Am vierten Tag hat die Hängepartie endlich ein Ende! Mein Sohn und ich waren gerade auf dem Rückweg von einem ganztägigen Fotokurs in Dülmen, als mein Mann anrief, der Schwarm habe sich an anderer Stelle gesetzt. Leider fehlte die Info, ob sie günstig sitzen. Also direkt hinfahren, die Lage peilen - und stöhnen: Der Schwarm hing noch höher am Südwall in einem anderen Baum. Wieder aussichtslos. Wenn nicht direkt an der anderen Seite die B 58 (Rochfordstraße) vorbeiführte, die hier zu einem Damm ansteigt....
Schwarmfang an der Bundesstraße
Imkerpatin Daggi brachte einen selbstgebauten Fangkanister und eine Teleskopstange mit. Ausgestattet mit Leiter, Fangkiste, Wasser, Astschere und in Schleier und Warnweste gekleidet, machten wir uns entlang der Leitplanke auf den Weg. Die Autofahrer stutzten - hier läuft sonst nie jemand und schon gar nicht in so einem Aufzug.
Ich hatte bereits Rücksprache mit der Polizei gehalten, ob es möglich wäre, unsere Aktion zu sichern. Aber vor Ort schien es uns nicht nötig. Wir hatten hinter der Leitplanke genügend Platz zum Hantieren und der Bienenflug würde hoffentlich nicht so stark sein.
Feuchte Bienen fliegen nicht
Leider saßen die Bienen etwas verteilt und nicht in einer kugeligen Traube, etwa 1,5 m von der Böschungsmauer entfernt. Der Sprühstrahl des Wassersprühers reichte gerade, um die Traube etwas anzufeuchten, damit nicht so viele Bienen auffliegen.
Jetzt wurde es spannend: Den unhandlichen Fangkanister an der Stange unter den Schwarm zu bringen, kostete schon viel Kraft. Beim Zustoßen auf "drei" half Daggi am Ende der Stange kräftig mit, sonst hätte ich es gar nicht geschafft. Dann den Kanister um 90°C gedreht, damit die Gummiklappe am Deckel zufiel, Kanister einholen, Bienen in die Fangkiste einschlagen und abwarten.
Haben wir ihn oder nicht?
Ja! Sie sterzelten und bald lief ein Strom von Bienen in die Kiste ein. Noch einmal pflückten wir auf diese Weise Bienen vom Baum. Dann packten wir erst einmal unsere Sachen. Während ich noch mit einer Nachbarin sprach, die das Geschehen beobachtet hatte, nahmen der Bienenflug und das Summen zu. Für mich sah es so aus, als kehrten sie zum Baum zurück. Hach! Warum müssen es mir die Schwärme so schwer machen, erinnere mich an das Volk im Keller im vergangenen Jahr. Ausgehungert fuhr ich erst mal nach Hause, um zwei Stunden später gegen 21.30 Uhr erfreut festzustellen: Wir haben ihn!
Schluss mit Schwärmen - jetzt sollen sie loslegen
Auf die Kellerhaft haben wir verzichtet. Nach viertägiger Hängepartie dürfte sich der Schwarm auf sozialer Ebene längst zum neuen Volk gefunden haben. Außerdem sind sie bestimmt hungrig und sollen sich heute direkt einfliegen und Futter sammeln. Also haben wir sie direkt in die von meinem Mann selbst gebaute Trogbeute eingeschlagen. Schwierig war es, die Bienen aus der Fangkiste herauszubekommen, waren wahrscheinlich froh über ihre vier Wände... Gegen 22 Uhr wurde es auch rasch dunkel - Feierabend für heute.
Namen für die Queens gesucht
So, jetzt noch den Ausnahmeantrag für den Kreisveterinär abschicken und dann gibt es Frühstück. Haben uns überlegt, den Völkern, sprich den Königinnen, zur besseren Unterscheidung Namen zu geben. Mal sehen, was der Familienrat gleich beschließt.
Ach ja, und viele Grüße noch an Roland Artur Berg, der den gestrigen Fotokurs geleitet hat. Diese Bilder sind ... Du kannst es Dir denken ... mit der Programmautomatik entstanden. Klar bei dieser Hektk, oder? Aber ich werde es demnächst mal manuell versuchen, versprochen!
Herbert Schwab
Hallo
Der Beitrag ist zwar schon etwas älter, vielleicht können Sie mir trotzdem weiterhelfen.
Sie schrieben "Imkerpatin Daggi brachte einen selbstgebauten Fangkanister und eine Teleskopstange mit".
Dieser Fangkanister interessiert mich, würde den u.U. gerne nachbauen. können Sie den bitte näher beschreiben, wie Sie das mit dem Deckel gelöst haben, vielleicht sogar ein paar Bilder senden oder einstellen.
freundliche Grüße, Herbert
Gerburgis Sommer
BeitragsautorHallo Herbert,
vielen Dank für Deine Anfrage. Ich bin nun endlich dazu gekommen, Dir zu antworten und habe Dir gerade eine Mail mit Fotos geschickt.
Viele Grüße
Gerburgis
Imkermeister Klaus Ahrens
Schöner Schwarm
ich wünsche euch ein Erfolgreiches Honigjahr
Liebe grüsse aus der Heide
So
BeitragsautorDankeschön! Euch auch alles Gute! Als Imkermeister wirst Du über meine Anfängerfehler sicher häufiger mit dem Kopf schütteln und bestenfalls schmunzeln...
Imkermeister Klaus Ahrens
nein überhaupt nicht angefangen haben wir alle und wenn man sich informiert und lernfähig bleibt ist alles gut im laufe des jahres passieren mir auch immer wieder " anfänger " fehler ist alles menschlich
liebe grüsse klaus
minibar
Endlich hat es geklappt. Wie gut, dass ihr so nette Hilfe bekommen habt.
Morgen wollen wir über die B58 nach Xanten fahren.
Liebe Grüße Bärbel
Khendra
Spannend! Und was ein Glück für Euch und die Bienen, dass das Wetter die Woche so gut war!
Viele Grüße
Khendra
So
BeitragsautorJa, angesichtes des Regens heute bin ich sehr froh, dass wir den Schwarm gestern fangen konnten. Aber ich frage mich schon, warum sie es mir immer so schwer machen müssen. Falls Du lesen magst, habe gerade nachträglich einen Link zum Schwarm im Keller im vergangenen Jahr hinzugefügt. Viele Grüße
Khendra
Pia sagt ja immer, sie würde keinen Schwarm mehr fangen.... Ich hab zum Glück noch nie einen gesehen, der mich hätte in Versuchung führen können! Aber angesichts der Höhen, in denen dieser Schwarm so rumhing, würd ich sagen, Du hast einen mit Jungkönigin erwischt!
Den Artikel vom letzten Jahr kenn ich natürlich schon. Hab den Blog sofort nach Entdeckung von vorne bis hinten durchgelesen 🙂