Es ist einfach schön, wie die Bienenhaltung bei den Nachbarn das Auge für Insekten schärft. Anfang der Woche meldete eine Nachbarin, dass sich auf ihrem Balkon ganz viele Bienen aufhielten, die auch in die Ritzen am Haus krabbelten. Was denn da wohl los sei?
Ich schaute es mir direkt an und stellte Parallelen zu einem ähnlichen Erlebnis im vergangenen Jahr fest.
Die Bienen haben Durst!
Bei etwa 12 °C beschien die Sonne die Beuten und auch den Balkon der Nachbarn. Die Bienen flogen ein Schälchen an, in dem die Nachbarn nach einem Umbau provisorisch das Wasser aus dem Regenfallrohr auffingen. Dazu krabbelten einige in die Fuge zwischen Balkonplatten und Hauswand, in der vermutlich wasserspeicherndes Moos gedeiht. Eindeutig: Die Bienen haben Durst!
Seit Tagen hatte es nicht geregnet, Nachtfröste trockneten Pflanzen zusätzlich aus und verhinderten, dass Morgentau die Gräser der Wiese benetzt. Es blühen noch zu wenige Blumen, die Nektar liefern und unpassendes Wetter verhindert den Bienenflug. Schlechte Voraussetzungen also für die Wasserholerinnen, die vor allem für die schlüpfende Brut Flüssigkeit sammeln. Dieses Phänomen kann man also bei besonderer Wetterlage im Frühjahr beobachten. An Ostern soll es noch einmal kalt werden - dann dürfen sich die Nachbarn wieder über Bienenbesuch freuen.
Wir haben die "Tränke" schon einmal hergerichtet:
Im vergangenen Jahr hatten wir in Haltern übrigens die vermutlich längste Bienen-Tränke der Welt. Das Video ist absolut sehenswert!
Es ist übrigens nicht nötig, sondern eventuell sogar schädlich, dauerhaft Bienentränken einzurichten. Normalerweise finden Bienen genügend Wasser.