Die Honigernte 2015: Goldener Honig

asdfasdf
Die Honigfarben 2015 (links) und 2014. Welch ein Unterschied!

Wie überrascht waren wir im Juli bei der Honigernte, als Honig in sattem Gold-, fast Bronzeton aus der Schleuder floss. Zum eindrucksvollen Vergleich habe ich mal zwei Eierbecher mit dem diesjährigen und dem letztjährigen Honig gefüllt.

Dunkle Honigfarbe
Die dunkle Farbe weist auf einen hohen Anteil an Honigtau hin. Ihr wisst, was damit gemeint ist?! So bezeichnet man das Zuckerwasser, das die Bienen von Läusen sammeln. Und das geht so: Blatt-, Schild-, Rindenläuse oder Zkaden saugen den Siebröhrensaft von Laub- und Nadelbäumen an, den sie im Filgerdarm "druckfiltrieren". Aminosäuren und Teile des Zuckers und Wassers gelangen in den Mitteldarm des Insekts und wird resorbiert. Das überschüssige filtrierte Zuckerwasser passiert den Verdauungstrakt nicht und wird als Honigtau ausgeschieden. Das muss rasend schnell gehen - vom Siebröhrensaft nippen, "druckfiltrieren" und schon wird Honigtau ausgeschieden.

Fleißige Läuse
Unter günstigen Bedingungen können die Insekten auf einer Waldfläche von 10000 m² (= 1 Hektar) täglich insgesamt bis zu 400 l (!!!) Honigtau ausscheiden. Der landet dann auf den Blättern, wo er von den Bienen aufgesammelt wird. Aber auch andere Insekten sammeln ihn fleißig. Ameisen "melken" die Blattläuse regelrecht. Mit ihren Fühlern beklopfen sie die läuse udn regen damit die Ausscheidung von Honigtau an. Als Dankeschön für die Süßigkeit beschützen die Ameisen die Blattläuse vor ihren natrülichen Feinden, z.B. Marienkäferlarven.
Der Gehalt an Mineralstoffen und Enzymen ist im als (Wald-) oder Tannenhonig bezeichneten Honig besonders hoch. Die enthaltenen ätherischen Öle sollen vor allem bei Bronchialerkrankungen helfen.

Eine helle Honigwabe aus dem Vorjahr mit hohem Anteil an Lindenblütenhonig.
Eine helle Honigwabe aus dem Vorjahr mit hohem Anteil an Lindenblütenhonig.

Weniger Linde, mehr Honigtau
"Mitschuldig" am hohen Anteil am Waldhonig in diesem Jahr ist das Wetter. Zur Blütezeit der Linden, die für Bienen begehrte Trachtpflanzen sind, war es sehr heiß und trocken. Die Blüten sind teils gar nicht richtig aufgegangen oder schnell am Baum vertrocknet. Ein Imker brachte dazu diesen Spruch: Linden müssen zur Zeit der Blüte mit den Füßen im Wasser stehen und mit dem Kopf in der Sonne, wenn sie honigen sollen.
Einfluß auf die Honigfarbe haben aber auch die eingetragenen Pollen und Mineralstoffe. Während der Lagerung ändert sich die Farbe; er wird dunkler. Wie schnell ein Honig dunkelt, hängt von den Lagerbedingungen ab: Höhere Temperaturen fördern das Dunkelwerden. Kristallisiert ein Honig aus, wird er heller. (Ideal ist die Lagerung in luftdicht verschlossenen, geruchsfreien Eimern oder Gläsern bei maximal 15 °C in einem dunklen Raum. So hält er sich jahrelang.

Unappetitliche Honigfarbe durch Mischen
Und mein Honig? Ist noch immer im Eimer und zeigt keine Anzeichen von Kristallisation. Ich habe auch keine Lust zum Rühren. Vielleicht fülle ich ihn einfach so ab, dann wird er irgendwann im Glas fest werden. Beim Imkertreff erzählte eine Imkerin, sie habe ihren Honig mit Vorjahreshonig geimpft, damit er schneller fest werde. Aber leider hat sich die Farbe in ein absolut unappetitliches Grau-Braun verändert....

2 Gedanken zu “Die Honigernte 2015: Goldener Honig

Schreibe einen Kommentar zu So Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert