Bienenweide

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Der dunkle Streifen zeigt die Fläche, die ich an drei Abenden per Hand bearbeitet habe...
Der dunkle Streifen zeigt die Fläche, die ich an drei Abenden per Hand bearbeitet habe...

Motiviert vom Zuspruch der Nachbarn habe ich abends jeweils eine Stunde investiert und bin auf allen Vieren über das Feld gerobbt, um die Wurzelballen herauszuklauben. Das Ganze ist zeitintensiv aber auch effektiv, und für heute oder morgen hat sogar ein Nachbar seine Mithilfe angeboten.

... und dann kommt schweres landwirtschaftliches Gerät...
... und dann wird schweres landwirtschaftliches Gerät aufgefahren...

Trotzdem habe ich noch einen Hilferuf an einen Freund abgesetzt, der als Landwirt über einen gewissen Maschinenpark verfügt. Und was soll ich sagen? Drei Stunden später war er mit Schlepper und Kreiselegge da! Ruckzuck graben sich die Zinken hinter dem Traktor viel tiefer und effektiver in die Erde als meine Finger. Die Nachläuferwalze (was ich bei den Recherchen für den Blog nicht alles lerne!) lockert die obere Bodenschicht, sodass ein feingkrümeliges Saatbett entsteht. Und das in Nullkommanix! Herzlichen Dank Hans-Gerd - backe Dir gleich einen Kuchen!

... die Kreiselegge richtet in Nullkomanix ein feines Saatbett her.
... die Kreiselegge richtet in Nullkomanix ein feines Saatbett her.

Dann habe ich noch gelesen, dass die Kreiselegge organisches Material (also die gefürchteten Graswurzeln) vom Boden entmischt und als Schwad ablegt. Noch bin ich nicht am Feld gewesen, aber das muss ich mir heute Nachmittag mal ansehen.

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Hier ein Blühstreifen, den ein Landwirt in Haltern-Lippramsdorf, Kreis Recklinghausen, angelegt hat.
Hier ein Blühstreifen, den ein Landwirt in Haltern-Lippramsdorf, Kreis Recklinghausen, angelegt hat.

Das kann doch nicht wahr sein! Neue Auflagen im Zuge der EU-Agrarreform machen für Landwirte die Anlage von Blühstreifen so kompliziert, dass sich keiner mehr ranwagen wird. Im Kreis Borken gibt es seit fünf Jahren eine Blühstreifen-Initiative des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes, an der sich mehr als 500 (!) Landwirte beteiligen - der Kreis Borken blüht! Doch jetzt sollen Landwirte auf den Quadratzentimeter (!) genau angeben, wie groß die Flächen sind. Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen. Wer die Pressemeldung darüber lesen möchte, klicke hier.

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DSC_3252Es war vorauszusehen, wir hätten mit der Bodenbearbeitung für die Blumenwiese schon im Herbst beginnen müssen. Aber damals hatte ich noch keinen Schlepper mit Fräse bei der Hand. Jetzt sprießen Gras und Quecken und werden den Blumen demnächst den Platz zum Wachsen nehmen.
DSC_3248Es sei denn, man robbt übers Feld und klaubt die Wurzelbatzen aus der lockeren Erde, so wie ich gestern.
DSC_3244Einen 1 m breiten Streifen habe ich geschafft. Eigentlich wäre es ja gar nicht viel, wenn man Helfer hätte, aber die Kinder waren nicht zu motivieren und die Nachbarn der künftigen Blumenwiese schauen bislang zu. Mal sehen, gleich starte ich den nächsten Arbeitseinsatz...

Einige Stunden später: Das war lustig. Zeitweise betrug das Verhältnis von Gute-Ratschläge-Gebern und fleißiger Arbeiterin 3:1. Acht Nachbarn habe ich in einer Stunde gesprochen, zwei bieten mir Brunnenwasser zur Bewässerung und einer möchte in seinem Garten selbst eine Blumenwiese anlegen. Klasse, oder? Mithilfe gabs zwar keine - schaut doch zu sehr nach Sisyphusarbeit aus - aber fürs nette Nachbarschaftsverhältnis könnte ich schon weiter buddeln. Aber ist es nötig? Vielleicht kommen die Blumen ja doch gegen das Gras an, oder ich verkleinere die Fläche und setze noch Kartoffeln, blühen auch und schmecken gut....

P.S. Irgendwie sind die Bilder unscharf, oder? Hoffe, dass nur jemand an meiner Kamera gespielt hat und nichts kaputt ist.

Blick aufs Volk
Habe gestern noch einen neugierigen Blick ins Volk geworfen. Ja! Sie beginnen, die Waben im zweiten Brutraum auszubauen. Unten habe ich Stifte, unverdeckelte und verdeckelte Brut gesehen. Alles so, wie es sein sollte. Allerdings bauen sie erste Drohnenzellen zwischen den Rähmchen der beiden Zargen. Deshalb habe ich den Drohnenrahmen aus dem oberen Brutraum in den unteren Raum gehängt. Ordnung muss sein!? Na ja, die Bienen wissen schon, was sie tun....

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In den letzten Tagen war es ruhig in meinem Blog. Der schreckliche Flugzeugabsturz, die immer kreisenden Gedanken an die Opfer und ihre Verwandten, die traurige, stille Stimmung hier in Haltern lähmen mich.
Dazu mussten wir meinen Computer ersetzen. Und der Neue und ich, wir sind noch nicht per Du. Diese Fotos und Texte sind schon vor über einer Woche entstanden und nach den stürmischen Tagen von Niklas heute wieder aktuell:

Achtung! Reger Flugverkehr!
Achtung! Reger Flugverkehr!

Mal eben nach den Bienen schauen - und sie fliegen! Dabei sind einige gelb bepudert und viele mit schweren Pollenhöschen unterwegs:

Die Saalweide blüht und liefert reichlich Pollen.
Die Saalweide blüht und liefert reichlich leuchtend gelben Pollen.
Ah, diese Biene hat sich eine Blüte mit dunkleren Pollen ausgesucht. Vielleicht
Ah, diese Biene hat sich eine Blüte mit dunkleren Pollen ausgesucht. Vielleicht Krokus und Schneeglöckchen? Rätselt selbst, die Honigmacher bieten eine hilfreiche Seite zur Pollen-Bestimmung.

À propos Sturm: Wir haben ihn in Buxtehude erlebt und ich war zuversichtlich, dass die Beute den Winden standhalten würde. Doch als wir heute zurückkamen, hatte eine Nachbarin auf Band gesprochen, dass die Abdeckungen (zum Glück nicht der Deckel) davon geflogen seien, und da wir augenscheinlich nicht da seien, würde sie sich den Bienen vorsichtig nähern und alles wieder richten. Der Wiesenbesitzer hat dann zwei Tage später wohl dasselbe gesehen und noch einmal eingegriffen und den Deckel mit einer dicken Grassode beschwert.
Das nenne ich mutig für Leute, die sich noch nie mit Bienen beschäftigt haben. Großes Lob und vielen Dank!

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Unsere Rettung: Der kleine rote Traktor mit schlagkräftiger Fräse. Den schmalen Streifen vor der Fahrspur hatten wir uns mühsam mit einer Fotofräse erkämpft.
Unsere Rettung: Der kleine rote Traktor mit schlagkräftiger Fräse. Den schmalen "gehackten" Streifen vor der Fahrspur hatten wir uns Tage zuvor mühsam mit einer Motorfräse erkämpft.

Wenn ich nur daran denke, schmerzen mir die Muskeln in der Schulter. Am Wochenende haben wir versucht, die Wiese zu fräsen, als vorbereitende Maßnahme für die Blumensaat. Mit der geliehenen Motorhacke war das aber ein Ding der Unmöglichkeit. Mein Sohn bewies Ausdauer und mühte sich ab, doch die Messer gruben sich nur mit dem größten Kraftaufwand in die Erde.
Als ich es versuchte, kam es mir vor, als ob ich von einer schnelllaufenden Spinne übers Feld gezogen würde - die Nachbarn haben sich amüsiert....
Als nach 1,5 Stunden nur ein schmaler Streifen geschafft war, gaben wir resigniert auf.DSC_2915

Zu unserem Glück half uns einige Tage später der Mann meiner Imkerpatin aus der Klemme. Mit seinem "kleinen roten Traktor" und einer wirkungsvollen Fräse fuhr er kreuz und Quer über die Wiese.

Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Eine Fläche von etwa 160 m² ist fürs erste vorbereitet.
Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Eine Fläche von etwa 160 m² ist fürs erste vorbereitet. Natürlich sind noch immer reichlich Graswurzeln drin, aber ich hoffe auf passendes Wetter nach der Saat, sodass die Blumen schneller wachsen, als das Gras.
Jetzt heißt es nur noch, die passende Blumensamenmischung zu finden.

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DSC_3030JA! Es ist endlich so weit! An diesem Wochenende herrscht herrliches Flugwetter. Am Bienenstock auf der Wiese ist richtig was los.
Und weil ich jetzt auch wieder schnell in die Sonne möchte, gibt es auch nur ein paar Bilder. Dieses Mal ausnahmsweise mit einer dicken Hummel-Mama, die sich sportlich verrenkt, um an den Nektar eines Krokusses zu kommen... DSC_2960DSC_2966 DSC_2963 DSC_2961 DSC_2964Bei Bienen wirkt es auch nur auf den ersten Blick eleganter:DSC_2982 DSC_2974Jetzt aber ab in den Garten!

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Jetzt kommt auf dem Feld der Ölrettich mit seinen weißen Blüten hervor.
Jetzt kommt auf dem Feld der Ölrettich mit seinen weißen Blüten hervor.
Zum Vergleich: Das Feld mit gelb blühendem Senf vor drei Wochen.
Zum Vergleich: Das Feld mit gelb blühendem Senf vor drei Wochen.

Vor drei Wochen habe ich das Feld mit Weißem Senf in der Nachbarschaft vorgestellt - es leuchtete herrlich gelb mit wenigen weißen Blüten. Jetzt hat es seine Farbe gewechselt und zeigt Blüten in kühlem Weiß und nur noch wenige gelbe Farbtupfer. Ein befreundeter Landwirt klärte mich auf: Bei den weißen Blüten handelt es sich um Ölrettich, der auch im Oktober noch Pollen und Nektar bietet.

Ölrettich & Co als Bienenweide

Ölrettich kann bis in den Winter hinein Futter für die Bienen liefern.
Ölrettich kann bis in den Winter hinein Futter für die Bienen liefern.
Ölrettich erfriert bei Temperaturen zwischen - 10 bis -12 °C.
Ölrettich erfriert bei Temperaturen zwischen - 10 bis -12 °C.

Landwirte, die an Zwischenfruchtblühmischungen als Bienenweide interessiert sind, finden hier ausführliche Informationen der Landwirtschaftskammer NRW. Dort habe ich folgenden Aspekt gefunden, der für mich neu ist: "Bei Sorten mit späterem Blühbeginn, die in der Regel aus pflanzenbaulicher Sicht bevorzugt werden, um ein unerwünschtes Aussamen der Bestände zu vermeiden, besteht jedoch die Gefahr, dass die Bestände zu lange in den Spätherbst hinein weiterblühen und sich die Bienen dann nicht mehr rechtzeitig auf die Winterruhe vorbereiten können. Früh blühende Zwischenfruchtbestände bergen hingegen die Gefahr, dass sie zum Aussamen gelangen und dadurch Probleme in der Folgekultur bereiten. Ein Kompromiss sollte sich finden lassen, wenn die Bestände bei beginnender Samenreife rechtzeitig abgeschlegelt werden, dadurch wird zugleich verhindert, dass die Bienen und sonstigen Insekten durch zu hohes Nektarangebot im Oktober nicht rechtzeitig die Winterruhe aufnehmen."

Na, da hoffe ich, dass es mit der Blüte bald vorbei ist - so schön das Feld auch anzusehen ist - nicht, dass meine Bienen die Winterruhe vergessen.... Aber nebenan wird der Tisch neu gedeckt:

Und direkt nebenan beginnt das nächste Senf-Ölrettich-Feld zu blühen.
Das nächste Senf-Ölrettich-Feld beginnt zu blühen.

Senf Pollenhöschen
Schwer bepackt krabbelt diese Sammelbiene in den Stock. Ihre Pollenhöschen sind mit gelben Senfpollen gefüllt.

Ein kurzer Flug übers Nachbarhaus, die Wiese, das Seniorenheim, ein Maisfeld - und dann ist der Tisch für meine Bienen reichlich gedeckt. Nach rund 300 m erreichen die Sammlerinnen ein Feld mit leuchtend gelb blühendem Senf. Der Weiße (!) Senf blüht gelb und ist eine hervorragende Bienenweide, weil er reichlich Pollen und Nektar bietet.

Das Senffeld ist wie ein gedeckter Tisch für meine Bienen. Wenn ich den Bauern mal treffe, werde weißblühende Pflanze er unter die Senfsaat gemischt hat.
Das Senffeld ist wie ein gedeckter Tisch für meine Bienen. Wenn ich den Bauern mal treffe, werde ich ihn fragen, welche weißblühende Pflanze er unter die Senfsaat gemischt hat. Oder erkennt jemand von Euch die Pflanze?

Senf wird vielseitig genutzt
Landwirte bauen ihn gerne als Zwischenfrucht an, weil er Stickstoff aus der Luft aufnimmt und in seine Zellen einbindet. Im Winter erfriert der Senf und wird im Frühjahr untergepflügt. Dann gelangt der gebundene Stickstoff in die Erde und wird von der nächsten Pflanze genutzt, die dort wächst. Außerdem lockern seine tiefen Pfahlwurzeln den Boden auf und erleichtern so ihren Nachfolgern das Wachsen.
Andere bauen den Senf für die Ölgewinnung an. Senföle werden zur Herstellung von Brennölen und für Seifen genutzt. Das den Samen abgepresste Öl schmeckt scharf und kann als Speiseöl verwendet werden. Und schließlich würzen Körner vom Weißen Senf auch Senfgurken, Mixed Pickles und Wurst - man kann also zu vielem "seinen Senf dazugeben...."

Bienen schlemmen im Senf

Die Senfblüte leuchtet schwefelgelb, der Blütenstaub im Pollenhöschen ist eher das, was man als senfgelb bezeichnen würde.
Die Senfblüte leuchtet schwefelgelb, der Blütenstaub im Pollenhöschen ist eher das, was man als senfgelb bezeichnet.
Hier ist der Saugrüssel gut zu erkennen. Er besteht aus einer langen behaarten Zunge, deren Ränder zu einer Röhre zusammengebogen werden können. An der Zungenspitze sitzt ein Haarbüschel, welches wie ein Schwamm Flüssigkeiten wie Nektar und Wasser aufsaugt.

 

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Einmal stempeln, bitte!
Einmal stempeln, bitte!

Im Allgemeinen verrät die Farbe der Pollenhöschen an den Beinen der Honigsammlerin, an welchen Blumen sie genascht hat. Erfahrene Imker können dies durch Kenntnis der Blühzeiten und der Pollenfarbe recht genau bestimmen - ich kann´s allerdings noch nicht...
Eine Blume allerdings ermöglicht es sogar Laien, an den Bienen zu erkennen, ob sie dort waren: Das Drüsige Springkraut. Wenn die Bienen in die Blüte krabbeln, um den Nektar herauszusaugen, "stempelt" sie den Pelz mit kühlgelbem Blütenstaub - und beim Herauskrabbeln gleich noch einmal.

Das Drüsige Springkraut wächst vor allem in feuchten Wäldern und Ufern.
Das Drüsige Springkraut wächst vor allem in feuchten Wäldern und Ufern.

Auf dem Foto oben ist gut zu erkennen, wie Bestäubung funktioniert - macht auch Spaß, es zu beobachten! Da Bienen blütenstet sind, das heißt, während eines Sammelfluges immer an der gleichen Pflanzenart "tanken", tragen sie den Blütenstaub von einer Springkrautblüte zur nächsten.

Springkraut wird zur Plage
Noch ein paar Fakten zum Drüsigen Springkraut: Es zählt zu den Balsaminengewächsen und  wurde im 19. Jahrhundert eingeschleppt. Ökologisch gesehen ist es für die heimische Flora bedenklich, da es sich rasend schnell verbreitet und heimische Pflanzen verdrängt.
Ebenso massenhaft wächst das Kleinblütige Springkraut. Von Bienen wird es allerdings nicht angeflogen.

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Alle fleißig mitraten: An welcher Pflanze hat die Biene in der Mitte genascht?

Im Allgemeinen verrät die Farbe der Pollenhöschen an den Beinen der Honigsammlerin, an welchen Blumen sie genascht hat. Erfahrene Imker können dies durch Kenntnis der Blühzeiten und der Pollenfarbe recht genau bestimmen - ich kann´s allerdings noch nicht...
Eine Blume allerdings hat eine andere Methode, die Bienenbeobachtern verrät, ob eine Biene bei ihr war.
Schreibt die Lösung einfach als Kommentar! In einigen Tagen löse ich das Rätsel auf.

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Klein aber oho: Auf dem schmalen Böschungsstreifen blühen verschiedene Blumen und bieten Honig- und Wildbienen Pollen und Nektar.

Seitdem ich mich für Bienen interessiere, habe ich ein Auge für Blühendes in meiner Umgebung. Als in der Nachbarschaft durch Baumaßnahmen eine kleine Böschung entstand, entstand die Idee, hier eine Wildblumenmischung auszusäen. Der Besitzer der Böschung war einverstanden und so riss ich vor Ostern Gräser aus, die sich dort schon ausgebreitet hatten. Leider war es seit Wochen sehr trocken, sodass ich mit meinen beschränkten Mitteln wenig erfolgreich war. Immerhin, ein Teil der Fläche konnte ich freilegen und die Blumenmischung "Schmetterlings- und Bienenwiese" (von Rewe) aussäen. Sie ist einjährig und enthält keine Klee- und Gräseranteile.
Da sich nach einigen Wochen nur wenige Pflänzchen zeigten, habe ich Phazelia nachgesät und jetzt blühen mindestens zehn verschiedene Arten, die vor allem Wildbienen anziehen werden. Hier eine Auswahl:
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Eine Blumenwiese unterstützt die Artenvielfalt – nicht nur Insekten sind hier zuhause sondern auch Igel und Vögel.
Eine Blumenwiese unterstützt die Artenvielfalt – nicht nur Insekten sind hier zuhause sondern auch Igel und Vögel. Foto: Schäfer

Weg mit den Steingärten voller Schotter - hin zu blühenden Beeten, Wiesen und Grünstreifen. Das war der Tenor eines Vortrags, zu dem mein Imkerverein eingeladen hatte. Für die Zeitung habe ich folgenden Artikel geschrieben:

Für Bienen zählt jede Blüte
Marl. „Blühende Landschaften sind auch in Ihrem Umfeld möglich“, versprach Irene Schäfer am Donnerstag den 50 Besuchern, die zum Vortrag des Imkervereins Marl-Sickingmühle gekommen waren. Die Imkerin aus Datteln zeigte im Restaurant „Zum schwatten Jans“ anhand eindrucksvoller Fotos, wie sich im Kleinen auf dem Balkon sowie im Großen mit Blumenwiesen für eine bunte Blütenvielfalt sorgen lässt. „Mein Wunsch ist es, die Nahrungssituation von Wild- und Honigbienen, Schmetterlingen und anderen blütenbestäubenden Insekten zu verbessern“, so die Referentin.
Bienenfreundliche Pflanzen kaufen

Pflanzen, die Pollen und Nektar liefern, sind Nahrungsquellen für Bienen und andere Insekten.
Pflanzen, die Pollen und Nektar liefern, sind Nahrungsquellen für Bienen und andere Insekten. Foto: Schäfer

Wer bereits beim Kauf von Stauden und Gehölzen auf bienenfreundliche
Pflanzen achte, könne schon in kleinen Schalen, Blumentöpfen und Beeten eine wertvolle Artenvielfalt heranziehen. Richtig lebendig werde es, wenn Rasen durch eine Wildblumenwiese ersetzt werde. „Da können Sie viele Bienen bei der Arbeit beobachten“, versicherte Irene Schäfer und verwies auf das „Netzwerk Blühende Landschaft“, das viele Informationen zum Thema bereit halte.
Den Garten pflegeleicht zu gestalten ist für viele Gartenbesitzer ein wichtiges Argument. „Aber Hecken und Rasen müssen Sie regelmäßig schneiden. Meine Wildblumenwiese mähe ich einmal im Jahr oder ich lasse sie stehen. Bewässern muss ich sie auch nicht“, beschrieb die Imkerin, die Zeitersparnis, die sie durch ihre Wiese mit mehr als 35 Blumensorten gewinnt. Die Samenstände würden im Winter von den Vögeln aufgepickt. Zudem diene eine Wiese auch als Rückzugsgebiet für Igel, Fasane, Kröten und sogar für Hasen und Rehe.

Wiesen erst nach der Blüte mähen
Feldern, Wiesen und öffentlichen Flächen blüht es immer weniger. Deshalb appellierte Irene Schäfer an Bauern, Jäger und Städte, Randstreifen und Zwischenstücke als Blumenwiesen anzulegen und - ganz wichtig - nicht zu früh zu mähen.

Irene Schäfer warb dafür, Gärten, Feld- und Wegränder sowie öffentliche Flächen zum Blühen zu bringen. Foto: Sommer
Irene Schäfer warb dafür, Gärten, Feld- und Wegränder sowie öffentliche Flächen zum Blühen zu bringen. Foto: Sommer

Kathrin Wehling, Vorsitzende des Imkervereins freute sich besonders, dass Gernot Fischer, Technischer Angestellter der Stadt Marl gekommen war und sich in die rege Diskussion einbrachte. Er zeigte großes Interesse für das Anliegen der Imker, verdeutlichte aber auch, dass die Stadt verschiedenen Zwängen unterliege, die eine rasche Umsetzung der Ideen erschwere oder verhindere. Ingrid Vornholt, Kassiererin des Vereins, brachte es schließlich auf den Punkt: „Warten wir nicht darauf, dass die anderen anfangen. Es kann doch jeder im eigenen Garten für blühende Landschaften sorgen!“

Tipps für blühende Gärten
• Für Insekten interessant sind z.B. Lavendel, Fingerhut, Fackellilie, Astern, Schmuckkörbchen und Phazelie.
Lassen Sie Kräuter wie Schnittlauch, Oreganum, Borretsch und Dill zur Blüte kommen.
• Auch wenn es für das Auge „unordentlich“ aussieht, Stauden im Herbst stehen lassen. Samenstände und Stängel dienen als Nahrung und Winterquartier.

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Hohle Bambusstängel sind ein tolles Baumaterial für Wildbienenhotels.

Den Arm voller Bambus, der wegen einer Baustelle weichen muss! So ein Glück! Am Sonntag beschlossen wir, für eine Familienfreizeit einen Workshop zum Bau von Bienenhotels anzubieten. Drei Tage später entdeckte ich den Bambus, dessen Stängel gute Nisthilfen abgeben.
In dieser Woche scheint es sich alles um Wildbienen zu drehen. Habe einen Vortrag über Wildbienen gehört und wertvolle Tipps für den Bau von Nisthilfen erhalten. Über die Veranstaltung verfasste ich für die Halterner Zeitung den folgenden Bericht: ... weiterlesen