Bei der Völkerdurchsicht am Freitag habe ich gestaunt - mindestens zwölf Weiselzellen im Volk Marlene und einige auch schon verdeckelt. Da muss ich am Samstag zuvor Tomaten auf den Augen gehabt haben. Am Pfingstsonntag wurde klar, das dass Volk sozusagen auf gepackten Koffern saß. Gegen Mittag erreichte mich per Whatsapp das Foto eines Nachbarn. Wenn man genau hinschaut, sind die vielen Punktei n der Luft zu erkennen. Ein Schwarm sammelte sich in der Luft über einem Apfelbaum nur wenige Schritte vom Bienenstand entfernt, um sich dort in rund 6 m Höhe in der Baumkrone niederzulassen.
Imker zum Schwarmfang gesucht
Die Höhe war das eine Problem, das andere bestand darin, dass wir uns 160 km entfernt auf einer Familienfreizeit befanden und nicht "mal eben" schauen konnten. Also habe ich mich ans Handy gehängt, um einen Imker zu finden, der sich kümmern kann. Der nächste Imker in der Nachbarschaft war nicht zu erreichen, der vierte Versuch glückte. Meine Imkerpatin Mechthild sagte zu, sich den Schwarm anzuschauen. Außerdem konnte ich die Besitzer des Apfelbaumes erreichen und eine weitere Nachbarin beruhigen, die ein großes Kaffeetrinken in ihrem Garten plante und fürchtete, das die Bienen einen Gefahr für die Gäste sein könnten. (Es sind Wespen, die uns im Spätsommer am Kaffeetisch besuchen, Bienen haben daran kein Interesse.)
Schwarm zog noch einmal um
Drei Stunden später erfuhr ich, dass es keine Möglichkeit gab, an den Schwarm heranzukommen. Blieb also nur abzuwarten und darauf zu hoffen, sie beim Weiterziehen beobachten zu können und sie dann einzufangen. Am Pfingstmontag gegen 11.30 Uhr meldete die Apfelbaumbesitzerin, dass die Bienen wieder aufschwärmten. Niedergelassen haben sie sich bei weiteren Nachbarn, glücklicherweise in einem Strauch, sie hatten wohl noch keine geeignete Behausung gefunden. In dem Fall wäre es vermutlich schwer gewesen, sie einzufangen. Ein Imker, zu dem es zufällig ein paar Tage zuvor einen Kontakt über Facebook gegeben hatte, konnte den Schwarm bequem bergen. Das ist noch einmal gut gegangen! Denn abends gab es ein kräftiges Gewitter mit Starkregen. Das hätte dem Schwarm nicht gut getan.
Vorteile des Schwärmens
Jetzt haben alle drei Völker in diesem Jahr eine neue Königin bekommen. Die damit verbundene Brutpause verringert den Varroadruck in den Völkern und ich bekomme nicht so viel Honig wie im vergangenen Jahr - was nicht schlimm ist, denn viel Honig bedeutet auch viel Arbeit. Und noch eins: Es sind Leute, bzw. Nachbarn zusammen gekommen, die sich sonst selten treffen. 😉 Danke an alle Beteiligten!