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Endlich! Darauf haben die Bienen lange gewartet: Bei Temperaturen über 20 °C starten die Sammelbienen zum Flug. Kalt und manchmal auch regnerisch waren die vergangenen Wochen und daher Bienen außerhalb des Stockes nur vereinzelt zu beobachten.

Die Brutwabe ist fast komplett mit verdeckelter Brut gefüllt. Rund 2000 Arbeiterinnen werden allein auf dieser einen Seite der Brutwabe schlüpfen.

Ein Blick auf die Völker
Insgesamt scheint die Schwarmstimmung abgenommen zu haben. Vereinzelt habe ich eine Weiselzelle entdeckt.

Queen Helene
Die neue Queen Helene in der Trogbeute stiftet sehr fleißig - das tut auch not, denn das Volk ist recht klein, sitzt auf acht Rähmchen.

Ableger
Im Ableger in der Einraumbeute ist am vergangenen Wochenende eine junge Königin geschlüpft. Habe am vergangenen Sonntag noch die Reste der Weiselzelle gesehen. Wenn sie schlau ist, nutzt sie das schöne Flugwetter zum Hochzeitsflug.

Queen Gertrud
In der Deutsch-Normal-Beute nebenan sollte Queen Gertrud stiften, aber schon in der vergangenen Woche konnte ich keine Stifte erkennen - und habe es auf die Lichtverhältnisse geschoben. Tatsächlich scheint das Volk weisellos zu sein, hat aber noch eine Nachschaffungszelle ziehen können. Darin konnte ich eine Rundmade erkennen. Ansonsten ist es ein sehr bienenstarkes Volk, das fleißig Honig produziert. Der zweite Honigraum hat hier seine Berechtigung...

Queen Marlene
Hier scheint alles zu stimmen: Queen Marlene sorgt für ein tolles Brutnest und die Bienen tragen Honig ein.  Eine Weiselzelle habe ich gebrochen und auch einmal Drohnenbrut geschnitten, um den Varroadruck im Volk zu senken.

Habe ich nicht einen tollen Nachbarn? Er hat beim Mähen das ursprüngliche Rechteck unserer Blumenwiese stehen lassen und ist um einzelne Planzen außerhalb des Rechtecks herumgekurvt. Ein dickes Dankeschön!!!

Die Einraumbeute beherbergt den Flugling, den wir aus den beiden Völkern in den DN-Beuten gebildet haben.

Jetzt musste ich beim Schreiben der Überschrift doch grinsen "Brut und Bienen für Flüchtling", so lief es mir in die Tastatur. Stimmt, mit Flüchtlingen habe ich mehr zu tun, als mit Fluglingen.

Meine Völker Marlene und Getrud quellen fast über und sind in Schwarmstimmung. Erste Weiselzellen habe ich bereits am 20. April gebrochen. Es wird höchste Zeit, die Völker zu schröpfen, wenn ich vermeiden möchte, dass sie schwärmen.

Flugling bringt Entlastung
Deshalb habe ich mit einer Freundin am 28. April einen Flugling gebildet. Sie möchte seit einem Jahr mit dem Imkern beginnen, und besucht gerade einen Imkerkurs. Einen Schwarn konnte sie in 2018 nicht ergattern. Nun hatte sie die Einraumbeute so präpariert, dass man DN-Rähmchen einhängen kann. Sobald es möglich ist, wird sie diese Rähmchen wieder entfernen, denn die Beute ist mit hochformatigen Rähmchenmaßen bestückt.

Wie haben wir den Flugling gebildet? Nach einer flotten Durchsicht der beiden Völker in den DN-Beuten haben wir festgestellt, dass das Jetzt in der Mitte stehende Volk (Gertrud) mehr Weiselzellen hatte als das Volk Marlene (jetzt links). Deshalb habe ich hier drei Bruträhmchen entnommen und eine bestiftete Weiselzelle stehen lassen. Hier wird die Königin für das neue Volk heranwachsen.  Nun haben wir die Einraumbeute auf den Platz von Volk Marlene gesetzt und Marlene nach links an den Rand platziert und das Flugloch um 90 ° gedreht. Nun werden die Flugbienen von Marlene an den alten Standort zurückkehren und in die Einraumbeute einziehen. Gertruds Brut und Marlenes Flugbienen werden also das neue Volk bilden.

Bei gutem Flugwetter konnten wir beobachten, dass es geklappt hat. Es herrschte reger Andrang an der Einraumbeute.

Ableger oder Flugling?
Manche werden sich fragen, warum ich nicht einfach einen Ableger gebildet habe. Da ich noch auf das Ergebnis der Futterkranzprobe warte und kein aktuelles Gesundheitszeugnis besitze, fiel diese Möglichkeit aus. Denn ein Ableger muss mindestens drei Kilometer entfernt aufgestellt werden, damit die Bienen nicht wieder zum alten Stand zurückfliegen.
So habe ich zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen: Zwei Völker geschröpft und eine Freundin glücklich gemacht, die das Volk abholen wird, sobald das Zeugnis da ist. Die Bildung weiterer Ableger ist allerdings nicht ausgeschlossen...

Eine fitte Königin zu haben, ist für das Bienenvolk überlebenswichtig. Im Trogbeutenvolk ist eine Neue geschlüpft. Gesehen habe ich sie noch nicht. Aber ich liebe dieses Bild aus dem Archiv, weil es eine Königin umsorgt von den Ammenbienen zeigt.

Ist das schön! 27 Tage nachdem ich ein Brutbrett mit jüngster Brut in das weisellose Volk gehängt habe, verraten kleine Stifte (Eier), dass eine neue Königin geschlüpft ist, den Hochzeitsflug überlebt hat und jetzt erfolgreich begattet für Nachwuchs sorgt! Yes!

2 Kommentare

Tief versenkt diese Wildbiene ihren Rüssel in der Blüte einer Roten Taubnessel.

Eigentlich wollte ich ja heute die Völker nach Weiselzellen durchschauen und erste Stifte im Trogbeutenvolk entdecken, aber es regnet den lieben langen Tag. Also schreibe ich mal ein paar Zeilen über die Entwicklung der Blumenwiese, die ich im Frühjahr 2015 mit einer auf drei Jahre angelegten Blumenmischung eingesät habe. Sie hat uns (und vielen Nachbarn) über die Jahre viel Freude bereitet. Ab April wandelt sich das Bild fast wöchentlich. Pflanzenformen und Blütenfarben lösten sich abwechslungsreich ab. Doch nun, im 5. Jahr, ist nicht mehr so viel übrig geblieben. Aber einige Pflanzen haben sich gehalten oder säen sich weiter aus. Ganz stark sind dabei die Malven. Doch jetzt lasse ich Blumen sprechen:

Ich komme einfach nicht auf den Namen dieser Blume, deren üppige Blütendolden in etwa 1 m Höhe über der Wiese schweben. Sieht einfach toll aus! Danke an Joachim Eberhardt: Es ist das Hasenohr (Bupleurum).
Vereinzelt leuchtet die Wolfsmilch (Euphorbie) in hellem Grün.
Sogar ein paar Veilchen habe ich entdeckt.
Und klar: Löwenzahn ist auch dabei...

... und jetzt, regnet es nicht mehr und die Sonne wagt sich sogar hervor. Ab nach draußen!

Überall eine Etage aufgesetzt: Die Honigräume bilden den Abschluss der Beutentürme.

Wie bin ich froh, dass die kalten Tage der vergangenen Woche vorbei sind. Unsere Apfelbäume stehen kurz vor der Blüte. Eine Frostnacht in voller Blüte hätte ihnen nicht gut getan. Aber nun endlich steigen die Temperaturen: Herrlichstes Flugwetter für die Bienen und der Tisch für sie ist reichlich gedeckt. Die Kirschbäume blühen. Da wird es Zeit, die Honigräume aufzusetzen.

Blick in die untere Brutzarge des Ablegers "Gertrud".

Wachsmotte im Winterlager
Über den Winter hatte ich einige frisch ausgebaute Waben des Vorjahrs eingelagert. Die wollte ich nun teils in die Honigräume verbauen. Wollte! Ich habe sehr darauf geachtet, dass keine bebrüteten Waben dabei waren, um keine Wachsmotteneier einzulagern. Entweder habe ich etwas übersehen oder es reicht aus, wenn die Bienen bereits Pollen eingelagert haben. Der große Teil der Waben ist zerfressen. Kein schöner Anblick. Nun warte ich darauf, dass die Sonne kräftig genug scheint, um den Sonnenwachsschmelzer einzusetzen.
Nun sind die drei Honigräume mit frischen Rähmchen und Mittelwänden ausgerüstet.

Ableger gut entwickelt
Überrascht war ich, als ich beim Ableger Gertrud eine Randwabe entnahm, um dort den Drohnenrahmen einzusetzen. Beim Hochziehen purzelten die Bienen nur so von der Wabe - es ist ein wirklich gut entwickeltes bienenstarkes Volk. Da würde es mich nicht wundern, wenn sie bald in Schwarmlaune geraten....

Ruhe in der Trogbeute
In der Trogbeute waren die Bienen auch sehr ruhig. Ich hoffe, das Nachziehen einer Königin in diesem weisellosen Volk hat geklappt und sie trifft beim Hochzeitsflug auf genügend kräftige Drohnen.

Ein erstklassiges Brutnest entdeckten die Bienensachverständige und ich im Volk von Queen Marlene. Aus dem Futterkranz oberhalb der Brut entnimmt die BSV die Probe. Foto: Melanie Kalde

Am Freitag - bei lausigen 6 °C - hat unsere Bienensachverständige in Windeseile aus meinen drei Völkern eine Futterkranzprobe entnommen. Diese ist bereits auf dem Weg zum Fachzentrum Bienen und Imkerei nach Mayen, wo sie im Labor auf Sporen der Amerikanischen Faulbrut untersucht wird. Die Honigmacher erklären diese Untersuchung sehr gut: Futterkranzprobe auf Amerikanische Faulbrut. Über die Symptome und die Behandlung der Amerikanischen Faulbrut habe ich vor drei Jahren zwei Artikel geschrieben: Amerikanische Faulbrut erkennen und Amerikanische Faulbrut - Was tun im Verdachtsfall?. Wenn nach einigen Wochen - hoffentlich dauert es nicht sooo lange - ein negativer Bescheid kommt, kann ich damit beim Amtsveterinär ein Gesundheitszeugnis für meine Völker beantragen.

Faulbrutfälle in der Nähe
Die Imker in unserem Verein sind alamiert: Etwa 20 km von meinen Bienenstöcken entfernt wurden zwei Faulbrutfälle entdeckt. Andere Imker wohnen näher am Sperrbezirk, aus dem keine Bienen entfernt und hineingebracht werden dürfen. Besonders tragisch ist dies für einen jungen Berufsimker, der mit seinen Völkern in die Obstblüte wandern wollte. Hoffentlich treten keine weiteren Verdachtsfälle auf!

7 Kommentare

Gähnende Leere: In den unverdeckelten Zellen sind keine Stifte oder Maden zu sehen.

Das sieht aber mau aus, im Brutnest von Queen Helene in der Trogbeute: Es ist gar keine Brut mehr da - alles geschlüpft und keine Eier nachgelegt. Man konnte schon am geringen Flugverkehr bei Sonnenschein sehen, dass etwas nicht stimmt. Ich nehme an, dass Queen Helene gestorben ist - warum auch immer. Ich habe sie weder auf den Waben, noch auf dem Boden der Beute gefunden.

Junge Brut zugesetzt
Wenn ein Volk ohne Königin - also weisellos - ist, kehrt der Schlendrian ein. Einerseits hat ein Teil der Bienen wenig zu tun, die Ammen sind sogar arbeitslos. Andererseits fehlt aber auch die Motivation zur geregelten Arbeit. Wozu Futter einholen, wenn noch etwas da ist und kein Nachwuchs nach Futter verlangt? Ein Glück, dass sich noch keine Arbeiterinnen zum Eierlegen aufgeschwungen haben. Diese Drohnenmütterchen können ja nur unbefruchtete Eier legen, aus denen ausschließlich Drohnen schlüpfen. Ein drohnenbrütiges Volk ist über kurz oder lang zum Sterben verurteilt. Denn die Männchen können sich nicht einmal selbst mit Futter versorgen.

Was also tun? Bei Queen Marlene sieht es besser aus. Dort gibt es ein gutes Brutnest und sogar ganz frische Brut. Aus den höchstens drei Tage alten Stiften können sich Bienen eine neue Könign ziehen. Deshalb habe ich eine solche Brutwabe zum Volk in die Trogbeute gegeben. Nun hoffe ich darauf, dass dort eine fitte Königin heranwächst. Auch ein Futterrähmchen habe ich noch dazu gegeben - wer weiß, wie lang der Müßiggang anhält? Und das kühle und nasse Wetter lädt auch nicht zum Pollensammeln ein.

Eine Könign braucht übrigens nur 16 Tage bis zum Schlupf, im Vergleich zur Arbeiterin (21 Tage) und zum Drohn (24 Tage) ist das sehr kurz. Es zeigt, wie wichtig die Königin für das Volk ist. Nach 16 Tagen ist die Weisellosigkeit überstanden, aber sie muss ja auch noch den Hochzeitsflug überleben, bis sie endlich Eier legen kann.

Erster Stich des Jahres
Die Bienen waren bei der Aktion recht friedlich und dann hat es mich doch erwischt. Ich war mit allem fertig und wollte nur noch ein schönes Foto vom Brutnest machen und befreite eine Hand vom Handschuh. Ich hielt die Wabe gerade gegen die Sonne und drückte ab, als sich eine Biene zwischen Daumen und Zeigefinger auf die Handsetzte und auch sofort abdrückte. Hach. Schade für uns beide! Und auch für Euch: Das Foto war unscharf... 😉

In einer kleinen Ritze im Scharnier des Gartenstuhls findet diese Bienen noch etwas Flüssigkeit. Der Wasserbedarf eines Volkes steigt mit der wachsenden Bienenzahl.
Auch diese Biene versorgt sich am winzigen Sproß des Sonnenhutes mit Wasser.

Endlich, nach mehr als einer Woche mit Anfangs Sturm und Regen, scheint die Sonne und es ist so warm, dass ich die Gartenstühle raushole und abschrubbe. Bienen sind auch unterwegs, auffällig viele fliegen knapp über dem Rasen. Zwei kommen immer wieder zu den Gartenstühlen.

Man muss schon genau hinschauen, was sie dort am Scharnier machen - Wasser holen! Das ist ein gefährlicher Job, deshalb erledigen ihn auch die ältesten, erfahrensten Bienen. Die paar Tropfen am Gartenstuhl sind leicht zu erreichen - und vielleicht haben sie durch das Metall ja auch noch einen guten Geschmack?

5 Kommentare

Wie mit dem Locher gelocht: sämtliche Blätter dieser Krokusblüte sind perforiert.

Was ist denn hier passiert? Etliche Krokusse weisen an den Blättern ein regelmäßiges Lochmuster auf. Ein Räuber hat daran geknabbert und zwar bereits, als die Blüten noch fest geschlossen waren, denn sonst müsste schon ein wahrer Künstler am Werke sein, um so ein gleißmäßiges Muster zu erstellen.

Hat jemand eine Ahnung, wer der hungrige Besucher gewesen sein könnte? Ein Biologe schloss Blattschneiderbienen aus, Dafür sei es noch zu früh im Jahr. Schreibt doch mal!

Auch der lilafarbene Krokus ist angeknabbert und vermutlich seiner Pollen beraubt worden.

1 Kommentar

Achtung! Biene im Anflug!

Herrlich! Dieser Sonnenschein! Den lieben nicht nur die Menschen. Auch die Bienen und die Krokusse profitieren vom warmen Licht. Heute summt es in unserem Vorgarten. Die Krokusse haben ihre Blüten weit geöffnet und laden zum (Liebes-) Mahl.  Ein paar Schnappschüsse:

Bienen verrenken sich auf unmögliche Weise, um mit ihrem Rüssel die Nektarquelle zu erreichen.
Fast ölig glänzt das Pollenhöschen am Hinterbein.
Außer Krokussen, Nieswurz, Weiden und Gänseblümchen blüht noch nicht viel - da ist der Andrang groß.
Diese Helle Erdhummelkönigin ist ebenfalls auf Futtersuche. Sie hat ja auch noch eniges vor, denn sie begründet nun ganz allein einen neuen Hummelstaat.

 

Auf den ersten Blick sieht es schlimm aus - so viele tote Bienen auf dem Anflugbrett. Doch eigentlich sind sie ein gutes Zeichen....

Nach der Beobachtung am vergangenen Sonntag mit den im Flug verklammten Bienen, erhielt ich einen Tag später von einer weiteren Nachbarin den Hinweis, dass vor der mittleren Beute so viele tote Bienen lägen. Wieder ein Schreck und leider konnte ich nicht sofort nachsehen, weil ich den ganzen Tag unterwegs war. Aber ich hätte eh nichts ausrichten können, als Imkerin ist man oft machtlos.

Totenfall herausgefegt
Als ich dann am nächsten Tag nachschaute, sah ich etwa 30 bis 40 tote Bienen auf dem Anflugbrett und auch den einen oder anderen gelben Kotspritzer. Der Zustand der Bienenleichen ließ bei einigen darauf schließen, dass der Tod schon vor längerer Zeit eingetreten ist. Auch auf dem Beutenboden lagen noch viele Tote. Ich habe kurz an die Beute geklopft - die Bienen brausten auf und beruhigten sich dann wieder.

Ein Blick durchs Schlüssel-, nein Flugloch in die Trogbeute. Man kann gut sehen, dass sie im Spätsommer noch unterhalb der Rähmchen weitergebaut haben. Auch hier etwas - aber wenig - Totenfall. Da ich wegen des erhöhten Stellplatzes auf das Mäusgitter verzichtet habe, können sie den Totenfall leichter nach draußen entsorgen.

Eine Schlussfolgerung ist diese: Als die Sonne am vergangenen Sonntag die Beute so schön wärmte, lösten sich die Bienen aus der Wintertraube, leerten draußen ihre Kotblase und machten sich an den Frühjahrsputz - und dazu gehört als erstes, die während der Wintermonate verstorbenen und aus der Traube gefallenen Bienen nach draußen zu befördern. Wegen des Mäusegitters ist das eine anspruchsvolle Aufgabe und sie werden nicht fertig geworden sein, bis kühlere Temperaturen sie wieder zum Kuscheln in der Traube zwangen. Meine Bienensachverständige wertet das frühe Stockputzen sogar als gutes Zeichen. Nur sehr starke Völker seien dazu so früh im Jahr in der Lage. Ich hoffe einfach mal, dass es so ist.

Die Sonne hat die Biene aus dem Stock gelockt. Etwa 20 bis 30 m ist sie geflogen, dann ging nichts mehr. Auf der Terrasse der Nachbarn starb sie im Schnee.

Heute früh schien die Sonne so herrlich, dass wir direkt nach dem Frühstück zu einem kurzen Spaziergang aufbrachen. Auf dem Rückweg kamen wir an den Bienenstöcken vorbei, die gerade von der Sonne beschienen wurden. Ich sagte noch: "Na, das könnte die Bienen zu einem Ausflug locken. Das wird nicht gut gehen."

Am Freitag waren die Fluglöcher der DN-Beuten zugeschneit. Da der Boden aber nur aus einem Gitter besteht, sind die Bienen sicher. Foto: Tanja Wolff

Flugmuskulatur verklammt
Und richtig: Nachmittags rief eine Nachbarin an und teilte besorgt mit, dass so viele Bienen auf ihrer Terrasse seien. Tatsächlich lag dort etwa ein Dutzend Bienen, alle tot. Die warmen Sonnenstrahlen auf den Beuten hatten sie nach draußen gelockt. Vermutlich wollten sie nur ihre Kotblase entleeren und Wasser holen. Doch bei Temperaturen um 4 °C war es einfach zu kalt. Da schaffen die Bienen nur wenige Meter, bis die Flugmuskulatur verklammt und sie durch die Kälte bewegungsunfähig werden. Der Rückweg zum Stock ist aussichtslos.

Fluglöcher eingeschneit
Vor zwei Tagen schickte mir eine andere Nachbarin ein Foto, auf dem die zugeschneiten Fluglöcher der Deutsch-Normalmaß-Beuten zu sehen waren. Aber das ist nicht schlimm. Durch den Gitterboden kommt reichlich Frischluft in den Stock. Bei der Trogbeute nebenan verhindert der Dachüberstand das Einschneien der Bienen - solange der Schnee nicht fast waagerecht angeweht wird. Hier wäre ein längere Zeit geschlossenes Flugloch eher kritisch, weil diese Beute ansonsten geschlossen ist.

Ich bin gespannt, wie sich das Wetter entwickelt, werden die frühlingshaften Temperturen, die für die nächsten Tage angekündigt sind, den Winter schon beenden? Oder erwischt uns auch noch die Kaltfront, die in Amerika für Tiefkühltemperturen gesorgt hat?

Der Ableger hatte erwartungsgemäß die kleinste Wintertraube.

Melde mich endlich wieder zurück. In den vergangenen Wochen ist das Bloggen eindeutig zu kurz gekommen. Dabei habe ich längst die Oxalsäurebehandlung durchgeführt - bereits am 12. Dezember, drei Wochen nach dem ersten Frost. Dann kann man davon ausgehen, dass die Königin eine Brutpause eingelegt hat und keine verdeckelte Brut vorhanden ist. Erst so kann die Oxalsäure alle Varroamilben im Volk erreichen.
Die großen Wintertrauben der beiden Wirtschaftsvölker machten einen guten Eindruck. In der Trogbeute saßen die Bienen lockerer, als in den Deutsch-Normalmaß-Beuten, die ja einen offenen Gitterboden haben. Die Trogbeute ist bis auf das Flugloch dicht und daher wohl auch wärmer.
Der Ableger, der im Sommer aber auch schon gut Honig eingetragen hatte, stellte die kleinste Wintertraube. Hoffentlich reicht die Bienenzahl, damit sie sich auch bei knackigen Wintertemperaturen ausreichend wärmen können. Der Winter kommt bestimmt noch.
Wie die Oxalsäure-Behandlung durchgeführt wird, habe ich früher schon ausführlich erklärt. Ich hoffe, die Bienen starten nun gut ins Frühjahr und vermehren sich kräftig.