Ist der lecker! Gestern Abend haben wir unseren ersten Honig geschleudert. Nachmittags fragte meine Tochter schon: "Wie kriegen wir denn die Bienen von den Waben? Die geben uns den Honig doch nicht freiwillig." Aber da gibt es ja Hilfsmittel. Bereits am Abend zuvor hatte ich eine Bienenflucht zwischen Honig- und Brutraum gelegt. Sie funktioniert wie eine Einbahnstraße. Die Bienen aus dem Honigraum oben können durch ein Loch in einen Verteiler aus enger werdenden Gängen in den Brutraum gelangen. Der Rückweg ist durch die kleinen Löcher versperrt. So können wir die Rähmchen mit dem teils verdeckelten Honig problemlos entnehmen und in eine fest verschließbare Kunststoffkiste packen.
Wertvolles Entdeckelungswachs
Damit fahren wir zu einer netten Imkerin, die uns zum Schleudern zu sich eingeladen hat. Mit den spitzen, eng beieinanderstehenden Zinken der Entdeckelungsgabel heben wir die Wachsdeckel von den Waben. Erst dann kann der Honig in der Schleuder herausfließen. Das Entdeckelungswachs bewahren wir in einem Glas auf. Ein erfahrener Imker empfiehlt, dieses im Winter zu kauen, wenn man erkältet ist.
Nun wird die Schleuder bestückt. Vier Rähmchen passen hinein, die "Öhrchen" immer zu einer Seite, damit man nicht durcheinander kommt. Und jetzt die Kurbel gegriffen und gedreht. Schon nach kurzer Zeit hören wir, wie der Honig an die Edelstahlwand der Schleuder klatscht.
Und da kommt er - in einem goldgelben Strom rinnt unser Honig ins Doppelsieb. Dieses hält kleine Wachsstückchen zurück. Dann die Rähmchen wenden, damit auch die andere Seite ausgeschleudert wird. Natürlich probieren wir sofort: Süß und ein Hauch nach Minze (finden wir) - unser Honig schmeckt sooo gut! 10 kg sind es geworden. Mit etwas Glück können wir Ende Juli noch einmal schleudert. Aber vorerst wird unser durch zweimaliges Schwärmen geschrumpftes Volk mit der Brutpflege beschäftigt sein.
Für die nächsten Tage ist noch etwas Honigpflege angesagt: Schaum abschöpfen und Rühren, um die Kristallisation zu dämpfen, schließlich soll er schön cremig werden.
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