Fünf Stunden für Schwarmfang

Aus dieser Perspektive bekommt man eine Ahnung, wie hoch der Schwarm sich niedergelassen hat.

Ich sage nur: FÜNF (!!!) Stunden! Nachdem wir gestern den Fang des Schwarmes in der Spitze des Ahornbaumes für uns abgehakt hatten, schwärmte eine meiner Imkerpatinnen vom "kleinen Besteck" der Vereinsfreunde Anne und Willi vor: einer bis auf zehn Meter Länge ausziehbaren Teleskopstange mit Fangsack. Also ähnliches Equipment wie das von Michael, der sich die Sache gestern mit mir angesehen hatte.

Imker in Schwarmfanglaune
Also gut, nachdem ich im Laufe des Vormittags einige Male geschaut hatte, ob der Schwarm noch sitzt, versetzte ich die beiden mit meinem Anruf in Schwarmfanglaune. Um es abzukürzen:

  • Erste Versuche, die Schwarmtraube mit Leiter und teils ausgefahrener Stange zu bergen, blieben erfolglos.
  • Ein Nachbar bot eine noch längere Leiter an und Willi kletterte mutig in den Baum - wir konnten ihn gar nicht mehr sehen - und sägte den Ast mit dem Schwarm ab. Großes Gefliege, aber wir konnten einen Teil der Bienen in die Varré-Beute von Anne und Willi schütteln. Einige Bienen sterzeln, Bienen laufen ein. Glücksgefühl.

    Portionsweise füllen Anne und Willi die Bienen in ihre Warré-Beute.
  • Ein Großteil der Bienen setzt sich aber in Nachbars Amberbaum zu einer neuen Traube zusammen. Von der Höhe her sind sie leichter zu erreichen, aber Astwerk behindert die Fangversuche.
  • Schließlich die Überlegung, ob es zwei Schwärme sein könnten. Also den nächsten Fang in einen Ablegerkasten eingeschlagen. Bienen schwärmen wieder auf, dann ist es eindeutig: Sie ziehen in den Ablegerkasten ein.
  • Michael angerufen, er könne auch einen Schwarm haben. Doch dann: Die Warré-Beute ist leer! Unbemerkt sind die Bienen wieder ausgezogen. Es ist doch nur ein
    Die Alternative, falls es doch zwei Schwärme sein sollten.

    Schwarm! Und dann dies: Anne und Willi, die fünf Stunden lang alles gegeben haben, um den Schwarm zu bergen, schenken ihn Michael! Sie hätten ja nur noch eine Beute frei, da könnten sie ja noch einen Schwarm fangen oder selbst Ableger bilden. Ist das nicht nett?!

Fünf Stunden und ein Stich
Und das Fazit dieses ungeplanten Nachmittagsprogramms: Selten so viele Nachbarn an einem Tag gesehen, so viel über Bienen und ihr Schwarmverhalten erklärt und über selbstlose Imker gestaunt. Als Michael den Schwarm in der Dämmerung abholte, waren alle Bienen in der Beute - bis auf die eine, die sich unter dem Griff versteckt hatte und die mir beim Tragen der Beute ins Handgelenk stach...

Volle Kiste: Der Schwarm ist riesig. Vor dem kleinen Flugloch bildet sich ein üppiger Bienenbart. Das Flugloch halten die Bienen frei, um Luft hineinzufächeln. Aus Sorge, dass sie verbrausen, haben wir den Schwarm in eine Deutsch-Normal-Maß-Beute umgefüllt. Michael wird sie in eine Strohbeute einschlagen. Ganz schön viel Gewiggel für Bienen und Beteiligte - und jetzt freue ich mich auf einen ruhigen Feiertag!

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