die Wachsmotte habe ich doch noch einmal nachgeschaut, ob ich wirklich nur unbebrütete Waben eingelagert habe. Und tatsächlich, da hing eine dunkle Brutwabe mit Pollenresten und begann leicht zu schimmeln - raus damit!
Aus Wachs entsteht Wunderbares
Was macht die Imkerin nun mit dem Wachs, das die Bienen liefern? Zunächst einmal einschmelzen und filtern. Dann kann man weitersehen, ob neue Mittelwände, Kerzen, Cremes, Wärmeauflagen, Schuhcreme, Holzschutz oder gar Möbelpolitur daraus entstehen sollen. (Ich werde bestimmt nicht alles ausprobieren...)
Bei der Auflösung der Bienenkiste ist einiges an Wachs angefallen, das ich damals direkt eingeschmolzen habe. Hier die Bilder dazu:In einem Kochtopf - der fortan nur noch für Wachs benutzt werden soll - erhitze ich etwa 2 l Wasser und gebe die zerbrochenen Waben hinein. Bienenwachs schmilzt bei etwa 60 °C.
Sieht ein wenig unappetitlich nach Hexenküche aus. In den Zellen der dunklen Brutwaben stecken noch die Nymphenhäutchen, die von den Bienenlarven zurückgelassen wurden. Aber duftet es herrlich nach Bienenwachs und ein wenig schon nach Weihnachten!
Die Nymphenhäutchen bleiben im Filter zurück. Dazu dient ein Durchschlag, über den ich zweifach- zum Schluss sogar dreifach eine Seidenstrumpfhose gezogen habe. Es empfiehlt sich, den Boden rund um den Eimer, auf dem der Durchschlag liegt, mit Zeitungspapier abzudecken. Das habe ich verpasst - jetzt kleben noch Wachsspritzer auf dem Pflaster....
Nun ist es wichtig, dass das Wachs ganz langsam abkühlt und dabei nicht bewegt wird. Nur so trennen sich die verschiedenen Phasen ganz sauber:
oben: Wachs
mitte: im Wachs eingeschlossene Schwebteile
unten: Wasser
Jetzt ist Muskeleinsatz gefragt: Mit dem Stockmeißel kratze ich den "Dreck" vom Wachskuchen.
Etwa 5 cm dick ist mein Wachskuchen, der mir aber noch nicht hell genug erschien. Deshalb habe ich dir Prozedur noch zweimal wiederholt. Endergebnis: 1,1 kg Wachs von heller Farbe - siehe Foto ganz oben.