"Gemülldiagnose", "Bodenschieberkontrolle" - das klingt schon fast nach medizinischer Untersuchung. Tatsächlich geht darum, mit Blick auf die heruntergefallenen Hinterlassenschaften des Bienenvolkes, herauszufinden, was es gerade so treibt, und ob es ihm gut geht.
Drei Tage nachdem die Gemüllschublade, Varroawindel oder der Bodenschieber (verschiedene Namen für ein und dasselbe) eingesetzt wurden, ist genügend Material zur Begutachtung gefallen. Wer nicht über Adleraugen verfügt, ist übrigens mit dem Einsatz einer Lupe gut bedient.
Ich habe einige aktuelle Fotos, aber auch Bilder aus dem Archiv herausgeholt, um das Thema zu verdeutlichen. Also nicht wundern, wenn es bei Euch im Gemüll zurzeit anders aussieht.
Wachsplättchen und Zucker
Farblose Wachsplättchen (rechts) zeugen von Brut, da Baubienen das Wachs ausschwitzen um damit die Brutzellen zu verschließen.
Die weißen Krümel sind Zuckerkristalle, die den Verbrauch von Winterfutter anzeigen. (02.04.2016)
Die Brut schlüpftHier schlüpfen Arbeiterinnen. Wachsreste von aufgeknabberten Brutdeckeln verraten es. (02.04.2016)
Totenfall der MilbenAm natürlichen Totenfall der Varroamilben lässt sich der Befallsdruck ablesen. Über drei Wochen hinweg kontrolliere man wöchentlich den natürlichen Totenfall. Bei weniger als einer Milbe am Tag im Gemüll kann man von normalem Besatz ausgehen. Liegt die Zahl deutlich höher, sollte dieses Volk ab Juni besonders genau beobachtet werden.
So darf es übrigens zurzeit auf keinen Fall aussehen. Dieser Totenfall an Varroamilben zeigte sich am 12.01.2016 nach der Oxalsäurebehandlung.