Geht das vielen Imkern so? Sie fahren in den Urlaub und sind mit den Gedanken häufig bei den Bienen? Als wir vor drei Wochen in die Ferien nach Holland fuhren, fiel mir das Abschalten schwer.
Noch am Abreisetag habe ich die alte DN-Kiste gegen eine neue eingetauscht. Das kleine Völkchen nahm den Umzug ganz friedlich hin. Leider hatte ich weder eine Königin noch Brut gesehen, was mich dann während der Ferien gedanklich beschäftigte. Eigentlich hätte nach dem zweiten Abschwärmen am 27. Juni längst Brut da sein müssen. Andererseits verhalten sich Bienen nicht so friedlich, wenn sie weisellos (also ohne Königin) sind. Als wir dann nach zwei Wochen heimkehrten, galt der erste Blick den Bienen: Sie haben verdeckelte Brut und ich konnte sogar einige Arbeiterinnen beim Schlüpfen beobachten! Bin so erleichtert!
Varroamilben breiten sich aus
Um einen Eindruck vom Varroabefall zu bekommen, habe ich für zwei Tage die Varroa-Windel eingeschoben. Auf dieser weißen Platte, die am Beutenboden das Gemüll auffängt, kann man die ovalen Tiere sehr gut sehen. Gezählt habe ich 36 Stück. Für ein kleines Volk wie meines ist das schon sehr viel.
Deshalb war es wichtig, so schnell wie möglich, eine Behandlung mit Ameisensäure durchzuführen. Die Säure verdampft im Stock, dringt auch in die Brutzellen ein und soll dort vor allem die Brut der Varroamilbe abtöten. Leider ist das auch für die Bienen eine Belastung.
Faktoren wie die Witterung, die Volksstärke, bzw. die Größe der Beute und Dauer der Behandlung beeinflussen den Erfolg. Neuerdings gibt es aus Rheinland-Pfalz die Seite www.varroawetter.de. Unter Eingabe der Postleitzahl erfährt man, ob die Witterung der nächsten sieben Tage für das jeweilige Behandlungsverfahren geeignet ist.
Gutes Behandlungswetter
Für Haltern am See gab es grünes Licht. Also habe ich gestern zwei Nassenheider Verdunster Professional zusammengebaut, Ameisensäure eingefüllt (Säure- schutzhandschuhe, Schutzbrille und Gummistiefel anziehen!), und bei der DN-Beute auf die Rähmchen gesetzt, in der Bienenkiste in den Honigraum geschoben.
Zuvor habe ich in der DN-Beute den oberen Brutraum geleert, das das Volk derzeit nur unten brütet. So halte ich den Raum für die Ameisensäurebehandlung möglichst klein.
In der Bienenkiste habe ich die Mittelwände im Honigraum entnommen - tatsächlich hat das durch die Maikrankheit geschwächte Volk nur an zwei, drei Waben mit dem Ausbau begonnen und keinen Honig eingetragen - hoffe auf mehr Glück im nächsten Jahr!