Heilen mit Bienenprodukten

Eine Ohrkerze aus Bienenwachs ist gar nicht so schwer herzustellen, berichtete Mechthild Gerding. Eine Ohrkerze lindert Ohrenschmerzen und wirkt beruhigend.
Eine Ohrenkerze aus Bienenwachs ist gar nicht so schwer herzustellen, berichtete Mechthild Gerding. Die angezündete Kerze lindert Ohrenschmerzen und wirkt beruhigend.

Ist das hier noch ein Bienenblog, oder schon ein Blumenwiesenblog? Das werdet Ihr Euch mittlerweile fragen, oder? Muss doch dringend wieder die Bienen in den Fokus rücken. Das wird mir heute noch nicht ganz gelingen, schließlich möchte ich über das letzte Treffen unseres Imkervereins Marl-Sickingmühle berichten. Meine Bienenpatin Mechthild Gerding besuchte kürzlich ein einwöchiges Seminar über Bienenheilkunde und hielt nun einen interessanten Vortrag darüber.

Wirksame Bienenprodukte
Seit Jahrtausenden nutzen Menschen Bienenprodukte, um damit zu heilen oder die Gesundheit zu fördern. Auch heute vertrauen Laien und Medinzer den wertvollen Wirkstoffen. Vor vielen Behandlungen, insbesondere vor der Nutzung des Bienengiftes  und von Propolis sollte feststehen, dass keine Unverträglichkeit besteht. In der Apitherapie werden Honig, Propolis, Bienengift, Pollen, Gelée Royale, Bienenstockluft, Drohnenbrut und Wachs genutzt und vielfältig eingesetzt.

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Hauchdünn ist diese Wachsauflage aus Seide und Bienenwachs - und wie gut sie duftet!

Jeweils ins Detail zu gehen, würde hier zu weit führen. Deshalb möchte ich nur die Wachsauflage vorstellen, die meine Imkerpatin mitgebracht hatte. Es handelte sich um ein dünnes Seidentuch, das in Bienenwachs getaucht wurde. Dazu Wachs auf einem alten Backblech im Ofen bei ca. 60 bis 70 °C schmelzen. Das Tuch mit Wäscheklammern fassen und durch das heiße Wachs ziehen. Nach wenigen Minuten ist es trocken und kann verwendet werden.

Wachsauflagen lindern Erkältungen
Eingesetzt wird die Auflage beispielsweise als Brustwickel bei Husten, Bronchitis und Erkältungen. Dazu die Wachsauflage etwas anfönen, auf die Brust legen, mit einem Tuch abdecken und zum Beispiel mit einem Wolltuch oder einem angewärmten Getreidekissen warmhalten. Der Wickel sollte eng anliegen aber dennoch bequem sein. Bei der Herstellung der Wachsauflage kann man auch ein paar Tropfen ätherisches Öl hinzugeben.

Wachsauflage als Beutenabdeckung
Imker, die gerne auf die Plastikabdeckung über den Rähmchen verzichten möchten, können als Ersatz ein Wachstuch in entsprechenden Maßen verwenden.

7 Gedanken zu “Heilen mit Bienenprodukten

  1. Ohja, Wachskompressen - wirken erstaunlicherweise super bei Husten, und eine Freundin hat für ihren Asthmageplagten Freund eine hergestellt und sagt, auch ihm verschaffe sie Linderung! Kann man übrigens erwärmt so lange wiederverwenden, bis nichts mehr duftet. Meine sind deutlich dicker, passen sich aber nach etwas Zeit ebenso gut an: https://fjonka.wordpress.com/2014/09/20/husten/
    Berichtest Du bitte mal, wie das mit der Ohrenkerze geht? Und wozu sie benutzt wird - ich nehme an, gegen Ohrenschmerzen!?

    Antwort
    1. So

      Beitragsautor

      Vielleicht stelle ich die Ohrenkerze demnächst noch einmal vor. Kurz für Dich: Die Ohrenkerze besteht aus einem gewachsten Tuch, dass zu einer Rolle aufgewickelt und mit einer Brennsperre versehen wird. Nun bequem auf die Seite legen und die Kerze ins Ohr stecken, sodass sie an den Rändern gut abschließt. Eine zweite Person zündet sie am anderen Ende an. Durch die Hitze entstehen wohltuende Wärme und ein Kamineffekt, der die Belüftung des Ohrs fördern soll und teils auch etwas Ohrenschmalz herauszieht. Einige unserer Mitimker haben mit Ohrenkerzen die Ohrenschmerzen ihrer Kinder behandelt und waren von der beruhigenden Wirkung der Ohrenkerze begeistert. Man hört wohl ein leises Knistern. Kritiker behaupten, das mit der Belüftung könne gar nicht funktionieren. Da hilft nur, es selbst mal auszuprobieren....

      Antwort
        1. So

          Beitragsautor

          Jetzt hast Du mich erwischt! Das ist der Grund, weshalb ich lieber über die Wachsauflage gebloggt habe - mit Ohrenkerzen kenne ich mich (noch) nicht so aus. Eine Fachfrau ist da Rosemarie Bort, die auch Bücher zum Thema Apitherapie verfasst hat. Unter dem Link findest Du einen Kurzvortrag von ihr:
          http://www.apis-ev.de/index.php?id=409
          Kennst du APIS schon? Mehrere Bieneninstitute geben hier alle zwei Wochen freitags einen interessanten und kostenlosen Newsletter heraus, der zeitgemäßt zum Geschehen im Stock gute Tipps gibt. Melde Dich einfach mal an. Liebe Grüße

          Antwort
          1. Ja, der newsletter ist gut! Den hab ich auch abonniert 🙂
            Und was die Ohrenkerze angeht, muß ich mich dann halt mal selbst schlaumachen....

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