War das ein Schreck, als wir die Bienenkiste zur Kontrolle öffneten. An den Rand einer Wabe hatten die Bienen zwei wesentlich größere Zellen gebaut als sonst. Wir befürchteten schon, dass sie so genannte Weiselzellen anlegen, in denen sie neue Königinnen aufziehen. Denn die Größe der Zellen bestimmt mit darüber, wer darin aufwächst. Arbeiterinnenzellen haben einen Durchmesser von 4,7 – 5,4 mm und sind 10 – 12 mm tief. Drohnen wachsen in 6,2 – 6,4 mm breiten und 16 mm tiefen Zellen heran. Königinnenzellen können dagegen bis zu 20 – 25 mm lang sein. Sie sind rund und zapfenförmig und öffnen sich nach unten.
Das Heranziehen einer neuen Königin bedeutet, dass sich das Volk zum Schwärmen bereit macht und sich teilen möchte. Oh je ! Das wäre am Ende des Sommers gar nicht gut. Ein erfahrener Imkerfreund kommentierte das so: „Augustschwarm – Gott erbarm!“. Das ausgezogene Volk – sofern dieses überhaupt eine neue Bleibe bei einem Imker findet - hätte nicht mehr genügend Zeit, um ausreichend Brut und Vorräte für den Winter anzulegen. Zudem ist für die Überwinterung eine bestimmte „Masse“ an Bienen überlebensnotwendig, um die Temperatur im Stock zu halten.
Aber was haben unsere Bienen dann gebaut? Meine Imkerlotsin erkannte am wulstigen Rand, dass es sich vermutlich um „Spielnäpfchen“ handelt, welche die Bienen schon mal aus ihrem reinen Bautrieb heraus anfertigen. Aber es kann auch von der Königin bestiftet, also mit einem Ei belegt, und zur Weiselzelle ausgebaut werden. Als ich eine Woche später nachsah, hatten die Arbeiterinnen die Zelle glücklicherweise wieder abgebaut – sie wollten also nur spielen….