Bienchen und Blümchen treffen sich

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Krokus

Ist das herrlich! Nach den ersten warmen Sonnenstrahlen leuchten die Krokusse in knalligem Gelb, die Schneeglöckchen nicken im leichten Wind und die Christrose öffnet ihre Blüten. Meinen Bienen gefällt es auch. Um die Mittagszeit fliegen sie aus, und manche kehren sogar mit gefüllten Pollenhöschen zurück. Die Pollenfarbe reicht von einem kühlen Gelb bis hin zu hellem Braun; Indizien dafür, dass die Bienen die Frühblüher gefunden haben. Allerdings dauern die Ausflüge der Bienen im zeitigen Frühjahr nur kurz. Sobald die Sonne wieder hinter den Wolken verschwindet, sinkt die Temperatur und die Insekten kühlen aus – also, nicht wie zurück in den Stock.
Seit ich Bienen halte, sehe ich auch unseren Garten mit anderen Augen. Jede Pflanze, die jetzt  noch neu hinzukommt, sollte eine Nahrungsquelle für Honigbienen sein. Ich habe mal alles fotografiert, was derzeit in unserem Garten blüht.

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Schneeglöckchen

Das Geheimnis von Bienchen und Blümchen
Blütenpflanzen werden von Bienen beflogen, wenn sie Blütenstaub (Pollen), Nektar oder Honigtau anbieten. Bei jedem Besuch einer Blüte bleibt Blütenstaub im dichten Pelz der Biene haften. Auf der nächsten Blüte bleiben einige dieser Pollen zur Befruchtung dort. Davon haben dann beide etwas – die Pflanze und die Biene.
Hier einige Daten zur Bestäubungsleistung, die der Deutsche Imkerbund e.V. herausgegeben hat:

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Christrose (Schwarze Nieswurz)

• „Rund 80 % der 2000 bis 3000 heimischen Nutz- und Wildpflanzen sind auf die Honigbienen als Bestäuber angewiesen.
• Der volkswirtschaftliche Nutzen der Bestäubungsleistung übersteigt den Wert der Honigproduktion um das 10- bis 15-fache. Dies sind rund 2 Milliarden Euro jährlich in Deutschland und 70 Milliarden US-Dollar weltweit.
• Damit nimmt die Honigbiene den 3. Platz der wichtigsten Nutztiere hinter Rind und Schwein ein.
• Auch Obst und Gemüse profitieren deutlich, denn Erträge und Qualitätsmerkmale wie Gewicht, Gestalt, Zucker-Säure-Gehalt, Keimkraft, Fruchtbarkeit und Lagerfähigkeit werden deutlich gesteigert.“

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Stinkende Nieswurz

Jede Blüte zählt!
Diese Fakten sind allein schon sehr beeindruckend. Wenn man dann noch bedenkt, wie viel Aufwand die Bienen betreiben müssen, um ein Glas Honig zu produzieren, beißt man fast schon ehrfurchtsvoll ins Honigbrötchen: Allein 50000 Flüge sind dafür notwendig! Weitere 50000 Flüge sind nötig, um den Nektar zu sammeln, den die Bienen für die eigene Ernährung ihres Volkes brauchen.
Damit also die Bienen gut leben und Menschen Honig naschen können, brauchen sie also üppige "Bienenweiden". Vom zeitigen Frühjahr bis in den Herbst hinein sollten möglichst lückenlos genügend Trachtpflanzen vorhanden sein. Und dafür kann jeder etwas tun und im eigenen Garten oder in den Balkonkästen bienenfreundliche Blumen und Gehölze wachsen lassen. Jede Blüte zählt!
Allerdings gibt es viele Pflanzen, die für die Honigbiene wertlos sind und keinen Nektar oder Pollen liefern. Wer sich schon jetzt mit der Gartenplanung beschäftigt und nach geeigneten Pflanzen sucht, wird im Internet fündig. Unter dem Stichwort "Bienenweide" sind Pflanzen mit Angaben über Pollen, Nektar und Blühzeiten aufgelistet.

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Krokus

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