
In diesen Tagen versuchen Garten- und Baumärkte ihre Sommerwaren an den Mann zu bringen und rücken auch so genannte Insektenhotels ins Blickfeld ihrer Kunden. Bezogen werden sie von den Insekten erst im nächsten Frühjahr wieder, aber nicht als Hotel zum Übernachten, sondern um dort in den Röhren kleine Kammern mit je einem Ei und etwas Futter einzurichten. Dies geschieht im Frühjahr und Sommer. Schlüpfen wird der Nachwuchs erst nach dem Winter im kommenden Frühjahr und Sommer, jede Wildbienenart hat dafür ihre Zeit. Wenn die Jungen ausziehen, säubern sie sogar ihre Brutkammern. Also keine Frage, so verhält sich kein Gast im Hotel... Deshalb ist Insektennisthilfe der passendere Name für die verschiedenen Varianten.
Ein paar Artikel über Insektennisthilfen
Leider sind viele Nisthilfen im Angebot, die in der Praxis nichts taugen, weil
- die Bohrlöcher ins Stirnholz gebohrt wurden, das Holz reißt, lässt Feuchtigkeit, Pilze und Schädlinge herein
- Grate an den Stängeln die feinen Flügel der Insekten verletzen können
- markhaltige Stängel und Holziegel nicht besetzt werden können
- Hohlziegel zu große Löcher haben, als dass sie besiedelt werden könnten
- Zapfen und Stroh haben in einer Insektennisthilfe nichts zu suchen
- Nadelholz rau ist und die Flügel verletzen kann, Buche, Esche und Birke sind gut geeignet
- Nistmöglichkeiten für Ohrenkneifer & Co. einem gedeckten Tisch nahekommen, weil sie die jungen Insekten direkt nach dem Schlupf fressen....
Vor einigen Jahren habe ich bereits einmal über dieses Thema berichtet: Wildbienen in Wohnungsnot. Wer gerne selbst eine Insektennisthilfe bauen möchte, findet beim Nabu-Weserbergland wertvolle Tipps.
Als Standort eignen sich südlich gelegene und vor allem vor starkem Regen und Wind geschützte Plätze.
Untaugliche Insektennisthilfen
Da ich einer Freundin eine richtig gut gemachte Nisthilfe als Dankeschön schenken wollte, fielen mir in den Bau- und Gartenmärkten etliche Varitanten auf, die nicht praxistauglich sind. Außerdem merkt man an den teils hohen Preisen, dass Insektennisthilfen "in" sind. Überzeugt hat mich die Nisthilfe ganz oben, die ich im Internet entdeckt habe. Ich versuche immer, vor Ort zu kaufen, aber in diesem Fall gab es leider keine zufriedenstellende Alternative. Hier ein Überblick über meine Fundstücke:






Und wer bishierher durchgehalten hat, erfährt noch etwas Interessantes:
Man stelle sich einen hohlen Bambusstängel in einer Insektennisthilfe vor, in dem eine Wildbienenmutter eine erste Brutkammer am Ende des Stängels anlegt. Wildbienenmütter können beeinflussen, ob sie ein weibliches oder ein männliches Ei in die Kammer legen. Es wird noch etwas Pollen als Futter hinzugegeben, dann wird die Kammer verschlossen, das nächste Ei abgelegt usw. Bis sie am Ende in die letzte Kammer ein männliches Ei ablegt. Warum das? Wenn ein Räuber, z.B. ein Vogel die Kammer aufpickt, erwischt er das männliche Ei. Kostbarer ist für die Insekten der weibliche Nachwuchs - davon braucht es mehr...
Kim
So ein Insektenhäuschen möchte ich auch mal bauen. Aber warum dem Insektenhaus denn kein Schieferdach verpassen? Das sieht dann wahrscheinlich noch besser aus.
Gerburgis Sommer
BeitragsautorZeig Dein Insektenhäuschen mal her, wenn es fertig ist! Du scheinst Dich ja mit Schiefer auszukennen. Bin gespannt!