Autoren-Archive: Gerburgis Sommer

Über Gerburgis Sommer

Ich schwärme für Bienen, liebe Honig und als Journalistin schreibe ich gerne darüber.

Die Sonne hat die Biene aus dem Stock gelockt. Etwa 20 bis 30 m ist sie geflogen, dann ging nichts mehr. Auf der Terrasse der Nachbarn starb sie im Schnee.

Heute früh schien die Sonne so herrlich, dass wir direkt nach dem Frühstück zu einem kurzen Spaziergang aufbrachen. Auf dem Rückweg kamen wir an den Bienenstöcken vorbei, die gerade von der Sonne beschienen wurden. Ich sagte noch: "Na, das könnte die Bienen zu einem Ausflug locken. Das wird nicht gut gehen."

Am Freitag waren die Fluglöcher der DN-Beuten zugeschneit. Da der Boden aber nur aus einem Gitter besteht, sind die Bienen sicher. Foto: Tanja Wolff

Flugmuskulatur verklammt
Und richtig: Nachmittags rief eine Nachbarin an und teilte besorgt mit, dass so viele Bienen auf ihrer Terrasse seien. Tatsächlich lag dort etwa ein Dutzend Bienen, alle tot. Die warmen Sonnenstrahlen auf den Beuten hatten sie nach draußen gelockt. Vermutlich wollten sie nur ihre Kotblase entleeren und Wasser holen. Doch bei Temperaturen um 4 °C war es einfach zu kalt. Da schaffen die Bienen nur wenige Meter, bis die Flugmuskulatur verklammt und sie durch die Kälte bewegungsunfähig werden. Der Rückweg zum Stock ist aussichtslos.

Fluglöcher eingeschneit
Vor zwei Tagen schickte mir eine andere Nachbarin ein Foto, auf dem die zugeschneiten Fluglöcher der Deutsch-Normalmaß-Beuten zu sehen waren. Aber das ist nicht schlimm. Durch den Gitterboden kommt reichlich Frischluft in den Stock. Bei der Trogbeute nebenan verhindert der Dachüberstand das Einschneien der Bienen - solange der Schnee nicht fast waagerecht angeweht wird. Hier wäre ein längere Zeit geschlossenes Flugloch eher kritisch, weil diese Beute ansonsten geschlossen ist.

Ich bin gespannt, wie sich das Wetter entwickelt, werden die frühlingshaften Temperturen, die für die nächsten Tage angekündigt sind, den Winter schon beenden? Oder erwischt uns auch noch die Kaltfront, die in Amerika für Tiefkühltemperturen gesorgt hat?

Der Ableger hatte erwartungsgemäß die kleinste Wintertraube.

Melde mich endlich wieder zurück. In den vergangenen Wochen ist das Bloggen eindeutig zu kurz gekommen. Dabei habe ich längst die Oxalsäurebehandlung durchgeführt - bereits am 12. Dezember, drei Wochen nach dem ersten Frost. Dann kann man davon ausgehen, dass die Königin eine Brutpause eingelegt hat und keine verdeckelte Brut vorhanden ist. Erst so kann die Oxalsäure alle Varroamilben im Volk erreichen.
Die großen Wintertrauben der beiden Wirtschaftsvölker machten einen guten Eindruck. In der Trogbeute saßen die Bienen lockerer, als in den Deutsch-Normalmaß-Beuten, die ja einen offenen Gitterboden haben. Die Trogbeute ist bis auf das Flugloch dicht und daher wohl auch wärmer.
Der Ableger, der im Sommer aber auch schon gut Honig eingetragen hatte, stellte die kleinste Wintertraube. Hoffentlich reicht die Bienenzahl, damit sie sich auch bei knackigen Wintertemperaturen ausreichend wärmen können. Der Winter kommt bestimmt noch.
Wie die Oxalsäure-Behandlung durchgeführt wird, habe ich früher schon ausführlich erklärt. Ich hoffe, die Bienen starten nun gut ins Frühjahr und vermehren sich kräftig.

3 Kommentare

Die ersten Sonnenstrahlen treffen auf die mit Raureif belegten Beuten.
Sogar das Anflugbrett ist gefroren. Im Mäusgitter und auf dem Brett liegen noch ein paar tote Bienen - der natürliche Totenfall - von den Arbeiterinnen aus dem Stock geschafft.

In der vergangenen Woche hat es zum ersten Mal gefroren. Heute Morgen um 8 Uhr zeigt das Thermometer - 2°C. In den Bienenstöcken herrscht Winterruhe. Nach kurzem Klopfen am Holz geben sie ein Lebenszeichen: Ein schnelles Aufbrausen, dann kehrt wieder Ruhe ein. Das ist ein gutes Zeichen, alle drei Völker sind lebendig und kuscheln in der Wintertraube.

Oxalsäurebehandlung in drei Wochen
Mit dem ersten Frost, häufig auch schon früher, legen die Königinnen keine Eier mehr. Nach drei Wochen kann man sicher sein, dass die Völker brutfrei sind. Dann ist die richtige Zeit, an einem kalten Tag die Oxalsäurebehandlung durchzuführen, um die Varroamilben abzutöten.

Und weil es heute früh so schön war, habe ich beim Rundgang durch den Garten weiter fotografiert.

Das Orange-Rot der Lampionblume leuchtet schon aus der Ferne.
Eiskristalle verzieren die Blätter einer Malve.
Ein letzter Gruß des Sonnenhutes.
Sie sehen schon fast knusprig aus, die Blätter der Hortensie.

 

Herbstastern ziehen vereinzelt noch Bienen an.

Die Schatten stehen schon tief, aber diese Biene nutzt die letzten Sonnenstrahlen zu einem Ausflug und findet eine der letzten Blüten.
Eigentlich sollten Bienen um diese Zeit Winterruhe halten und keine Kraft mit Ausflügen verschwenden. Aber wenn die Sonne so schön lockt?

Eben flatterte der Newsletter "Bienen@imkerei" in meine Mailbox. Dieses Mal geht es um die Varroakontrolle im Winter.

1 Kommentar

Jetzt wird es aber richtig kalt. Da suchen nicht nur wir die Wärme, sondern auch Mäuse nach einem gemütlichen Winterquartier. In Bienenbeuten gefällt es ihnen. Darin zieht es nicht und möglicherweise strahlen die Bienen auch noch etwas Wärme ab. Denn kühler als 10 bis 15 °C wird es im Brutnest nicht. Dazu gibt es noch einen kalorienreichen Futtervorrat in Form von Honig, Brut und verendeten Bienen.

Mäuse nicht erwünscht
Leider vertragen Bienenvölker keine Nagetiere als Mitbewohner. Obwohl Bienen so wehrhaft sind - wozu haben sie ihren Stachel - können sie sich gegen diese Eindringlinge nicht wehren.  Deshalb hält ein Gitter vor dem Flugloch ungebetene Gäste fern. Ich hab es Anfang Oktober angebracht (hinke mit der Berichterstattung etwas hinterher) und konnte die anfliegende Biene beobachten, die sich von der ungewohnten Optik des Einfluglochs irritieren ließ.

2 Kommentare

Kaum ist der Futtereimer platziert, stürzen sich die Bienen auf das Futter. Damit sie nicht ertrinken, schwimmen Korkscheiben auf der Futterlösung. Der Zweig dient als Aufstiegshilfe für den Weg zurück in die Zarge.
... und schon leer. Nur drei Tage brauchte dieses Volk für 6 l Futter.

Bin ich froh, dass nun alle Arbeiten für die Bienen erledigt sind: die zweite Ameisensäurebehandlung hat dank des warmen Wetters gut geklappt und auch das Futter wurde gut angenommen. Durch Wiegen der Beuten ermittelte ich Futtervorräte zwischen 20 und 23 kg pro Volk. Das sollte reichen, um den Winter zu überstehen. Ob der wohl lang und kalt wird?

Mastjahr = harter Winter?
Kastanien, Eichen und Buchen tragen reichlich Früchte - ein so genanntes Mastjahr (Wildschweine und andere Waldtiere finden überreichlich Nahrung und nehmen kräftig zu.) Natürlich gibt es dazu passende Bauernregeln "Viele Buchnüsse und Eicheln, dann wird der Winter auch nicht schmeicheln" oder "Wenn die Eichen viel Früchte tragen, wird ein langer Winter tagen." Wenn Bäume viele Samen tragen, reagieren sie damit auf Klimaschwankungen über dem Ozean. Einen interessanten Beitrag dazu fand ich in der Natur. Merken auch Bienen, wenn sich ein harter Winter ankündigt und legen sie dann größere Vorräte an? Gehört habe ich darüber noch nichts, es wäre mal eine Recherche wert - im langen Winter ist dazu genügend Zeit.


Fast vorbei sind sie, die heißen Tage. Doch am Mittwoch gaben die Arbeiterinnen bei Queen Marlene alles: Sie hocken auf dem Anflugbrett, hängen an der oberen Fluglochkante und schlagen mit den Flügeln was das Zeug hält. Wieder einmal ist es bei Außentemperaturen von annähernd 30 °C zu heiß in der Beute. Mit ihren Flügeln ventilieren die Bienen frische Luft hinein. Außerdem verdunstet drinnen die Ameisensäure, die ich vor einer guten Woche im Nassenheider Verdunster auf die Rähmchen gestellt habe. Das mögen die Bienen auch nicht.

Mit Ameisensäure gegen Varroamilben
Wer sich über den Verdunster informieren möchte, ist auf der Seite der Honigmacher richtig. Hier ist der Nassenheider ausführlich beschrieben.

Damit die Bienen den Verdunster nicht mit Propolis verkitten, habe ich ein Propolisnetz zwischen die Zargen gelegt - so kommt keine Biene an den Verdunster ran.

Der höchste Milbefall war im Ableger zu verzeichnen (leider habe ich es versäumt, ihn vier Wochen nach der Bildung mit Milchsäure zu besprühen). Bei Marlene und Helene hält sich der Milbenfall in deutlichen Grenzen. Allerdings gibt es auch Ameisen, die die eine oder andere Milbe wegtragen.

Ich bin sehr froh, dass ich mit der Ameisensäurebehandlung nun durch bin. Die hohen Temperaturen verlangten den Einsatz des kleinsten Dochtes. Glücklicherweise stiegen die Temparturen in der Zeit nicht über 30 °C. Jetzt geht es mit dem Auffüttern weiter.

2 Kommentare

Das Volk um Queen Helene in dder Trogbeute sehr fleißig. Ich habe mehrere Ableger daraus gebildet und musste erstmals zwei Honigräume aufsetzen. Die Frühjahrstracht leuchtet golden, während die Sommertracht einen hohen Anteil an Honigtau enthält.

Ich geb´s ja zu, in den vergangenen Wochen habe ich schon etwas gestöhnt. Kaum war die Frühjahrstracht (32 kg) geschleudert und in Gläsern abgefüllt, stand schon die Ernte der Sommertracht (42 kg°) an. Also rund 75 kg von zwei Wirtschaftsvölkern (Helene in der Trogbeute und Marlene in Deutsch Normal Maß) und einem Ableger (Gertrud - keine Ahnung, wie meine Tochter auf diesen Namen kam). Ich bin sehr zufrieden. Aber wie gesagt, es macht auch viel Arbeit, die ohne die Kleberei viel schöner wäre....

Die Sommerhonigfarben sind vor allem nur eins: dunkel und unterscheiden sich kaum voneinander (v. l. Helene, Marlene, Gertrud).

Die Sommerhonigfarben
Beim Sommerfest unseres Imkervereins Mitte Juli hieß es schon, dass die Bienen zurzeit sehr viel Honigtau (nach Wickipedia "ein zuckerhaltiges Ausscheidungsprodukt verschiedener Schnabelkerfe, vor allem der Blattläuse, Schildläuse, Blattflöhe und Mottenschildläuse sowie verschiedener Zikaden"), eintragen. Ich habe noch nie erlebt, dass es unter Linden derart geklebt hat. Einmal blieben die ganzen Blüten an den Rädern meines Rades haften. So angenehm eine weitere Futterquelle ist, kann Honigtau in großen Mengen problematisch sein. Der Honig wird dann sehr trocken und zäh. Als Wintervorrat taugt er wenig, denn die Bienen müssen sehr viel Energie aufwenden, um ihn verzehren zu können.  Diese Problematik ist unter dem Namen Melezitose bekannt. Der von mir sehr geschätzte  Infobrief Bienen@Imkerei geht in seiner aktuellen Ausgabe darauf ein.

Wie schmeckt der Honig?
Also nichts, wie ran an den Honig. Tatsächlich war das Schleudern mühsam, weil der Honig mit einem Feuchtigkeitsgrad von 15 bis 16° Prozent nur zäh aus den Waben lief.
Geschmacklich mögen wir alle unsere Honige sehr gerne. Die Sommertracht schmeckt erwartungsgemäß sehr kräftig und hat auch schon Honigmuffel überzeugt. 😉

Was ist jetzt zu tun?
Mit der Honigernte ist das Bienenjahr noch längst nicht zuende. Nachdem die Bienen die ausgeschleuderten Waben noch einmal zum Ausschlecken bekommen haben, bekamen sie den ersten Futterstoß, etwa 5 bis 7 l pro Volk. Wenn es nicht mehr so heiß ist, kann die Ameisensäurebehandlung gegen die Varroa-Milbe mit dem Nassenheider Verdunster beginnen.


Seit Wochen ist bei uns kein Tropfen Regen gefallen. Pflanzen, Tiere und Menschen leiden unter einer Hitzewelle mit Temperaturen über 30 °C. Heute gab es endlich ein erstes Regenschauer. Kurz darauf rief unsere Nachbarin über den Gartenzaun, dass in ihrem Baum so viele Bienen seien und auch an den Bienenstöcken sehr viele Bienen flögen.

Lange musste diese Hummel suchen, um eine Blüte zu finden, in die sie sich hineinzwängen kann. Ob sie aber auch Nektar anbietet, ist zweifelhaft.
Wegen Trockenheit geschlossen: Der Hibiskus rollt seine Blüten ein, um sie vor der Hitze zu schützen.

Regentropfen auf Blättern
Als ich zur Wiese ging, wurde ich schon vom Summen der Bienen in Hecken und einer Eiche begleitet. Tatsächlich, vor den Beuten herrschte reger Flugverkehr. Bei der Trogbeute hätte man fast aufs Schwärmen tippen können. Die Bienen stürzten sich also auf die Blätter der Bäume und Sträucher, um dort zu trinken und Wasser für ihre Brut zu holen.

Tränke gegen den Durst
Dies zeigt mir, wie durstig sie sind. Um die Wasserversorgung hatte ich mir bislang keine Sorgen gemacht, denn nur 80 m entfernt ist Nachbars Gartenteich eine gute Wasserstelle. Aber bei der Hitze, ist der Weg für Bienen vermutlich zu weit. Also doch besser eine Tränke aufstellen. Da kann übrigens jeder Insekten unterstützen. Einfach ein flaches Gefäß mit Wasser füllen und als Schwimmhilfe etwas Gras oder Korkscheiben hineingeben. So können Bienen & Co. gefahrlos trinken.

Auch die Spitzhortensie leidet und lässt ihre Blüten hängen.

1 Kommentar

Beim Besuch einer Biene auf einer Malve wird der Deal zwischen Insekt und Blume deutlich: Futter gegen Befruchtung.

So läuft das: Du befruchtest mich und ich gebe Dir dafür Futter! Bienchen und Blümchen sind gut aufeinander abgestimmt. Die Malve lockt mit leckerem Nektar und "stempelt" der Biene ihre Pollen auf, die diese dann zur Befruchtung der Blume von Blüte zu Blüte und schließlich als Futter in den heimischen Stock trägt.
Doch nicht immer geht es dabei ehrlich zu, wie ich in einem früheren Post mit dem Titel "Bienen beuten Blumen aus" schon einmal beschrieben habe.

Ein Blick auf die Völker
Da die Natur sich in diesem Jahr so weit vor der Zeit entwickelt - mein Schwager kann sich nicht erinnern, schon einmal im Juni die Gerste eingefahren zu haben - wollte ich mich mit einem Blick in die Honigräume vergewissern, dass dort noch genügend Raum ist. Begonnen habe ich beim Ableger, dessen Honigraum gut gefüllt war, die Waben jedoch noch fast unverdeckelt sind. Bei Marlene sah es änlich aus und so habe ich mir Helene gar nicht mehr angeschaut. Es wird wohl reichen, bis zum Schleudern. Mache mir schon Gedanken um den Zeitpunkt - vor oder erst nach dem Urlaub? Wenn man doch nur einen Blick aufs Wetter im August werfen könnte....

Da ich im Augenblick selten zum Schreiben komme, gibt es heute mal eine Bilderschau auf die wichtigsten Ereignisse der vergangenen vier Wochen:

Honigernte: reiche FrühjahrstrachtViele der Honigwaben waren komplett verdeckelt. Ein gutes Zeichen reifen Honigs. So lag der Wassergehalt des Honigs von Queen Marlene (13 kg)  in der DN-Beute bei 17,6 Prozent. Noch besser schnitt Helenes Honig (20 kg) aus der Trogbeute mit sagenhaften 16,7 Prozent ab. Bin sehr zufrieden!

Kreativer WildbauSehr kreativ mutet dieser Wildbau im Honigraum der Trogbeute an. Wie konnte es dazu kommen? Ich hatte bereits fünf Honigwaben entnommen, in der Annahme, zwei Tage später schleudern zu können. Dann verging doch noch eine ganze Woche, bis zur Schleuderung und bis ich die entnommenen Rähmchen wieder einsetzen konnte. In der Zwischenzeit hatten die Bienen begonnen, von unten nach oben neues Wabenwerk anzulegen.

Kompakte BrutnesterBeide Wirtschaftsvölker (Marlene und Helene) entwickelten sich bei dem trockenen Wetter und bei sehr guter Tracht prächtig. Dies spiegeln die schönen Brutnester wider. Also habe ich insgesamt drei Ableger gebildet. Ich musste sie am Stand belassen, weil die Amtstierärztliche Bescheinigung noch nicht vorlag. Mit genügend abgefegten Bienen, haben die Ableger das Fehlen der Flugbienen gut kompensiert.

Frei von Amerikanischer FaulbrutBereits Ende April war die Bienensachverständige vor Ort und hat aus den Völkern Futterkranzproben entnommen. Vier Wochen später erhielt ich die amtstierärztliche Bescheinigung, dass meine Bienen zum Probenzeitpunkt frei von Amerikanischer Faulbrut waren. Damit ist es nun erlaubt, Völker zu verkaufen und mit den Bienenstöcken an andere Orte zu wandern - letzteres möchte ich gar nicht.

Ableger verkauftVier Wochen nach Bildung der Ableger habe ich erstmals hineingeschaut. Meine Erwartung: Inzwischen haben sie eine Königin gezogen (einen Ableger hatte ich bereits mit Weiselzelle gebildet), diese hat ihren Hochzeitsflug überlebt und zu stiften begonnen. Yes! Es hat geklappt, wie das verdeckelte Brutbrett beweist. Hier wandern die Waben die Kiste eines befreundeten Imkers, der mir den Ableger abgekauft hat. Ein weiterer Ableger ging an eine Imkerin und den dritten habe ich behalten. (Foto: Susanne S-W)

(Fast) aktuelles Bild vom BienenstandDies ist nun ein fast aktuelles Bild vom Stand: Links der noch namenlose Ableger mit einem Brut- und einem Honigraum., in der Mitte Queen Marlene (junior - die Alte Königin ist geschwärmt, eine neue hat mit dem Eierlegen begonnen)  mit einem Brut- und zwei Honigräumen und rechts das "Top-Volk" Helene. Hier habe ich die meisten Brutwaben für die Ableger entnommen. Das Volk explodierte förmlich. Damit die Bienen nicht auf die Idee kommen, aus Langeweile zu schwärmen, habe ich ausnahmsweise noch einen zweiten Honigraum aufgesetzt. Dies ist schon grenzwertig, denn er befindet sich in  meiner Augenhöhe - woher soll ich die Kraft zum Herunterheben nehmen, wenn er gefüllt ist???
Inzwischen habe ich auch die Dachkonstruktion angepasst, sodass auch die Seiten der Beute geschützt sind.

1 Kommentar

Schwarmfang mal anders! Die Fangkiste unter die Schwarmtraube halten und das Volk einfach zu fangen, ist ja langweilig. Bienen sorgen immer wieder für Herausforderungen. Die des gestrigen Abends lautete so:
Ein Bienenschwarm ist in eine hohle Linde an einem der Hauptwege des Friedhofs eingezogen. In etwa zwei Metern Höhe  herrscht reger Flugbetrieb, die Reaktionen der Friedhofsbesucher reichen von ängstlich bis interessiert. Und dann ist da noch die junge Frau, die gerne mit dem Imkern beginnen und einen Schwarm einfangen möchte. Wie also kann man den Schwarm aus der Höhle mit der faustgroßen Öffnung bergen?

Unsere Schläge brachten das Holz des Baumes zum Vibrieren - solche Unruhe mögen Bienen gar nicht.

Die Königin muss mit
Bereits zwei Tage zuvor, als der Schwarm gerade eingezogen war, hatte die Neuimkerin versucht, den Schwarm zu fangen. Doch mehr als ein paar Handvoll Bienen konnte sie nicht bergen und zuhause in ihre Einraumbeute geben. Es stellte sich schon bald heraus, dass die Köngin nicht dabei war (Bienen saßen in einer Traube außen an der Beute und am Friedhof herrschte immer noch munterer Flugbetrieb). Ohne Königin kann kein Bienenvolk existieren, aber wie an den Star des Volkes herankommen?

Durch eine etwa faustgroße Öffnung gelangten die Bienen in die Baumhöhle.

Unsere Imkerpatin Mechthild riet uns, es mit einem sogenannten "Trommelschwarm" zu probieren. Eigentlich ist die Bezeichnung irrtümlich, sie beschreibt keine Eigenschaft eines Schwarms, sondern eine Umsiedlungsmethode. Und die ging dann so: Die Neuimkerin siedelte die vorab gefangenen Bienen in eine Doröper Schwarmfangkiste um. Diese platzierten wir auf einer Trittleiter ca. 3 m von der Linde entfernt und öffneten das Flugloch. Direkt flogen schon einzelne interessierte Bienen heran.
Jetzt setzten wir alles daran, es für den Schwarm in der Linde so ungemütlich zu machen, dass die Bienen zu ihren Schwestern und Brüdern in den Schwarmfänger umziehen. Als einziges Lockmittel hatten wir noch etwas frisches Wabenwerk, das ich vor ein paar Tagen aus einem meiner Völker entfernt hatte, in die Fangkiste gelegt.

Trommelschwarm zieht um
Mit dem Smoker räucherten wir in die Höhle und trommelten dann zu dritt mit Besenstielen und Gummihammer auf den Baumstamm. Der klang schon recht hohl. Tatsächlich konnten wir auch Erschütterungen spüren, wenn wir unsere Hände auf den Stamm legten. Die Bienen krabbelten und flogen unruhig umher. Etwa zehn Minuten lang klopften wir war das Zeug hält. Dann brauchten wir eine Pause - ich glaube, die Bienen auch. An den Flug- und Luftlöchern der Fangkiste sammelten sich Bienen, einzelne sterzelten auch, aber eine eindeutige Umzugsbewegung ließ sich nicht beobachten. Im Gegenteil, es sammelten sich wieder mehr Bienen vor der Baumhöhle.

Das Interesse an der aufgestellten Fangkiste mit den vorab gefangenen Brüdern und Schwester war groß.

Also klopften wir weiter- sehr zum Interesse der Friedhofsbesucher ;-). Nach etwa einer Stunde beobachteten wir endlich, dass es vor der Höhle ruhiger wurde und die Bienen vor dem Einflugloch der Fangbeute sterzelten: Die Königin war umgezogen! Ich war wirklich überrascht, dass es funktioniert hat und Erschütterungen und Rauch ausgereicht haben, um den Schwarm zum Umzug zu bewegen. Üblicherweise nutzt man die Methode um Völker z.B. aus der Bienenkiste umzusiedeln. Dieses Video von einem Trommelschwarm zeigt es.
Nun hieß es nochmals warten, bis fast alle Bienen eingezogen waren, dann konnte die Jungimkerin das Volk in ihre Einraumbeute einlaufen lassen. Bin gespannt, was sie heute berichtet!