Kürzlich waren meine Tochter und ich unentschlossen, welchen Weg wir für unseren Spaziergang einschlagen sollten. Eine Münze in der Jackentasche brachte uns auf die Idee, zu losen. "Kopf" - rechts rum, "Zahl" - links rum, oder wie es so gerade passte. So liefen wir eine Strecke, die wir sonst selten gehen.
Bald fiel es uns auf - hier hat sich in der (Vor-) Gartengestaltung einiges getan, aber leider nicht zum Vorteil. Nach drei, vier Schotter-Gärten zückte ich mein Handy, um die Vorgärten festzuhalten. Meiner schlechten Handykamera ist die miserable Fotoqualität geschuldet. Aber, was soll ich sagen, die Gärten haben nichts besseres verdient...
Übrigens, die Liste des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft listet Bienenfreundliche Pflanzen für Balkon und Garten auf - das gibt es auch als App fürs Handy, sehr praktisch beim Pflanzenkauf. Wer sich beraten lässt, findet auch Pflanzen für einen pflegeleichten Vorgarten, die Insekten Nahrung und Kleingetier Unterschlupf bieten.
Die BeetSchwestern haben die Schotter-Gärten ebenfalls zum Thema gemacht. Nicht nur, dass Kies, Schotter und Steine keine Nahrung für Insekten bieten, in ihnen verlieren sich auch die Jahreszeiten.
Josef
Cotoneaster und Geranium sind in vielen Sorten gute Bienenweiden...
Ralf Kaffenberger
Hi,
das wir immer verbreiteter.
Aber es geht auch anders. Im KGV, in dem mein Bienenhaus steht, ist die Neupflanzung von Koniferen schon seit Jahren nicht mehr erlaubt. Auf der nächsten Versammlung soll nun beantragt werden dass auch Kirschlorbeer nicht mehr gepflanzt und bestehender bis 2020 zu roden ist. Stattdessen informiert man die Gärtner über Alternativen, in denen sich in der Anlage wieder die Jahreszeiten wiederspiegeln sollen
LG vom "Bienenkumpel"
aus Bochum
Gerburgis Sommer
BeitragsautorHallo Ralf,
das ist doch mal eine klasse Initiative! Wir sind kürzlich in Münster in einem Wohngebiet in der Nähe des Kanals unterwegs gewesen und haben uns gewundert, ob es dort eine Regelung gegen Steingärten, Metallzäune und Kirschlorbeer gab. Es sah einfach klasse aus - viele Hecken aus (Rot-)Buche und nette Beete. Das wirkte sich tatsächlich auf die Stimmung aus - ich habe mich gleich wohl gefühlt...
Viele Grüße!
Katrin
Ja, wirklich schlimm sind diese schottergärten und das nur weil die Leute zu Faul sind ihre Gärten so zu pflegen das sie ihrem überzogenen Anspruch von Ästhetik gerecht werden den sie selber aber nicht erfüllen können. In was für einer Zeit leben wir eigentlich.
LG, Katrin
Fjonka
Ich hoffe sehr darauf, daß sie in zwei, drei jahren merken, daß diese Art "pflegeleicht" keine ist (Algen, "Un"kraut, Laub...) und die scheußlichen Schuttfelder von ganz allein wieder verschwinden. Allerdings fürchte ich, daß dies eine trügerische Hoffnung ist und stattdessen auch noch "Algentod" und Glyphosat diese toten "Gärten" überziehen werden, weil es ja viel zu aufwendig ist, zu schrubben und zu zupfen 🙁
Gerburgis Sommer
BeitragsautorJa, Fjonka und Katrin, es wäre wirklich schön, wenn es wieder grün würde. Aber ich fürchte genau wie Du, dass es länger dauert - die Gestaltung hat ja auch gekostet....
Wenn es um die Pflege geht, gibt es auch tolle Bodendecker, die kaum "Unkraut" hochkommen lassen - ich denke an das Dickmännchen. Es bietet immerhin mäßig Pollen und Nektar für Insekten und ist ein prima Lebensraum für kleines Getier.
Euch ein schönes Wochenende!
Katrin
Wo wir gerade bei dem Thema sind. Wir wollen unseren sehr große Garten Bienenfreundlich gestalten und zufällig auch viel mit Bodendeckeln arbeiten. Kannst du mir da vielleicht noch andere Pflanzen empfehlen. Wir haben an zwei stellen schon gute Erfahrungen mit Golderdbeeren gemacht. Sind die auch bienenfreundlich?
Gerburgis Sommer
BeitragsautorHallo Kathrin,
so gut kenne ich mit Pflanzen nicht aus, dass ich direkt eine Empfehlung geben kann. Ich glaube nicht, dass die Golderdbeere für Bienen besonderes interessant ist - dazu habe ich im Netz nichts gefunden. Klasse sind hingegen typische Bauerngartenstauden wie Lavendel, Fingerhut, Fackellilie, Astern und Schmuckkörbchen. Es hilft auch, wenn man Kräuter wie Schnittlauch, Oreganum, Borretsch und Dill zur Blüte kommen lässt. Auch wenn es für das Auge „unordentlich“ aussieht, Stauden sollte man im Herbst stehen lassen. Samenstände und Stängel dienen als Nahrung und Winterquartier. Ich schicke Dir gleich mal per Mail einen interessanten Artikel aus dem Landwirtschaftlichen Wochenblatt mit Pflanzenliste. Von der Wuchshöhe her könnten einige Bodendecker dabei sein...
Liebe Grüße!