Unsere Blumenwiese steht nun schon im dritten Jahr und nicht nur ich, sondern auch viele Nachbarn finden die Blütenvielfalt und den Farbverlauf über den Sommer hinweg einfach klasse. In jedem Jahr setzten andere Blumen der Wiese ihren Stempel auf. Die Blühmischung war für drei Jahre angelegt. Mal sehen, ob ich im nächsten Jahr einfach abwarte, was noch so aufschlägt oder ob ich mir noch einmal die Mühe der Neueinsaat mache.
Neueinsaat ist aufwendig
Das ist sicherlich davon abhängig, ob mir die Zeit noch reicht, ob der Wiesenbesitzer zustimmt, ob Freunde nochmals mit Trecker und Ackergerät aufschlagen und ob ich mir sicher sein kann, eine Blühmischung zu finden, die schnell genug wächst, damit die Ackermelde (auch Gänsefuß genannt) keine Chance hat - denn nochmals über Tage hinweg auf den Knien über den Acker zu robben, um sie rauszuziehen, tue ich mir nicht nochmal an.... Vor drei Jahren habe ich es mir als "Meditatives Gänsefußzupfen" schön geredet.
Besonders in der hinteren Hälfte der Wiese - nah an den Bienenstöcken - hat sich trotz aller Bemühungen die Ackermelde breit gemacht. Jetzt steht sie kurz vor dem Aussamen und ich habe am Wochenende mal schnell einen Arbeitseinsatz organisiert: Sensen ausgeliehen, meinen Mann zur Unterstützung gebeten, einen Bauern gefragt, ob ich den Schnitt irgendwo bei ihm abladen darf, meine Imkerpatin gebeten, ob sie das Schnittgut mit dem Anhänger abholt - alle haben zugesagt! Dankeschön!
Das Schnittgut sollte nicht auf der Wiese liegen bleiben - zu viel Dünger für eine neue Blumenaussaat.
Und wieder ein netter Nebeneffekt bei der Arbeit mit der Sense: Eine neue Honigkundin gewonnen, mit neun Nachbarn geredet und, ja, auch Sprüche angehört. Aber niemand wollte sich an der "Agrarfitness" beteiligen.
Nachtrag: Am Abend musste sich der Besitzer der Wiese einer peinlichen Befragung unterziehen. Eine ältere Dame mit Hund stellte ihn zur Rede, warum er denn die schönen Blumen abgemäht habe...!