Ich muss mich immer daran erinnern, schon im März unsere Bienensachverständige zur Entnahme einer Futterkranzprobe einzuladen. Ruck zuck ist es Mai, ich möchte die ersten Ableger bilden und dann ist das erforderliche Gesundheitszeugnis nicht da. Deshalb hat Kathrin schon heute die Probe entnommen, denn bis das Ergebnis da ist, könne schon mal sechs Wochen vergehen.
Wozu eine Futterkranzprobe?
Die Amerikanische Faulbrut ist eine gefürchtete Bienenseuche. Wenn sie ausbricht, müssen Völker getötet und Sperrbezirke eingerichtet werden, innerhalb derer kein Umstellen von Bienenständen erlaubt ist. Nur so kann man die weitere Ausbreitung verhindern. „Als Futterkranz werden die Honig- und Pollenzellen bezeichnet, die das Brutnest ringförmig umgeben. Meist liegt das Futter oberhalb und seitlich des Brutnestes, sodass es eher einem liegenden Halbmond als einem Ring entspricht. Zwischen Brutnest und diesen Vorratszellen findet ein intensiver Materialaustausch statt. Dies ist die geeignete Stelle, um nach Sporen der Amerikanischen Faulbrut zu suchen. Bei dieser Art der Probenentnahme wird die Brut selbst nicht geschädigt,“ schreiben Die Honigmacher.
Kathrin hat also mit einem Esslöffel aus allen drei Völkern Proben entnommen. Aber so einfach war das nicht, denn die Bienen hatten die Waben richtig fest verkittet. Nicht alle Rähmchen ließen sich voneinander lösen. Das ist einfacher, wenn die Temperaturen höher sind und sich das Holz der Beuten zusammenzieht.
Es war mein erster Blick in die Völker in diesem Jahr und ich bin sehr zufrieden. Queen Marlene ist bereits so stark, dass Kathrin mir riet, bereits jetzt den Honigraum aufzusetzen. Hui, ganz schön früh im Jahr! Bei den anderen Völkern warte ich aber noch bis zur Kirschblüte - wie es üblich ist.